DE642943C - Relais fuer den Rueckzuendungsschutz gas- oder dampfgefuellter Entladungsgefaesse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Relais, welches bei Rückzündungen in einem gas- oder dampfgefüllten Entladungsgefäß in Tätigkeit treten soll. Rückzündungen in solchen Apparaten führen zu erheblichen Schäden. Es soll deshalb ein empfindliches Relais den Gleichrichter bei Rückstrom schützen, also beispielsweise abschalten .oder entregen oder eine sonstige Schutzmaßnahme einleiten, selbst wenn der Rückstrom nur ganz vorübergehend aufgetreten ist.

Rückstriomrelais sind an sich bekannt. Diese Relais haben jedoch die Eigenschaft, daß sie in dem Augenblick, in dem der Rückstrom aufhört und die normale Stromrichtung wiederkehrt, auch sofort wieder in die Normalstellung zurückgehen. Bei Rückzündungsschutz von Gleichrichtern ist dies nicht zulässig, weil selbst ein kurzzeitiger Rückstrom ein unbedingt sicheres Anzeichen für einen fehlerhaften Zustand ist. Daher sind solche Relais, die sofort nach der Wiederkehr der normalen Stromrichtung wieder in die Normalstellung zurückgehen, für den Rückzündungsschutz von gas- oder dampfgefüllten Entladungsgefäßen nicht geeignet; denn solche Relais unterliegen der Gefahr, daß sie bei einem ganz kurzzeitigen Rückstrom gar nicht erst in die Arbeitskontaktlage gelangen, sondern schon vorher wieder zur Normalstellung zurückkehren.

Erfindungsgemäß besitzt ein Rückstromrelais für den Rückzündungsschutz gas- oder dampfgefüllter Entladungsgefäße einen von dem Strom hinter dem Entladungsgefäß magnetisierten Weicheisenmagnetkörper, dessen Anker aus einem Material höherer Remanenz und Koerzitivkraft besteht, der durch das EeId des Magnetkörpers polarisiert wird und derart unter dem Einfluß eines weiteren Magneten unveränderlicher Polarität steht, daß er infolge der durch einen wenn auch nur kurzzeitigen Rückstrom bewirkten Umpolarisierung umgelegt wird.

Zur Erläuterung der Erfindung ist in drei Figuren ein Ausführungsbeispiel eines Relais nach der Erfindung teils in Ansicht, teils in einem Schnitt und in der Schaltung dargestellt.

Das Relais enthält einen Magnetkern i, der beispielsweise aus Eisenblechen besteht und auf einer Stromschiene 2 auf der Gleichstromseite befestigt ist. Ein drehbar gelagerter Anker 5 aus Material, welches zur Herstellung permanenter Magnete sich eignet, ist vor dem offenen Ende des U-förmigen Magnetkerns 1 so angebracht, daß er durch die magnetische Feldstärke des Magnetkerns 1 magnetisiert ist

entsprechend der Polarität des feststehenden Magnetkerns, der seinerseits durch den Strom in der Gleichstromschiene 2 magnetisiert wird.

Abgesehen von den Oberwellen im Gleich^- strom, der die Schiene 2 durchfließt, ist dc-'r"· magnetische Fluß in dem Magnetkörper 1 stets von der gleichen Richtung. Wenn aber der Strom in der Schiene 2 infolge einer Rückzündung seine Richtung umkehrt, wird im gleichen Augenblick auch die Polarität der Magnetisierung des Magnetkerns 1 umgepolt, was zur Folge hat, daß wegen der erheblich größeren Stärke des Rückstromes »5 auch die Polarität des Ankers 5 geändert wird. Da jedoch dieser Anker 5 aus einem Material besteht mit hoher Koerzitivkraft und Remanenz, behält er diese umgekehrte Magnetisierungsrichtung, selbst wenn der Rückstrom nur von sehr kurzer Dauer war.

Ein Hilfsmagnet 6 ist dem offenen Ende

des Magnetkerns 1 gegenüber angeordnet, und die Stellung des Ankers 5 wird durch die Polarität des Ankers 5 und des Hilfsmagneten 6 bestimmt. Zweckmäßig ist es, den Hilfsmagneten 6 als Elektromagneten auszubilden, so daß seine Polarität unveränderlich ist und bei einem Rückstrom in den Sammelschienen 2 nicht einen Polaritätswechsel erfährt.

Bei einer bestimmten normalen Richtung des Stromes in der Sammelschiene 2 ist der Magnetkörper in bestimmter Weise magnetisiert, und zugleich unter der Einwirkung des Hilfsmagneten 6 nimmt dann der Anker 5 eine solche Stellung ein, daß er einen Gegenkontakt 10 schließt, wie Fig. 3 zeigt. In dieser Stellung schließt der Anker 5 einen Stromkreis 11, durch den ein Relais 17 erregungslos gemacht wird. Wenn der Strom in der Sammelschiene 2 aber umgekehrte Richtung besitzt, wird durch den Anker 5 ein Kontakt

15 geschlossen und dadurch ein Stromkreis

16 geschlossen. Zweckmäßigerweise enthält der Stromkreis des Relais 17 einen Überbrükkungskontakt 21 für die Selbsthaltung des Relais 17, so daß der Relaisstromkrcis geschlossen gehalten wird, bis die Magnetisierung des Relaiskerns 1 wieder die normale ^!'.jijölarität besitzt.

?■=> Der erwähnte Relaisstromkrcis kann dazu • "dienen, den Gleichrichter abzuschalten oder zu entregen. Auf dem Magnetkern 1 kann eine geeignete Rückstellspule 20 angebracht sein. Das Selbsthalterelais 17 steuert durch einen Kontakt 22 einen Gleichstromkreis, durch den die Spule 20 den Magnetkern 1 mit der richtigen Polarität magnetisiert. Sobald die richtige Magnetisierung des Magnetankers ι wiederhergestellt ist, schlägt der Anker 5 in seine Normalstellung zurück und unterbricht dadurch den Steuerstromkreis der Relaisanordnung, wodurch der Stromkreis 16 geöffnet wird. Sobald das Selbsthalterelais zum Abfallen gebracht wird, wird auch die Spule 20 wieder abgeschaltet.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   I. Relais für den Rückzündungsschutz gas- oder dampfgefüllter Entladungsgefäße, gekennzeichnet durch einen von dem Strom hinter dem Entladungsgefäß magnetisierten Weicheisenmagnetkörper mit einem Anker aus einem Material höherer Remanenz und Koerzitivkraft, der durch das Feld des genannten Magnetkörpers polarisiert wird und derart unter dem Einfluß eines weiteren Magneten unveränderlicher Polarität steht, daß er infolge der durch einen wenn auch nur kurzzeitigen Rückstrom bewirkten Umpolarisierung umgelegt wird.
2. 2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern eine Hilfswicklung besitzt, welche durch den Relaisanker gesteuert wird und nach einem Rückstrom dem Magnetkern und dem Anker die Polarität des Ausgangszustandes zurückgibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen