DE842102C - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen

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DE842102C
DE842102C DEC1117A DEC0001117A DE842102C DE 842102 C DE842102 C DE 842102C DE C1117 A DEC1117 A DE C1117A DE C0001117 A DEC0001117 A DE C0001117A DE 842102 C DE842102 C DE 842102C
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mixture
dioxyanthraquinones
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Paul Dr Grossmann
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BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/50Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof
    • C09B1/51N-substituted amino-hydroxy anthraquinone

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen Es wurde gefunden, daß wertvolle Farbstoffgemische erhalten werden können, wenn man in Gemischen von a, a-Dioxyanthrachinonen, die die Oxygruppen nicht im selben Benzolkern enthalten und die außerdem zwei negative Substituenten aufweisen, von denen ein solcher Bruchteil in ß-Stellung sitzt, wie er bei Substitutionsreaktionen üblicherweise anfällt, diese negativen Substituenten zum Teil in substituierte Aminogruppen und zum anderen Teil in primäre Aminogruppen überführt bzw. gegen solche austauscht.
  • Die für das vorliegende Verfahren verwendeten Gemische können z. B. i, 5- und i, 8-Dioxyanthrachinonabkömmlinge in ungefähr gleichen oder nicht um mehr als das Fünffache voneinander verschiedenen Anteilen an i, 5- und i, 8-Verbindung enthalten. Solche Gemische können in sehr einfacher Weise erhalten werden, wenn man substituierende Mittel auf Anthrachinon oder seine Abkömmlinge einwirken läßt, die für die indirekte Einführung von Hydroxylgruppen geeignet sind, die betreffenden Substituenten in Hydroxylgruppen überführt und hierbei auf die Abtrennung von Isomeren verzichtet. Als Beispiele solcher substituierender Mittel seien sulfonierende und insbesondere nitrierende Mittel erwähnt.
  • Bei der üblichen Nitrierung von Anthrachinon bis zum Eintritt von zwei Nitrogruppen erhält man beispielsweise in der Hauptsache ein Gemisch von i,5-und i, 8-Dinitroanthrachinon neben geringeren @Mengen von a, ß- und sehr geringen Mengen von ß, ß-Isomeren. Auch die Sulfonierung kann so geleitet werden, daß überwiegende Mengen von i, 5- und i, 8-Disulfonsäureii entstehen. Die so erhaltenen disubstituierten Anthrachinone können nun in an., sich bekannter Weise in Dioxyanthrachinongemische übergeführt werden, die mindestens in überwiegender Menge aus einem Gemisch von i, 5- und i, 8-Dioxyanthrachinon bestehen.
  • Die weiterhin in den vorliegenden Ausgangsstoffen benötigten negativen Substituenten können in das Anthrachinonmolekül wiederum in an sich bekannter Weise durch Substitutionsreaktionen eingeführt werden. Als negative Substituenten, die zur Überführung in Aminogruppen geeignet sein sollen, wobei auch Austauschreaktionen in Betracht kommen, seien beispielsweise Halogene und insbesondere Nitrogruppen genannt. Es können für das vorliegende Verfahren geeignete Ausgangsstoffe in günstiger Weise erhalten werden, wenn man Dialkoxyanthrachinone,die ,aus, den obenerwähnten Dinitroanthrachinonen durch Umsetzung mit Alkohol-Ätzalkali-Lösungen erhältlich sind, bis zum Eintritt von zwei Nitrogruppen nitriert, wobei die Nitrogruppen zu einem gewissen Bruchteil ß-Stellungen einnehmen, und die Alkoxygruppen hierauf in bekannter Weise verseift. Hierbei kann man die Verseifung zweckmäßig unter solchen Bedingungen vornehmen, daß nur die a-ständigen .Alkoxxgruppen verseift werden, die ß-ständigen dagegen unverändert bleiben. In diesem Fall enthalten die als Ausgangsstoffe verwendeten Gemische von i, 5- und i, 8-Dioxydinitroanthrachinonen noch einen Anteil an a-Oxy-ß-alkoxydinitroanthrachinonen: Die als Ausgangsstoffe verwendeten Gemische können somit außer den zweifach negativ substituierten i, 5- und i, 8-Dioxyanthrachinonen noch geringere Mengen anders substituierter Anthrachinone enthalten, und zwar insbesondere solche, die sich als Nebenprodukte aus der Herstellungsweise der i, 5- und i, 8-Dioxyanthrachinone ergeben. Es ist auch nicht erforderlich, daß jedes der im Gemisch vorhandenen Anthrachinonmoleküle überdies zwei negative Substituenten trägt, sondern es genügt, wenn dies für den überwiegenden Anteil der im Gemisch vorhandenen Moleküle zutrifft.