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Futtermittel
Es ist bekannt, dass bei der Intensivierung der Hühnerzucht, wobei das Futter kein oder nahezu kein Grünfutter enthält, die Farbe der Eierdotter blassgelb wird.
Es sind daher Versuche gemacht worden, durch Zusätze zum Futter trotz des Mangels an Grünfutter
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infolge ihrer komplizierten chemischen Struktur schwer herzustellen und daher teuer.
Es wurde nunmehr gefunden, dass eine gute Verbesserung der Dotterfarbe dadurch erzielt werden kann, dass die verhältnismässig leicht herstellbare Retinylidencyanessigsäure
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oder ein Salz oder ein Ester derselben als Futterzusatzstoff benutzt wird.
Dementsprechend betrifft die Erfindung ein Futtermittel, das aus einem Gemisch aus einem oder mehreren Futtermittelbestandteilen und einer Polyenverbindung besteht, welche Verbindung bei Aufnahme in Hühnerfutter die Färbung der Eidotter fördert, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es Retinylidencyanessigsäure oder ein Salz oder einen Ester derselben enthält.
Als Futtermittelbestandteile kommen alle bekannten Futtermittelbestandteile in Betracht, wie z. B.
Mehlarten, wie Weizenmehl, Hafermehl, Gerstenmehl, Roggenmehl, Maismehl, Weizenkleie, Sojaschrottmehl, Sesamschiefermehl ; weiters Produkte, die reich an tierischem Eiweiss sind, wie Fischmehl,
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saurer Kalk, jodiertes Kochsalz und Eisen-, Kupfer-, Mangan-, Kobalt- und Zinksalze sowie Vitamine, z. B. die Vitamine A, B, D, E und K.
Ein normales, gebrauchsfertiges Futter kann bekanntlich aus einem Gemisch aus 90 - 75 Teilen Mehl mit einem hohen Stärkegehalt und 10 - 25 Teilen Mehl mit einem hohen Eiweissgehalt bestehen, dem pro Kilogramm annähernd 3000 - 6000 IE. Vitamin A, 1000 - 2000 IE. Vitamin D, 4 - 15 mg Riboflavin,
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Vorzugsweise enthält ein solches fertiges Futter nach der Erfindung pro Kilogramm 5 - 100 mg des neuen Farbstoffes, obgleich auch niedrigere Konzentrationen erfolgreich anwendbar sind, z. B. wenn das
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Futter Bestandteile enthält, die ihrer Natur nach reich an Farbstoffen sind, wie z. B. gelbes Hochqualitätsmaismehl.
Hin Beispiel eines Futterpräparates nach der Erfindung ist ein fertiges Futter wie vorstehend beschrieben, das innig mit 5 - 100 mg des neuen Farbstoffes pro kg Futter vermischt ist.
Vorzugsweise werden jedoch gemäss der Erfindung Futterpräparate hergestellt, welche den neuen Farbstoff in einer bedeutend höheren Konzentration, z. B. von 0, 1 bis 10 Gel.-%, enthalten, und welche besonders leicht von dem Lieferanten des gebrauchsfertigen Futters oder vom Hühnerzüchter mit einer grossen Menge normalen Futters vermischt werden können, so dass ein Gemisch mit 5 - 100 mg des neuen Farbstoffes pro kg Futter erhalten wird.
Zur Herstellung eines solchen Vorkonzentrats kann ein Futter benutzt werden, das bereits alle Ingredienzen des Gebrauchsfutters in dem dafür gewünschten Verhältnis enthält, aber vorzugsweise wird der neue Farbstoff mit nur einem oder mit einem Gemisch einiger Bestandteile des Gebrauchsfutters vorgemischt.
Es wird z. B. ein Futterpräparat nach der Erfindung dadurch erhalten, dass 100 Teile des neuen Farbstoffes in feinpulverigem Zustand mit 1000 - 10000 Teilen einer der für Vogelfutter üblichen Mehlarten. z. B. Hafermehl, Weizenmehl, Gerstenmehl oder Maismehl gemischt wird.
