DE660160C

DE660160C - Konservierung von Gruenfutter

Info

Publication number: DE660160C
Application number: DEI51192D
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Speer
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1934-12-11
Filing date: 1934-12-11
Publication date: 1938-05-19

Description

Konservierung von Grünfutter Für die Konservierung von eiweißreichen, saf thaltigen Futterarten, wie Luzerne, Wicken, Klee, junges Gras usw., sind Zucker oder starke Säuren, wie z. B. Salzsäure und Schwefelsäure, als Konservierungsmittel vorgeschlagen worden. Der allgemeinen Verwendung von Zucker steht sein hoher Preis hindernd entgegen; die Handhabung stark ätzender md korrodierender Säuren ist unangenehm und gefährlich.
Es wurde gefunden, daß die Ester der Ameisensäure, vor allem das Methylformiat, ein vorzügliches Mittel zur Konservierung von Grünfutter darstellen. Zufolge ihrer neutralen Eigenschaft fehlen diesen Stoffen jeg- liche ätzenden und korrodierenden Wirkungen, so daß sie sich einfach und gefahrlos handhaben lassen. Die Lösung des E sters in Wasser wird in üblicher Weise in dem zu konservierenden Futter verteilt. Die gute Wirksamkeit der Ester beruht auf dem Zusammenwirken der aus ihnen durch Hydrolyse entstehenden Grundsubstanzen, Säure und Alkohol. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß das erfindungsgemäß unter Verwendung von Estern der Ameisensäure konservierte Futter keinerlei anorganische Verbindungen enthält, die dem lebenden Organisraus möglicherweise unzuträglich sind. Beispiel 300 kg Luzerne werden mit einer Lösung von 490 9 Methylformiat, welches in 21 1 Wasser gelöst ist, in bekannter Weise versetzt und im Silo eingelagert. Nach 8 Wochen wird der Silo geöffnet; er enthält ein vollkommen buttersäurefreies Silagegrünfutter.
An Stelle der angegebenen Menge Methylformiat sind ferner beispielsweise auch 500 g Äthylformiat oder 6oo g Isobutylformiat gut geeignet.
Gegenüber der bekannten Anwendung verdünnter Lösungen von Ameisensäure zum Haltbarmachen von Grünfutter stellt die Anwendung der Ameisensäure in Form ihres Esters einen wesentlichen Fortschritt dar. Dies geht aus den folgenden Vergleichsversuchen hervor.

Bei dem Einlagern von Luzerne, teils ohne Zusatz, teils mit einem Zusatz von o,i25 0/" Ameisensäure, teils mit einem Zusatz von o, 163 % Methylformiat, werden nach 6 Wochen folgende Ergebnisse erzielt.

Trocken-

Zusatz substanzverlust Gesamtsäure Milchsäure

610 PH

5,36 5,76 o,65 o,63

0,1250/, Ameisensäure ........... 7,_i8 5,51 0,93 o,88

o,163')/, Methylformiat ........... 0,78 5,49 l,14 1'09

Die o, 163 01, Methylformiat entsprechen den bei dem an zweiter Stelle angeführten Versuch verwendeten o,i:25 "/, Ameisensäure. Die Ver-, suche zeigen, daß im Falld der Verwend,t'i a des Methylformiats bei ausgezeichneter servierung des Grünfutters der Verlus'-* Trockensubstanz viel geringer ist als bei e Verwendung einer äquivalenten Me Ameisensäure.

Die gute Wirkung der Ameisensäureester war auf,Grund der bekannten Tatsache, daß Ester carbocyclischei, Säuren, wie p-Oxybenzoesäureester, oder Ester der Isothiöcyansäure konservierend wirken, nicht abzuleiten.

k A Au a ch - d . e - r bekannte Vorschlag, Glycerin-

o or

',rmiate zur Verhinderung der Schimmel-

ung bei Nahrungsmitteln, insbesondere

e 1 1..

melade, zu verwenden, ließ keine Rück-

#ä usse auf die besondere Eignung der

zur Konservierung von

Safthaltigem Grünfutter zu.

Claims

PATENTANSPRUCH: - -Verwendung von Estern der Ameisensäure, insbesondere Meth lformiat, gey gebenenfalls im Gemisch mit anderen Stoffen, zur Konservierung von safthaltigem Grünfutter.