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Zickzacknähmaschine Das Hauptpatent 974 352 bezieht sich auf eine
Zickzacknähmaschine mit einer durch einen umlaufenden Dreiecksexzenter od. dgl.
formschlüssig in eine Schwingbewegung versetzten Steuerkulisse zur Regelung der
seitlichen Nadelstangenausschwingung, mit handbetätigten Mitteln zur Steuerung dieser
Steuerkulisse und mit einer auswechselbaren Musterkurve zur selbsttätigen Steuerung
der Zickzacküberstichbreite durch ihre Aufschaltung auf die Steuerkulisse. Die Zickzacknähmaschine
nach dem Hauptpatent hat eine durch ein aus dem Maschinengehäuse herausragendes
Einstellmittel zu betätigende Einrichtung zum Aufschalten des gewählten Steuerungsmittels
(Handstellmittel oder selbsttätige Steuerung) auf die Verstellkuhsse unter gleichzeitigem
Abschalten des nicht gewählten Steuerungsmittels. Die Musterkurve ist insbesondere
durch ein Kupplungsorgan wahlweise an Stelle von Handstellmitteln auf die Steuerkulisse
aufschaltbar. Durch die Erfindung nach dem Hauptpatent wird erreicht, daß die Näherin
keine Fehlbedienung der Maschine vornehmen kann. Je nach der Stellung des Einstellmittels
ist die Maschine als übliche Zickzacknähmaschine eingestellt, oder aber es steht
die auswechselbare Musterkurve für den Nähbetrieb zur Verfügung.
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Durch die vorliegende Erfindung soll die Zickzacknähmaschine nach
dem Hauptpatent weiterhin verbessert werden. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß
das zum Umschalten von selbsttätiger Steuerung- auf Handsteuerung dienende Kupplungsorgan
zwangläufig mit einem weiteren Kupplungsorgan gekoppelt, das bei Einschalten der
Handsteuerung die nur zur selbsttätigen Steuerung dienende Musterkurve von ihrem
Antrieb trennt. Die letztere wird somit bei Übergang auf Handbedienung stillgelegt,
was wesentlich zur Schonung der im Nähmaschinengehäuse angeordneten Getriebeelemente
beiträgt. Es ist an sich bekannt, einen sowohl zur selbsttätigen Steuerung als auch
zur Handbedienung bestimmten Kurvensatz in Zickzacknähmaschinen von seinem Antrieb
abzukuppeln, um ihn von Hand verstellen zu können. Der Kurvensatz dient hier jedoch
nicht nur zur selbsttätigen Steuerung und wird daher bei Übergang auf Handbedienung
weiterbenutzt und nicht stillgelegt.
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Vorzugsweise wird die zwangläufige Koppelung der beiden Kupplungorgane
über eine an sich für andere Zwecke bekannte, durch zwei Drucktasten zu betätigende
Wippe hergestellt. Wenn also die Näherin eine dieser beiden Drucktasten betätigt,
dann erfolgt selbsttätig eine Umschaltung der Maschine vom Handbetrieb auf Automatikbetrieb,
und bei Betätigung der zweiten Drucktaste wird umgekehrt der Automatikbetrieb abgeschaltet
und der Handbetrieb wieder eingeschaltet. Die Anordnung von zwei Drucktasten für
diese Umstellung der Zickzacknähmaschine in dem einen oder in dem anderen Sinn ist
für die Näherin ganz besonders sinnfällig. Die Umschaltung der Kupplungen kann auf
einem besonders kurzen Betätigungsweg der jeweiligen Drucktaste vorgenommen werden,
weil lediglich eine Verschiebung eines Kupplungsteils in einem solchen Ausmaß notwendig
ist, daß die Kupplungszähne nicht mehr ineinandergreifen. Die Zickzacknähmaschine
benötigt in diesem Fall lediglich die üblichen Hebel zur Veränderung der überstichbreite,
der Stichverlagerung und des Stoffvorschubes. Für die Umstellung der Nähmaschine
auf den Automatikbetrieb sind außer den beiden Drucktasten keine zusätzlichen Bedienungshebel
außen am Nähmaschinengehäuse erforderlich.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der
Steuerung und Verstelleinrichtung sowie deren Antrieb von der Bedienungsseite der
Nähmaschine aus gesehen, und zwar gemäß dem Schnitt 1-I der Fig. 2, Fig. 2 eine
Draufsicht auf die Einrichtung gemäß Fig. 1, Fig. 3 und 4 die Kupplung im Kraftweg
zwischen Armwelle und Steuerwalze im ein- und ausgerückten
Zustand,
und zwar Fig. 3 als Schnitt A-A der Fig. 7 und Fig. 4 als Schnitt C-C der Fig. 8,
Fig.5 und 6 die Kupplung für die Verstelleinrichtung in Verbindung mit einem Hebel
zur selbsttätigen Steuerung bzw. den Hebel für die Handsteuerung, und zwar im -ein--
und ausgerückten Zustand, und zwar Fig. 5 als Schnitt B-B der Fig. 7 und Fig. 6
als Schnitt D -D der Fig. 8, Fig. 7 und 8 den Rasthebel in der Stellung für
eine selbsttätige Steuerung,(Fig. 7) bzw. für eine Handsteuerung (Fig. 8).
