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Einrichtung zur Auslösung elektrischer Signale durch den fahrenden
Förderkorb Bei Förderanlagen wird oft infolge des Seilrutschens eine Fehlzeigung
am Teufenzeiger verursacht, d. h. der Förderkorb befindet sich entweder höher oder
tiefer, als der Teufenzeiger angibt. Um mit Rücksicht auf die Sicherheit des Betriebes
dem Fördermaschinisten außer den Angaben des Teufenzeigers noch weitere unbedingt
zuverlässige Angaben über den Stand des Förderkorbes zukommen zu lassen, hat man
bereits Signalvorrichtungen verwendet, die durch den Förderkorb unmittelbar ausgelöst
werden. Diese Vorrichtungen bestehen z. B. aus Schachtkontakten, die beim Vorüberfahren
des Förderkorbes geschlossen werden und einen Signalstromkreis steuern. Um die Steuerung
der Schachtkontakte von den Schwankungen und den Geschwindigkeitsänderungen des
Förderkorbes unabhängig zu machen, hat man bereits sogenannte Schnappschalter angewendet,
bei denen der bewegliche Kontakt über Zwischenglieder gesteuert wird, die derart
miteinander gekuppelt sind, daß innerhalb der Zwischenglieder durch Spannen einer
Feder durch den an der Einrichtung vorbeifahrenden Förderkorb ein Energievorrat
geschaffen wird, der seinerseits den beweglichen Kontakt steuert. Die Anordnung
ist. dabei so getroffen, daß der Energievorrat unabhängig von der Geschwindigkeit
des Förderkorbes und von dem Abstand des Korbes von der Schachtwand immer - auf
denselben Wert anwächst. Die Verwendung elektrischer Kontaktschalter stellt jedoch
für diesen Zweck durchaus keine ideale Lösung dar, denn die im Förderbetriebe verwendeten
Schalter sind bei der Herstellung sehr teuer, da sie schlagwettersicher ausgeführt
und für Momentschaltung eingerichtet sein müssen. Andererseits sind die Schalterkontakte
einer hohen mechanischen und elektrothermischen Abnutzung unterworfen, so daß es
sich empfiehlt, andere Mittel für die Signalgebung zu verwenden.
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Es sind daher schon Signaleinrichtungen vorgeschlagen worden, die
auf elektromagnetischem Wege gesteuert werden, indem z. B. in den Förderschacht
Spulen eingebaut sind, deren magnetischer Widerstand durch die Eisenteile des vorüberfahrenden
Förderkorbes geändert wird.
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Diese Einrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß die ausgelösten
'Signalwirkungen entweder stark von dem Abstand des Förderkorbes von der Schachtwand
abhängen oder auf die verschiedenen Geschwindigkeiten des Korbes verschieden reagieren
oder aber auch von Abstand und Geschwindigkeit gleichzeitig abhängig sind.
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Zur Vermeidung dieser Mängel wird eine elektromagnetische Signaleinrichtung
verwendet, bei der jedoch der bewegliche Teil nicht am Förderkorb befestigt ist
und durch diesen unmittelbar bewegt wird, sondern bei der der
bewegliche
- Teil (beispielsweise in Form einer in einem magnetischen Feld beweglichen Spule)
unter Verwendung solcher Zwischenglieder bewegt wird, wie sie bei den an sich bekannten
Schnappschaltern bereits Verwendung finden. Erst durch die gemeinsame Anwendung
dieser beiden Elemente wird eine ausreichende Gewähr für ein sicheres Arbeiten der
Signaleinrichtung gegeben. Es werden die Vorteile der bekannten Einrichtungen gemeinsam
zur Wirkung gebracht und durch die Kombination der beiden Einrichtungen die Nachteile
einer jeden vermieden. Durch die Anwendung der elektrömagnetischen Signaleinrichtung
kommen die außerordentlich empfindlichen und einer hohen mechanischen und elektrothermischen
Abnutzung unterworfenen Kontakte in Fortfall, während durch die Benutzung des beim
Schnappschalter bekannten Prinzips der Energiespeicherung die Größe und die Geschwindigkeit
des Ausschlages des beweglichen Teiles der elektromagnetischen Signaleinrichtung
von den Zufälligkeiten in der Lage und in der Geschwindigkeit des Förderkorbes unabhängig
gemacht werden.
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Die Abb. i bis 5 zeigen einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens.
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Die Abb. i bis 3 und 5 beziehen sich auf eine Anordnung, bei der zur
Auslösung eines Signals die Spule 14 aus dem Feld des permanenten oder mit Gleichstrom
gespeisten Magneten 15 herausbewegt wird. Die Spule 1..1 ist in dem Hebel 4 gelagert,
der sich um die in der Schachtwand g befestigte Achse 5 drehen kann. Um dieselbe
Achse sind die Doppelhebel i und 3 drehbar, von denen der Doppelhebel i an seiner
dem Schachtinnern zugekehrten Seite die Gummirolle 2 trägt. Fährt der Förderkorb
an der Einrichtung vorüber, und zwar abwärts, so wird durch einen entsprechenden
Ansatz an dem Förderkorb (vgl. Abb. .4, Teil 34) der Doppelhebel i nach unten bewegt.
