DE2412801A1 - Konservierungsstoffe fuer futtermittel und mischfutter - Google Patents
Konservierungsstoffe fuer futtermittel und mischfutterInfo
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Description
VO
DEUTSCHE GOLD- UND 3ILBER-SCHEXDEAHSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt am Main, Weißfrauenstraße 9
Konservierungsstoffe für Futtermittel und Mischfutter
Die Erfindung betrifft Kdnservierungsstoffe für Futtermittel
und Mischfutter gegen die Einwirkung von. Mikroorganismen, wie Bakterien, liefen und Schimmelpilzen.
Das Wachstum und die Wirksamkeit der Mikroorganismen ist in der Regel umso mehr begünstigt und die Lagerhaltbarkeit der
Futtermittel und Mischfutter folglich umso geringer, je grosser deren Wassergehalt ist. Im allgemeinen werden lediglich
Futtermittel und Mischfutter, deren Wassergehalt unter 12 $ liegt, nicht durch Mikroorganismen beeinträchtigt. Futtermittel
und Mischfutter mit Wassergehalten bis zu etwa 16 $
sind allenfalls begrenzt lagerfähig, während solche mit grösseren
Wassergehalten sehr schnell verderben. Es ist daher seit langer Zeit üblich, Futtermittel und Mischfutter zwecks Konservierung
zu trocknen. Das Trocknen ist jedoch nur in begrenztem
Umfang und nicht in allen Fällen möglich. Eine natürliche Trocknung ist zudem von der Witterung abhängig, eine
künstliche Trocknung oft wegen des hohen Energiebedarfs unwirtschaftlich
.
Es ist auch bekannt, Futtermitteln und Mischfuttern zwecks Konservierung Chemikalien zuzusetzen,' die bakterizide und
beziehungsweise oder fungizide Wirkung haben. Als solche Konservierungsstoffe dienen beispielsweise Formaldehyd und
Hexamethylentetramin. Auch organische Säuren, wie Ameisensäure, Propionsäure, Milchsäure, Sorbinsäure, Benzoesäure,
Salicylsäure, Weinsäure, Zitronensäure und SuIfosalicylsäure
werden, gegebenenfalls in Form ihrer Ester oder Salze, eingesetzt. Die bekannten Konservierungsstoffe wirken zum Teil
nur auf bestimmte Arten von Mikroorganismen oder haben überhaupt
eine geringe Wirkung.
509838/0570
Es wurde nun gefunden, daß als Konservierungsstoffe für Futtermittel
und Mischfutter die Acrylsäure und die Methacrylsäure und die Ester und Salze dieser Säuren hervorragend
geeignet sind. Diese einfach ungesättigten Säuren und ihre
Derivate sind unerwarteterweise stark bakterizid und fungizid. Obwohl diese Säuren sich weder . in ihrer Acidität noch in
ihrer Struktur grundlegend von den als Konservierungsstoffe
bisher verwendeten Säuren unterscheiden, ist ihre Wirkung
ungleich größer.
geeignet sind. Diese einfach ungesättigten Säuren und ihre
Derivate sind unerwarteterweise stark bakterizid und fungizid. Obwohl diese Säuren sich weder . in ihrer Acidität noch in
ihrer Struktur grundlegend von den als Konservierungsstoffe
bisher verwendeten Säuren unterscheiden, ist ihre Wirkung
ungleich größer.
Erfindungsgemäß werden die Acrylsäure und die Methacrylsäure
sowie die Ester und Salze dieser Säuren, gegebenenfalls auch Mischungen dieser Substanzen, als Konservierungsstoffe angewendet.
Als Ester kommen vornehmlich solche in Frage, in denen die Alkoholkomponente ein einwertiges, aliphatisches
Alkanol mit unverzweigter oder verzweigter Kette mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 1 bis h Kohlenstoffatomen, insbesondere das Äthanol, ist. In den Salzen ist die basische Komponente entweder eine organische Base, vorzugsweise eine
Stickstoffbase, wie beispielsweise das Hexamethylentetramin, oder ein Metall, vorzugsweise ein Alkali- oder Erdalkalimetall, insbesondere das Natrium, Kalium oder Calcium. Die
Säuren, Ester oder Salze können gegebenenfalls bis zu etwa
50 $ als Polymere vorliegen.
