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Beifuttermittel
Es ist bekannt, den gebräuchlichen Futtermitteln Zusatzstoffe (wie z. B. Antibiotica, Vitamine, Hormone) zuzusetzen, um ein schnelleres Wachstum der Tiere und dadurch eine Einsparung an Futtermitteln zu erreichen. Bei Verabreichung solcher Beifuttermittel wurden jedoch verschiedene Nachteile beobachtet. So besteht die Möglichkeit, dass diese Zusatzstoffe in das tierische Gewebe übergehen und bei dessen Verzehr durch den Menschen unerwünschte Wirkungen auftreten. Bei unvorsichtiger Anwendung Antibiotica-haltiger Futtermittel kann infolge der Entwicklung resistenter Krankheitserreger im Tierorganismus eine später eventuell nötige therapeutische Behandlung erschwert bzw. unmöglich gemacht werden. Ferner wurden schon schädliche Einwirkungen solcher Beifuttermittel auf die Eierproduktion und die Brutfähigkeit von Hühnern beobachtet.
Auch lässt die Stabilität der genannten Futtermittel-Zusätze beim Mischvorgang bzw. bei längerer Aufbewahrung der erhaltenen Mischungen zu wün- schen übrig. Die Festlegung der Verträglichkeitsdosis begegnet vielfach Schwierigkeiten infolge Eintretens unvorhergesehener Nebenwirkungen.
Es wurde nun gefunden, dass eine hervorragende Wachstumsförderung und eine allgemeine Kräftigung der Tiere sowie eine erhöhte Ausnutzung der Futterstoffe erzielt wird, ohne dass die oben genannten Nachteile eintreten, wenn man ein Beifuttermittel verwendet, welches 5- Nitro-furfurol-2 - (2-hydroxy- äthyl)-semicarbazon enthält. Diese Verbindung kann gemäss dem Verfahren der österr. Patentschrift Nr. 198261 (Beispiel 6) hergestellt werden.
Die Herstellung des erfindungsgemässenBeifuttermittels erfolgt in der für die Vermischung von Futtermitteln mit Zusatzstoffen üblichen Weise, z. B. durch Vermahlen oder Verrühren der Komponenten. Die
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pro kg Futter. Je nach Tierart sind die zur Erreichung eines optimalen Ergebnisses benötigten Mengen an Wirkstoff natürlich etwas verschieden ; so wendet man beim Schwein vorzugsweise 50 mg/kg Futter, bei Küken 20 mg/kg Futter des Nitrofurfurol-Derivates an.
Die wachstumsfördernde Wirkung des erfindungsgemässen Beifuttermittels soll an Hand der folgenden Beispiele erläutert werden.
1. Gesunde junge Albino-Ratten wurden mit Futter und Wasser ad libitum versehen. Eine Gruppe der Tiere erhielt nur das Grundfutter
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<tb>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Casein <SEP> 90
<tb> Saccharose <SEP> 702
<tb> "Alphocel" <SEP> (im <SEP> Handel <SEP> erhältliches <SEP> a-Cellulose-Produkt) <SEP> 40
<tb> Baumwollsamenöl <SEP> 24
<tb> Maisöl <SEP> 56
<tb> Mineralsalze <SEP> 40
<tb> D, <SEP> l- <SEP> Methionin <SEP> 3 <SEP>
<tb> Saccharose-Vitamin-Mischung <SEP> 40
<tb> Leberextrakt <SEP> 5
<tb>
*) Diese Mischung wurde so hergestellt, dass pro kg Grundfutter 4 g Vitamine usw. enthalten sind : 125 mg Vitamin bu : 125 mg Vitamin B ; 250 mg Riboflavin ; 250 mg Nicotinsäure ;
1250mg Calcium-pantothenat ; 2500 mg p-Aminobenzoesäure ; 7500 mg meso-Inosit ; 75000mg Cholin-chlorid ; 5 mg Folsäure ; 62, 5 mg Vitamin ; 7500 mg
Vitamin E=Mischung; 12500 mg Lebertran; 1845 mg 0,1 % Vitamin B ; 0, 0025 mg
Vitamin H und 981 g Saccharose. eine andere Gruppe dasselbe Grundfutter, vermischt mit 50 mg/kg 5-Nitro-furfurol-2- (2-hydroxyäthyl)- semicarbazon. Der Fütterungsversuch wurde 4 Wochen lang durchgeführt.
