DE2318446A1 - Konservierungsstoffe fuer futtermittel - Google Patents
Konservierungsstoffe fuer futtermittelInfo
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Description
3135 vo
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHElDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Prankfurt am Main, Weissfrauenstrasse 9
Konservierungsstoffe für Futtermittel
Die Erfindung betrifft Konservierungsstoffe für Futtermittel
zum Schutz der Futtermittel gegen die Einwirkung von Mikroorganismen, wie Bakterien, Hefen und Scbiimielpilzen.
Das Wachstum und die Wirksamkeit der Mikroorganismen ist in der Regel umso mehr begünstigt und die LagerhF»Itbarkeit der
Futtermittel folglich um so geringer, je grosser der Wassergehalt der Futtermittel ist. Im allgemeinen werden lediglich
Futtermittel, deren Wassergehalt unter etwa 12 $ liegt, nicht
durch Mikroorganismen beeinträchtigt. Futtermittel mit Wassergehalten bis zu etwa 18 $ sind allenfalls begrenzt lagerfähig,
während solche mit grösseren Wassergehalten sehr . schnell verderben. Es ist daher seit langer Zeit üblich,
Futtermittel zwecks Konservierung zu trocknen. Das Trocknen ist jedoch nur in begrenztem Umfang und nicht in allen Fällen
möglich. Eine natürliche Trocknung ist zudem von der Witterung abhängig, sine künstliche Trocknung oft wegen des hohen
Energiebedarfs unwirtschaftlich.
Es ist auch bekannt, den Futtermitteln zwcicks Konservierung
Chemikalien zuzusetzen, die bakterizide odex· fungizide Wirkung haben. Als solche Konservierungsstoffe dienen beispielsweise
Formaldehyd und Hexamethylentetramin. Auch organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure,
Sorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Weinsäure,. Zitronensäure und SuIfosalicylsäure werden, gegebersnfalls
als Mischungen, eingesetzt. Die bekannten Konservierungsstoffe wirken zum Teil nur auf bestimmte Arten von Mikroorganismen
oder haben überhaupt eine geringe Wirkung. Einige der bekannten Konservierungsstoffe,· wie Formaldehyd, Ameisensäure,
Essigsäure und Propionsäure, haben einen unangenehmen Eigengeruch beziehungsweise wirken korrodierend. Die 2
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bekannten Konservierungsstoffe sind daher in verschiedener
Hinsicht unbefriedigend.
Es wurde nun gefunden, dass als Konservierungsstoffe für
Futtermittel Gemische aus Hexamethylentetramin und organischen Säuren hervorragend geeignet Sind. Die Gemische erweis
sen sich als stark bakterizid und fungizid, und zwar wirken sie überraschenderweise weitaus stärker, als "nach der Wirkung
der Einzelkomponenten zu erwarten ist.
Als organische Säuren werden für die erfindungsgeraässen Gemische
vornehmlich die für Zwecke der Konservierung gebräuchlichen Säuren eingesetzt. Beispielsweise kommen Apfelsäure,
Benzoesäure und Salicylsäure, insbesondere Ameisensäure, Essigsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure und Sorbinsäure
in Frage. Bevorzugt wird Propionsäure. Auch Mischungen der Säuren können verwendet werden.
Im allgemeinen wird das Mengenverhältnis des Ilexaniethylentetramins
zu den Säuren zwectanässigerweise so gewählt, dass
je Äquivale-;.; Hexamethylentetramin etwa 0,5 bis etwa· 1,5
Äquivalente der Säuren vorliegen. Bevorzugt werden Gemische, in denen auf ein Äquivalent Hexamethylentetramin mehr als
0,8 und weniger als 1,2 Äquivalente der Säuren entfallen, insbesondere solche Gemische, in denen Hexamethylentetramin
und Säuren einander äquivalent sind.
