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Anzeigevorrichtung für Beförderungsmittel, z. B. Tragsessel, Gondeln,
Kabinen o. dgl., insbesondere bei Luftseilbahnen Zur Erzielung sicherer Betriebsverhältnisse
ist es bei Seilbahnen erforderlich, daß die Anzahl der auf der Strecke befindlichen
Beförderungsmittel, z. B. Tragsessel, Gondeln, Kabinen o. dgl., ihr Standort sowie
ihr Abstand voneinander genau angezeigt werden, damit das den Betrieb überwachende
Bedienungspersonal in jedem Augenblick über den tatsächlichen Betriebszustand der
Strecke eingehend unterrichtet ist.
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Es sind zwar Anzeigeeinrichtungen bekanntgeworden, bei denen ein verzahnter
Zeiger auf einer innen verzahnten Teufenscheibe einrastet, wenn ein Beförderungsmittel
an das Seil angekuppelt wird. Der Umfang der Teufenscheibe ist hierbei der Entfernung
zwischen den Stationen proportional, so daß nach Beendigung einer Umdrehung der
Teufenscheibe das Beförderungsmittel entsprechend von einer Station zur anderen
gelangt ist. Alsdann wird der Zeiger wieder abgekuppelt. Es kann beim Ankuppeln
vorkommen, daß ein Zeigerzahn auf einen Zahn der Teufenscheibe trifft, wodurch der
Zeigerstandort verschoben wird. Bei großer Streckenlänge einer Seilbahnanlage mit
einer entsprechend großen Anzahl von Beförderungsmitteln entspricht jedoch deren
Abstand nur einem ganz geringen Teil des Scheibenumfanges, zumal auch ein beachtlicher
Sektor der Teufenscheibe zur Aufbewahrung bevorrateter Zeiger frei bleiben muß.
Die Ungenauigkeit beim Einrasten derZeiger bedeutet also eine erhe'blicheAbweichung
gegenüber dem tatsächlichen Standort der Beförderungsmittel. Außerdem stellt die
kreisförmige Teufenscheibe keine augenfällige Nachbildung des langgestreckten Seilbahnweges
dar, so daß schon aus diesen Gründen eine genaue Beurteilung der Betriebsverhältnisse
in bezug auf Standort und Seilbesetzung durch den Überwachungsmann nicht möglich
ist.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Anzeigevorrichtung zu schaffen, die als Modellbahn den Seilbahnbetrieb nachahmt
und die demgemäß auch bei vollbesetzter Seilstrecke in augenfälliger und übersichtlicher
Weise den jeweiligen Standort und gegenseitigen Abstand der Beförderungsmittel erkennen
läßt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß zur Nachahmung des
Seilbahnbetriebes auf einem ein- oder zweiteiligen, mit dem Luftseil in verhältnisgleicher
Geschwindigkeit betriebenen, nichtleitenden Fördermittel, z. B. einem Transportband
aus Gummi, mit zwei leitenden, nicht permanent magnetisierbaren Längszonen, elektromagnetisch
haftende, in einem Schaufenster sichtbare Anzeigemittgl, z. B. Reiter aus Bakelit,
vorgesehen sind, die riiittels einer Aufsetzvorrichtung an das Fördermittel anhaftbar,
mittels einer Löscheinrichtung am Wegende abnehmbar sind und durch eine Zubringervorrichtung
wieder in einen Speicher eingesetzt werden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt"-Abt>.
i die Anficht des Förderbandes mit aufgesetzten Reitern, Abt>. 2 die Draufsicht
auf die Aufsetzvorrichtung, die Löscheinrichtung mit der dazwischenliegenden Zubringervorrichtung
und den Speicher, Abb.3 die Ansicht des Speichers und der Zubringervorrichtung,
Abt). 4 und 5 den Reiter im Längsquerschnitt und in .Ansicht, Abb.6 die Ansicht
der Löscheinrichtung in Grundstellung, Abb. 7 die Draufsicht auf die Darstellung
nach Abb.6, jedoch mit abgenommener Zahnstangenführung, Abb. 8 und 9 die Zahnstange
in Ansicht und Draufsicht, Abt>. io das Schaltschema für den Reiter, Abb. i i das
Schaltschema für die Löscheinrichtutlg. Auf den proportional zu der Seilgeschwindigkeit
angetriebenen Trommeln i, deren Abstand ebenfalls verhältnisgleich zur Seilbahnlänge
ist, wird ein nichtleitendes Transportband 2, beispielsweise aus Gummi, angeordnet,
das zwei außenliegende, nicht permanent-magnetisierbare, leitende Längszonen 3 aufweist.
Diese können aus Folie oder aus Metallstäbchen bestehen, die untereinander leitend
verbunden sind. Die Stromzuführung auf die leitenden Längszonen 3 erfolgt mittels
Schleifkontakte, Bürsten 4 o. dgl., die an geeigneter Stelle angeordnet werden (Abb.
i).
