DE2550613A1 - Tierfutterzusatz und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Tierfutterzusatz und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
OR. WALTER KRAUS DIPLOMCHEMIKER · DR.-INQ. ANNEKÄTE WEISERT DIPL.-1NG. FACHRICHTUNG CHEMIE
D - 8 MÜNCHEN 19 · FLÜSSENSTRASSE 17 · TELEFON O89/177O61 · TELEX OB-215145 ZEUS
1163 WK/zb
Delmar Chemicals Limited, Ville LaSaIIe, Quebec,
Canada
Tierfutterzusatz und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen neuen Tierfutterzusatz und
ein Verfahren zu seiner Herstellung. Die Erfindung betrifft insbesondere einen Tierfutterzusatz bzw. ein Ergänzungsmittel
für Tierfutter, welches Selen enthält. Der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz ist dazu geeignet, um diätetische Mangelzustände
bei Tierfuttermitteln zu beseitigen, bei denen an diesem Spurenelement Mangel besteht.
Es ist allgemein bekannt, daß Selen für Futtermittel für Nutzvieh wie Geflügel und Schweine ein wesentliches Spurenelement
ist. Dies trifft insbesondere bei Futtermitteln für junge wachsende Tiere zu. Obgleich dieses Element von Natur aus in
den meisten Futtermittelbestandteilen vorkommt, ist doch sein Gehalt in Futtermitteln, zum Beispiel Getreidekörnern und
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Sojabohnen, in den meisten Fällen nicht ausreichend, um den
Nährerfordernissen des Viehs zu genügen. Tests haben gezeigt, daß die Tiere diätetisches Selen entsprechend den Körperbedürfnissen
aufnehmen und Überschüsse ausscheiden. Wegen des extrem niedrigen Selengehaltes, der den Futtermitteln zugesetzt
werden muß, kann jedoch den Nährerfordernissen der Tiere Genüge getan werden, ohne daß in den eßbaren Geweben
oder in der Umgebung eine signifikante Erhöhung der Selenkonzentration bewirkt wird. Von Toxikologen in Canada und
in den USA wurden alle verfügbaren wissenschaftlichen Werte genau untersucht und man ist dabei zu der Schlußfolgerung
gekommen, daß die Selenmenge, die in Futtermitteln für Tiere zugelassen ist, keine Gefahrenquelle bilden würde. Im Gegenteil,
man ist zu der Ansicht gekommen, daß die Verwendung dieses Elements einen günstigen Effekt auf die menschliche
Gesundheit ausüben würde, weil es die Gesundheit des Viehs verbessert.
Das Selen ist jedoch wie die anderen wesentlichen Spurenelemente extrem toxisch, wenn es in zu großen Mengen eingenommen
wird. Zusatzmittel bzw. Ergänzungsmittel müssen daher mehr oder weniger vollständig homogen sein, das heißt die
geringe prozentuale Selenmenge muß in dem Zusatzmittel gleichförmig verteilt sein. Futtermittelhersteller, die gemischte
Futtermittel mit Einschluß von Vorgemischen, herstellen wollen, welche zugesetztes Selen enthalten, dürfen dies in
der Praxis aber nur dann ausführen, wenn sie nachweisen können, daß sie dazu imstande sind, Ansätze des selenhaltigen
Zusatzmittels herzustellen, bei denen durch Analyse von drei willkürlich genommenen Proben bewiesen worden ist,
daß diese homogen sind.
Alternativ müssen daher Mikro-Vormischfuttermittel, die zugesetztes
Selen enthalten und die an Personen verkauft werden sollen, für die ein Nachweis der Mischfähigkeit nicht
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erforderlich ist, zum Beispiel an einzelne Bauern, so formuliert sein, daß nicht weniger als 4,54 kg des Vorgemisches
erforderlich sind, um pro Tonne vollständiges Futter zugemischt zu werden. Diese zusätzliche Vorsichtsmaßnahme ist
aufgrund der extrem geringen Selenmengen in dem Futtermittel und aufgrund der absoluten Notwendigkeit einer gleichförmigen
Verteilung notwendig.
Es ist auch schon bekannt, das Selen in das Tierfutter in
Form eines einfachen Gemisches aus Selen und gemahlenem Kalkstein einzubringen, wobei letzterer als Träger für die Selenkomponente
wirkt. Bei Verwendung dieser Materialien hat es sich jedoch als unmöglich erwiesen, ein Produkt zu erhalten,
das einen innerhalb annehmbarer Grenzen variierenden Selengehalt hat. So hat zum Beispiel ein bekanntes Zusatzmittel
dieser Art, welches 40 ppm Selen enthält, typischerweise
einen Variationskoeffizienten des Selengehalts von 36 % und ein Zusatzmittel, welches 20 ppm enthält, hat typischerweise
einen Variationskoeffizienten von ungefähr 80 %. Solche Variationen des Selengehalts sind jedoch für die
Praxis aufgrund der toxischen Natur des Selens nicht annehmbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Tierfutterzusatz mit
niedrigem Selengehalt zur Verfügung zu stellen, der hinsichtlich der Verteilung des Selens im wesentlichen homogen ist.
