DE824886C - Verfahren zur Herstellung farbiger lebender Bilder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung farbiger lebender Bilder

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DE824886C
DE824886C DEF691A DEF0000691A DE824886C DE 824886 C DE824886 C DE 824886C DE F691 A DEF691 A DE F691A DE F0000691 A DEF0000691 A DE F0000691A DE 824886 C DE824886 C DE 824886C
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Hans Von Fraunhofer
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/22Subtractive cinematographic processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

F 6gr IVa
Die verschiedenen Verfahren zur Herstellung farbiger lebender Bilder können in zwei Gruppen eingestellt werden, nämlich 1. in solche des additiven Typs und 2. in solche des substraktiven Typs.
Obgleich die additiven Systeme eine bemerkenswert enge Annäherung der Wiedergabe an natürliches Aussehen ermöglichen, ist keins derselben frei von grundsätzlichen Beengungen, die ihre wirtschaftliche Anwendung verhindern, noch sind sie richtungweisend für die Möglichkeit grundlegender Verbesserungen der bekannten Verfahren.
Die substraktiven Verfahren, insbesondere die nach dem Mehrschichtsystem, wurden, da sie den Zweig der betreffenden Technik darstellten, der die größte Hoffnung auf zukünftige Entwicklungen und Verbesserungen gab, schließlich von der Kinoindustrie übernommen. Mehrere dieser Verfahren arbeiten zur Zeit einigermaßen zufriedenstellend, jedoch blieb bisher die Art der Herstellung der erforderlichen Farbtrennungsnegative verwickelt und insbesondere der Kopiervor- ao gang kompliziert und teuer. Da die jetzigen Verfahren für Farbkinomatographie nicht so einfach wie die Schwarz-Weiß-Verfahren sind, sind sie in den Fällen, in welchen Zeit und Herstellungskosten ausschlaggebend sind, wie für Wochenschauen, nicht geeignet, as
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur erheblichen Vereinfachung der Farbfilmerzeugung, und zwar von der Herstellung der notwendigen Farbtrennungsnegative an bis zum Herstellen der Positive. Durch die Erfindung werden die besten Merkmale der additiven und der substraktiven Prinzipien der farbigen Wiedergabe ohne deren Unzulänglichkeiten miteinander vereinigt.
Allgemein gesagt besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Erzeugung farbiger lebender Bilder, bei welchem verschiedene Einzelbilder oder Felder eines Negativfilms mit zwei übereinander befindlichen Emulsionsschichten durch verschiedene Farbfilter in
solcher Weise exponiert werden, daß eine Dreifarbenzerlegung hervorgebracht wird, worauf die beiden Sätze von negativen Bildern entwickelt, verschieden gefärbt und gleichzeitig auf zwei verschieden sensibilisierte Emulsionsschichten eines Positivfilms kopiert werden, die dann entwickelt und entsprechend gefärbt werden, wodurch bei der Projektion zwei der Komponentalfarben substraktiv und die dritte Komponente infolge additiven Effektes erhalten werden.
ίο Zur Durchführung des Verfahrens kann ein Zweischicht-Monopack- oder ein Bipackfilm verwendet werden, der eine orthochromatische und eine panchromatische Emulsion besitzt. Erfindungsgemäß werden alle Rotfarbenwerte in der üblichen gleichmäßigen Dichte auf der panchromatischen Emulsion verzeichnet, dagegen die Grün- und Blauwerte auf der orthochromatischen Emulsion, und zwar in unterschiedlicher Dichte in bezug auf die ungeraden und geraden Einzelbilder oder Felder über die ganze Filmlänge.
Beim Kopieren eines solchen Zweilagen-Monopack- oder Bipackfilms auf einen entsprechenden doppelt belegten Positivfilm ergeben sich zwei Sätze abwechselnder Einzelbilder, nämlich die Rotwerte der einen Schicht in Überlagerung über den Grünwerten der ungeraden Einzelbilder und in Überlagerung über den Blauwerten der geraden Einzelbilder oder Felder. Weiter schlägt das Verfahren die Verwendung substraktiver Methoden für das Färben der Positive durch Umwandlung der aufeinanderfolgenden Grün- und Blauwerte der einen Schicht in eine orangerote Serie von Bildern und der Rot werte der anderen Schicht in eine Serie von blaugrünen Bildern, entweder durch Farbbeizung, chemisches Tönen, farbige Entwicklung oder auf irgend eine andere geeignete Weise vor.
In Übereinstimmung mit der allgemeinen Theorie, nach welcher dieses Verfahren arbeiten soll, werden die tiefen Schatten und Schwarz auf dem Schirm in der gleichen Weise wie bei substraktiven Methoden erzeugt, nämlich durch die Absorption des Lichtes mittels der Kombination der reduzierten Silberablagerungen in den Flächen, die in den beiden Bildsätzen das Schwarz darstellen, d. h. Rot und Grün und Rot und Blau, wogegen andererseits Weiß durch den freien Lichtdurchgang infolge des gänzlichen oder teilweisen Fehlens von Niederschlagen reduzierten Silbers in jenen Flächen erzeugt wird, die in den beiden Bildsätzen das Weiß darstellen.
