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Tierfutterzusatz
Die Erfindung betrifft einen Tierfutterzusatz, der eine bessere Verwertung des Tierfutters bewirkt.
Die im Tierfutter, u. zw. sowohl im tierischen wie pflanzlichen Futtermittel, enthaltenen Eiweissstoffe und stickstofffreien Extraktstoffe (Kohlenhydrate) werden durch den erfindungsgemässen Zusatz besser ausgenutzt, als es der tierische Organismus allein bisher vermochte. Wie später im einzelnen noch dargelegt werden wird, wirkt sich der Zusatz in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft aus. In erster Linie wird eine beträchtliche Menge an Futter eingespart, zum andern kann die Mast schneller erreicht werden, wobei noch zugunsten des Fleischanteils der Fettanteil zurückgedrängt wird, wie in langen Versuchsreihen bei Schweinen festgestellt werden konnte.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Tierfutterzusatz neben Fermenten bzw. deren Gemischen wasserlösliche Calciumverbindungen enthält. Die Verwendung von nichtwasserlöslichen Calciumverbindungen als Futterzusatz ist bekannt ; so wurde bereits für ein Erganzungsfutter für Saugferkel, die jünger als acht Wochen sind, vorgeschlagen, dem protein-und stärkehaltigen Futter proteolytische und amylolytische Enzyme zuzusetzen. In diesem Fall handelt es sich um den Zusatz von Calciumphosphat und Calciumcarbonat, die übliche Zusätze für den allgemeinen Körperaufbau, insbesondere des Knochengerüstes, sind. Die Anwesenheit dieser Calciumverbindungen gibt jedoch nicht die Voraussetzung, um durch weiteren Zusatz von Fermenten das Ziel, das sich die Erfindung gesteckt hat, zu erreichen.
Aus Untersuchungen ergab sich, dass der Zusatz von Fermenten zu einem solchen calciumhaltigen Futter keine Leistungssteigerung im Sinne einer besseren Futterverwertung ergab.
Das gleiche gilt für einen weiteren Vorschlag, bei dem Dicalciumphosphat und Calciumcarbonat vorgeschlagen wurden, die ebenfalls nicht wasserlöslich sind.
DieErfindung beruht auf der Erkenntnis, dass nur dann die erforderliche Proteolyse der Eiweissbestandteile des Futters rechtzeitig erreicht wird, wenn im Gemisch der Calciumverbindung bzw. Calciumver- bindungen und dem Enzym bereits Calciumionen vorhanden sind. Es wurde beobachtet, dass ein Gemisch von Calciumverbindungen und Enzymen als Futterzusatz ohne Wirkung geblieben war, wenn dieses Gemisch nicht bereits vor dem Verfüttern mit Wasser oder Milch angesetzt worden war.
Vorzugsweise wird als Ferment Lab verwendet.. Weitere geeignete Fermente für den gleichen Zweck sind z. B. Papain und Pepsin.
Die Erfindung soll am Beispiel des Labs als Ferment dargestellt werden. Zum Zweck der Erfindung wird das Lab mit wasserlöslichen Calciumverbindungen vermischt. Ein derartiges Gemisch, also der Tierfutterzusatz nach der Erfindung, wird im Hinblick darauf, dass eine Steigerung der Futterverwertung durch das Tier erzielt wird, als aktiviertes Lab bezeichnet.
Ein solcher Ausdruck rechtfertigt sich aus den bisherigen Beobachtungen, wonach Eiweissträger pflanzlicher wie tierischer Herkunft, z. B. Tierkörper-, Fisch-, Fleischmehl u. dgl., in Verbindung mit Lab allein, d. h. mit nichtaktiviertem Lab, keine Mehrleistungen bei der Aufzucht erkennen lassen.
Als geeignete Calciumverbindungen seien beispielsweise Calciumchlorid, Calciumacetat, Calciumlactat, Calciumcitrat genannt. Bei ihrer Verwendung als aktivierende Substanz zum Lab werden gegen- über der alleinigen Verwendung an Lab als etwaiger Zusatz zum Futtermittel Mehrleistungen erreicht. Als besonders geeignet haben sich aus der Reihe der genannten Calciumverbindungen Calciumchlorid und Calciumacetat erwiesen. Die bekannte starke Hygroskopizität des Calciumchlorids ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung deshalb nicht schädlich, weil der erfindungsgemässe Tierfutterzusatz im Futter in
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grossem Unterschuss vorliegt.
