DE676031C - Verfahren zur Herstellung von schwarzweissen oder farbigen Bildern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schwarzweissen oder farbigen Bildern

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DE676031C
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/28Silver dye bleach processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

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  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von schwarzweißen oder farbigen Bildern Die vorliegende Erfindung betrifft ein photographisches Kopierverfahren unter Benutzung einer besonderen. Art von zweifarbigen Bildern als Kopiervorlage.
  • .Die als Kopiervorlage benutzten zweifarbigen Bilder sind an und für sich bekannt. Sie ähneln Schwarzweißbildern insofern, als sie nur< Helligkeitsabstufungen ein und desselben Bildinhaltes aufweisen. Sie unterscheiden sich aber charakteristisch von diesen nicht gefärbten Schwarzweißbildern dadurch, daß die Helligkeitskontraste gleichzeitig mit Farbkontrasten verbunden. sind, und zwar derart, daß die Stellen größten Helligkeitskontrastes in je einer reinen Farbe erscheinen, während in den Übergängen zwischen Hell und Dunkel eine Farbe in abnehmender und gleichzeitig diandere Färbe in -zunehmender Konzentration-vorhanden ist.
  • Diese zweifarbigen Bilder ähneln also in ihrem bunten Aussehen den Zweifarbenbildern der normalen subtraktiven Farbenphotographie, besitzen aber einen wesentlich anderen Bildaufbau. Bei den echten zweifarbigen Bildern entspricht die bildmäßige Verteilung der beiden Farben je einem von zwei untereinander verschiedenen Farbauszugsbildern, deren Farbabstufungen den Teilfarbenhelligkeitswerten entsprechend jeweils von farblos bis zu farbig verläuft.
  • Bei den zweifarbigen Bildern, deren Anwendung als Kopiervorlage der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, sind dagegen gewissermaßen zwei verschiedenfarbige Wiedergaben ein und desselben Bildes mit gegenläufigem Intensitätsverlauf ineinandergeschachtelt, und zwar so, daß die eine den Übergang von Licht zu Schatten in einem proportional steigenden Gehalt des einen Farbstoffes, die andere dagegen in einem proportional fallenden Gehalt des anderen Farbstoffes wiedergibt.
  • Diese Pseudozweifarbenbilder sind zwar an dich seit längerer Zeit bekannt. Man hat sie als Ersatz für echte Zweifarbenbilder verwendet. Eine praktische Bedeutung haben sie aber in der photographischen Technik noch nicht erlangt. Da sie weder Weiß noch Schwarz zeigen, konnten sie sich schon geg--nüber den echten Zweifarbenbildern, die neben den mannigfaltigen Farbstufungen zwischen den beiden Grundfarben auch noch Schwarz und Weiß wiederzugeben gestatten, nicht durchsetzen. Ihre Benutzung zur Bildwiedergabe hörte auf, als der naturwahre Dreifarbenfilm mehr und mehr in den Bereich brauchbarer Verwirklichung ruckte.
  • Es wurde nun aber gefunden, daß diese aus zwei Farben gegenläufiger Intensitätsabstufung aufgebauten Bilder sich besonders gut als Kopiervorlagen zur Erzeugung von schwarzweißen oder farbigen Bildern eignen.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein photographisches Kopierverfahren, bei dem als farbige Kopiervorlage solche Zweifarbenbilder verwendet werden, die aus zwei Farbstoffen oder Farbstoffgemischen, - -deren Absorptionsbereiche ganz oder teilweig voneinander verschieden sind, derart auf "r baut sind, daß wachsenden Helliglceitsuntet schieden des Bildes ein proportional steigender Gehalt des einen und ein proportional abnehmender Gehalt des anderen Farbstoffs oder Farbstoffgemisches entspricht und daß mit einem jeweils von der einen Farbstoffkomponente selektiv absorbierten Kopierlicht auf für dieses Kopierlicht empfindliche Kopiermaterialien kopiert wird.
