DE852196C

DE852196C - Naehmaschine mit Einrichtungen zum Verstellen der Stichlaenge und Umkehren der Vorschubrichtung des Stoffschiebers

Info

Publication number: DE852196C
Application number: DEP41981D
Authority: DE
Inventors: Hermann Pudelko
Original assignee: Duerkoppwerke GmbH
Current assignee: Duerkoppwerke GmbH
Priority date: 1949-05-07
Filing date: 1949-05-07
Publication date: 1952-10-13
Also published as: GB670166A; CH283022A; US2583444A

Description

CJWGBLS. 175)

AUSGEGEBEN AM 13. OKTOBER 1952

p 41981 VII/ 52 a D

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen mit Einrichtungen zum Verstellen der Stichlänge und zum Umkehren der Vorschubrichtung des Stoffschiebers durch Verdrehen des Antriebsexzenters um i8o°.

Es sind Nähmaschinen bekannt, die zwei um i8o° voneinander versetzte Exzenter besitzen und bei denen die Vorschubrichtung des Stoffschiebers durch Verschieben der Exzentergabel von Vorvvärtsschul) auf Rückwärtsschub umgestellt werden kann. Die Verstellung der Exzentergabel ist jedoch nur während des Stillstandes der Maschine möglich, so daß' sich die Einrichtung nicht für Nähmaschinen eignet, die mittels eines Elektromotors angetrieben werden.

Bei einer anderen bekannten Ausführung wird die Vorschubrichtung des Stoffschiebers durch Verdrehen des Antriebsexzenters um i8o^a umgestellt. Diese Einrichtung kann zwar während des Laufs der Maschine durch kurzzeitiges An- ao heben eines Ausrückhebels betätigt werden, die Betätigung erfordert jedoch eine gewisse Geschicklichkeit. Wird der Ausrüdkhebel nur um einen Sekundenbruchteil zu lange in angehobener Stellung gehalten, so treten die Klauen der Umschaltkupplung wieder in die ursprünglichen Nuten ein, und die Maschine arbeitet in derselben Vorschubrichtung weiter.

Schließlich sei noch eine bekannte Ausführung erwähnt, bei der ein Doppelexzenter bzw. eine Exzenterbuchse vorgesehen ist, die mit einem Gabelhebel zusammenarbeitet. Die Umsteuerung der Vorschubrichtung erfolgt unabhängig von der Stichlängeneinstellung durch Verschieben des

Gabelhebels. Bei dieser Einrichtung sind verhältnismäßig große Verschiebewege erforderlich, die insbesondere bei Haushaltsmaschinen nicht immer untergebracht werden können.

S Die Erfindung besteht nun darin, daß zum Verdrehen dies Stidistellerantriebsexzenters um i8o° eine auf 'der Hauptaatriebswellie gelagerte und gegen Drehen gesicherte Gleitbuchse dient, die mittels eines auf Zug oder Druck beanspruchbaren Bewegungsgliedes, z. B. eines sog. Bowdenzuges, mit im Bereich des Nähmaschinenkopfes angeordnetem Betätigungsknopf in axialer Richtung bewegt wird und durch deren Verschiebung zwei Anschlagbolzen, die in einem fest auf der Welle sitzenden Führungskörper verschiebbar geführt sind, wechselweise vor einen Mitnehmer des Antriebsexzenters gelangen und diesen mitnehmen.

Ein weiteres ErfindungsmerkmaP besteht darin, daß in den Bewegungsmechanismus für das Umao schaltgetriebe eine Feder eingeschaltet ist, welche nach Freigabe des Betätigungsknopfes für den Rückwärtstransport des Stoffschiebers die Antriebseinrichtung selbsttätig auf Vorwärtstransport zurückschaltet.

Zum Verriegeln der Enden einer Naht wird bekanntlich der Stoffvorschub für kurze Zeit von . Vorwärts- auf Rückwärtstransport umgestellt, und dies ist nach vorliegender Erfindung durch Betätigung des Knopfes am Kopf der Maschine, also in unmittelbarer Nähe der Nähstelle viel leichter und bequemer zu bewerkstelligen als mit den bekannten Umschalteinrichtungen, deren Betätigungsmittel gewöhnlich an dem senkrechten Verbindungskörper des oberen Nähmaschinenarmes mit der Fundamentplatte angeordnet sind.