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Zur Nachahmung der Beförderungsmittel dienen Reiter 5 aus Bakelit,
Preßstoff o. dgl., die im Alr stand der leitenden Längszonen 3 Elektromagnete mit
einem Eisenkern 6 bzw.7 und den Wicklungen 8 aufweisen. Zwischen den beiden Elektromagneten
ist ein Unterbrecherkontakt 9 mit einer langen Kontaktfeder vorgesehen, der jedoch
zwischen dem Kern 6 und der Wicklung 8 des dem Schaufenster zunächst befindlichen
Elektromagnets eingeschaltet ist. Des weiteren ist an dem, dem Schaufenster zugekehrten
Ende eines jeden Reiters 5 eine Glühlampe io angeordnet, die über die KerneE bzw.
7 gespeist wird, die ihrerseits Strom aus den beiden leitenden Längszonen 3 des
Förderbandes 2 beim Aufsetzen auf dieses erhalten. Schließlich sind noch beiderseits
eines Reiters 5 an seinem oberen Ende Hängearme 11 vorgesehen, damit der Schnurtrieb
der Zubringervorrichtung den Reiter 5 aufnehmen kann. Als Sicherung gegen Herabfallen
vom Förderband bei unvorhergesehenen Stromunterbrechungen dient ein Fangbügel 12.
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Die gesamte Anzeigevorrichtung ist zweckmäßigerweise in ein Gehäuse
eingebaut, das ein Schaufenster aufweist, hinter dem lediglich die Glühlampen der
Reiter 5 zu erkennen sind. Das Schauglas ist mattiert, also blendfrei ausgeführt
und trägt über seine Länge eine bildliche Darstellung des Streckenverlaufes der
Seilbahn, aus der die Anordnung der Nlaste, vorhandene Flüsse, Seen, Schluchten
tt. dgl. maßstäblich zu entnehmen sind.
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Als Aufsetzvorrichtung ist ein um eine senkrechte Achse um 9o° schwenkbarer
sektorähnlicher Drehhebel 13 vorgesehen, dem in radialer Richtung und parallel zum
Förderband 2 der aus geneigten Laufschienen 14 bestehende Speicher für die Reiter
5 zugeordnet ist. Am Drehhebel 13 sind zwei im Abstand der leitenden Zonen 3 angeordnete
permanente Magnete 15 befestigt, die sich in Grundstellung des Drehhebels 13 in
der Längsmittelebene der geneigten Laufschienen 14 befinden, so daß ein auf die
Laufschienen 14 aufgebrachter Reiter 5 gegen die Dauermagnete i _S gleitet und von
diesen aufgenommen wird. Die Dauermagnete i5 sind umgekehrt polarisiert, als die
angesaugten Elektromagnete 6-8 bzw. 7-8 der Reiter 5 sein werden, wenn sie leim
Aufsetzen auf die leitenden Zonen 3 des Förderbandes 2 Strom erhalten. Dadurch wird
eine störungsfreie Übergabe der Reiter 5 vom Drehhebel 13 an das Förderband 2 gewährleistet.
Des weiteren hat der Drehhebel 13 eine kreisförmige Verriegelungsfläche 16, die
so angeordnet ist, daß sie dem gegen das Förderbande 2 schwerikendetl Dauermagnet
15 nachläuft und den Speicherausgang verrriegelt. Somit wird jeweils immer nur ein
Reiter 5 aus dem Speicher entnommen.
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Die sich der Umkehrrolle i für das Förderband 2 nähernden Reiter 5
werden am Wegende durch eine besondere Löscheinrichtung 17 vom Förderband 2 entfernt.
Hierzu sind zwei in gleichartiger Weise wie die Dauermagnete 15 polarisierende Elektromagnete
18 vorgesehen, die im Abstand der leitenden Längszonen 3 in einem am Ende einer
Zahnstange 29 symmetrisch und lotrecht angeordneten Kopfstück i9 befestigt sind
und jeweils einen Selbsthaltekonta@kt 2o aufweisen. Am Kopfstück i9 ist- außerdem
eine Anschlagleiste 21 vorgesehen, die in der Mitte zwischen den Elektromagneten
18 eine leitende, die beiden Elektromagnete 18 verbindende isoliert eingesetzte
Unterbrechernase 22 hat. Diese ragt in den Laufweg der Reiter 5 hinein und betätigt
jeweils
den Unterbrecherkontakt 9 eines Reiters 5, wobei durch die Berührung der Nase 22
mit der Kontaktfeder des Unterbrecherkontaktes 9 zunächst eine Stromzuführung zu
den beiden Elektromagneten 18 erfolgt. Hierdurch werden die Selbsthaltekontakte
2o geschlossen, und die Elektromagnete 18 erhalten nunmehr den erforderlichen Magnetisierungsstrom
aus einer besonderen Stromzuführungsleitung, während gleichzeitig die Unterbrechernase
22 durch die Weiterbewegung der Reiter 5 durch das Förderband 2 den Unterbrecherkontakt
9 geöffnet hat. Die Elektromagnete 6-8 und 7-8 der Reiter 5 sind stromlos geworden,
die Glühlampe io erlischt, und die Elektromagnete 6-8 und 7-8 werden von den nunmehr
voll erregten Elektromagneten 18 der Löschvorrichtung 17 vom Förderband 2 abgenommen.