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens können als Ausgangsstoffe auch .Mischungen von solchen a, a-Dioxyanthrachinonen verwendet werden, die sich beispielsweise von technisch reinen oder auch merklich unreinen i, 8- oder i, 5-Dioxyanthrachinonen ableiten. Solche Mischungen können vorzugsweise durch Nitrieren von technisch reinen i, 8- oder i, 5-Dirnethoxyanthrachinonen oder von anderen o-substituierten a, a-Dioxyanthrachinonen und nachfolgender Abspaltung des o-Substituenten erhalten werden. Verwendet man Mischungen, die neben i, 5- oder i, 8-Dialkoxyanthrachinonen noch a, ß-Dialkoxyanthrachinone enthalten, so kann man auch hier Mischungen von Ausgangsstoffen erhalten, die neben den zweifach negativ substituierten a, a-Dioxyanthrachinonen noch zweifach negativ substituierte a-Oxy-ß-alkoxyanthrachinone enthalten. Da bei der Herstellung von Zwischenprodukten der Anthrachinonreihe häufig eine Trennung der nebeneinander entstehenden i, 5- und i, 8-Verbindungen durchgeführt wird, weil für bestimmte 'Zwecke nur die eine . der beiden Verbindungen verwendet werden kann, fallen Antrachinonabkömmlinge, die in technisch reine i, 8- oder i, 5-Dioxy- oder Dialkoxyanthrachinone leicht übergeführt werden können, wie i, 8-Dinitroanthrachinon oder Anthrachinon-i, 8-disulfonsäure, gelegentlich in bedeutender Menge als schlecht -verwertbare Nebenprodukte an.
  • Bei der Einführung negativer Substituenten, wie z. B. Nitrogruppen, in solche technisch reine ä, a-Dioxy- oder vorzugsweise -Dialkoxyanthrachinone erhält man Gemische von zweifach negativ substituierten a, a-Dioxy- bzw. -Dialkoxyanthrachinonen, in denen die negativen Substituenten in der Regel mehrheitlich die verbleibenden a-Stellungen besetzen, aber auch zu einem nennenswerten Bruchteil in ß-Stellungen eintreten.
  • Das vorliegende ,Verfahren besteht nun darin, in den genannten Ausgangsstoffen die zwei negativen Substituenten zum Teil in substituierte Aminogruppen, vorzugsweise sekundäre Aminogruppen, und zum anderen Teil in primäre Aminogruppen überzuführen. Dies kann je nach dem Charakter der negativen Substituenten und der angestrebten sekundären Aminogruppen entweder vermittels einer Austauschreaktion, oder im Falle von Nitrogruppen durch Reduktion, gegebenenfalls mit einer anschließenden Substitution der entstandenen primären Aminogruppen, oder auch unter Verwendung einer Kombination der verschiedenen Arbeitsweisen geschehen.
  • So kann man beispielsweise Dioxydinitroanthrachinone zuerst mit Aminen, z. B. Arylaminen, insbesondere solchen der Benzolreihe, wie Anilin, Toluidinen, Anisidinen, p-Aminophenol oder p-Phenylendiamin, bis zum teilweisen Ersatz der Nitrogruppen durch Arylaminoreste zur Reaktion bringen und die restlichen Nitrogruppen in üblicher Weise, z. B. durch Behandeln mit Schwefelalkalien, zu Aminogruppen reduzieren. Man kann aber auch Dioxydinitroanthrachinone vorerst vollständig zu Dioxydiaminoanthrachinonen reduzieren und hierauf einen Teil der entstandenen Aminogruppen durch partielle Behandlung mit substituierenden Mitteln in substituierte Aminogruppen überführen. Als substituierende Mittel kommen hier insbesondere Alkylierungsmittel, z. B. methylierende oder äthylierende Mittel, oder Aralkylierungsmittel, z. B. benzylierende Mittel, in Betracht. Man kann allenfalls auch eine partielle Reduktion mit anschließender vollständiger oder partieller Umsetzung der noch verbleibenden Nitrogruppen oder der neu gebildeten Aminogruppen vornehmen oder die genannten Arbeitsweisen in anderer Kombination verwenden.