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In Fig. 1 ist mit 1 der Arm des Nähmaschinengehäuses dargestellt.
Von der in diesem gelagerten Armwelle 2 wird über die Zahnräder 3 und 4 die Welle
5 mit der Nut 6, die der Kulisse 7 Schwingbewegungen erteilt, angetrieben. Die Kulisse
7 ist auf den Bolzen 8, der im Arm 1 befestigt ist, gelagert. Infolge der Drehung
der Welle 5 macht die Kulisse 7 um den Bolzen 8 eine schwingende Bewegung. Die Zugstange
10 verbindet die Kulisse 7 mit der Nadelstange 11. Ein außerhalb des Armes 1 angebrachter
Hebel 12 ist mittels des im Arm 1 liegenden Hebels 13 und Lenkers
14 mit der Zugstange 10 verbunden. Bei einer Verstellung des Handhebels
12 kann über die Zugstange 10 die Größe des seitlichen Ausschlages der Nadelstange
11 und damit der Nadel 15 geregelt werden. Dieser Ausschlag ist durch die beiden
Anschläge innerhalb der Kulisse 16 und 17 begrenzt. Der Hebel 12' dient zur Stichfeldverlagerung.
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Die Armwelle 2 besitzt eine Schnecke 18, welche ein Schneckenrad 19
antreibt. Von dem Schneckenrad 19 wird die Drehbewegung durch Kegelräder 20 und
21 (vgl. Fig. 2) auf die Kurvenscheibenwelle 22 übertragen. In den Kraftweg zwischen
Schneckenrad 19 und Kegelrad 20 ist eine aus den Kupplungsscheiben 23 und 24 bestehende
Kupplung eingebaut. Die Scheibe 24 kann einstöckig mit dem Schneckenrad 19 ausgebildet
sein.
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Auf der Kurvenscheibenwelle 22 befindet sich die Steuerwalze 25, die
mit verschiedenen Kurvenscheiben 26, 27, 28, 29, 30 versehen ist. Oberhalb der Steuerwalze
25 befindet sich eine Schiene 31, welche mit Gewindelöchern 32, 33, 34 und 35 versehen
ist. Die Schiene 31 wird in den Lagerböcken 36, 37 geführt und durch die Schrauben
38 und 39 gehalten. In die Gewindelöcher 32, 33, 34, 35 kann ein Kurvenrollenbolzen
40 eingeschraubt werden. Zum besseren Gleiten des Kurvenrollenbolzens 40 auf der
Steuerwalze 25 kann dieser in sich in Längsrichtung federnd ausgebildet sein. Dieser
Kurvenrollenbolzen ragt mit seinem Zapfen 41, auf dem eine Rolle 41' vernietet ist,
zwischen die Kurvenscheiben. Je nachdem, zwischen welchen Kurvenscheiben sich der
Rollenbolzen gerade befindet, wird eine entsprechende hin- und hergehende Bewegung
der Schiene 31 bewirkt. Die Bewegung der Schiene 31 wird über unten noch näher zu
beschreibende übertragungsmittel auf die Verstelleinrichtung der Nähmaschine weitergeleitet.
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Die von den Kurvenscheiben gesteuerte hin- und hergehende Bewegung
der Schiene 31 wird von dieser auf den Hebel 53 (s. Fig. 1, 5 und 6) übertragen.
Der Hebel 53 ist drehbar auf der Welle 54 gelagert. Hierzu und für die weiteren
Ausführungen sind Fig. 5 und 6 mit heranzuziehen. Auf der Welle 54 ist gleitbar
und mit der Welle 54 durch Nut und Feder verbunden eine Kupplung 55 angeordnet.