Die auf Grund der Hygroskopizität auftretende Feuchtigkeit wird in der er- forderlichen innigen Vermischung von Zusatz und Futter so gleichmässig in der grossen Menge des Futters verteilt, dass selbst für die Lagerung kein Nachteil besteht. Ganz unerheblich ist die hygroskopische Eigen- schaft in den Fällen, in denen der Futterzusatz flüssigem Futter zugegeben werden soll, oder etwa auch bei der Tränke.
Im Tierfutterzusatz gemäss der Erfindung kann das Verhältnis von Lab zur Calciumverbindung bzw. zum Gehalt an Calciumionen in verhältnismässig weiten Grenzen schwanken.
Die Menge des aktivierten Labs wieder, die dem Futter zugesetzt wird, hängt in gewissen Grenzen vom Alter des aufzuziehenden Tieres ab. Es kann die allgemeine Regel gelten, dass man etwas mehr
Tierfutterzusatz nimmt, je älter das Tier ist. Der Tierfutterzusatz braucht nur in verhältnismässig gerin- ger Menge dem Futter zugesetzt zu werden. Bereits Mengen unter 100 g aktiviertem Lab pro 100 kg Futter verbürgen den erstrebten Masterfolg. Es ist festgestellt worden, dass schon Mengen von 50 g aktiviertem
Lab pro 100 kg Futter zu gutem Erfolg führen. Höhere Dosen sind mitunter angebracht, z. B. dann, wenn das Futter älteren Tieren zu verabreichen ist und überdies das Futter zum Teil aus Stoffen zusammengesetzt ist, die schwer aufschliessbar sind.
In solchen Fällen kann es angezeigt sein, die Dosis des Futterzusatzes höher zu bemessen, bis zu 200 g pro 100 kg Futter. Bei höheren Dosen steht der erzielbare Gewinn in keinem so günstigen Verhältnis mehr zum Aufwand. Was das Verhältnis von Lab zu aktivierender Substanz anbetrifft, so hat sich gezeigt, dass man bei der Verwendung von Calciumchlorid mit einem Verhältnis von 1 : 5 zu ausgezeichneten Ergebnissen gelangt. Die Mengen des aktivierten Labs, wie oben ausgeführt, schwanken. Bei einem Lab-Calciumchlorid-Gemisch (Verhältnis 1 : 5) sind Mengen dieses Gemisches von 100 bis 150 g pro 100 kg Futtermittel und bei einem Lab-Calciumacetat-Gemisch (Verhältnis 1 : 7) 140 bis 200 g pro 100 kg Futtermittel sehr günstige Verhältnisse.
Gegenüber Calciumchlorid und Calciumacetat erweisen sich weitere Calciumverbindungen, wie das oben erwähnte Calciumlactat und Calcium citrat als weniger aktiv. Wenn man die Nutzwerte der Aktivität bei Verwendung von Calciumchlorid oder Calciumacetat = 100 setzt, so erhält man bei Calciumlac- tat 700/0 und bei Calciumcitrat etwa 55-60 yf) dieses Nutzwertes, wobei noch zu bemerken ist, dass zur Erzielung dieser Nutzwerte, die man auch als Wirkungsgrad bezeichnen kann, bei Calciumlactat etwa 3000/0 mehr, bei Calciumcitrat bis zu 4000/0 mehr an dem betreffenden Gemisch mit Lab pro 100 kg Futtermittel benötigt werden.
Der Vorteil, dass man bei Verwendung des erfindungsgemässen Tierfutterzusatzes zum Futter den Fettanteil zugunsten des Fleischanteils zurückdrängen kann, erhellt aus folgendem Grund. In früheren Zeiten bestand das Bedürfnis, Fettschweine zu züchten, da das Schwein als Fettlieferant für die menschliche Nahrung im Vordergrund stand. Man kannte noch nicht die heute längst eingeführten Verfahren der sogenannten Fetthärtung. Ferner hatten die Pflanzenfette noch nicht die derzeitige Bedeutung erlangt. Nachdem jetzt der Fettbedarf der Menschen in weitestem Umfang durch Pflanzenfette gedeckt werden kann, ist das Schweinefett in seiner Bedeutung für die Ernährung des Menschen sehr stark in den Hintergrund getreten. In der Aufzucht von Nutzvieh herrscht heute daher im allgemeinen die Tendenz, Fleischtiere zu züchten.