Es sind insbesondere diejenigen Futterpärparate nach der Erfindung wichtig, die ausser dem neuen Farbstoff noch einen oder mehrere der andern, dem fertigen Futter in kleinen Mengen zuzusetzenden Stoffe, wie Vitamine und/oder Mineralstoffe in konzentrierter Form in einem solchen Verhältnis enthalten, dass durch Mischung dieses Futterkonzentrats mit einer grossen Menge eines Futters, das diese Bestandteile noch nicht enthält, ein Gebrauchsfutter der richtigen Zusammensetzung erzielt wird. Es werden z. B. 5 - 100 g des neuen Farbstoffes, 3000000 - 6000000 IE. Vitamin A, 1000000 - 2000000 IE. Vitamin D3 mit 1 kg Mehl, z. B.
Hafermehl oder Weizenkernmehl gemischt, wodurch ein Futterpräparat erhalten wird, das bei Mischung mit einer annähernd tausendfachen Menge eines Normalfutters, dem diese Vitamine noch nicht zugesetzt sind, ein Futter mit einer guten Gebrauchszusammensetzung liefert.
Es können gegebenenfalls in ein solches Vorkonzentrat auch die andern Vitamine und/oder die gewünschten Mineralstoffe in konzentrierter Form aufgenommen werden.
Weiterhin kann erfindungsgemäss auch ein sogenannter Futterkern hergestellt werden, der aus einem Gemisch aus eiweissreichen Produkten, wie Blutmehl, Fischmehl, Fleischmehl und Molkepulver, Vitaminen, Mineralstoffen und dem neuen Farbstoff besteht, wodurch nach Zusatz einer oder mehrerer der üblichen, stärkereichen Mehlsorten, wie z. B. Hafermehl, Gerstenmehl oder Maismehl in einer 10- bis 2fachen Menge ein gebrauchsfertiges Futter erhalten wird.
Die Retinylidencyanessigsäure ist, wie auch die Salze und Ester derselben, eine in der Literatur bisher noch nicht beschriebene Verbindung, die jedoch gemäss einem andern eigenen Patent hergestellt werden kann.
Es werden vorzugsweise Ester von Retinylidencyanessigsäure verwendet, da deren Stabilität die beste ist. Es können als solche insbesondere die Ester von aliphatischen Alkoholen mit 1-18 Kohlenstoffato- men, z. B. der Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Lauryl-, Cetyl-, Stearyl- oder Oleylester genannt werden.
Brauchbare Salze von Retinylidencyanessigsäure sind z. B. Alkali- oder Erdalkalisalze, wie das Na-, K-, Ca- oder Mg-Salz.
Sehr gute Ergebnisse wurden z. B. erzielt mit dem Methylester von Retinylidencyanessigsäure. Es wurde einer Gruppe eierlegender Hühner ein farbstoffarmes Futter verabreicht und nach einigen Wochen zeigte sich, dass die Farbe der Dotter der Eier dieser Hühner sehr blassgelb geworden war. Der Hälfte der Tiere dieser Gruppe wurde darauf das gleiche Futter mit einer Beimischung von Retinylidencyanessigsäuremethylester verabreicht, während die übrigen Tiere als Kontrollgruppe das Futter ohne diese Beimischung erhielten. Nach einigen Tagen war die Farbe der Eierdotter der mit dem neuen Vogelfutter ernährten Tiere wieder wie üblich sattgelb, während die Kontrolltiere Eier mit einem blassgelben Dotter legten. Es wurde kein Unterschied im Benehmen, in der Esslust oder in der Menge der gelegten Eier der mit dem neuen Futter ernährten Tiere festgestellt.