Alkanol mit unverzweigter oder verzweigter Kette mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 1 bis h Kohlenstoffatomen, insbesondere das Äthanol, ist. In den Salzen ist die basische Komponente entweder eine organische Base, vorzugsweise eine
Stickstoffbase, wie beispielsweise das Hexamethylentetramin, oder ein Metall, vorzugsweise ein Alkali- oder Erdalkalimetall, insbesondere das Natrium, Kalium oder Calcium. Die
Säuren, Ester oder Salze können gegebenenfalls bis zu etwa
50 $ als Polymere vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Konservierungsstoffe eignen sich für
alle üblichen Futtermittel und Mischfutter pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Das sind beispielsweise: Getreide, wie Mais und Weizen; bei der Gewinnung von Öl aus Ölfrüchten und Ölsaaten, wie Sojabohnen, Baumwolle und Raps, anfallende 01-schrote; Hackfrüchte, wie Kartoffeln und Rüben; Fisch- und
Fleischmehl; Silagen, unter anderen aus Mais und Rüben;
Mischungen solcher Substanzen, insbesondere Mischfutter, wie handelsüblich unter anderen für Geflügel, Schweine und Wiederkäuer.
alle üblichen Futtermittel und Mischfutter pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Das sind beispielsweise: Getreide, wie Mais und Weizen; bei der Gewinnung von Öl aus Ölfrüchten und Ölsaaten, wie Sojabohnen, Baumwolle und Raps, anfallende 01-schrote; Hackfrüchte, wie Kartoffeln und Rüben; Fisch- und
Fleischmehl; Silagen, unter anderen aus Mais und Rüben;
Mischungen solcher Substanzen, insbesondere Mischfutter, wie handelsüblich unter anderen für Geflügel, Schweine und Wiederkäuer.
509838/0570
Die erfindungsgemäß als Konservierungsstoffe vorgesehenen
Substanzen können im allgemeinen in beliebiger Form angewendet werden. Sie können beispielsweise als Peststoffe den
Futtermitteln und Mischfuttern zugemischt oder als. Flüssigkeiten aufgesprüht werden. In manchen Fällen kann es zweckmäßig
sein, die Substanzen als Lösungen einzusetzen. Als Lösungsmittel kommt für die Säuren und die Salze im allgemeinen
Wasser in Frage. Für die Ester werden als Lösungsmittel zweckmäßigerweise Alkanole, wie 1,2-Propylenglykol oder
Glycerin, oder Ester, wie 1,2-Propylenglykoldipropionat oder
Glycerintriacetat, gegebenenfalls auch Gemische solcher Flüssigkeiten,
angewendet. Es kann ferner zweckmäßig sein, den Substanzen, sei es in fester oder flüssiger Phase, inerte
Feststoffe, wie beispielsweise Kieselsäure, Kieselgur, Bolus alba oder Polymerisate der Acrylsäure und Methacrylsäure
beziehungsweise ihrer Ester oder Salze zuzusetzen. Ein Zusatz derartiger Stoffe kann gegebenenfalls dazu dienen, eine als
Flüssigkeit vorliegende Substanz in einen rieselfähigen Feststoff zu verwandeln. Bei der Bereitung von Mischfuttern kann
der Konservierungsstoff mit einer der Mischfutterkomponenten,
beispielsweise mit der üblichen Mineralstoffkomponente, zugeführt
werden. -
In welcher Menge die erfindungsgemäßen Konservierungsstoffe
im Einzelfall anzuwenden sind, richtet sich im wesentlichen nach der Art des zu konservierenden Futtermittels oder Mischfutters,
insbesondere nach dessen Wassergehalt. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, dem Futtermittel oder Mischfutter so
viel Konservierungsstoff zuzusetzen, daß der Gehalt an Konservierungsstoff insgesamt etwa 0,01 bis 2,0 Gewichtsprozent,
vorzugsweise etwa 0,02 bis 0,08 Gewichtsprozent, beträgt.
509838/0570
2^12801
Von einem handelsüblichen Weizenschrot wurden Proben zu je
3OO g wie folgt angesetzt:
Probe 1 ohne jeden Zusatz, Feuchtigkeitsgehalt 10 ^ Probe 2 mit Zusatz von Wasser, Feuchtigkeitsgehalt 18 fo
Probe 3 mit Zusatz von Wasser, Eeuchtigkeitsgehalt 18 <fo
und Zusatz von
a 0,2 Gewichtsprozent Propionsäure b 0,4 Gewichtsprozent Propionsäure
Probe 4 mit Zusatz von Wasser, Feuchtigkeitsgehalt 18 $ und Zusatz von
a 0,02 Gewichtsprozent Acrylsäure b 0,08 Gewichtsprozent Acrylsäure
Probe 5 mit Zusatz von Wasser, Feuchtigkeitsgehalt I7 $>
und Zusatz von
a 0,1 Gewichtsprozent Äthylacrylat b 0,1 Gewichtsprozent Calciumacrylat
Die Proben wurden bei Zimmertemperatur aufbewahrt und in Abständen
auf ihren Gehalt an Mikroorganismen untersucht. Die Ergebnisse waren die folgenden:
Probe | Zahl 4 Tagen |
der Bald nach 12 Tagen |
;erien 24 Tagen |
4 Tagen |
Ζε | I |
1 | 460 | 390 | 440 | 3,6 | ||
2 | 480 | 970 | 31400 | 3,9 | ||
3a | 390 | 280 | 210 | 3,0 | ||
3b | 160 | 90 | 60 | 2,9 | ||
4a | 38O | 240 | 210 | 3,4 | ||
4b | 110 | * 18 | 15 | 0,9 | ||
5a | 320 | 57 | 21 | 2,3 | ||
5b | 410 | 74 | 30 | 3,0 | ||
ihl der nach 12 Tagen |
3ilze Tagen |
|||||
3,8 | 2,9 | |||||
41,0 | 10800 | |||||
2,1 | 1,9 | |||||
2,4 | 1,3 | |||||
2,7 | 1,7 | |||||
0,1 | 0,1 | |||||
0,7 | 0,3 | |||||
1,1 | 1,2 |
Dio Zahl der Bakterien und der Pilze ist in 1000 je g der'
Pr he angegeben.