Wie die bisherigen Erfahrungen gezeigt haben, bedarf es zur Aufzucht von Fleischtieren höherwertigen Futters. Das soll am Beispiel des Schweines kurz erläutert werden. Bei der Mast von Schweinen muss zunächst nämlich ein ziemlich eiweissreiches Futter gegeben werden, um ein wachsendes Schwein von z. B. 50 kg Lebendgewicht auf : Loo kg Lebendgewicht zu bringen. In dieser Zeit des Wachstums steht die Bildung von Muskelfleisch, Knochen, Schwarten und Eingeweiden im Vordergrund. Dann nimmt der Fettanteil erheblich zu, während das eigentliche Wachstum mehr oder weniger abgeschlossen ist.
Da nun das Ziel der Mast auf das Fleischschwein gerichtet ist, ist es von besonderer Bedeutung, wenn an dem hiebei erforderlichen hochwertigen eiweissreichen Futter gespart werden kann, wie es durch die Verwendung des erfindungsgemässen Tierfutterzusatzes ermöglicht wird. Wohlverstanden wird auch im Zuge der etwa noch gewünschten weiteren Mästung zur Erzielung höherer Gewichte und damit auch der Steigerung des Fettanteils an dem kohlenhydratreichen Futter, das jetzt erforderlich wird, ebenfalls gespart. Eine kurze Betrachtung wird verständlich werden lassen, wie sich der besagte Vorteil quantitativ auswirkt :
Ein Mastschwein z. B. benotigt für die Bildung von 1 kg Lebendgewichtzuwachs etwa 3, 5 kg Futter mit etwa 2, 4 kg Gesamtgehalt an Nährstoffen. Bei Zugabe des Futterzusatzes zu Tierfutter braucht man
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kg Futter,aufweisen.
Somit erzielt man eine Ersparnis von 0, 7 kg an Nährstoffen, die sich aus Eiweiss und stickstofffreien Nährstoffen (Kohlenhydrate) zusammensetzen. Zum vollen Verständnis sei hier bemerkt, dass das
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Verhältnis von Eiweiss zu Stärke in der Schweinemast im Mittel bei 1 : 3, 5 - 4, 5 liegt. Es wird damit auch deutlich, dass durch Verabreichung des Futterzusatzes auch beträchtlich an den stickstofffreien Extraktstoffen gespart werden kann.
Zur Erzeugung von 1 kg Lebendgewichtzuwachs müssen im Durchschnitt 4, 5 kg Futter auf Getreidebasis und Eiweisszugaben aufgewendet werden. Geringere Futtermengen, u. zw. im Mittel etwa 3, 5 kg, benötigt man bei Fertigfutter aus der Futtermittelindustrie. Die Erfindung ermöglicht es, den mittleren Verbrauch an Futter pro kg Zuwachs an Lebendgewicht auf eine Menge von nur 2, 2-2, 5 kg Futter zu senken, wie Versuche an Schweinen ergeben haben, die Futtermischungen guter Qualität unter Zugabe des erfindungsgemässen Futterzusatzes erhielten. Dies soll an Hand nachstehender Übersichten für die Mast verschiedener Tierarten erläutert werden.
1. Schweine :
A) Normalfutter ohne Zusatz, gute Qualität, z. B. 700-750 g Gesamtnährstoffe pro kg.
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<tb>
<tb>
Lebendgewicht <SEP> Futtermenge
<tb> (kg) <SEP> (g <SEP> pro <SEP> Tag)
<tb> 10 <SEP> 450
<tb> 20 <SEP> 900
<tb> 30 <SEP> 1400
<tb> 40 <SEP> 1850
<tb> 50 <SEP> 2100
<tb> 60 <SEP> 2400
<tb> 70 <SEP> 2700
<tb> 80 <SEP> 3000
<tb> 90 <SEP> 3150
<tb> 100 <SEP> 3350
<tb> 110 <SEP> 3500
<tb>
Die normale Mastdauer zur Erzeugung von 100 kg Lebendgewichtzuwachs liegt bei der obigen üblichen Rationierung zwischen 130-180 Tagen.
