DE1161752B - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Futtermittels aus rohen tierischen Fetten, zur Verbesserung des Wachstums und der Fleischguete von Schlachttieren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Futtermittels aus rohen tierischen Fetten, zur Verbesserung des Wachstums und der Fleischguete von SchlachttierenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: A 23 k
Deutsche Kl.: 53 g-4/04
Nummer: 1161 752
Aktenzeichen: M 49666IV a / 53 g
Anmeldetag: 14. Juli 1961
Auslegetag: 23. Januar 1964
Der Wettbewerbskampf auf dem Schlachtviehmarkt zwingt zu immer neuen Versuchen, das Wachstum der
herangezogenen Tiere möglichst zu beschleunigen und daneben auch die Güte des Fleisches zu verbessern.
Zahlreiche diesbezügliche Fütterungsverfahren wurden entwickelt, die aber immer noch verbesserungsfähig
sind. Dabei besteht eine Aufgabe darin, auch bisher als minderwertig angesehene Futterstoffe nutzbringend
zu verwerten. Dieser letztere Gesichtspunkt trifft insbesondere zu für das beim Schlachtvorgang
anfallende Rinderfett. Bekanntlich enthält dieses sehr viel Talg, der bei den Aufzuchttieren Durchfälle und
Anfälligkeiten für andere Krankheiten auslösen kann.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, rohe tierische Fette, insbesondere das im wesentlichen als
wenig verwertbarer Abfall angesehene Rinderschlachtfett, sinnvoll aufzubereiten. Dies geschieht dadurch,
daß das in Schlachthäusern anfallende rohe Tierfett, insbesondere Rinderfett und Darmfett mit oder ohne
Lymphdrüsen nach genügendem Austrocknen und Ausfrieren pulverisiert, sodann mit Kochsalz im Verhältnis
von 80% Fett zu 20% Salz unter Jodzusatz innig vermengt und mit etwa 4 Promille Konservierungsmittel
auf Milchsäurebasis versetzt wird.
Es sei bemerkt, daß es für die Kälberaufzucht bereits bekannt ist, einen Teil des nötigen Milchfettes
durch stabilisierten Talg zu ersetzen, der für die menschliche Ernährung ungeeignet war. Es handelte
sich dabei um einen Talg, der durch hohe Erhitzung ausgelassen und dadurch gehärtet wurde. Nach erneuter
Erhitzung wurde dieser Talg durch Sprühdüsen in flüssiger Form in ein Mischfutter verteilt.
Die hierdurch auftretende zweimalige hohe Erhitzung tötet aber wesentliche Teile im Talg, wie sie unter
anderem in den Lymphdrüsen anfallen, aber auch im Talg selber bereits vorhanden sind. Diese hochwirksamen
Aktivierungsstoffe fehlen den damit gefütterten Tieren und setzen vor allem ihre Widerstandskraft
gegenüber Krankheiten erheblich herab.
Im Gegensatz dazu erfolgt bei der Erfindung keine Erhitzung des Fettes, vielmehr wird das anfallende
Fett, insbesondere Rinderdarmfett mit oder ohne Lymphdrüsen nach genügendem Austrocknen ausgefroren
und pulverisiert. Die aktivierenden Bestandteile des Fettes und der Lymphdrüsen werden dabei
nicht zerstört. Andererseits ist es jedoch erforderlich, ein Verderben des Futtermittels zu vermeiden. Der
Erfinder hat erkannt, daß ein gegenüber gewöhnlicher Konservierung mittels 1 bis 2% Salz erheblich gesteigerter
Anteil, nämlich 20% Salz zu 80% Fett eine besonders günstige Konservierung liefert, die
auch genügt, um auch den Jodzusatz vor einem Ver-
Verfahren zur Herstellung eines haltbaren
Futtermittels aus rohen tierischen Fetten,
zur Verbesserung des Wachstums
und der Fleischgüte von Schlachttieren
Futtermittels aus rohen tierischen Fetten,
zur Verbesserung des Wachstums
und der Fleischgüte von Schlachttieren
Anmelder:
Alois Mayer, Regensburg, Weiße Lilienstr. 5
Als Erfinder benannt:
Alois Mayer, Regensburg
Alois Mayer, Regensburg
derben zu schützen, da dieser Stoff leicht zur Oxydation neigt.