Dadurch wird der Doppelhebel 3 über den Zapfen io mitgenommen. Durch die Bewegung
des Doppelhebels 3 werden die Federn 13 gespannt, die sich einerseits gegen in dem
Hebel 3 befestigte Zapfen ii und andererseits gegen Zapfen 12 anlehnen, die in dem
Hebel 4 angebracht sind. Auf diese Weise wird auf den Hebel 4 ein Moment über die
Federn 13 übertragen. Der Hebel 4 kann sich jedoch noch nicht um die Achse 5 drehen,
da er durch die in Abb.3 dargestellte Einrichtung gesperrt ist. Diese besteht aus
einem mit einer Nase 3o versehenen Hebel 16, der um den im Hebel 4 angeordneten
Zapfen 31 drehbar ist. Bei der Bewegung des Doppelhebels 3 in der durch den Pfeil
angegebenen Richtung wird der Vorsprung 32 des Hebels 16 heruntergedrückt, so daß
die Nase 3o, die bisher durch einen an der Schachtwand befestigten Träger
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festgehaltenwurde,freigegebenwird. DerHebe14 wird jetzt durch die Federn
13 aus seiner Ruhelage herausgeschleudert. Auf diese Weise werden in der Spule 14
die für Signalübermittlung verwendeten Ströme induziert. Das Herausschleudern des
Hebels 14 erfolgt dabei immer mit der gleichen Geschwindigkeit, ganz unabhängig
davon, mit welcher Geschwindigkeit die beiden Doppelhebel i und 3 durch den Förderkorb
bewegt werden, denn die Spannung derFedem 13 erfolgt immer solange, bis die Sperrvorrichtung
freigegeben wird, und dieses Freigeben hängt selbstverständlich nur von der Lage
des Doppelhebels 3 und nicht von seiner Geschwindigkeit ab. Die Feder 17 (Abb. 3)
dient dazu, die Sperrvorrichtung wieder in die Sperrstellung zurückzuziehen, wenn
der Hebel 4 seine -Ruhelage eingenommen hat. Die Einrichtung weist außerdem noch
die Federn 6 auf, die sich einerseits gegen im Doppelhebel i angebrachte Zapfen
7 lehnen und andererseits gegen Zapfen 8 in der Schachtwand. Sie haben den Zweck,
die Hebelkonstruktion wieder in ihre Ruhelage zurückzubewegen, wenn der Förderkorb
vorübergefahren ist.
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Fährt der Förderkorb in entgegengesetzter Richtung, d. h. also in
bezug auf die Zeichenebene von unten nach oben, so schwingt zwar der Doppelhebel
i aus, jedoch der Doppelhebel 3 wird durch den Zapfen io nicht mitgenommen. Auf
diese Weise wird erreicht, daß die Signaleinrichtung nur in einer Fahrtrichtung
des Förderkorbes betätigt wird. -Die Anordnung nach Abb. 4 veranschaulicht eine
Ausführungsform, bei welcher die Spule aus dem Feld eines mit Wechselstrom gespeisten
Magneten herausbewegt wird. Die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß in der
Spule kein Strom mehr durch das Wechselfeld erzeugt wird, wenn diese beim Vorüberfahren
des Förderkorbes aus dem Feld herausgedreht worden ist. Bei dieser Anordnung kann
eine einfache Hebelkonstruktion verwendet werden, da es nicht auf die Geschwindigkeit
ankommt, mit der die Spule aus dem Felde herausbewegt wird, sondern nur -darauf,
daß sie mindestens immer bis zu einer bestimmten Stelle herausbewegt wird. Der Förderkorb
33 steuert mit dem Ansatz 34 den um die Achse 35 drehbaren Hebel 18, der mit seiner
Kurverfscheibe oder einem Zahnbogen den Hebel ig um den Drehpunkt 36 dreht. Auf
dem anderen Ende des Hebels i9 ist die Spule 2o befestigt, die zum Zwecke der Signalauslösung
aus dem magnetischen Felde des durch eine Spule 22 erregten Magneten 21 herausbewegt
wird. Durch die in bezug auf die Linie a-a unsymmetrische Ausbildung und Anordnung
der Kurvenscheibe oder des Zahnbogens des Hebels 18 ist dafür gesorgt, daß auch
bei dieser Anordnung die Einrichtung nur bei einer Fahrtrichtung des
Förderkorbes
gesteuert wird. Ferner kann ebenfalls bei dieser Anordnung durch Federn erreicht
werden, daß nach Vorüberfahren des Förderkorbes die Ruhelage selbständig wiederhergestellt
wird.
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Eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgedankens könnte darin
bestehen, daß die elektromagnetische Einrichtung als mit Wechsel- oder Gleichstrom
gespeister Magilet ausgebildet wird, dessen Kern ein bewegliches Stück enthält.
Wird dieses Stück durch die Einrichtung aus dem Kern herausbewegt, so kann die Änderung
des magnetischen Widerstandes zur Signalauslösung benutzt werden. Es ist selbstverständlich
auch möglich, das bewegliche Stück in der Ruhelage außerhalb des Kernes zu lassen
und zum Zwecke der Signalgabe in den Kern hineinzubewegen.