Die erforderliche Gesamtfuttermenge für 100 kg Lebendgewichtzuwachs liegt hiebei zwischen 300 kg im günstigsten und 450 kg im ungünstigen Fall.
B) Normalfutter wie unter A) mit erfindungsgemässem Tierfutterzusatz.
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<tb>
<tb>
Lebendgewicht <SEP> Futtermenge
<tb> (kg) <SEP> (g <SEP> pro <SEP> Tag)
<tb> 10 <SEP> 300
<tb> 20 <SEP> 650
<tb> 30 <SEP> 850
<tb> 40 <SEP> 1000
<tb> 50 <SEP> 1200
<tb> 60 <SEP> 1500
<tb> 70 <SEP> 1750
<tb> 80 <SEP> 1900
<tb> 90 <SEP> 2000
<tb> 100 <SEP> 2200
<tb> 110 <SEP> 2300 <SEP>
<tb>
Die normale Mastdauer im Fall B) beträgt nach bisherigen Versuchen 110-150 Tage.
Die hiebei erforderlichen Gesamtfuttermengen für 100 kg Lebendgewichtszuwachs liegen In den Versuchen bei 160 kg im günstigsten und zirka 260 kg im ungünstigen Fall.
Beim Vergleich der Ergebnisse nach A) und B) ergibt sich eine Einsparung an Futter bei Verwendung des erfindungsgemässen Futterzusatzes von etwa 40'vu und teilweise mehr.
Bemerkt sei noch, dass das mit dem erfindungsgemässen Futterzusatz versehene Futter bei den Tieren ein schnelles Sättigungsgefühl herbeiführt, was mit andern Worten bedeutet, dass wesentlich geringere
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Futtermengen gegenüber der üblichenFütterung erforderlich sind. In denversuchen, die den oben wieder- gegebenen Ergebnissen zugrunde liegen, konnte auch festgestellt werden, dass der Fleischanteil vergrössert und der Fettanteil verringert war.
2. Geflügel :
A) Masthähnchen.
Zur Erzeugung Von 1 kg Lebendgewichtszuwachs bei Masthähnchen wurden bisher mit industriell her- gestelltem Mastfertigfutter, das nur noch in Anwendung kommt, 2, 2-2, 8 kg Futter verbraucht. Gleiche
Futtermischungen mit dem erfindungsgemässen Tierfutterzusatz (Lab zu Calciumchlorid im Verhältnis 1 : 5 und 150 g dieses Gemisches pro 100 kg Futtermittel ergaben nach Versuchen einen Verbrauch von nur
1,25 kg Futter, in einigen Fällen nur 1 kg Futter f { l kg Lebendgewichtszuwachs. Die Mastdauer wird bei Geflügelmast mit 56 Tagen angesetzt, wobei ein 1f. bendgewicht von 1000 bis 1250 g pro Tier erreicht werden kann. Dieselben Leistungen konnten nach Versuchen unter Verwendung des erfindungsgemässen
Tierfutterzusatzes in bereits 45 Tagen erreicht werden.
Dies bedeutet eine Einsparung an Futter von 50% und mehr und eine Verkürzung der Mastzeit um etwa 20go.
'B) Legehennen.
Legehennen werden heutzutage im Interesse der Rationalisierung ebenfalls mit Fertigfutter ernährt.
Der allgemein festgestellte Verbrauch an Futter einer Legehenne liegt zwischen 115-140 g pro Tag. Wur- den die gleichen Futtermittel über längere Zeit (über 180 Tage) mit dem erfindungsgemässen Futterzu- satz verfüttert, dann ergab sich ein durchschnittlicher täglicher Verbrauch von nur 90 bis 105 g. Bei die- ser Fütterungsart wurde ausserdem eine Steigerung der Legetätigkeit von zirka 10% beobachtet. Es ergibt sich somit eine Futtereinsparung von zirka 30 bis 35%, bezogen auf das produzierte Ei.