In vielen Fällen sind die Gemische zur Bildung kristallisierter salzartiger Addukte aus Hexamethylentetramin und den Säuren
befähigt. Gegebenenfalls entstehen diese Addukte, wenn bei der Bereitung der Gemische, vorzugsweise bei Zimmertemperatur,
zumindest eine der Komponenten als Flüssigkeit beziehungsweise als Lösung, insbesondere als wässrige Lösung,
eingesetzt vrird und erforderlichenfalls nach dem \^ermischen
- 3 409844/0465
die Lösungsmittel entfernt werden. Die Anwendung der salzartigen
Addukte als Konservierungsstoffe ist vorteilhaft, weil sie weitgehend neutral und überwiegend geruchlos sind.
Sie sind zudem meistens leicht zu handhabende Substanzen. Hervorragend bewährt' hat sich das Addukt aus Hexaiaethylentetramin
und Propionsäure.
Die erfindungsgemässen Konservierungsstoffc eignen sich für
alle üblichen Futtermittel pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Das sind beispielsweise: Getreide, wie Mais und
Weizen; bei der Gewinnung von Öl aus Ölfrüchten und Ölsaaten, wie Sojabohnen, Baumwolle und Raps, anfallende Ölschrote;
Hackfrüchte, wie Kartoffeln und Rüben; Fisch- und Fleischmeh.l;
Silagen,unter anderen aus Mais und Rüben; Mischungen dieser Substanzen, insbesondere Mischfutter, -wie handelsüblieh
unter anderen für Geflügel, Schweine und Wiederkäuer.
Die erfindungsgemässen Konservierungsstoffe können den Futtermitteln
im allgemeinen in beliebiger Welse zugesetzt werden. Sie können beispielsweise als Feststoffe, gegebenenfalls
mit anderen Substanzen, auch inerter üubstanzen, verschnitten,
mit den Futtermitteln vermischt oder als Flüssigkeiten beziehungsweise Lösungen auf die Futtermittel aufgesprüht worden.
Bei der Bereitung von Mischfuttern kann der Konservierungsstoff mit einer der Mischfutterkomponenten, beispielsweise mit der üblichen Mineralstoffkomponente, zugeführt
werden. Es ist scnliesslich auch möglich, das Hexamethylentetramin und die Säuren wahlweise nacheinander, in fester
oder flüssiger Form, dem Futtermittel zuzutnischen oder bei de/. Bereitung von Mischfuttern das Hexamethylentetramin mit
der einen, die Säure mit einer anderen Futterkomponente einzubringen.
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In welcher Menge die erfindungsgemässen Konservierungsstoffe
im Einzelfall anzuwenden sind, richtet sich im wesentlichen nach der Art des zu konservierenden Futtermittels, insbesondere
nach dessen Wassergehalt. Im allgemeinen ist es zweckmässig, dem Futtermittel so viel Konservierungsstoff zuzusetzen,
dass der Gehalt an Konservierungsstoff insgesamt etwa
0,05 bis 2,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 0,1 bis 1,0
Gewichtsprozent, beträgt.
Von einem handelsüblichen Weizenschrot für Futterzwecke wurden Proben zu je 3OO g wie folgt angesetzt:
probe 1 ohne jeden Zusatz, Feuchtigkeitsgehalt 11 ^
Probe 2 mit Zusatz von Wasser, Feuchtigkeitsgehalt 17 $ Probe 3 mit Zusatz von Wasser, Feueh tigkeitsgehal L I7 f°,
und Zusatz von
a 0,3 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin b 0,5 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin
Probe k mit Zusatz von Wasser, Feuchtigkeitsgehalt 17 $,
und Zusatz von
a 0,5 Gewichtsprozent Propionsäure b 1,0 Gewichtsprozent Propionsäure
Probe 5 mit Zusatz von Wasser, Feuchtigkeitsgehalt 17 $,
und Zusatz von
a 0,5 Gewichtsprozent Gemisch aus Hexamethylentetramin und Propionsäure
a 0,5 Gewichtsprozent Gemisch aus Hexamethylentetramin und Propionsäure
b 1,0 Gewichtsprozent Gemisch aus Hexamethylentetramin und Propionsäure
Das Hexamethylentetramin beziehungsweise das Gemisch aus Hexamethylentetramin, und Propionsäure wurden als feste Substanzen
den Proben zugemischt, die Propionsäure beziehungsweise das Wasser wurden unter Durchmischen der Proben aufgesprüht.
