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Konservierung von Grünfuttermitteln Für die Versorgung mit Futtermitteln
hat sich die Konservierung eiweißreicher Grünfuttermittel, wie Süßlupine, Landsberger
Gemenge u. dgl., in Silos als besonders wertvoll erwiesen.
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Bei der Silierung werden den genannten Futtermitteln bisher entweder
Futterzucker oder Säuren zugesetzt. Durch diese Zusätze wird der unerwünschte Eiweißabbau
verhindert und die Gärung vorwiegend in der Richtung der erwünschten Milchsäurebildung
gelenkt. Es müssen mithin zur Konservierung eiweißreicher, wertvoller Grünfuttermittel
entweder Futterzucker oder Säurepräparate verwandt werden. Die Säurepräparate werden
meistens in flüssiger Form benutzt und erfordern besondere Sicherungsmaßnahmen ünd
besondere Schutzkleidung für die ausführenden Personen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden als Sicherungszusatz bei der
Einsäuerung eiweißreicher bzw. hocheiweißreicher Grünfuttermittel, insbesondere
Landsberger Gemenge, Süßlupine u. dgl., an Stelle des teuren Futterzuckers und der
besonderen Säurepräparate, Kohlenhydrate verwendet, die aus hochpolymeren Kohlenhydraten
durch Behandlung mit komprimiertem Chlorwasserstoff unter erhöhtem Druck nach dem
Verfahren des Patents 554 699 des Erfinders und seiner Zusatzpatente hergestellt
sind und denen ein Restgehalt an Chlorwasserstoff bis zu etwa 15°/0, insbesondere
etwa io°/o, belassen wird. Bei den Zusatzpatenten handelt es sich um die Patente
555 808, 555 809, 562 387. 566 515 und 587 495. Es wird daher bei
der erfindungsgemäßen Verwendung der Sicherungszusätze den Futtermitteln zur Silierung
ein Präparat zugesetzt, das sowohl die Kohlenhydrat-Grundlage als auch die Säure
enthält. Es vereinigt in sich den Vorzug, wesentlich billiger zu sein als der Futterzucker,
mit demjenigen, den Säurezusatz in einer handlichen, leicht streubaren Form zu bringen,
die die Anwendung einer besonderen Schutzkleidung beim Einbringen des Günfutters
entbehrlich macht. Es genügt, den Futtermitteln etwa 0,5 bis i0/,
von
mit Chlorwasserstoff unter Druck al)gubatztem Holz mit einem Chlorwasserstoffgehalt
von etwa io" " zuzusetzen, um eine sehr gute rung zu erzielen. Es ist nicht erforderlich,
d nach dem bekannten Verfahren abgtl>aut' Kohlenhydrate aus dem Holz herauszulüs
sondern das erfindungsgemäß verwelzdete, 1 handelte Holz stellt unmittelbar das
werttolle Präparat zur Durchführung der Silierung dar.
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Man hat auch schon die beim unvollständigen oxydativen Abbau von Polysacclzariden
url:altenen Carbonsäuren von Sacclzariden bzw. Polysacchariden zur Konservierung
von saftltaltigcn Grünfutter benutzt. Diese Abbauprodukte wurden dadurch erhalten,
daß man Celltzl(,se, Stärke usw. mit starker Salpetersäure oder nitrusen Gasen behandelt.
Es ist üfiunsichtlich, daß diese Erzeugnisse grundverschieden sind von den
er-
findungsgemäß ver«@endetelz Silierungsmitteln, die durch Abbau hochpolymerer
Kohlenhydrate mittels komprimiertem Clzlorwasserstott erhalten werden.
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Weiterhin ist es bekannt, Holzzucker, dein vorher feines, faseriges
Holzklein zugesetzt worden ist, nach Beladen mit Chlorwasserstoff als Einsäuerungsmittel
für Grünfutter zu verwenden. Auch dieses Silierungsmittel ist nicht identisch mit
dem erfindungsgemäß verwendeten Präparat, denn die durch Abbau hochpolymerer Kohlenhydrate
mittels Chlorwasserstoff gewonnenen Stoffe stellen noch keinen Holzzucker dar, vielmehr
müßte dieser erst durch weitere Behandlung (Hydrulcse) hieraus gewonnen werden.
'Während es sich hier außerdem um ein in umständlicher Weise herzustellendes Einsäuerungsmittel
handelt, kann das erfindungsgemäß zu verwendende Präparat in einem einzigen Verfahrensgang
in einfacherWeise gewonnen werden.