Beispiel l : a) 1 kg eines Vogelfutters aus einem Gemisch von :
300 Teilen Maismehl
200 Teilen Gerstenmehl
200 Teilen Hafermehl
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50 Teilen Sojaschrotmehl
25 Teilen Sesamschiefermehl
50 Teilen Weizenkalkkleie
100 Teilen Heringmehl
50 Teilen Molkepulver
15 Teilen Kreide
5 Teilen Phosphorsäurekalk
2, 5 Teilen jodiertem Kochsalz
1, 5 Teilen Ferrosulfat
0, 8 Teilen Mangansulfat und
0, 2 Teilen Kupfersulfat, welches pro Kilogramm :
5 000 000 IE. Vitamin A
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IE.1, 5 g Riboflavin 2, 5 g Pantothensäure 4 g Nikotinsäure
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b) Wenn ein Teil des Futterpräparates nach Beispiel la mit 1000 Teilen des gleichen Vogelfuttergemisches ohne den neuen Farbstoff gemischt wird, erhält man ein Vogelfutter, das den Farbstoff in einer solchen Konzentration enthält, dass die Eier der mit diesem neuen Futter ernährten Hühner eine ausgeprägt bessere Dotterfarbe haben als die Eier der mit dem gleichen. Futter ohne den neuen Farbstoff ernährten Hühner.
Beispiel 2 : Mit 1 kg Hafermehl wurden 5 000 000 IE. Vitmin A und 1 000 000 IE. Vitmin D3. die gemeinsam auf übliche Weise zu einem trockenen, pulverigen Präparat verarbeitet waren, das 325000 IE. Vitamin A und 65000 IE. Vitamin D pro Gramm enthielt, gemeinsam mit 25 g Retinyliden- cyanessigsäure-cetylester in Form eines trockenen Pulvers tüchtig vermischt.
Dieses Präparat eignet sich zur Herstellung eines gebrauchsfertigen Futters, wobei ein Teil dieses Futterpräparates mit 1000 Teilen eines üblichen Vogelfutters, dem noch kein Vitamin A und D zugesetzt worden ist, gemischt wird.
Beispiel 3 : Ein Präparat nach der Erfindung, das die gewöhnlich einem Vogelfutter zuzusetzenden Vitamine gemeinsam mit dem neuen Farbstoff im richtigen Verhältnis und in einer solchen Menge enthält, dass durch Mischen eines Teiles dieses Präparates mit 1000 Teilen eines normalen Futters ohne Vitamine ein gebrauchsfertiges Futter erhalten wird, hat z. B. die folgende Zusammensetzung : 5 000 000 IE. Vitamin A
1000 000 IE. Vitamin Dg I, 5 g Riboflavin
2, 5 g Pantothensäure
4 g Nikotinsäure
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gemischt mit Hafermehl und ergänzt auf 1 kg.
Beispiel 4: 1 kg des Präparates nach Beispiel 3 wurde gemischt mit 20 kg eines Mineralstoffgemisches, das aus 70 Teilen Kreide, 25 Teilen Phosphorsäurekalk, 3, 25 Teilen jodiertem Kochsalz, 0, 75 Teilen FeS0 d 0, 40 Teilen CuSO und 0, 60 Teilen Mangansulfat bestand, wodurch ein Futterpräparat
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nach der Erfindung erhalten wurde, das alle in kleinen Konzentrationen einem Mehl zuzusetzenden Bestandteile zur Herstellung von etwa 1000 kg eines guten Vogelfutters enthält.
Beispiel 5 : 20 kg des Präparates nach Beispiel 4 wurden gemischt mit 100 kg Heringmehl und 30 kg Molkepulver, wodurch ein Futterkern erhalten wurde, der Eiweissstoffe, Mineralstoffe und den neuen Farbstoff in einem solchen Verhältnis enthält, dass durch Zusatz einer 6- bis 8fachen Menge einer üblichen Mehlsorte mit einem hohen Stärkegehalt ein gutes Gebrauchsfutter erhalten wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Futtermittel, das aus einem oder mehreren Futtermittelbestandteilen mit einer Beimischung einer neuen Polyenverbindung besteht, welche Verbindung bei Aufnahme in Hühnerfutter die Färbung der Eidotter fördert, dadurch gekennzeichnet, dass es Retinylidencyanessigsäure oder ein Salz oder einen Ester derselben enthält.