Auf der Welle 54 ist gleichfalls drehbar ein Ring 56 angeordnet, der durch eine
Buchse 57 kraftschlüssig mit dem außerhalb des Armes 1 befindlichen Hebel 12 verbunden
ist. Die Kupplung 55 kann mittels der Nasen 58 und 59 in entsprechende Aussparungen
des Hebels 53 bzw. des Ringes 56 einrasten. Die Verschiebung der Kupplung 55 auf
der Welle 54 erfolgt durch den in sich federnd hergestellten Verschiebehebel 60,
welcher an seinem die Kupplung umgreifenden Ende gabelförmig ausgebildet ist. Die
federnde Wirkung des Hebels 60 ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Kupplung
55 nicht sofort mit ihrer Nase 58 oder 59 in der entsprechenden Aussparung des Hebels
53 oder des Ringes 56 einrastet. Von der Welle 54 aus kann, wie eingangs schon für
den Handbetrieb beschrieben wurde, die Steuerbewegung über die Teile 13, 14 und
Zugstange 10 zur Nadelstange 11 übertragen werden.
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Die oben beschriebene Kupplung 23, 24 wird an ihrer Scheibe 23 von
dem gabelartig ausgebildeten Verschiebehebel 61, der ebenfalls federnd ausgebildet
ist, umfaßt (s. Fig. 3 und 4). Die Scheibe 23 ist mit der Welle 62 durch Nut und
Feder verbunden und auf dieser mittels des Hebels 61 verschiebbar. Die Scheiben
23, 24 können durch die Zähne 63 kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
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Die Hebel 60 und 61 sind fest mit den als Drucktasten dienenden Bolzen
64 und 65 verbunden (s. Fig. 3, 4, 5 und 6). Die Bolzen 64 und 65 sind verschiebbar
im Gehäusearm 1 gelagert und besitzen an ihrer oberen Seite Zapfen 66 und 67, welche
in Aussparungen 68 und 69 des die Drucktastenwippe bildenden Rasthebels 70 gleiten.
Der Rasthebel 70 ist mittels eines Bolzens 71 drehbar im Arm 1 gelagert. Er besitzt
zwei Rastnuten 72 und 73, in welche ein Federbolzen 74, der im Arm
1 gelagert ist, einrasten kann.
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In Fig. 3, 5 und 7 ist die Stellung der Nähmaschine für eine selbsttätige
Steuerung der Ziersticheinrichtung dargestellt. Die Kupplung 23, 24 befindet sich
im Eingriff, und damit ist die Steuerwalze 25 angetrieben. Durch die Kupplung 55
wird die Bewegung des von der Schiene 31 bewegten Hebels 53 auf die Welle 54 übertragen.
Von dort erfolgt in der schon beschriebenen Weise die Verstellung der Nadelstange.
Bei dieser Arbeitsstellung ragt der Bolzen 65, wie aus Fig. 7 zu entnehmen ist,
aus dem Arm 1 hinaus. Der Rasthebel 70 ist mit seiner Nut 72 in den Federbolzen
74 eingerastet.
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Soll nun die Nähmaschine von der selbsttätigen Steuerung auf die Handsteuerung
umgeschaltet werden, so genügt hierzu ein Druck auf das herausragende Ende des Bolzens
65; hierbei wird der Rasthebel in die Stellung gemäß Fig. 8 gebracht. Der Federbolzen
74 befindet sich nun in der Rastnut 73. Die Kupplung 23, 24 ist nicht mehr im Eingriff,
und damit erhält die Steuerwalze 25 keinen Antrieb mehr (s. Fig. 4). Gleichzeitig
wird die Kupplung 55 in die Stellung gemäß Fig. 6 gebracht und verbindet nunmehr
über den Ring 56 den Handverstellhebel 12 kraftschlüssig mit der Welle 54 und damit
mit den Organen zur Verstellung der Nadelstange. Der Bolzen 64 ragt nun seinerseits
aus dem Arm 1 hervor (s. Fig. 8). Wird nunmehr auf das herausragende Ende des Bolzens
64 gedrückt, so ergibt sich wieder die Stellung gemäß Fig. 3, 5 und 7, d. h., dann
ist die Maschine wiederum auf selbsttätige Steuerung geschaltet.