  • Durch passende Wahl der Arbeitsbedingungen, wie, Temperatur und Reaktionsdauer, oder durch Veiwendung solcher Mengen an reagierenden Substanzen, die für die völlige Umsetzung nicht ausreichen;: ist es leicht möglich, dafür zu sorgen, daß nur ein Teil'. der in den Ausgangsstoffen vorhandenen negativen: Gruppen in substituierte Aminogruppen, ein anderer Teil, vorzugsweise alle restlichen negativen Sub=' stituenten, in primäre Aminogruppen übergeführt, bzw. durch solche ersetzt werden. Es ist aber nicht, erforderlich, daß jedes einzelne Anthrachinonmolekül: eine teilweise Umsetzung erfährt. Eine teilweise Umsetzung wird zwar bei denjenigen Molekülen leicht erfolgen, deren negative Substituenten unter sich verschieden reaktionsfähig sind, z. B. infolge verschiedenartiger Stellung. Gewisse im Gemisch vorhandene Moleküle können aber auch eine vollständige Umsetzung erleiden, während andere unverändert bleiben. Vorzugsweise wählt man die Bedingungen so, daß im Durchschnitt weniger als die Hälfte, z. B. etwa io bis 400/0, sekundäre Aminogruppen entstehen.
  • Zu denselben Farbstoffen gelangt man gemäß einer Abänderung des vorliegenden Verfahrens derart, daß man von :Mischungen von Äthern oder Estern der obengenannten zweifach negativ substituierten Dioxyanthrachinone ausgeht, in diesen die negativen Substituenten zum Teil in substituierte Amino- und zum anderen Teil in primäre Aminogruppen überführt und die Äther oder Estergruppen, insbesondere Alkoxygruppen, ' in einem gesonderten Arbeitsgange verseift. Diese Verseifung kann z. B. erfolgen, nachdem man in Gemischen von Dialkoxydinitroanthrachinonen beide Nitrogruppen zu Aminogruppen reduziert hat oder gegebenenfalls noch später, z. B. nach Vornahme einer partiellen Alkylierung der gebildeten Aminogruppen.
  • Bei der Durchführung der oben angegebenen Reaktionen ist es in den meisten Fällen nicht nur nicht nachteilig, sondern ausgesprochen vorteilhaft, wenn man auf die Abtrennung von Isomeren u. dgl. verzichtet und den ganzen Ansatz weiterverarbeitet. Man erzielt auf diese Weise nicht nur bessere Ausbeuten, sondern auch bessere Endstoffmischungen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens verwendet man als Ausgangsstoff ein Gemisch, das erhalten wird, wenn man in einem durch Nitrieren von Anthrachinon direkt erhältlichen Gemisch isomerer Dinitroanthrachinone die Nitrogruppen durch Alkoxygruppen, insbesondere Methoxygruppen, ersetzt, dieses Gemisch nochmals bis zum Eintritt von zwei Nitrogruppen nitriert und hierauf die Alkoxygruppen, soweit sie a-ständig sind, verseift. Dieses Gemisch, das neben dinitrierten i, 5- und i, 8-Dioxyanthrachinonen noch dinitri°rte a-Oxy-ß-alkoxyanthrachinone enthält, kann man nun; wie oben erwähnt, entweder einer partiellen Umsetzung mit Aminen, insbesondere Anilin, unterwerfen und die erhaltenen :Mischungen hierauf reduzieren. Man kann auch solche Gemische zu den entsprechenden Diaminoanthrachinonen reduzieren und hierauf partiell alkylieren, insbesondere methylieren, oder auch partiell mit aralkylierenden Mitteln, z. B. mit einer zur vollständigen Umsetzung nicht genügenden Menge Benzylchlorid, behandeln.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Farbstoffgemische eignen sich zum Färben der verschiedensten Werkstoffe, wie Massen, Lacke, Spinnlösungen und künstlicher Polymerisationsprodukte, insbesondere aber zum Färben und Bedrucken von Textilfasern, vorzugsweise solcher aus Celluloseestern und -äthern, wie Celluloseacetat und Celluloseacetatpropionat, Benzylcellulose u. a. m. Man erhält vorwiegend marineblaue Töne von guter Farbstärke und Lichtechtheit. Beispiel i 6,6 Teile rohes Dioxydinitroanthrachinon, das noch etwas Oxymethoxydinitroanthrachinon enthält, werden als wäßrige Paste in 3o Teilen Wasser verteilt. Man gibt 5 Teile Anilin zu und erhitzt i bis i';', Stunden auf 95°. Hierauf kühlt man auf etwa 5o° ab, gibt 15 Teile 27"/oiges Natriumsulfhydrat zu, erhitzt '/2 Stunde zum Kocheis und treibt das überschüssige Anilin mit Wasserdampf ab. Bei etwa 7o° gibt man 4 Teile Natriumbicarbonat zu, mischt gründlich durch und filtriert den ausgefallenen Farbstoff - ab. Man wäscht ihn neutral und erhält nach dem Trock-, nen ungefähr 6 Teile eines Farbstoffgemisehes, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe löst, welche nach gelindem Erwärmen reit Bor.-säure über rotviolett in blauviolett, mit Paraforrnaldehyd über grün in grünblau umschlägt, und Acetatkunstseide in marineblauen Tönen färbt.