Gemäß der dem Verfahren zugrundeliegenden Theorie, beruhend auf der geringen Variation des Silberniederschlages in einem Einzelbild und Schicht gegenüber jenem im nächsten Einzelbild und Schicht, wird dem durchtretenden Licht abwechselnd zwischen den beiden Sätzen von Einzelbildern oder Feldern eine differentierte Färbung gegeben und dies ergibt bei der Projektion den nötigen additiven Effekt zur Erzielung natürlicher Farben auf dem Schirm.
Es gibt verschiedene Wege, auf welchen ein Gesamt-Mono- oder Bipacknegativnlm zu genanntem Zweck hergestellt werden kann, ohne das grundlegende Prinzip der Erfindung zu verlassen. Jedoch wird die nachfolgend beschriebene Methode zur Erreichung der besten Ergebnisse bevorzugt:
Das gesamte Monopacknegativ wird durch Aufbringen einer gelb gefärbten, orthochromatischen Emulsion, die eine einen Farbstoff liefernde Substanz (Färb-Stoffbildner) geeigneter Art, z. B. p-Nitrophenylacetonitril enthält, auf einen Celluloidträger erzeugt. Auf 'diese blau und grün empfindliche Emulsionsschicht wird dann durch Überziehen oder in sonst geeigneter Art eine Schicht eines entsprechenden minusgrünen und blauen Farbstoffes, in der Fachtechnik als Rotfilter bekannt, aufgebracht. Dieser Rotfilterfarbstoff kann in einer Lösung mit Gelatine oder sonstigem lichtdurchlässigen Material verwendet werden.
Schließlich wird der Film mit einer rotempfindlichen Emulsion überzogen, die einen Farbstoff bildner geeigneter Art und Gattung, z. B. Acetoacet-2, 5-Dichloranilid enthält.
Die erforderliche geringe Variierung des Silberniederschlages in einem Einzelbild und Schicht gegenüber jenem im nächsten Einzelbild und Schicht zwecks Erzielung des gewünschten additiven Effektes kann man dadurch erreichen, daß der Film durch eine Maschine hindurchgeführt wird, die auf den Celluloidträger eine dünne Schicht geeigneter Minusblaufilterfarben auf die ungeraden Einzelbilder des Films aufspritzt, aufstreicht oder in sonstiger Weise ablagert. Bekannte Beispiele solcher Minusblaufilterfarbstoffe sind Tartrazin, Rapid-Filtergelb. Auf die benachbarten geraden Einzelbilder des Films wird ein Überzug von Minusgrünfilterfarbstoff, wie Rotbengal, Rhodamin, aufgebracht. Wahlweise kann man an der Kamera eine geeignete Einrichtung mit rotierender Scheibe befestigen, welche die notwendigen Filter enthält und auf diese Weise die Herstellung des gesamten Mono- oder Bipacks vereinfacht.
Es ist klar, daß Monopacknegative, die in der beschriebenen Weise hergestellt sind, durch die Trägerschicht hindurch exponiert werden müssen, jedoch kann man durch Umkehrung der Ordnung und An-Ordnung der beiden Schichten derart, daß die den Rotsensibilisator enthaltende Emulsion zunächst am Träger und die Blaugrünemulsion von diesem am weitesten entfernt Hegt, die Exponierung auch in der üblichen Weise mit zur Linse gerichteter Emulsion durchführen.
Nach der Exposition wird das Negativ in einem geeigneten Schwarz-Wreiß-Ent wickler entwickelt, dann fixiert und gründlich gewaschen. Hierauf wird das Negativ in einer entsprechenden Bleichlösung für Farbkupplung durch Wiederentwicklung gebleicht. Diese Bleichlösung kann aus einem Gemisch von 30 g Kaliumferricyanid, 15 g Kaliumbromid und so viel Wasser bestehen, daß sich τ 1 Lösung ergibt. Das Negativ wird in dieser Lösung vollständig ausgebleicht, dann gründlich gewaschen und in einem entsprechenden Farbkupplungsentwickler wieder entwickelt, der wie folgt zusammengesetzt sein kann.
Natriumsulfit 20,0 g,
Natriumcarbonat 40,0 g,
Kaliumbromid 2,0 g,
Diäthyl-p-phenylendiaminhydro-
chlorid 0,5 g,
Wasser auf 1 1.
Das Ergebnis ist nun ein farbiges Negativ, von welchem alle rotfarbigen Aufzeichnungen in der ober-
sten Schicht in eine Serie von grünlichgelben Bildern, die blaugrünfarbigen Aufzeichnungen der unteren Schicht in eine Serie von purpurfarbigen Bildern umgewandelt sind.