In den Versuchen wurde der Tierfutterzusatz in gleichem'Umfang wie bei der Aufzucht der Masthähnchen verwendet.
Aus Gründen der Arbeitstechnik erscheint es am zweckmässigsten, den Tierfutterzusatz dem Futter beizumischen. Es ist aber auch möglich, ihn in gelöster Form in der Tränke aufzuweichen.
3. Mastkälber.
Zur Erzeugung von 1 kg Lebendgewichtszuwachs werden im allgemeinen 13 kg Magermilch benötigt.
Bei alleiniger Verwendung von Lab als Zusatz zur Milch konnte bei einer Zugabe von 13 kg auf etwa 11 kg gesenkt werden. Demgegenüber wurde eine wesentlich stärkere Verminderung des Milchbedarfs durch Zugabe des erfindungsgemässen Tierfutterzusatzes, u. zw. bei Einsatz von Calciumchlorid oder Calciumace- tat und gleicher Labmenge erzielt von 13 kg Milch auf etwa 8 kg Milch. Mit Lab allein werden nur 155fi, bei Zugabe des erfindungsgemässen Tierfutterzusatzes etwa 40% an Milch eingespart.
Zu den obigenErgebnissen ist zu bemerken, dass sie an bestem Tiermaterial und unter einwandfreien Bedingungen (Stallverhältnisse usw. ) der Umwelt erhalten werden.
Der erfindungsgemässe Tierfutterzusatz kann zur Fütterung auf verschiedene Weise verwendet werden.
So ist es möglich, den Zusatz industriell hergestellten Fertigfuttermitteln in Mengen zuzusetzen, die sich jeweils mit Rücksicht auf die einzelne Tierart ergeben. Ferner kann der Tierfutterzusatz in industriell hergestellten Eiweissfuttermitteln (Eiweisskonzentrate), die dem Futtermittel beigemischt werden, in der erforderlichen Menge beigemischt werden. Schliesslich kann man den Tierfutterzusatz bei der Verfütterung unmittelbar in das Festfutter oder in die Tränke geben. Hier ist allerdings zu bedenken, dass die häufig nur kleinen Mengen, die erforderlich sind, bei nicht sorgfältigem Arbeiten nur mangelhaft angewendet werden und so den möglichen Erfolg in Frage stellen können. Der Tierfutterzusatz kann endlich auch in geeigneten Vormischungen mit passenden Füllfuttermitteln wie Fertigfuttermischungen u. dgl. gegeben werden.
Der erfindungsgemässe Tierfutterzusatz wird durch Mischen der Calciumverbindungen mit Labpulver in den oben angegebenen Verhältnissen bzw. weiteren geeigneten Fermenten, so etwa Papain, Pepsin u. dgl. in geeigneten Mischvorrichtungen hergestellt.
Mischungen dieser Art können zum Zweck der leichteren Verwendung mit Trägerstoffen wie Mais, Getreide, Mühlennachprodukten u. dgl. aufgemischt werden, um eine leichtere und möglichst gleichmä- ssige Verteilung in den Futtermischungen zu erzielen, falls keine zureichenden Mischeinrichtungen vorhanden sind. Solche und ähnliche Mischungen können auch als Zugabe zu Hackfrüchten und Silofutter Verwendung finden. Ferner können sie Hackfrüchten und Grünfutter bereits bei der Konservierung in Gärfutterbehältern zugesetzt werden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung dienen die beigefügten Schaubilder, in denen die Versuchsergebnisse bei der Schweinemast dargestellt sind. In Fig. 1 sind die Ergebnisse von Mastversuchen nach bisher üblicher Mästungsweise, in Fig. 2 die Ergebnisse der Mästung unter Verwendung des erfindungsge-
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brauchs und zum andern hinsichtlich der Fleisch-Fett-Bildung festzustellen ist.
Fig. 1 : Gesamtfutterverbrauch :
Verbrauch für die Erzeugung von 100 kg Lebendgewichtszuwachs : etwa 350 kg Futter mit etwa 0, 7 kg Gesamtnährstoffen pro kg Nährfutter (etwa 150/0 Protein und 55% stickstofffreie Extraktstoffe).