' Die Zeichnung läßt den Gegenstand der Erfindung beispielsweise erkennen. Es zeigt

Abb. ι eine im teilweisen Vertikalschnitt und in Vorderansicht dargestellte Nähmaschine mit einer Einrichtung zum Umkehren der Bewegungsrichtung des Stoffschiebers und eine Einrichtung zum Verstellen der Stichlänge,

Abb. 2 die der Umkehrung der Bewegungsrichtung des Stoffschiebers dienenden Steuer- bzw. Schaltorgane in Verbindung mit dem auf der Hauptwelle angeordneten Vorschubexzenter im Längsschnitt und größerem Maßstabe und

Abb. 3 die mit der Hauptwelle in Verbindung stehenden Steuer- bzw. Schaltorgane im teilweisen Schnitt nach A-B.

Um die Bewegungsrichtung des Stoffschiebers einer Nähmaschine so ändern zu können, daß dieselbe nach Belieben vor- oder rückwärts näht, finden im Sinne der Erfindung besondere Steuer- bzw. Schaltorgane Verwendung, die unmittelbar mit dem an sich !bekannten Vorsdhulbexzenter h der Stichstelleinrichtung c in Verbindung gebracht werden.

Bei dem vorliegenden Vorschlag befinden sich auf der den Vorschubexzenter h tragenden Welle eine darauf lose sitzende Gleitbuchse d und ein einstellbarer, aber fest sitzender Fünrumgskörper e, welcher neben dem mit einem Mitnehmer / versehenen Vorschubexzenter h angeordnet ist. Der Mitnehmer / ist beispielsweise mit einer kleinen Feder f oder einem ähnlichen Dämpfungsmittel versehen, um den Schlag beim Schalten von Vorauf Rückwärtsnähen zu mildern.

Die Gleitbuchse d ist auf der Welle b in Achsrichtung verschiebbar und wird durch einen Bolzen d'", der durch einen Schlitz im Nähmaschinenarm α hindurchgeht, gegen Verdrehen geführt. Über den Ringansatz d" der Gleitbuchse d greift mit einer Nut ein Anschlagbolzen e'', der im Führungskörper e axial verschiebbar geführt und gegen Verdrehen durch einen Stift i gesichert ist. Der Anschlagbolzen e' bleibt beim Rotieren der Welle b dauernd in gleitendem Eingriff mit dem Ringansatz d".

Ein zweiter Anschlagbolzen e" mit Führungsstift i ist um etwa i8o° radial zum Anschlagbolzen e' versetzt, ebenfalls im Führungskörper e axial verschiebbar angeordnet und steht mit dem Anschlagbolzen e durch den um den Punkt e" verschwenkbar eingelagerten Hebel g wechselseitig gegeneinander verschiebbar in Verbindung. Die Stifte i sind in den Schlitzen e"" in axialer Richtung verschiebbar geführt. Beim Verschieben der Gleitbuchse d in der einen Richtung kommt der Anschlagbolzen e" und in der anderen Richtung der Anschlagbolzen e' in die Laufbahn des Mitnehmers / des auf der Welle b lose drehbaren Vorschubexzenters h.

Durch das wechselweise Schalten der Anschlagbolzen e' und e" bleibt der Vorschubexzenter h beim Lauf der Maschine jeweils um einen Verdrehungswinkel von i8o° stehen, wodurch sich die Vorschubrichtung des Transporteurs der Maschine von Vor- auf Rückwärtsnähen bzw. umgekehrt ändert.

Zum Verschieben der Gleitbuchse d dient beispielsweise ein Bowdenzug m, der mit der Gleitbudhse d in geeigneter Weise in Verbindung steht, wobei ein Druckknopf m' od dgl. vorteilhafterweise unmittelbar im Bereich des Nähmaschinenkopfes sich befinden kann. Der bereits erwähnte Bolzen d'" ist mit einem Winkel j fest verbunden und wird normalerweise durch eine Druckfeder /, die zwischen dem Winkel / und einem am Nähmaschinenarm in Achsrichtung einstellbar befestigten Anschlag k an. geordnet ist, gegen die Pfeilrichtung in der Endstellung gehalten, so daß die Nähmaschine grundsätzlich auf Vorwärtsnähen eingestellt ist.

