DE1055336B - Saumilch-Ersatz - Google Patents
Saumilch-ErsatzInfo
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Description
DEUTSCHES
Saumilch-Ersatzpräparate, die im wesentlichen die Bestandteile der Milch, nämlich Fett, Kohlehydrate
und Eiweiß in dem der natürlichen Muttermilch entsprechenden Mischungsverhältnis enthalten und denen
noch Mineralsalze und Vitamine beigefügt sein können, sind bereits bekannt (deutsche Patentschrift
888 352). Als Eiweißbestandteile sind dort unter anderem tierische Eiweißstoffe erwähnt.
Ferner ist es bekannt, daß Präparate zur Kräftigung und Gewichtserhöhung von Tieren als Eiweißbestandteil
neben Kohlehydraten, Mineralsalzen und anderen Bestandteilen Bluteiweißstoffe enthalten
(Pott, Handbuch der tierischen Ernährung und der landwirtschaftlichen Futtermittel, Bd. III, 2. Hälfte,
1909, S. 517, und deutsche Patentschrift 115 544).
Gegenstand der Erfindung ist ein Ersatzmittel für Saumilch zur Aufzucht von Ferkeln.
In der modernen Schweinezucht hat man gute wirtschaftliche Ergebnisse erziehlt, wenn man die gebärenden
Tiere von der Säugung der jungen Schweine verschont, weil sie dann eher gepaart werden können,
was ungefähr zu dreimaliger anstatt nur zweimaliger Fortpflanzung innerhalb eines Jahres führt.
Aus diesem und anderen Gründen hat die Nachfrage nach einem Futtermittel zugenommen, das die
natürliche Saumilch ersetzen kann.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Ferkel mit Kuhmilch zu ernähren, der ein kleiner Anteil
von Zitronensäure zugesetzt ist, wodurch diese besser verdaulich gemacht wird. In einigen Fällen hat man
die Milch mit Rahm angereichert. Diese Ernährungsweise hat jedoch keine besonderen Vorteile gebracht,
und die Sterblichkeit der Ferkel, die damit aufgezogen werden, ist leidlich hoch.
Deshalb stellte man vorzugsweise den Saumilch-Ersatz aus einer Mischung von Fetten, Kohlehydraten
und Tierproteinen her. Diese Mischung kommt derjenigen der natürlichen Saumilch zum Teil sehr
nahe. Durch Zusatz von Nährsalzen und Vitaminen wurde die Mischung ergänzt, um den Bedarf der Ferkel
an diesen Stoffen zu decken.
Bei der Auswahl der Bestandteile für den Saumilch-Ersatz wurden solche verwendet, die für die
Ferkel leicht verdaulich sind. Besondere Sorgfalt wurde bei der Wahl der Proteine aufgewendet, um
einen größtmöglichen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Futter zu ziehen, da die Eiweißstoffe für
gewöhnlich die teuersten der Rohmaterialien darstellen.
Durch die Verdauung werden die Eiweißstoffe zu Aminosäuren abgebaut, die zur Bildung der natürlichen
Eiweißstoffe der Ferkel wieder aufgebaut werden. Die beste Nutzbarmachung der Eiweißstoffe
dient einem solchen Wiederaufbau und nicht der Anmelder:
Aktieselskabet Kemovitr Kopenhagen
Aktieselskabet Kemovitr Kopenhagen
Vertreter: Dipl.-Chem. Dr. A. Ullrich, Patentanwalt,
Heidelberg, Bismarckstr. 17
Heidelberg, Bismarckstr. 17
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 17. Juni und 18. Oktober 1954
Großbritannien vom 17. Juni und 18. Oktober 1954
Walter Hans George Roe, Gentofte (Dänemark),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Energieerzeugung. So mußte im Hinblick darauf die Auswahl der Eiweißstoffe erfolgen.
Gemäß der Erfindung enthält der Saumilch-Ersatz Schweineblutplasma als Eiweißquelle. Im Schweineblutplasma
ist fast alles Eiweiß leicht verdaulich, und die Anteile an Aminosäuren, aus denen die Eiweißstoffe
aufgebaut werden, sind natürlich solche, die die bestmögliche Ausnutzung durch die Ferkel gewährleisten.
Weiterhin wird eine besondere Wirkung dadurch erzielt, daß das Schweineblutplasma eine
Anzahl von Immunkörpern enthält, die Krankheiten der Ferkel verhindern.
Als Kohlehydratkomponente für den Saumilch-Ersatz wird gequetschter Hafer verwendet, der vor dem
Walzen einer Hitze- und Dampfbehandlung unterworfen worden ist.
Man behandelt den Hafer z. B. vor dem Walzen mit gesättigtem Wasserdampf bei Atmosphärendruck.
Man kann auch eine Dampfbehandlung unter Benutzung von gesättigtem Wasserdampf bis zu 150° C
unter Druck durchführen, wobei man den Druck vor dem Walzen abläßt.