Bei dieser Behandlung wird das Rinderfett bei der Verfütterung von den Aufzucht-, Mutter- und Masttieren
gern und ohne irgendwelche gesundheitlichen Schäden oder Beeinträchtigungen aufgenommen. Die
Tiere zeigen sogar einen gegenüber dem Durchschnitt noch beachtlich verbesserten Gesundheitszustand und
Widerstandsfähigkeit gegen Erkrankungen, insbesondere Infektionen, wie z. B. Tbc, Ferkelgrippe (Ferkelruß),
ferner Anämie, Wurmbefall usw. Dies gilt nicht nur für Säugetiere, sondern auch z. B. für Geflügel
und Fische.
Die Verwendung eines derart gewonnenen leicht verdaulichen Fettes geschieht vorzugsweise bei einem
Kraftfutter, bei dem zur Aufzucht von Zuchtsäuen, Ferkeln und Läuferschweinen außer 10% des wie
oben dargelegt aufbereiteten Rinderfettes noch folgende Zusatzstoffe verwendet werden:
30% Tierkörpermehl
(ohne Fischmehl und ohne Antibiotika),
10% getoastetes Sojaschrot,
10% Leinsamenmehl,
10% Luzerne-Grümnehl,
10% Weizen, Malzkeime,
5% Magermilchpulver,
5% Süßmolkepulver
10% getoastetes Sojaschrot,
10% Leinsamenmehl,
10% Luzerne-Grümnehl,
10% Weizen, Malzkeime,
5% Magermilchpulver,
5% Süßmolkepulver
(zur besseren Emulgierung),
5% Mineralstoffmischung
mit Spurenelementen,
3 % kohlensauer Kalk,
2% Trocken- oder Bierhefe.
5% Mineralstoffmischung
mit Spurenelementen,
3 % kohlensauer Kalk,
2% Trocken- oder Bierhefe.
Für gewöhnliche Mastschweine wird das angegebene Geschmisch zweckmäßig etwas abgewandelt,
und zwar in der Weise, daß für 5% des wie oben er-
309 780/76
läutert aufbereiteten Rinderfettes noch folgende Zusatzstoffe verwendet werden:
3O°/o Tierkörpermehl,
15% Sojaschrot,
10% Leinkuchenschrot, getoastet, 10% Magermilchpulver,
10% Süßmolkepulver,
5% Malzkeime,
5 % Haferbruch mit Melasse,
3 % Mineralstoffmischung
mit Spurenelementen,
mit Spurenelementen,
5 % kohlensaurer Kalk,
2% Trocken- oder Bierhefe.
Wie eingangs erwähnt, wird durch das erfindungsgemäße
Kraftfutter nicht nur die Aufzucht bzw. das Wachstum beschleunigt und der allgemeine Gesundheitszustand
verbessert, sondern zugleich auch eine Verbesserung der Güte bzw. des Geschmacks des
Fleisches der damit gefütterten Tiere erzielt. Da das benutzte Rinderfett bisher mehr oder minder unerwünschten
Abfall darstellte, ist das neue Fütterungsverfahren zugleich auch sehr preiswert durchzuführen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Futtermittels aus rohen tierischen Fetten zur Verbesserung des Wachstums und der Fleischgüte von Schlachttieren, dadurchgekennzeichnet, daß in Schlachthäusern anfallendes rohes tierisches Fett, insbesondere Rinderfett und vor allem Darmfett, mit oder ohne Lymphdrüsen, nach genügendem Austrocknen und Ausfrieren pulverisiert, sodann mit Kochsalz im Verhältnis von 80% Fett zu 20 Vo Salz unter Jodzusatz innig vermengt und mit etwa 4 Promille Konservierungsmittel auf Milchsäurebasis versetzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
»Kraftfutter« 1960, S. 142;Chemisches Zentralblatt, 1955, S. 11 706, 11 707; Landw. ZbI., Abtlg. Ill, Nr. 3, 1958, S. 519.309 780/76 1.64 @ Bundesdmckerei Berlin
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