  • Verwendet man an Stelle der 5 Teile Anilin 5,5 Teile p-Aminophenol, so erhält man einen ähnlichen, etwas blaueren Farbstoff.
  • Das im vorliegenden Beispiel verwendete rohe Dioxydinitroanthrachinon kann wie folgt erhalten werden: Das beim Dinitrieren von Anthrachinon erhaltene, nicht gereinigte Dinitroanthrachinon wird durch Behandeln mit methylalkoholischer Kalilauge in Dimethoxyanthrachinon übergeführt. Dieses wird dinitriert und hierauf werden die Methoxygruppen durch Behandeln mit konzentrierter Schwefelsäure verseift. ' Beispiel 2 ' ' Das im zweiten Absatz des Beispiels i erwähnte Dioxydinitroanthrachinon wird durch Kochen mit einem Überschuß von Natriumsulfhydrat zu einem Gemisch isomerer Dioxydiaminoanthrachinone reduziert. 2o Teile dieses Gemisches werden in 8o Teilen 94"'"iger Schwefelsäure verteilt und nach Zusatz von 35 Teilen Methylalkohol 3 Stunden auf i35° erhitzt. Nach dem Abkühlen gießt man die Lösung in viel kaltes Wasser, filtriert den ausgefallenen Farbstoff, wäscht ihn säurefrei und erhält nach dem Trocknen etwa 2o Teile eines Farbstoffgemisches, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotbrauner Farbe löst, welche nach gelindem Erwärmen mit Borsäure in rotviolett, mit Paraformaldehyd in grünblau umschlägt, und Acetatkunstseide in violettblauen Tönen färbt.
  • Ein sehr ähnliches Gemisch isomerer Dioxydiaminoanthrachinone wie das im ersten Satze dieses Beispiels teschriebene kann auch erhalten werden, wenn man ein rohes Gemisch etwa gleicher Teile von i, 5-; und i, 8-Dioxyanthrachinon bis zum Eintritt von zwei Bromatomen bromiert, beide Bromatome durch Kondensation mit p-Toluolsulfamid eliminiert und die beiden p-Toluolsulfongruppen des erhaltenen Dioxydi-(p-toluolsulfamido)-anthrachinons durch Verseifen entfernt. Verfährt man dann wie oben angegeben, so erhält man einen ähnlichen Farbstoff.
  • Reduziert man das im zweiten Absatz des Beispiels i erwähnte Dimethoxydinitroanthrachinon durch Kochen mit einem Überschuß von Natriumsulfhydrat und verseift hierauf die Methoxygruppen, so erhält man ebenfalls ein sehr ähnliches Gemisch isomerer Dioxydiaminoanthrachinone, das wie angegeben weiter verarbeitet werden kann.