(Nach je 3 Tagen wurde durch Verdunsten verlorenes
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Wasser ersetzt.)
Bei dem Gemisch aus Hexamethylentetramin und Propionsäure
bandelte es sich um ein Addukt, das wie folgt hergestellt
wurde: Einer Lösung von 280 g Hexamethylentetramin in 357 g Wasser wurde bei Raumtemperatur unter Rühren eine Mischung
von 148 g Propionsäure mit 30 g Wasser zugesetzt. Das Gemisch wurde noch 20 Minuten lang gerührt und dann, bei 40 C unter
vermindertem Druck auf einem Rotationsverdampfer eingedampft.
Die gewonnene farblose kristalline Substanz enthielt Hexamethylentetramin und Propionsäure in annähernd äquivalenter
Menge.
Die Probon wurden bei Zimmertemperatur aufbewahrt und in Abständen
auf ihren Gehalt an Mikroorganismen untersucht. Die Ergebnisse waren die folgenden
Probe | Zahl 4 Tagen |
der Balct nach 10 Tagen |
erien 17 Tagen |
2 4 Tagen |
,ahl der nach 10 Tagen |
Pilze 17 Tagen |
1 | 310 | 240 | 270 | 2,5 | 2,6 | 1,5 |
2 | 350 | 780 | 173OO | 3,9 | 36,0 | 8800 |
3a | 36O | 350 | 350 | 3,0 | 13,7 | 83,0 |
3b | 250 | 210 | 190 | 2,5 | 8,5 | 38,5 |
4a | 210 | 150 | 110 | 3,3 | 2,5 | 1,1 |
4b | 160 | 110 | 70 | 2,9 | 2,2 | 0,7 |
5a | 220 | 110 | 50 | 3,1 | 1,8 | 0,5 |
5b | 110 | 70 | 10 | 2,0 | 0,7 | 0,2 |
Die Zahl der Bakterien und der Pilze ist in 1000 je g der Probe angegeben.
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Ear wurde wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch wurden Proben
von Alleinfutter für Legehennen verwendet. Dieses Futtermittel
bestand aus
45 $>
Mais 12 % Weizen
20 % Sojaschrot (45 $ Rohprotein)
' 2 <$> Fischmehl
2 # Fleischmehl
6 $ Luzernegrünmebl
4 $ Futterfett
6,5 $ kohlensaurer Kalk
1,5 i° Dicalciumphosphat
1 $ Vitaminvormischung
Die betreffenden Proben wurden durch Wässerzusatz auf 18 %
statt auf 17 # Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Die Ergebnisse
waren die folgenden:
Probe | Zahl 4 Tagen |
Lei» Bakti nach 10 Tagen |
srien 17 Tagen |
Zah] 4 Tagen |
L der PiJ nach 10 •Tagen |
.ze 17 Tagen |
2 |
1 | 540 | 420 | 38O | 25 | 19 | 14 | 1 |
2 | 470 | 900 | 10250 | 17 | I9OOO | 67OOO | 1 |
3a | 410 | 310 | 330. | 11 ,2 | 124 | 1 | |
3b | 350 | 300 | 290 | 3,0 | 7,8 | 29 | |
4a | 330 | 190 | 110 | 1,7 | 0,7 | 0, | |
4b | 270 | 170 | 70 | 2,0 | 0,4 | 0, | |
5a | 210 | 100 | 40 | 0,3 | 0,1 | <o, | |
5b | 150 | 80 | 10 | 0,1 | 0,1 | <o, | |
Die Zahl der Bakterien und der Pilze ist in 1000 je g der
Probe angegeben.
