DE849659C - Vorrichtung zum Antrieb und zur Lenkung von Raupenfahrzeugen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Antrieb und zur Lenkung von Raupenfahrzeugen Die Lenkung von Raupenfahrzeugen erfolgt grundsätzlich in der Weise, daß jeweils das eine der angetriebenen Kettenräder von der Antriebsachse entkuppelt und gebremst wird. Zu dem Zweck ist bei manchen Ausführungen auf dem Ende der Antriebsachse die Mitnehmerscheibe einer Kupplung aufgekeilt, die mit dem entsprechend ausgebildeten Radkörper zusammenwirkt, und von der anderen Seite des Rades eine Bremse angeordnet. Die Kupplung und die Bremse sind derart durch ein Hebelgestänge miteinander verbunden, daß sie gemeinsam betätigt werden können, wobei die Bremse eingerückt wird, wenn die Kupplung ausgerückt wird und umgekehrt.
• Diese bekannte Art der Lenkung findet also auf rein mechanischem Wege statt. Man hat zwar auch schon zur Betätigung des die Kupplung und die Bremse verbindenden Gestänges hydraulische Mittel angewendet, wobei indessen die Betätigung der beiden Organe selbst auf rein mechanischem Wege stattfindet.
• Demgegenüber wird bei der Erfindung die Lenkung auf rein hydraulischem Wege ohne jegliches Steuergestänge ausgeführt, indem der Bremskörper, der mit der Mitnehmerscheibe der Kupplung kraftschlüssig verbunden ist, kolbenartig in einem an eine Druckölleitung angeschlossenen Zylinder geführt wird, wobei beide Organe unter dem Gegendruck einer Feder stehen.
• Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform einer solchen erfindungsgemäßen Anordnung wird der Bremskörper mit einem ringförmigen Ansatz versehen, der als Kolben in einem Zylinder geführt wird. Die auf der anderen Seite der Radnabe auf der Antriebsachse festsitzende Mitnehmerscheibe der Kupplung ist mit dem Bremskörper mittels Bolzen, die mit Köpfen in entsprechenden Ringnuten der' beiden Körper lose anliegen und in dem Radkörper vorgesehene Bohrungen durchqueren, verbunden. Der Zylinder ist an eine vom Führersitz aus zu steuernde Druckölleitung angeschlossen, und auf der Kupplungsseite ist eine Druckfeder angeordnet, die durch Einwirkung auf die beiden Organe beim Einkuppeln das 0l aus dem Zylinder zurückdrückt. Die Mitnehmerscheibe und der Bremskörper sind also in axialer Richtung zwangsläufig miteinander verschiebbar, wobei der Bremskörper zusammen mit dem Zylinder gegen Verdrehungen gesichert eingebaut ist. Wenn bei eingerückter Kupplung das Drucköl in den Zylinder eingelassen wird, werden der Bremskörper und die Mitnehmerscheibe in axialer Richtung verschoben, d. h. die Kupplung wird ausgerückt und die Bremse eingerückt. Damit wird dann das Kurvenfahren des Fahrzeuges nach der jeweiligen Seite hin eingeleitet. Bei der Umsteuerung des Drucköles bewirkt die Druckfeder die entgegengesetzte Bewegung der beiden Organe, d. h. die Kupplung wird eingerückt und die Bremse ausgerückt.
• Diese erfindungsgemäße Art der Lenkung und des Antriebes bei Raupenfahrzeugen hat gegenüber der rein mechanischen Steuerung wesentliche Vorteile. Insbesondere wird die bei der rein mechanischen Betätigung infolge einer gewissen Abnutzung der Bremsbeläge oder aus sonstigen Gründen häufig erforderliche und zum Teil schwierige Nachstellung überflüssig. Eine Abnutzung der Bremsbeläge wird durch ein selbständiges Nachstoßen des Bremskörpers ausgeglichen. Bei der Verwendung der Erfindung an einem Baggerfahrzeug ist es besonders vorteilhaft, daß durch entsprechende Steuerung des Drucköles beide Seiten gleichzeitig abgebremst werden können. Eine solche Blockade ist bei Baggern verschiedener Art erforderlich, um das Wegrollen des Baggers durch die auftretenden Zugkräfte zu verhindern.
• In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem vertikalen Schnitt dargestellt. Auf der Antriebsachse i läuft das Rad 2. Der Radkörper 2 hat auf der Außenseite Aussparungen 3, in. welche die Kupplungsklauen 4 der Mitnehmerscheibe 5 eingreifen können. Auf der Innenseite des Radkörpers befindet sich eine Kegelfläche, an welcher die Bremsfläche -des Bremskörpers 6 unter Zwischenschaltung von Bremsbelägen schleifen kann. Die Mitnehmerscheibe 5 ist auf dem Vierkantende 7 der Antriebsachse i aufgesetzt. Der Vierkantansatz 7 ist von einem Bolzen 8 durchquert, der als Widerlager für die Druckfeder 9 dient, welche andererseits an der Mitnehmerscheibe anliegt. In der Buchse io der Mitnehmerscheibe sind Schlitze ii angebracht, die ein Gleiten der Mitnehmerscheibe auf dem Vierkant zulassen. Der Bremskörper 6 hat einen ringförmigen kolbenartigen Ansatz 12, der in dem ringförmigen Zylinderraum 13 des Zylinderkörpers 14 gleiten kann. Der Zylinderraum 13 ist über den Kanal 1g an eine Druckölleitung angeschlossen. Der Zylinderkörper 14 ist an einem Teil des Wagengestells durch entsprechend eingelegte Bolzen 16 gegen Verdrehen gesichert. Vierkantklauen 17 an dem Zylinderkörper fassen in entsprechende Aussparungen des Bremskörpers 6, um auch diesen gegen Verdrehen zu sichern. Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Bremskörper 6 und der Mitnehmerscheibe 5 erfolgt durch Bolzen 18, welche den Radkörper 2 durchqueren und mit Köpfen in entsprechenden Ringnuten des Bremskörpers und der Mitnehmerscheibe so anliegen, daß einerseits ein Druck auf eines der' beiden Organe in axialer Richtung über den Bolzen auf das andere übertragen wird, andererseits eine Drehbewegung der Mitnehmerscheibe 5 für sich oder zusammen mit dem Rad 2 gegenüber dem stillstehenden Bremskörper 6 möglich ist.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Antrieb und zur Lenkung von Raupenfahrzeugen, bestehend aus mit den angetriebenen Rädern zusammen wirkender Kupplung und Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Mitnehmerscheibe der Kupplung kraftschlüssig verbundene Bremskörper kolbenartig in einem an eine Druckölleitung angeschlossenen Zylinder geführt wird und beide Organe unter dem Gegendruck einer Feder stehen.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremskörper (6) mit einem ringförmigen Ansatz (i2) kolbenartig in dem Zylinder (i3) geführt ist und gemeinsam mit dem Zylinderkörper (i4) gegen Verdrehen gesichert ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremskörper (6) und die Mitnehmerscheibe (5) durch den Nabenkörper (2) durchquerende Bolzen (i8), die mit Köpfen in entsprechenden Ringnuten der beiden Körper anliegen und ein Umlaufen des Rades mit der Kupplung bei stillstehendem Bremskörper zulassen, miteinander verbunden sind.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkörper (i4) zur Sicherung gegen Verdrehung an einem Teil des Fahrzeuggestells befestigt ist und mit Vierkantklauen in entsprechende Nuten des Bremskörpers (6) eingreift.