Selbstverständlich kann man verschiedene Farbbildner wählen, um irgendeine entsprechende Farbkombination für jede der zwei Schichten von Bildern zu erzielen, welche die blaugrünen bzw. rotfarbigen Aufzeichnungen darstellen.
ίο Wechselweise kann man an Stelle der Verwendung von Farbbildnern in der Emulsion die beiden Schichten in Farben durch Farbstoff-Fixierung Ätzung, chemische Tönung oder durch irgendein anderes der Technik bekanntes Verfahren umwandeln. Hauptzweck der Umwandlung der beiden in den zwei Emulsionsschichten des Negativs vorhandenen Bildersätze besteht darin, das Herstellen des Positivs auf einen einzigen Vorgang zu reduzieren und auf diese Weise eine vollkommene Deckung der beiden Bilder zu sichern sowie die Herstellungszeit erheblich zu kürzen.
Die bevorzugte Arbeitsweise zur Zurichtung des Positivfilms ist folgende: zuerst wird eine Schicht orthochromatischer Emulsion, die eine einen orangeroten Farbstoff bildende Substanz, wie z. B. eine entsprechende Kombination von o-Chloracetoacetanilid und p-Nitrophenylacetonitril im Verhältnis 1J3 bzw. 2J3 enthält, auf den Celluloidträger aufgebracht und dann eine gelb gefärbte, blau empfindliche Emulsion, enthaltend einen blaugrünen Farbstoffbildner, wie z. B. 2,4-Dichlor-i-naphthol, als Überzug auf die untere Schicht des Positivfilms aufgebracht.
Der beschriebene Negativfilm wird dann in der üblichen Schwarz-Weiß-Art durch Kontakt oder optisch auf diesen besonderen Positivfilm kopiert, worauf letzterer im wesentlichen der gleichen Behandlung unterworfen wird, die für den Negativfilm erläutert wurde.
Es ist zu erwähnen, daß die obigen Angaben nur dem Zwecke der Erläuterung dienen und daß, gleichgültig ob ein gesamter Monopack- oder ein Bipackfilm für die Zerlegung genommen oder ein doppelt belegter Film zum Herstellen des Positivs verwendet wird, stets die gleiche grundlegende Methode zur Anwendung gelangt, und daß deshalb die Farbbilder des Negativs oder der positiven Kopie in jeder der komponentalen zwei Schichten durch jedwede Tönung, Ätzung, Farbentwicklung oder auch durch beliebige bekannte Farbkupplungsverfahren erzeugt werden können, ohne daß dadurch das dem neuen Verfahren zugrunde liegende Prinzip verlassen würde, so daß also alle solche Abänderungen und Äquivalente in den Rahmen der Erfindung fallen. Das heißt, gleichgültig welche Zurichtmethoden für die Typen von negativem oder positivem Material angewendet werden, wird in einer Schicht desselben die blaugrünfarbige Aufzeichnung des Negativs differentielle Silberniederschläge in alternierenden Einzelbildern des Positivs enthalten und in der anderen Schicht des Positivs wird die rotfarbige Aufzeichnung, die vom Negativ gezogen ist, einen gleichmäßigen Niederschlag in allen Einzelbildern aufweisen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zum Herstellen von farbigen lebenden Bildern, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbilder eines zwei übereinanderliegende und für verschiedene Spektralgebiete empfindliche Emulsionsschichten enthaltenden Negativfilms abwechselnd durch Farbfilter, deren Absorptionsgebiete den spektralen Empfindlichkeitsgebieten der Schichten des Negativfilms entsprechen, belichtet werden, und zwar in der Weise, daß die eine Schicht in den aufeinanderfolgenden Einzelbildern abwechselnd mit stärkerer und geringerer Intensität belichtet wird. Der Film wird dann entwickelt, differentiell gefärbt und auf einen Positivfilm mit zwei für verschiedene Spektralgebiete empfindlichen Emulsionsschichten kopiert, der dann entwickelt und farbig gestaltet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der übereinanderliegenden Emulsionsschichten des Negativfilms rotempfindlich und die andere Emulsionsschicht orthochromatisch ist und abwechselnde Einzelbilder durch Minusgrün- und Minusblaufilter exponiert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbfilter, durch welche hindurch die Emulsionen des Negativfilms exponiert werden, von diesem getragen werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung der BiI-der in den beiden Emulsionsschichten des Negativoder Positivfilms durch Farbbildner erfolgt, die den Emulsionen einverleibt sind.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Positivfilm in einer Schicht der Emulsion eine Serie blaugrüner Bilder gleichmäßiger Dichte erzeugt werden, welche die rotfarbigen Aufzeichnungen des Negativs wiedergeben, in der anderen Schicht dagegen eine Serie von orangeroten Bildern abwechselnder Dichte, die die blau- und grünfarbigen Aufzeichnungen des Negativs darstellen.
    © 2512 12. Sl
DEF691A 1945-07-23 1950-01-28 Verfahren zur Herstellung farbiger lebender Bilder Expired DE824886C (de)

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CH271385A (fr) 1950-10-31
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