— 7 —
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Es wurden Proben von Luzerne in gasdicht verschlossenen
Glasgefässen siliert. Insgesamt wurden 50 Proben angesetzt, und zwar in 5 Gruppen zu je 10 gleichen Proben:
Glasgefässen siliert. Insgesamt wurden 50 Proben angesetzt, und zwar in 5 Gruppen zu je 10 gleichen Proben:
Gruppe 1 ohne jeden Zusatz
Gruppe 2 Zusatz von 0,1 $ Hexamethylentetramin
Gruppe 3 Zusatz von 0,3 Gewichtsprozent Propionsäure
Gruppe k Zusatz von 0,4 Gewichtsprozent Ameisensäure
Gruppe 5 Zusatz von 0,2 Gewichtsprozent Gemisch aus Hexamethylentetramin und Propionsäure
Gruppe 3 Zusatz von 0,3 Gewichtsprozent Propionsäure
Gruppe k Zusatz von 0,4 Gewichtsprozent Ameisensäure
Gruppe 5 Zusatz von 0,2 Gewichtsprozent Gemisch aus Hexamethylentetramin und Propionsäure
Das Hexamethylentetramin beziehungsweise das Gemisch aus
Hexamethylentetramin und Propionsäure wurden als feste Substanzen den Proben zugetnischt, die Propionsäure beziehungsweise die Ameisensäure wurden unter Durchmischen der Proben aufgesprüht. Bei dem Geraisch aus Ilexauiethylentetramin und
Propionsäure handelte es sich um ein Addukt, das wie nach
Beispiel 1 hergestellt war.
Hexamethylentetramin und Propionsäure wurden als feste Substanzen den Proben zugetnischt, die Propionsäure beziehungsweise die Ameisensäure wurden unter Durchmischen der Proben aufgesprüht. Bei dem Geraisch aus Ilexauiethylentetramin und
Propionsäure handelte es sich um ein Addukt, das wie nach
Beispiel 1 hergestellt war.
Die Qualität der Proben wurde nach FLIEG (Brockhaus, ABC
der Landwirtschaft, VEB Brockhaus-Verlag, Leipzig, 2.Aufl.
(1962), Band I1 Seite kkz bis 443) bestimmt:
der Landwirtschaft, VEB Brockhaus-Verlag, Leipzig, 2.Aufl.
(1962), Band I1 Seite kkz bis 443) bestimmt:
Uü
schlecht | Anzahl | der Proben | befrie digend |
gut | sehr gut | |
7 | 1 | 0 | 0 | |||
Gruppe | 5 | Qualität nach FLIEG | 2 | 1 | 0 | |
1 | 1 | massig | 3 | 1 | 1 | |
2 | 2 | 2 | 3 | 2 | 0 | |
3 | 0 | 2 | 2 | 4 | 3 | |
4 | 4 | |||||
5 | 3 | |||||
1 | ||||||
ha**
ψ}Μώ.
4O9844'/tU65
Claims (1)
- PatentansprücheI)". Konservierungsstoffe für Futtermittel, bestehend aus Gemischen von Hexamethylentetramin mit organischen Säuren.2. Koiiservierungsstoffο nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, dass die organischen Säuren Aireisensäure, Essigsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Sorbinsäure und insbesondere Propionsäure sind.3· Konservierungsstoffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass je Äquivalent Hexamethylentetramin 0,8 bis 1,2 Äquivalente Säuren, insbesondere einander äquivalente Mengen Hexamethylentetramin und Säuren, enthalten sind.H. Verwendung von Gemischen aus Hexamethylentetramin mit organischen Säuren nach Anspruch 1 bis 3 zur Konservierung von Futtermitteln.5. Futtermittel, konserviert mit Kowircvrerungsstoffen nach den Ansprüchen 1 bis 3·6. Futtermittel nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,05 bis 2,5 Gewichtsprozent des Konservierungsstoffβ.-j enthalten.7« Futtermittel nach Anspruch 5> dadurch gekennzeichnet, das» sie 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent des Konservierungsstoffes enthalten.30.3.73
Dr.Bio-Ta409844/0465
Priority Applications (6)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2318446A1 true DE2318446A1 (de) | 1974-10-31 |
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ID=5877846
Family Applications (1)
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