Die Betätigung der Schalt- bzw. Steuerorgane geschieht durch leichten Fingerdruck auf den Druckknopf m' des Bowdenzuges oder gegen das Winkelstück /, wodurch die Gleitbuchse d in Pfeilrichtung verschoben und dadurch der Anschlagbolzen e' in die Laufbahn des Mitnehmers / gebracht und gleichzeitig der Anschlagbolzen e" aus der Bahn des Mitnehmers / gezogen wird. Beim Drehen der Welle b bleibt der Vorschubexzenter h zunächst stehen, bis sein Mitnehmer f vom Ansdhlagfbolzen e' mitgenommen wird. Durch das Verdrehen des Vorschubexzenters h um i8o° zur Welle b ist dann die Maschine so lange auf Rück-

wärtsnähen umgestellt, als der Fingerdruck gegen das Winkelstück ; oder gegen den Druckknopf m anhält.

■ Die Druckfeder / ist vorteilhafterweise leicht ausschaltbar oder der Winkel j bzw. der Druckknopf m durch irgendeine geeignete bekannte Vorrichtung feststellbar, um auch ein Dauernähen in der Rückwärtsnähstellung zu ermöglichen.

Die Umstellung einer Nähmaschine von Vorauf Rückwärtsnähen kann demnach vollständig unabhängig von einer an sich bekannten Stichlängeneinstelileinrichtung erfolgen, und zwar durch die Bedienung eines sehr leicht zu betätigenden Druckknopfes od. dgl., der in nächster Nähe der Nähstelle sein kann, was u. a. z. B. auch bei mit der Maschine vorzunehmenden Riegel- und Stopfarbeiten usw., bei denen häufig jeweils wechselweise nur immer kurze Strecken vor- oder rückwärts gearbeitet werden muß, von größter Wichtigkeit ist. Die die Steuerungen bewirkenden Organe sind außerordentlich einfach hinsichtlich ihrer Gestaltung und lassen sich ohne Schwierigkeit für andere Maschinentypen als die beschriebene umgestalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Nähmaschine mit Einrichtungen zum Verstellen der Stichlänge und Umkehren der Vorschubrichtung des Stoffschiebers, bei der die Steuerung des Vor- und Rücktransportes des Stoffschiebers durch Verdrehen des Antriebsexzenters um i8o° erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verdrehen des Stichstellerantriebsexzenters (/() um i8ö° eine auf der Hauptantriebswelle (b) gelagerte und gegen Drehen gesicherte Gleitbuchse (d) dient, die mittels eines auf Zug und Druck beanspruchbaren Bewegungsgliedes (Bowdenzug m) mit im Bereich des Nähmaschinenkopfes angeordnetem Betätigungsknopf (m') in axialer Riehtung bewegt wird und durch deren Verschiebung zwei Anschlagbolzen (e' und e"), die in einem fest auf der Welle (b) sitzenden Führungskörper (e) verschiebbar geführt sind, wechselweise vor den Mitnehmer (/) des Stichstellerantriebsexzenters (h) gelangen und ihn mitnehmen.
2. Nähmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltvorrichtung für den Stoffschieber, zweckmäßigerweise unter Zuhilfenahme einer Feder (/), die z. B. zwischen einem am Nähmaschinengehäuse befestigten Winkel (k) und einem mit der Gleitbuchse (d) verbundenen Winkel (;') vorgesehen ist, selbsttätig auf Vorwärtstransport zurückgeschaltet wird, wenn der Betätigungsknopf (W) für den Rückwärtstransport des Stoffschiebers freigegeben wird.
3. Nähmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Führungskörper (e) verschiebbar geführten Anschlagbolzen (e' und e") durch einen gemeinsamen, im Führungskörper (e) schwenkbar eingelagerten Hebel (g) parallel zur Hauptwelle (b) wechselseitig verschiebbar sind und mittels eines Stiftes (t) gegen Verdrehen innerhalb ihrer Aufnahmebohrungen' gesichert sind.
4. Nähmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerzapfen (/) des Vorschubexzenters (h) zur Dämpfung des Schlages beim Umschalten der Bewegungsrichtung des Stoffschiebers mit einer Feder (/') od. dgl. versehen ist.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 83844, 113 824;
USA.-Patentschrift Nr. 267124;
britische Patentschrift Nr. 9508 d. Jahres 1907.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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