DE745291C

DE745291C - Konservierung von safthaltigem Gruenfutter

Info

Publication number: DE745291C
Application number: DEI71435D
Authority: DE
Inventors: Dr Arnold Bohne; Dr Walter Speer
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1942-01-29
Filing date: 1942-01-29
Publication date: 1944-06-10

Description

Konservierung von safthaltigem Grünfutter Die Konservierung von Grünfutter mit Hilfe von Zusätzen, die die Tätigkeit schädlicher Gärungserreger hemmeA oder ganz unterdrücken, andererseits aber möglichst ohne Einfluß auf den Ablauf der Milchsäuregärung sein sollen, ist bekannt.
Es wurde gefunden, daß als wirksame Zusätze für die Konservierung von Grünfutter p Aminobenzoesäure (Vitamin H) oder ihre Salze oder Derivate, z. B. Ester, mit besonderen Vorteilen verwendbar sind. llire W:r-(zung unterscheidet sich von der Wirkung bzkannter Zusätze .dadurch, daß sie 'n den anzuwendenden Konzentrationen weniger eine baktericideWirkung auf bestimmte Bakterienarten ausüben, als die erwünschte Milchsäurebil:dung anregen. Von besonderem Vorteil ist es, diese Zusätze zusammen mitanderen nSicherungszusätz.en, z. B. Zucker oder zuckerhaltigen Stoffen, wie Melasse oder Molke, - oder Ameisensäure, Calciumformiat usw., zu verwenden. Auch die gleichzeitige Anwendung verschiedener Vitamine oder vitaminhaltiger Stoffe, wie Hefeautolysat, kann vorteilhaft sein.
Schon sehr geringe Mengen von p-Aminobenzoesäure o. dgl. sind wirksam, es können z. B. o,oot°(o un.d weniger, bezogen auf das zu konservierende Grünfutter, benützt werden. Zweckmäßig werden die Zusätze in Lösung oder in Mischung mit Calciumformiat oder anderen streubaren Zusätzen angewandt. Durch die Verwendung von p-Aminobenzoesäure o. dgl. gemäß :der Erfindung wird auch der Eiweißabbau in dem silierten Grünfutter wesentlich vermindert.

Von Stoffen, wie Benzamid und p-OYybenzoesäur.eester, die bereits als Zusatz bei der Konservierung von Grünfuter verwendet worden sind, ist p-Aminob:enzoesäure wes-ent-

lich verschieden, und sie besitzt auch ganz

anders Eigenschaften. Die gtniiiiiten beiden

Z-erh:Idungen ll@ll;:@i ini Gegensatz zu

p-Aininobellzo°säu2#2 und Ihren Derivaten

ciliL- erhebliche, das Balzterieiiwachstuiii hein-

r11211de Wirkung. Es ist bekannt, daß das

Wachstum voll llilch.siiurebal.:ferien durch

11-Aininob-#ilzoesäure angeregt wird, doch ist

diese Wirkung dicht auf Milchsäurebakterien

beschränkt. Die bakteriostatischeWirkung voll

Sulfonamiden gegenüber den verschiedensten

Bakterien wird durch p Aininobenzoesäure

in kleinsten Meagen wieder aufgehoben.

1-,-Aininobenzoesäure ist also kein spezifischer

Wuchsstoff für Milchsäurebalcterien; wie man

w u"i, 'P wird auch das Wachstum eines der

schädlichsten Eiweißzersetzer im Silo, des

Ba(-t. coli, u. a. durch p Aminobenzoesäure

angeregt. Es war daher nicht vorauszusehen,

daß in dem Zusanlnl<ilspiel der verschiedell-

st°n Mikroorganismen bei der Grünfutterein-

siiti;:rung unter Zusatz von p-Aminohenz0-#-

s:itire gerade die Milchsäurebakterien zti er-

llölitein St«tfwciciis,2l ail@rt w-rden.

Beispiele

1. je i001 g L.tizerne mit 16,-.1/o Trocken-

substanz und o,@2"° G;sailitsiiclistoff wur-

dk#II a) mit Q7,2°/° Aineis,#nsätire und b) mit

Nillein Zusatz voll 0,2"/1 _Ameisensäure -1-

",r'@-@oz°/o p-Amin,?;enzoes:iure eingelagert.

Nach (i Wochen wurden die Gefäße ,geöffnet

und bei der Untersuchung des Inhalts folgende '\;%'erte erhalten:

P"-Wert Eiweißabbau

a) .............. 5,5 1-=

b) .............. 4,s

?. Te iooo g Weidegras mit t@,f@°'o Trok-

kensubstanz und 0,63°/o Gesamtstickstoff

wurden mit den im Beispiel i angegebenen

Zusätzen eingelagert. Nach 6 Wochen wur-

den folgende Werte erhalten:

P"-we.t @iweif@abhau

a) .............. 5,7 9,5

b) .............. 4,9 2

Es wurden j;- 7001.-g Landsberger Ge..

menge einmal unter Zusatz von -o 1 Wasser,

dann unter Zusatz von .l.o 1 Wasser und

3 g = 0,00043 °/° p-Aminobenzoesäure eilige-

lagert. Im erst,ii Fall enthielt das Gärfutter

12,12°;°, im zweiten Fall 1-.,93°/o ROIleiw-eiß.

,I. Weidegras wurde a) ohne Zusatz und

b) mit einem Zusatz von o,ooo2°/o p-Aiilino-

benzoesäure und 0,3°/o Calciumformiat eilige-

iagert. Nach 12 Wochen wurden folgende

Werte erhalten:

PIi-«'ert Ei«veiF@abbau Milchsäure

Essigsaure Buttersä Lire

cl) ....... 5,0 15 1,17 o,75 0,()-

I>) ....... 4,1 .l 1,00 0,55 0

i. L uzeriie iS-ur@l#;@ a) ohne Zusatz und b)

111I1 0,000.2°/" p .@Inlll@?I;C'Il"/.@)CS<Llire (.in Wasser

gelöst) einsgelagert. Nach 12 Wochen wurden folgende Werte erhalten:

pH-Wert Eiii#eil3abbau

"/o

a) .............. 4,5 13-

h) ... . . . . . . ... . . - 431 7

6. Luzerne wurde a) ohne Zusatz, b) mit o,21% Ameisensäure und c) mit o,ooooo2°/o p--Aminobenzoesäure und o,211, Ameisensäure eingelagert. Nach 16 Wochen wurden folgende Werte erhalten:

pi1_ZVe (Eiweißabbau Milchsäure Essigsäure Buttersäure

°y, °@n @@n °@n

a) ...... 6,3 31 0,76 0,84 1,32

b) ...... 5,7 ig 1,21 o,62 0,74

c) ....... 5,0 1 2 1,84 0,56 0,23

Claims

PATENTANSPRUCH: Verwendung von p-Amin.obenzoesäure oder ihrer Salze oder Derivate als Sicherungszusatz bei der Einsäuerung von safthaltigem Grünfutter. Zur Abgrenzung des Armeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: -deutsche Patentschrift...... Nr. 699 i52; finnische - ...... - 16 596; »Die Chenüe«, 55. Jahrgang, r9.12, S. 3, linke Spalte und »Angewandte Ch°mie<<, 53. Jahrgang, 1940, S. 207 b:s 209.