  • Die Erfindung ist für zahlreiche Zwecke der photographischen Technik verwendbar, da sie zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten bietet. Zur besseren Erläuterung der im nachstehenden beschriebenen Ausführungsformen ist in der beiliegenden Zeichnung in den Abb. i bis 3 das Grundprinzip der Erfindung nochmals schematisch dargestellt.
  • Als Kopiervorlage werde eine Figur angenommen, die aus mehreren konzentrisch um ein innerstes Quadrat liegenden Rahmenflächen besteht. Das Innenquadrat sei mit einer Farbe allein und die äußerste Zone mit einem anderen Farbstoff allein eingefärbt. Die dazwischenliegenden Zonen sollen miz beiden Farbstoffen angefärbt sein, und zwar derart, daß der Gehalt an der einen Komponente in demselben Maße abnimmt,- wie der der anderen Komponente ansteigt, so daß gewissermaßen zwei Farbkeile übereinander gelagert sind. Im angenommenen Beispiel ist die äußerste Zone rein rot gefärbt (dichte senkrechte Strichelung), das Innenquadrat aber rein grün (dichte waagerechte Strichelung) gefärbt. In den mittleren Zonen sind beide Farbstoffe vorhanden, und zwar in der zweiten Zone von außen mehr Rot wie Grün, in der dritten Zone von außen mehr Grün wie Rot. In der Zeichnung ist dies durch überlagerte Strichelung mit verschieden enger Strichlage angedeutet. Das Farbpaar Rot-. Grün ist nur beispielsweise genannt. An Stelle dessen können auch andere Farbpaare benutzt werden, vorausgesetzt daß der spektralen Absorptionslücke des einen Farbstoffes ein spektraler Absorptionsbereich des anderen Farbstoffes entspricht. - Es ist hierbei möglich, daß die Absorptionsgebiete der beiden Farbstoffe entweder sich teilweise überlappen oder daß sie andererseits nicht lückenlos aneinandergrenzen, so daß Licht einer bestimmten Wellenlänge von keiner der beiden Anfärbungen beeinflußt wird. Im Sinn der Erfindung liegt es auch, statt eines im chemischen Sinn einheitlichen Farbstoffes ein Gemisch von Farbstoffen gleicher oder annähernd gleicher Absorptionseigenschaften zu verwenden. Im nachstehenden seien einige besonders wichtige Anwendungsformen des erfindungsgemäßen Kopierverfahrens erläutert.
  • @' I. Wahlweise Herstellung von p ositiven oder negativen Kopien Die Ausdrücke positiv oder negativ werden im nachstehenden in ihrer allgemeinen Bedeutung gebraucht. Sie sollen also nicht nur etwa bedeuten, daß die Kopie, wenn sie z. B. positiv ist, eine Helligkeitsabstufung zeigt, die dem Original entspricht, sondern die Ausdrücke sollen sich auf die Kopiervorlage selbst beziehen. Eine positive Kopie hat dieselbe Helligkeitsverteilung wie die Kopiervorlage. Eine negative Kopie hat eine gegenläufige Helligkeitsverteilung. Die weiter oben geschilderte und in der Abb. i dargestellte Kopiervorlage mit außen roten, innen grünen Flächen wird mit grünem Kopierlicht auf grünempfindliches Kopiermaterial aufbelichtet. Das grüne Kopierlicht wird nur vom roten Teilbild, nicht aber vom grünen Teilbild absorbiert. Infolgedessen wird in der äußersten, rein roten Zone alles Kopierlicht absorbiert, während auf den weiter innenliegenden Flächen mehr und mehr Licht durchgelassen wird. Im innersten Quadrat wird praktisch alles Kopierlicht durchgelassen, das Kopierlicht hier also am stärksten geschwärzt. Das Aussehen der so hergestellten Kopie ist aus Abb. 2 ersichtlich.
  • Kopiert man andererseits die gleiche rotgrüne Kopiervorlage mit rotem Kopierlicht auf ein rotempfindliches Kopiermaterial, so entsteht der umgekehrte Schwärzungsverlauf. Das innerste, rein grüngefärbte Quadrat absorbiert alles Licht, so daß die Kopie an dieser Stelle durchsichtig bleibt. In den äußeren Zonen dagegen geht mehr und mehr Licht hindurch. Die entwickelte Kopie zeigt den in der Abb.3 dargestellten Schwtirzungsverlauf.