Es soll auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen neuen Futterzusatzes zur Verfügung gestellt werden.
Es wurde nun gefunden, daß durch Verwendung eines organischen Materials, nämlich Stärke, insbesondere Weizenstärke,
als Träger für die selenhaltige Komponente ein sehr gleichförmiger und homogener Zusatz hergestellt werden kann.
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Der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz ist hinsichtlich der Selenkonzentration und der gleichförmigen Selenverteilung
darin extrem gut reproduzierbar.
Die selenhaltige Komponente ist vorzugsweise Natriumselenat
oder Natriumselenit, da diese zwei Substanzen für bestimmte Tierfutterzusätze derzeit annehmbar bzw. zugelassen sind.
Es wird jedoch in Betracht gezogen, daß auch andere selenhaltige Verbindungen, zum Beispiel Alkali- oder Erdalkaliverbindungen
allgemein wie Calciumselenat und Calciumselenit, verwendet werden können, wenn die Verwendung dieser
Verbindungen behördlich gestattet wird. Naturgemäß müssen die anderen in den Selenverbindungen enthaltenen Ionen
gegenüber Tieren nicht-toxisch sein. Für den Fachmann werden entsprechende Ionen und daher auch Selenverbindungen ohne
weiteres erkennbar.
Der Selengehalt des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes kann zwar weit variieren, beträgt aber im allgemeinen nicht
mehr als 5000 ppm und üblicherweise nicht mehr als etwa 2500 ppm. Der tatsächliche Wert variiert entsprechend dem
Einzelfall und kann beispielsweise entsprechend den in Betracht kommenden Faktoren, zum Beispiel der vorgeschlagenen
Verwendung des Zusatzes zwischen 1000 und 5000 ppm, liegen
oder bis zu 500 ppm, wie zum Beispiel zwischen 100 und 500 ppm betragen oder bis zu 50 ppm betragen. Zusätze mit höheren Mengen,
etwa mehr als 1000 ppm, können als Konzentrate angesehen werden, aus denen Zusätze mit niedrigeren Konzentrar
tionen,wie 20 bis 40 ppm, hergestellt werden können.
Obgleich hierdurch keine Bindung an eine spezielle Theorie erfolgen soll, kann doch angenommen werden, daß der erfindungsgemäße
Tierfutterzusatz kein einfaches Gemisch aus der Selenverbindung und dem Stärketräger darstellt. Vielmehr
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gibt es Anzeichen dafür, daß eine stärkere Verbindung in
Form einer Bindung eines bestimmten Typs zwischen der Selenverbindung
und dem Stärkematerial vorliegt. In jedem Fall bringt das neue Produkt gemäß der Erfindung gegenüber den
bekannten Tierfutterzusatzmitteln Vorteile mit sich. Die spezifische Konstitution" des Zusatzmittels ist demgegenüber
zur Erzielung der Vorteile der Erfindung ohne Belang.
Der erfindungsgemäße Zusatz kann in der Weise hergestellt werden, daß man in einfacher Weise die Stärke und die selenhaltige
Komponente in gepulverter Form, vorzugsweise in Gegenwart von anderen gewünschten Additiven, vermischt.
Die Komponenten können im trockenen Zustand vermischt werden, doch wird vorzugsweise eine Lösung der selenhaltigen
Verbindung zu der Stärke in fester Form gegeben und das Ganze wird gründlich durchgemischt. Im letzteren Fall wird
vorzugsweise eine konzentrierte Lösung der Selenkomponente verwendet, da es zweckmäßig ist, daß der gebildete Zusatz
ein definiertes festes Produkt ist, was dann der Fall ist, wenn zu der bereits konzentrierten Lösung mehr festes Material
gegeben wird.
Weiterhin können dem Zusatz geeigneterweise bei der Vermischungsstufe
Additive zugesetzt werden, zum Beispiel Netzmittel und Puffermittel, um das Mischen der Komponenten zu
fördern und den gebildeten Zusatz zu stabilisieren. Ein solches Additiv ist zum Beispiel Tricalciumphosphat. Die
Einbringung dieses Additivs in den Zusatz hat den weiteren Vorteil, daß hierdurch in den Zusatz Calcium, d. h. ein weiteres
wünschenswertes Spurenelement, eingeführt wird. Jedoch können Verbindungen, die für Ernährungszwecke günstige
Spurenelemente wie Calcium, Magnesium und dergl. enthalten, als gesonderte Komponenten in den Zusatz eingeführt werden.
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Der Zusatz kann in einer Stufe hergestellt werden, d. h. das Zusatzmittel ist hinsichtlich des gewünschten Selengehalts
und des gewünschten Gehalts an Additiven nach einer Mischstufe fertig. ,
Es wird jedoch bevorzugt, die Herstellung in mehreren Stufen
vorzunehmen, wobei man eine erste Stufe, in der ein Konzentrat, oder ein "Vorgemisch" gebildet wird und eine
oder mehrere weitere Stufen, in denen das Vorgemisch ein oder mehrere Male mit zum Beispiel weiterer Stärke oder
einem alternativen Verdünnungsmittel wie Maiskörnern, Roggen-Mittelmehl, verdünnt wird, bis das Produkt den gewünschten
Gehalt an Selen und Spurenelementen hat, vorsieht. ·
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Herstellung eines Zusatzes mit 2000 ppm Selen
10,5 kg Natriumselenat, gelöst in etwa 20 1 Wasser, wurden
zu 375 kg gepulverter Weizenstärke und 40 kg Tricalciumphosphat gegeben und diese Komponenten wurden gründlich in
einem Mischer etwa 15 Minuten lang vermengt. Das so erhaltene Produkt kann als "Vorgemisch" bezeichnet werden.