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Bekanntlich sind für eine gut gelungene Konservierung von Grünfutter
izn wesentlichen zwei Ziele erstrebenswert, einmal die Vermeidung einer Buttersäure-
und Essigsäuregärung und 'zum anderen die Herbeiführung einer reichlichen Milchsäuregärung.
Die nach dem Verfahren des Patents j5.1699 und seiner Zusatzpatente abgebauten Kohlenhydrate,
denen ein Restgehalt an Chlorwasserstoff von etwa io bis i5"/" belassen wird, kombinieren
diese beiden Wirkungen in der Weise, daß das gewünschte günstige Verhältnis von
Milchsäure ztz Essigsäure im Silagefutter, das für die Beurteilung einer guten Konservierung
wesentlich ist, entsteht. Gegenüber den bekannten Präparäten weist daher das erfindungsgCznäß
ve rwendete Silierungsmittel, das in Form eines festen, trockenen Pulvers ausgestreut
wird und ohne besondere Schutzkleidung verwendet werden kann, bedeutende Vorteile
auf.
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Folgende Vergle ichsverstzche veranschaulichen die Wirksamkeit der
erfindungsgemäß verwendeten Silierungsmittel: _11s Vergleichsmittel ist ein im Handel
erhältliches Präparat gewählt. Die Bewertung erfolgt nach dem Schlüssel von O. Flieg,
Lim-Nttrgerhof (Futterbau und Gärfutterbereitung ?938, Heft 2), wonach beztutut
wird: o bis 8 i@le<@ltt, 9 bis
16 mäßig,
17 bis 24 befriedigend,
.bis 3-2 gut und 35 bis 40 sehr gut. Silo Nr.8, Inhalt: Süßhzpinengärfutter Silaheznittel:
il/2"!u gemäß der Erfindung
Er"vt>tzis der Sätzrtanalt@sen: |
oben Mitte unten |
p" ............ ...... 3, ( )9 3,73 3,67 |
Freie 31ilcltsättre ...... u,8i 1,10 1,15 |
freie Essigsäure ..... u,36 0,37 0,34 |
Gebundene Essigsäure . . 0>()4 0,03 o,o9 |
Freie Buttersäure ...... - 0,02 0,03 |
Gebundene Buttersäure. 0,03 o,o9 0,02 |
Bewertung a) pii-Wert: gut.
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ff) Bewertung nach 'l!" Anteil der einzelnen Säuren an der Gts@tmtzäurt
1'unl;te \ _@te (;esamtnote |
Oben ......... 21 gut |
Mitte ........ 27 gut gut |
unten......... 29 gut |
Geruch: gut.
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Futter wurde gut gefressen. Silo Nr.9, Inhalt: Süßlupinengärfutter
Silagvzlzittel: 1,.,"@" @em@iß der Erfindung
l-rgcbuis der Säureanalysen: |
oben Mitte unten |
pij ................... 3,68 3,70 3,8i |
Freie Milchsäure ...... 1,24 i,ig 1,00 |
Freie Essigsäure ...... o,36 0,32 o,46 |
Gebundene Essigsäure _ . 0,07 0,07 - |
Freie Buttersäure ...... - - - |
Gebundene Buttersäure. - 0,03 0,04 |
Bewertung a) pH-Werte: gut.
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b) Bewertung nach °/" Anteil der einzelnen Säuren an der Gesamtsäure:
1'unlau Note Gesamtnote |
oben ......... 35 sehr gut |
Mitte ........ 32 gut gut |
unten......... 27 gut |
Geruch: einwandfrei. Futter wurde gut gefressen.
Silo Nr. io, Inhalt:
Süßlupinengärfutter Silagemittel: Vergleichspräparat (6,5 kg je dz Futter)
oben Mitte urfiten |
PH ................... 3,61 3,61 3,6o |
Freie Milchsäure ....... 0,30 0,25 0,23 |
Freie Essigsäure ....... 0,46 0,44 0159 |
Gebundene Essigsäure.. o,oi o,oi 0,02 |
Freie Buttersäure ....... - - 0,05 |
Gebundene Buttersäure. o,og o,o6 o,i9 |
Bewertung a) PH-Werte: gut.
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b)- Bewertung nach
% Anteil der einzelnen ' Säuren an der Gesamtsäure:
Punkte Note Gesamtnote |
oben .. . . _ . . . 1q. mäßig |
Mitte ........ 15 mäßig mäßig |
unten......... 9 mäßig |
Geruch: gut.
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Nach kurzer Eingewöhnungszeit bei den Kühen war die Freßlust gut.