Gesamtaufwand :
Eiweiss zirka 50 kg, stickstofffreie Nährstoffe 195 kg
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<tb>
<tb> Erhaltung <SEP> und <SEP> Energie <SEP> (150 <SEP> Tage) <SEP> zirka <SEP> 13 <SEP> kg <SEP> zirka <SEP> 95 <SEP> kg <SEP>
<tb> 50 <SEP> kg <SEP> Fleisch <SEP> erfordern <SEP> 17keg <SEP> 50 <SEP> kg <SEP> Fett <SEP> 100 <SEP> kg <SEP>
<tb> 30 <SEP> kg <SEP> 195 <SEP> kg <SEP>
<tb>
Verlust : 20 kg = 40% oder 60% Lge Eiweissverwertung.
Fig. 2 :
Verbrauch für die Erzeugung von 100 kg Lebendgewichtszuwachs : Durchschnittlich 2, 2-2, 5 kg pro kg, also 225 kg Gesamtfutter, ebenfalls zirka 700 g Gesamtnährstoffe pro kg Futter und 120 g aktiviertes Labpulver, insgesamt pro 100 kg Futter.
Gehalt :
Eiweiss zirka 17%, stickstofffreie Extraktstoffe zirka 55%.
Der Gehalt der Mischungen ist dauernden Schwankungen unterworfen.
Gesamtaufwand :
Eiweiss zirka 38 kg, stickstofffreie Nährstoffe zirka 123 kg.
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<tb>
<tb>
70 <SEP> kg <SEP> Fleisch <SEP> zirka <SEP> 23 <SEP> kg <SEP> 30 <SEP> kg <SEP> Fett <SEP> zirka <SEP> 60 <SEP> kg
<tb> Erhaltung <SEP> und <SEP> Bedarf <SEP> (120 <SEP> Tage) <SEP> 11 <SEP> kg <SEP> zirka <SEP> 84 <SEP> kg <SEP>
<tb> 34 <SEP> kg <SEP> zirka <SEP> 144 <SEP> kg <SEP>
<tb>
Verlust : zirka 4 kg, ein Verlust, der sich im Tierkörper durch Harnstoffabgabe und Eiweissverlust im Kot nicht verhindern lässt.
Eiweissgesamtverwertung also 90% gegenüber 601o gemäss Schaubild Fig. 1.
Die Ergebnisse der in den Schaubildern durchgeführten Versuche wurden an etwa 600 Schweinen gewonnen.
Für die Mast werden in günstigen Fällen 150 Tage angesetzt ; in ungünstigen Fällen kann die Mast 200 und mehr Tage beanspruchen. Das Mastziel wurde in einer Reihe von Fällen sogar in 120 Tagen erreicht, unter besonders günstigen Umständen sogar in 105-110 Tagen.
Futtermischungen für dieSchweinemast setzen sich in der Hauptsache ausGetreidearten. Mais, Mühlennachprodukten, Nachprodukten der Maisverarbeitung und Stärkefabrikation zusammen, zu denen noch Eiweissträger tierischer Art kommen, die aber meist nur in Fertigfuttern der Futtermittelindustrie den er- forderlichen Anteil von zirka 15%, später 10% aufzuweisen haben. Mischungen, die in den Betrieben hergestellt werden, haben meist einen Mangel an Eiweissträgern, wodurch Verzögerung der Mast und Bildung zu hoherFettanteile eintritt. Deshalb ist gerade die Verwertung von pflanzlichen Eiweissträgern besonders wichtig ; sie hat bisher sehr im argen gelegen.
Weiter kommen zur Mast Hackfrüchte zur Verwendung, insbesondere Kartoffeln und Gehaltsrüben als Stärketräger. Diese Stärketräger interessieren besonders, da mit Hilfe des erfinderischen Zusatzes eine sehr günstige Verwertung möglich wird und daher die Verwendung von Kraftfuttermischungen besondere Bedeutung erhält.
Im Falle der Verfütterung von Hackfrüchten muss in dem aufgewendeten Kraftfutter ein Eiweissanteil (Träger tierischer Eiweisse) von 25% enthalten sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tierfutterzusatz, dadurch gekennzeichnet, dass er, neben Fermenten bzw. deren Gemischen, wasserlösliche Calciumverbindungen enthält.
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