  • Beispiel 3 io Teile eines rohen Gemisches aus Dinitroanthrarufin und Dinitrochrysazin werden in 25 Teilen Anilin verteilt und i Stunde auf 70° erwärmt. Nach dem Abkühlen gibt man ein Gemisch von 3o Teilen konzentrierter Salzsäure und 5o Teilen Wasser zu, filtriert ab, wäscht den Rückstand neutral und reduziert ihn durch Eintragen in eine Lösung von 3o Teilen Natriumsulfhydrat von 27°/o Gehalt in 7o Teilen Wasser. Man kocht i Stunde unter Rückflußkühlung, läßt auf 7o° abkühlen, gibt 8 Teile Natriumbicarbonat zu, filtriert und wäscht den Rückstand neutral. Man erhält etwa 8,7 Teile eines Farbstoffgemisches, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe löst, welche nach gelindem Erwärmen mit Borsäure nach blauviolett, mit Paraformaldehyd nach blau umschlägt, und Acetatkunstseide in blauen Tönen färbt.
  • Das im vorliegenden Beispiel verwendete Gemisch kann wie folgt erhalten werden. Ein Gemisch etwa gleicher Teile 1, 5- und i, 8-Dimethoxyanthrachinon wird bis zum Eintritt von 2 Nitrogruppen nitriert; hierauf verseift man die Methoxygruppen durch Erwärmen in konzentrierter Schwefelsäure.
  • Beispiel 4 Das im Beispiel 3 verwendete Gemisch von Dinitroanthrarufin und Dinitrochrysazin wird mit einem Überschuß von Natriumsulfhydrat zum Gemisch der entsprechenden Diaminoverbindungen reduziert. 13,5 Teile dieses rohen Gemisches werden in 3o Teilen rohem Kresol verteilt und nach Zugabe von 4 Teilen Benzylchlorid und 3 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat während 40 Minuten auf 8o° erwärmt. Hierauf destilliert man das Kresol mit Wasserdampf ab, filtriert die entstandene wäßrige Suspension und erhält etwa 15 Teile eines Farbstoffes, der sich in Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe löst, welche nach gelindem Erwärmen mit Borsäure nach rotviolett, mit Paraformaldehyd nach grünblau umschlägt, und Acetatkunstseide in blauen Tönen färbt. Beispiel 5 Rohes Dinitrochrysazin wird durch Reduktion mit Schwefelnatrium in bekannter Weise in das entsprechende Diaminochrysazin übergeführt. io Teile dieses rohen Diaminochrysazins werden in 22 Volumteilen konzentrierter Schwefelsäure mit 15 Volumteilen Methylalkohol 2 Stunden auf 135 bis 14o° erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 2 angegeben. Der Farbstoff löst sich in Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe, welche nach gelindem Erwärmen mit Borsäure in rotbraun, mit Paraformaldehyd nach schmutzigviolett umschlägt, und färbt Acetatse'ide in blauen Tönen.
  • Das im vorliegenden Beispiel verwendete rohe Dinitrochrysazin kann durch Nitrieren von 1, 8-Dimethoxyanthrachinon bis zum Eintritt von 2 Nitrogruppen und anschließende Verseifung der Methoxygruppen erhalten werden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRLICHE: i. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gemischen von a, a-Dioxyanthrachinonen, die die Oxygruppen nicht im gleichen Benzolkern enthalten, die ferner zwei negative Substituenten aufweisen, von denen ein solcher Bruchteil in ß-Stellung sitzt, wie er bei Substitutionsreaktionen üblicherweise anfällt, diese- negativen Substituenten zum Teil in substituierte Aminogruppen und zum andern Teil in primäre Aminogruppen überführt bzw: gegen solche austauscht.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe Gemische von 1, 5- und i, 8-Dioxyanthrachinonen verwendet, die noch a-Oxy-ß-alkoxyanthrachinone enthalten können und die außerdem zwei negative Substituenten aufweisen.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen gemäß den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Ausgangsstoffe verwendet, die erhalten werden, indem man in einem durch Nitrieren von Anthrachinon direkt erhältlichen Gemisch isomerer Dinitroanthrachinone die Nitrogruppen durch Alkoxygruppen ersetzt, dieses Gemisch nochmals bis zum Eintritt von zwei Nitrogruppen nitriert und die Alkoxygruppen, soweit sie a-ständig sind, verseift.
  4. 4. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe Mischungen von Ätherre der in den Ansprüchen i bis 3 genannten zweifach negativ substituierten Dioxyanthrachinone verwendet und die Äthergruppen, soweit sie a-ständig sind, in einem späteren Arbeitsgange verseift.
DEC1117A 1944-05-24 1950-05-31 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffgemischen Expired DE842102C (de)

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