In der folgenden Tabelle sind die erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt :
Tabelle I
EMI2.2
<tb>
<tb> Versuchsgruppen <SEP> Anzahl <SEP> Ausgangs- <SEP> Gewicht <SEP> Gewichts- <SEP> Futter-Verwertungsa <SEP> = <SEP> ohne <SEP> X <SEP> der <SEP> gewicht <SEP> nach <SEP> zunahme <SEP> zahl )
<tb> (Kontrolle) <SEP> Tiere <SEP> in <SEP> g <SEP> 28 <SEP> Tg.
<SEP> in <SEP> g <SEP> in <SEP> g <SEP>
<tb> b <SEP> = <SEP> mitX <SEP> *) <SEP> (Durch- <SEP> (Durch- <SEP> (Durch- <SEP>
<tb> schnitt) <SEP> schnitt) <SEP> schnitt)
<tb> A <SEP> a <SEP> 10 <SEP> 73 <SEP> 164 <SEP> 91 <SEP> 4, <SEP> 4 <SEP>
<tb> b <SEP> 10 <SEP> 73 <SEP> 182 <SEP> 109 <SEP> 3,7
<tb> B <SEP> a <SEP> 10 <SEP> 61 <SEP> 121 <SEP> 60 <SEP> 6, <SEP> 1
<tb> b <SEP> 10 <SEP> 61 <SEP> 158 <SEP> 97 <SEP> 3, <SEP> 9
<tb> C <SEP> a <SEP> 10 <SEP> 61 <SEP> 151 <SEP> 90 <SEP> 3, <SEP> 7
<tb> b <SEP> 10 <SEP> 61 <SEP> 161 <SEP> 100 <SEP> 3, <SEP> 4 <SEP>
<tb> D <SEP> a <SEP> 10 <SEP> 51 <SEP> 140 <SEP> 89 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP>
<tb> b <SEP> 10 <SEP> 52 <SEP> 156 <SEP> 104 <SEP> 3, <SEP> 3
<tb>
*) X = 5-Nitrofurfurol-2-(2-hydroxyäthyl)-semicarbazon
0) Dies ist die Menge an Futter (in g), welche 1 g Gewichtszunahme bewirkt.
Aus der obigen Tabelle geht eindeutig hervor, dass bei Verabreichung eines Futters, welches 5-Nitrofurfurol-2-(2-hydroxyäthyl)-semicarbazon enthält, eine erhöhte Gewichtszunahme und verbesserte Ausnutzung des Futters erzielt wird.
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2. Eintage-Küken bekannter Herkunft wurden mit einem Grundfutter folgender Zusammensetzung gefüttert :
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<tb>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Mais, <SEP> gemahlen <SEP> 45, <SEP> 38 <SEP>
<tb> Sojabohnenmehl <SEP> (44 <SEP> % <SEP> Protein) <SEP> 38,00
<tb> Tierisches <SEP> Fett <SEP> (fest) <SEP> 5, <SEP> 00 <SEP>
<tb> Knochenmehl <SEP> 2, <SEP> 50 <SEP>
<tb> Kalk <SEP> 1,00
<tb> Luzernemehl <SEP> (17 <SEP> % <SEP> Protein) <SEP> 2,00
<tb> Trockenmolke <SEP> 2, <SEP> 50
<tb> Fischmehl <SEP> 2,50
<tb> Mangansulfat <SEP> 0, <SEP> 05
<tb> Kochsalz, <SEP> jodhaltig <SEP> 0, <SEP> 50 <SEP>
<tb> Methionin <SEP> (98%) <SEP> 0, <SEP> 15 <SEP>
<tb> Cholin <SEP> (25 <SEP> %) <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP>
<tb> Vitamine-B <SEP> (44 <SEP> mg/kg) <SEP> 0, <SEP> 0125 <SEP>
<tb> Trockenvitamin <SEP> D3 <SEP> (3000 <SEP> Einh./g) <SEP> 0,
<SEP> 011 <SEP>
<tb> Trockenvitamin <SEP> A <SEP> (10000 <SEP> Einh./g) <SEP> 0, <SEP> 05 <SEP>
<tb> weitere <SEP> Vitamine <SEP> : <SEP>
<tb> 4, <SEP> 4 <SEP> g <SEP> Riboflavin <SEP> ; <SEP> 8,8 <SEP> g <SEP> Pantothensäure
<tb> und <SEP> 20 <SEP> g <SEP> Nicotinsäure <SEP> pro <SEP> kg <SEP> 0, <SEP> 10 <SEP>
<tb> 100,0035
<tb>
a) Die Küken wurden während des Versuches in einem mit sauberer Maisstreu versehenem Gehege gehalten und mit Futter und Wasser ad libitum versorgt. Gruppen von je 50 Hühnern erhielten zusätzlich zu dem Grundfutter verschiedene Mengen von 5-Nitro-2-furaldehyd-(2-hydroxyathyl)-semicarbazon ; eine getrennte Gruppe von Kontrolltieren erhielt nur das Grundfutter.