Hafergrütze und Hafermehl werden allgemein als besonders wertvolles Futter für junge Schweine
wegen ihres geringen Faserstoffgehalts angesehen, der sie leicht verdaulich macht. Besonders vorteilhaft
ist die Verwendung von mit Dampf behandeltem gequetschtem Hafer, so wie er allgemein für den
menschlichen Verbrauch hergestellt wird. Man nimmt an, daß dies einer teilweisen Aufschließung der Zellwände
und der Stärke in den Körnern zuzuschreiben ist.
Die in der Mischung verwendeten Fette können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein. So kann
man Schmalz, Specköl, aus dem Meer stammende
809 790/184
Claims (1)
- Fette, wie Wal- oder Fischöl, oder Sojabohnenöl und andere pflanzliche öle verwenden, denen man eine geeignete Menge Antioxydantia zusetzt, wie gallsaure Salze (Gallate) oder Zitronensäure. Andere Antioxydantia, die auch benutzt werden können, sind Butyl-oxy-anisole, Tocopherole und Guajac-Harz.Zur Bereitung des Saumilch-Ersatzes werden vorzugsweise zuerst gequetschter Hafer, getrocknetes Schweineblutplasma und Mineralsalze innig gemischt, z. B. in einer Kugelmühle. Das Gemisch wird dann in einen Trockenmischapparat gefüllt, in dem die bei 70 bis 80° C geschmolzenen Fette mit den Antioxydationsmitteln auf die bewegte Mischung gespritzt werden. Nach dem Abkühlen wird eine abgemessene Vitaminmischung zugefügt. Des weiteren können Antibiotica, wie Penicillin, Aureomycin oder Terramycin in geeigneten Mengen zugesetzt werden. Es wurden z.B. etwa 50 bis 100000 Internationale Einheiten von Penicillin pro kg Mischung zugesetzt.Zum Gebrauch wird die Mischung in gesäuerte Magermilch oder Buttermilch oder Mischungen dieser beiden mit Wasser eingerührt. Man kann auch Trockenmilch (aus Vollmilch, gesäuerter Magermilch oder Buttermilch) im Verhältnis von zwei Teilen der oben beschriebenen Mischung auf einen Teil Trockenmilch zusammenmischen, wobei im vorliegenden Fall das erhaltene Produkt nur mit Wasser angerührt wird.Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung der Herstellung der Mischung des Saumilch-Ersatzes, wobei selbstverständlich, wie bereits beschrieben, Variationen der Komponenten möglich sind.BeispielDie nachfolgenden Substanzen werden wie beschrieben nach Gewichtsteilen miteinander gemischt:Schmalz 2 bis 5 TeileSpecköl 5 bis 8 TeileGetrocknetes Schweineblutplasma . 5 bis 8 TeileGequetschter Hafer 75 bis 85 TeileMineralsalze 3 bis 4 TeileDie Mineralsalze können wie folgt zusammengesetzt sein:Dicalciumphosphat 575 TeileKalk 25 TeileKochsalz 25 TeileMilchsaures Eisen (Eisenlactat) 8 TeileMangansulfat 4 TeileKupfersulfat 3 TeileZinksulfat 2 TeileKaliumsulfat 2 TeileKobaltsulfat 1 TeilMagnesiumsulfat 1 TeilAuf 30 Gewichtsteile der Mischung, bestehend aus Fetten, Eiweißstoffen, Kohlehydraten und Mineralsalzen wird ein Gewichtsteil einer abgemessenen Vitaminmischung, die 2000 Internationale Einheiten von Penicillin pro Gramm enthält zugesetzt.1 kg der erhaltenen Mischung wird mit 61 angesäuerter Magermilch oder Buttermilch und 11 Wasser zur Herstellung eines für Ferkel geeigneten flüssigen Futters angerührt.Man kann auch 2 kg der erhaltenen Mischung mit 1 kg trockener Magermilch mischen und das erhaltene Produkt in 15 1 Wasser einrühren.Der folgende praktische Versuch erläutert die Ergebnisse, die man durch Fütterung der Ferkel mit dem Saumilch-Ersatz erzielte.Aus einem Wurf von fünfzehn Ferkeln wurden der Sau 3 Tage nach der Geburt sieben Ferkel mit einem Gesamtgewicht von 10,5 kg weggenommen und mit Saumilch-Ersatz gemäß der Erfindung gefüttert. Die anderen acht Ferkel mit einem Gesamtgewicht von 11,8 kg verblieben bei der Sau. Nach 23 Tagen betrug das Gesamtgewicht der sieben entfernten Ferkel 44 kg, während die acht bei der Sau verbliebenen Ferkel nur 38,5 kg wogen. Die der Sau weggenommenen Ferkel gediehen gut, und es wurden keine Magenbeschwerden beobachtet.Patentanspruch:Saumilch-Ersatz mit einem Fettstoff-, Kohlehydrat- und Tierproteingehalt, der annähernd dem Gehalt natürlicher Saumilch entspricht und dem noch Nährsalze und Vitamine zugesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Proteinstoffe aus Schweineblutplasma bestehen.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 888 352, 115 544;
»Futter und Fütterung«, 1953, Nr. 28, S. 212;
Pott, Handbuch der tierischen Ernährung und derlandwirtschaftlichen Futtermittel, Bd. III, 2. Hälfte (1909), S. 517.© 809 790/184 4.59
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