Durch die umgekehrt wie die Elektromagnete 6-8 und 7-8 der Reiter 5 polarisierenden
Elektromagnete 18 der Löschvorrichtung 17 wird erreicht, daß im Augenblick der Berührung
noch keine, die Bewegung der Reiter 5 vorzeitig hemmenden, Anziehungskräfte zwischen
den Magnetpaaren auftreten.
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Gleichzeitig mit den Elektromagneten 18 der Löschvorrichtung 17 hat
ein in einem Säulenfuß 23 angeordneter Elektromotor 24 Strom erhalten, der über
eine Schnecke 25 und ein Schneckenrad 26 eine senkrechte Achse 27 antreibt, auf
der ein Zahnrad 28 befestigt i'st. Dieses steht mit der, das Kopfstück i9 mit den
Elektromagneten 18 aufweisenden, Zahnstange 29 im Eingriff, die über eine Schraubenfeder
30 mit einer, auf der Achse 27 lose gelagerten, Zahnstangenführung 31 verbunden
ist. Durch diese Schraubenfeder 30 wird nicht nur die Sicherung der Grundstellung
der Zahnstange 29 erreicht, deren Kopfstück i9 an einem Anschlag 36 anliegt, sondern
es wird vor allem auch bei laufendem Motor 24 zunächst die Schwenkbewegung der Löscheinrichtung
17 bis zu einem Anschlag 32 erzielt. Der weiterlaufende l4otor 24 schiebt alsdann
die Zahnstange 29 mit einem angesaugten Reiter 5 in die in A)1>. 2 gestrichelt eingezeichnete
Endstellung 33, in der ein doppelter und ansteigend angeordneter Schnurtrieb 34
den Reiter 5 aufnimmt und in den aus geneigten, glatten Laufschienen 14 bestehenden
Speicher bewegt, nachdem die Zahnstange 29 im Verlauf ihrer Bewegung zum Schnurtrieb
34 einen Kontakt 35 betätigt hat, der den Stromkreis der Elektromagneten 18 und
des Elektromotors 24 unterbricht.
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Nach dem Aufhören des vom Elektromotor 24 auf die Achse 27 ausgeübten
Drehmomentes schwenkt dieLösch.einrichtung 17 unterEinwirkung ihres Eigengewichtes
infolge der in Richtung zum Förderband 2 geneigten Achse 27 in ihre Grundstellung
zurück. Diese Bewegung wird noch durch die unter Einwirkung der 'Schraubenfeder
30 zurückgleitende Zahnstange unterstützt. Um eine Hemmung des Schnurtriebes 34
beim Zurückschwenken der Löscheinrichtung 17 zu vermeiden, ist eine Führung 37 vorgesehen,
an der das Kopfstück der Zahnstange 29 gleitet.
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Die Wirkungsweise der Anzeigevorrichtung ist folgendermaßen. Durch
das Ankuppeln eines Beförderungsmittels an das Seil bzw. durch das Betätigen der
Startvorrichtung wird der sektorähnliche Drehhebel 13 der Aufsetzvorrichtung mit
einem aus dem Speicher bereits entnommenen Reiter 5 an das entsprechend seiner Länge
proportional zur Seilgeschwindigkeit laufende Förderband 2 herangeschwenkt. Durch
die Berührung der Elektromagnete6-8 bzw.7-8 des Reiters 5 mit den leitenden Längszonen
3 des Förderbandes 2 werden die Reitermagnete erregt und halten sich am Förderband
fest, wobei gleichzeitig die Glühlampe io Strom erhält und den Reiterweg hinter
dem Schaufenster kenntlich macht. Am Wegende erhalten die Elektromagnete 18 der
Löscheinrichtung 17 durch Berührung der Nase 22 mit der Kontaktfeder des Unterbrecherkontaktes
9 Strom und schließen dadurch Selbsthaltekonta'kte 20, welche die Elektromagnete
mit einer besonderen Stromzuführungsleitung verbinden und gleichzeitig einen Elektromotor
24 anschalten. Die Elektromagnete 18 der Löscheinrichtung 17 nehmen den stromlos
gewordenen Reiter 5 auf, wobei der Elektromotor 24 die Zahnstange 29 mit denElektromagneten
18 und dem aufgenommenen Reiter 5 mittels des Getriebes 25 bis 28 zur Zubringervorrichtung
34 herumschwenkt, die * den Reiter 5 zum Speicher 14 fördert.
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Die erfindungsgemäß ausgestaltete Anzeigevorrichtung ergibt insofern
eine erhebliche Bereicherung der Technik, als bei plötzlichem Stillstand der Seilbahn,
insbesondere bei längeren Stromunterbrechungen, auf dem Schauglas ohne weiteres
zu erkennen ist, an welchen Stellen sich die Be-Förderungsmittel befinden, so daß
die Bergung der Fahrgäste unter Vermeidung unnötiger Wege wesentlich beschleunigt
wird. Außerdem wird die Übersichtlichkeit erhöht und die vorhandene Seilbelastung
augenfällig kenntlich gemacht.