Alle Tiere bekamen zusätzlich 0, 0055 % Nitrofurazon. Die Ergebnisse, welche nach 63 Tagen Versuchsdauer an 150 Hühnern je Gruppe erzielt wurden, sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben :
Tabelle II
EMI3.2
<tb>
<tb> Vers. <SEP> zugesetzte <SEP> Menge <SEP> Durchschnittsgewicht <SEP> in <SEP> g <SEP> Futter-Verwertungszahl
<tb> Gruppe <SEP> an <SEP> X') <SEP> männl. <SEP> weibl.
<SEP> Mittelwert <SEP> eg <SEP> Futter/g <SEP> Gewichts-
<tb> (mg/kg) <SEP> zunahme)
<tb> ohne <SEP> X'- <SEP> 1396 <SEP> 1089 <SEP> 1243 <SEP> 2, <SEP> 71 <SEP>
<tb> mit <SEP> X <SEP> 5, <SEP> 5 <SEP> 1397 <SEP> 1187 <SEP> 1292 <SEP> 2, <SEP> 60 <SEP>
<tb> 11 <SEP> 1441 <SEP> 1225 <SEP> 1333 <SEP> 2, <SEP> 59 <SEP>
<tb> 16, <SEP> 5 <SEP> 1443 <SEP> 1185 <SEP> 1314 <SEP> 2, <SEP> 60 <SEP>
<tb> 22 <SEP> 1468 <SEP> 1181 <SEP> 1325 <SEP> 2, <SEP> 56 <SEP>
<tb>
*) X = 5-Nitrofurfurol-2-(2-hydroxyäthyl)-semicarbazon b) Dieser Versuch wurde in der gleichen Weise wie Versuch a durchgeführt, das Futter enthielt aber kein Nitrofurazon.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle III zusammengefasst :
Tabelle III
EMI3.3
<tb>
<tb> Vers. <SEP> zugesetzte <SEP> Menge <SEP> Durchschnittsgewicht <SEP> Futter-Verwertungszahl
<tb> Gruppe <SEP> anX*) <SEP> in <SEP> g <SEP> (g <SEP> Futter/g <SEP> Gewichts- <SEP>
<tb> (mg/kg) <SEP> zunahme)
<tb> ohne <SEP> X') <SEP> - <SEP> 1341 <SEP> 2. <SEP> 86 <SEP>
<tb> mit <SEP> X*) <SEP> 11 <SEP> 1381 <SEP> 2, <SEP> 78
<tb> 27, <SEP> 5 <SEP> MM <SEP> 2, <SEP> 77
<tb>
*)X=5-Nitrofurfurol-2- (2-hydroxyäthyl)-semicarbazon
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3. Schweine wurden mit dem üblichen kalten Grundfutter gefüttert: Mais, Sojabohnenmehl, Fleischbrocken, Luzerne, Mineralsalze und Vitamine. Bei Zusatz von 55 mg/kg 5-Nitrofurfurol-2-(2-hydroxy-
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welche toxischen Erscheinungen festzustellen waren.
Die oben angeführten Grundfuttermischungen dienen nur zur Erläuterung ; in den folgenden Ansprüchen sind unter der Bezeichnung"Grundfutter"die in der Tierzucht üblicherweise verwendeten Futtermittel-Mischungen zu verstehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Beifuttermittel, dadurch gekennzeichnet, dass es als wachstumsfördemden Zusatz 5-Nitrofurfurol- 2-(2-hydroxyäthyl)-semicarbazon enthält.