Dieses Vorgemisch wurde sodann pulverisiert und weitere 30 Minuten
lang wieder gemischt, wobei während dieser Zeit 1845 kg Weizenstärke portionsweise zugemischt wurden. Hiermit wurde
das Gesamtgemisch gründlich vermengt.
Eine nach Standardmethoden durchgeführte Selenanalyse von
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drei willkürlich aus diesem Materialansatz ausgewählten Proben ergab Variationskoeffizienten von weniger als 3,0 %.
Der Zusatz des Beispiels 1, der einen Selengehalt von 2000 ppm
aufwies, wurde weiter verdünnt, indem er mit einer weiteren Menge von Weizenstärke vermischt wurde und es wurde ein Zusatz
mit einem Selengehalt von 200 ppm erhalten.
Die Selenanalyse gemäß Beispiel 1 zeigte, daß dieser Zusatz einen annehmbaren Variationskoeffizienten von etwa 7 % hatte.
Der Zusatz des Beispiels 2, der einen Selengehalt von 200 ppm
hatte, wurde weiter verdünnt, indem er mit einer breiteren Menge von Weizenstärke vermengt wurde, wodurch ein Zusatz
mit einem Selengehalt von 30 ppm erhalten wurde.
Die Selenanalyse gemäß Beispiel 1 zeigte, daß der Zusatz einen annehmbaren Variationskoeffizienten von etwa 13,5 %
hatte. Dieser Wert vergleicht sich sehr günstig mit dem Wert von etwa 60 % eines bekannten Zusatzmittels, welches
einen gleichwertigen Selengehalt aufweist.
Es wird somit ersichtlich, daß die Variationskoeffizienten des Selengehalts der erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzmittel,
die sich auf Stärke als Trägermaterial aufbauen, signifikant niedriger sind als bei den Zusatzmitteln nach dem Stand
der Technik.
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Claims (18)
1. Tierfutterzusatz, dadurch gekennzeichnet, daß er eine selenhaltige Komponente in Kombination mit einem .Stärketrägermaterial
enthält.
2. Tierfutterzusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Träger Weizenstärke enthält.
3. Tierfutterzusatz nach - Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß er als selenhaltige Komponente Natriumselenat oder Natriumselenit enthält.
4. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er nicht mehr als 5000 ppm Selen
enthält.
5. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er 1000 bis 5000 ppm Selen
enthält.
6. Tierfuttei*zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3»
dadurch gekennzeichnet, daß er bis zu 500 ppm Selen enthält. '
7. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er 100 bis 500 ppm Selen enthält.
8. Tierfutterzusatz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er weiterhin ein oberflächenaktives
Mittel, ein Puffermittel und/oder eine weitere diätetische Spurenelementenkomponente enthält.
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9. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er Tricalciumphosphat enthält.
10. Tierfutterzusatz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er Mais- bzw. Getreidekörner
oder Roggen-Mittelmehl als Verdünnungsmittel enthält*
11. Verfahren zur Herstellung eines Tierfutterzusatzes, dadurch gekennzeichnet, daß man eine selenhaltige Komponente
und eine Stärke über einen genügenden Zeitraum, daß ein im wesentlichen homogenes Gemisch erhalten wird, vermischt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Tierfutterzusatzes, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung einer selenhaltigen
Verbindung mit einem Stärketräger in fester Form über einen genügenden Zeitraum, daß ein im wesentlichen
homogenes Gemisch erhalten wird, vermischt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung von Natriumselenat oder Natriumselenit
mit Stärke in fester Form über einen genügenden Zeitraum, daß ein im wesentlichen homogenes festes Gemisch erhalten
wird, vermischt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Stärke Weizenstärke verwendet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß man den so gebildeten Zusatz mit einem Verdünnungsmittel über einen genügenden Zeitraum, daß ein
im wesentlichen homogenes Gemisch erhalten wird, vermischt.
16. Verfahren nach Anspruch Ί5]. dadurch gekennzeichnet,
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daß man als Verdünnungsmittel Mais- bzw. Getreidekörner,
Roggen-Mittelmehle oder eine weitere Menge einer Stärke verwendet und einen genügenden Zeitraum vermischt, daß ein
im wesentlichen homogenes Gemisch erhalten wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein oberflächenaktives Mittel und/oder ein Puffermittel oder ein weiteres diätetisches Spurenelement
zusetzt.
18. Verfahren nach Anspruch 17» dadurch gekennzeichnet,
daß man Tricalciumphosphat zusetzt.
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