509838/0570
Es wurde wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch wurde Alleinfutter für Legehennen verwendet«, Dieses Mischfutter bestand
aus
43 # Mais
14 i>
Weizen
20 fo Sojaschrot (45 ?S Rohprotein)
1 $ Fischmehl
3 ^b Fleischmehl
5 $ Luzernegrümnebl
5 $ Futterfett
6 $ kohlensaurer Kalk
2 $ Dicalciumphosphat
1 ^ Vitaminvorroischung
Die betreffenden' Proben wurden durch Wasserzusatz auf 18^o
Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Die Ergebnisse waren die folgenden :
Probe | Zahl c 4 Tagen |
lev Bakte nach 12 Tagen |
iTien 24 Tagen |
ZahJ 4 Tagen |
L der Pil; nach 12 Tagen |
ie 24 Tagen |
1 | 550 | 410 | 36O | 26 | 20 | 17 |
2 | 490 | 980 | 14000 | 27 | 29OOO | 87OOO |
3a | 3k 0 | 190 | 110 | 1.7 | 0,9 | 0.6 |
3b ■ | 170 | 80 | 40 | 1,8 | 0,4 | 0,20 |
4a | 210 | 170 | 73 | 4,8 | 1,0 | 0,8 |
4b | 80 | 13 | 5 | 1,1 | 0,1 | 0,1 |
5a | 110 | 42 | 28 | 1 ,20 | 0,20 | 0,1 |
5b | 150 | 80 | 40 | 1,5-0 | o,4o | 0,20 |
Die Zahl der Bakterien und der Pilze ist in 1000 je g der Probe angegeben.
509838/0570
Es wurden Proben von Luzerne in gasdicht verschlossenen Glasgefäßen
siliert. Insgesamt wurden 50 Proben angesetzt, und zwar in 5 Gruppen zu je 10 gleichen Proben:
Gruppe Γ ohne jeden Zusatz
Gruppe 2 Zusatz von 0,4 Gewichtsprozent Propionsäure
Gruppe 3 Zusatz von 0,08 $ Acrylsäure
Gruppe 4 Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent Äthylacrylat Gruppe 5 Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent Calciurnacrylat
Die Qualität der Proben wurde nach FLIEG (Brockhaus, ABC der Landwirtschaft, VEB Brockhaus-\rerlag, Leipzig, 2. Aufl.(i9ö2),
Band 1, Seite 442 bis 443)bestimmt: .
schlecht | Anzahl der P] | mäßig | befrie digend |
gut | sehr gut | |
8 | coben | 1 | 1 | O | 0 | |
Gruppe | 1 | Qualität nach FLIEG | 2 | 5 | 1 | 1 |
1 | 0 | 1 | 1 | 5 | 3 | |
2 | 0 | 2 | 5 | 2 | 1 | |
3 | 1 | 1 | 4 | 3 | 1 | |
4 | ||||||
5 | ||||||
ffayoi fe ,
■ π
L ~1\
5Q9838/0570
Claims (9)
- PatentansprücheJ/. Konservierungsstoffe für Futtermittel und Mischfutter, ganz oder teilweise bestehend aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder Estern oder Salzen dieser Säuren.
- 2. Konservierungsstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkoholkomponente in den Estern Äthanol ist.
- 3. Konservierungsstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die basische Komponente in den Salzen Hexamethylentetramin ist.
- h. Konservierungsstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die basische Komponente in den Salzen ein Alkalioder Erdalkalimetall, insbesondere Natrium, Kalium oder Calcium, ist.
- 5· Konservierungsstoffe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis h, dadurch gekennzeichnet, daß die Säuren, Ester oder Salze teilweise als Polymere vorliegen.
- 6. Verwendung von Acrylsäure, Methacrylsäure, oder Estern oder Salzen- dieser Säuren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 zur Konservierung für Futtermittel und Mischfutter.
- 7. Futtermittel oder Mischfutter konserviert mit Konservierungsstoffen nach einem oder, mehreren der Ansprüche 1 bis 5.
- 8. Futtermittel oder Mischfutter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,01 bis 2,0 Gewichtsprozent des Konservierungsstoffs enthalten.509838/0570
- 9. Futtermittel oder Mischfutter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,02 bis 0,08 Gewichtsprozent des Konservierungsstoffs enthalten.PL/Dr.Bie-Ta
15.3.7'l·50 9838/0570
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