  • Ein Vergleich beider Kopien zeigt, daß es möglich ist, nach ein und derselben Kopiervorlage wahlweise positive oder negative Kopien -herzustellen und claß dazu nichts weiter nötig ist als eine Veränderung des Kopierlichtes. Außerdem ist es möglich, die Kopierschicht unter der Kopiervorlage gleichmäßig zu schwärzen, wenn man ein Kopierlicht wählt, welches von beiden Farben in gleichem Maße absorbiert oder durchgelassen wird. Wenn im folgenden von einer doppelt kopierfähigen Kopiervorlage gesprochen wird, so- ist darunter eine Kopiervorlage zu verstehen, von der man in der soeben erläuterten Weise eine positive oder eine negative Kopie wahlweise durch Verwendung des einen oder des,anderen farbigen Kopierlichtes herstellen kann. Im Sinne der Erfindung liegt es auch, ein Kopiermaterial zu verwenden, das für die beiden Kopierlichter empfindlich ist, so daß man dann auf ein und demselben Film wahlweise positive oder negative Bilder erzeugen kann. Diese Möglichkeit kann beispielsweise verwendet werden zur II. Herstellung von rhythmisch, bewegten Trickfilmbildern Ein und dieselbe Kopiervorlage wird mehrinals hintereinander auf einen Filmstreifen kopiert. Beispielsweise wird nach jedem achten Bild das Kopierlicht von Grün nach Rot und dann wieder von Rot nach Grün gewechselt. Man erhält dann. abwechselnde Bildfolgen von positivem und negativem Charakter, die bei der Wiedergabe des Films, wenn diese z. B. mit einer Geschwindigkeit von sechzehn Bildern pro Sekunde erfolgt, nach jeder halben Sekunde sich abwechseln. Erfolgt der Wechsel der Kopierlichter nicht sprunghaft, sondern allmählich, so zeigt die Kopie bei der Wiedergabe ein wellenmäßiges Anschwellen und Abklingen der positiven und negativen Bilder. Derartige Filme können z. B. für Titelzwecke Verwendung finden.
  • Eine andere Ausführungsform dieses Verfahrens besteht beispielsweise darin, daß man den Wechsel der Kopierlichter nicht in aufeinanderfolgenden Bildern vor sich geben läßt, sondern daß man im Raum eines Bildfeldes verschiedene Kopierlichter verwendet. Hierbei kann das die Kopierlichtfarbe bestimmende Selektionsfilter beliebig gestaltet sein und beispielsweise auch bei Bildwechsel räumlich verlagert werden. Man kann auf diese Weise schlierenartige Erscheinungen usw. erzeugen. Ein weiteres Anwendungsgebiet dieses Erfindungsgedankens besteht in der Herstellung von fortlaufenden, gleichartigen Signierungen auf einem Filmband, die für das Publikum unsichtbar sein sollen. Es ist ein Verfahren bekannt, die das Ende eines Filmbandes dem Vorführer anzeigenden, Signierungen innerhalb des Bildraumes anzubringen., und zwar derart, daß das Zeichen (Kreis, Viereck o. dgl.) in aufeinanderfolgenden Bildern abwechselnd schwarz, dann farblos, dann wieder schwarz erscheint. Es hat sich gezeigt, daß derartige Signierungen vom Publikum nicht bemerkt werden. Solche Signierungen lassen sich, wie ersichtlich ist, unschwer nach dem erfindungsgemäßen Kopierverfahren erzielen.
  • 111. Herstellung von farbigen Kopien auf mehrschichtigem Material Im Sinne der Erfindung liegt es, den, Kopien ein farbiges Aussehen zu geben, indem inan das Silberbild tont oder durch Beizen oder farbige Entwicklung in farbige Bilder überführt oder daß man durch Virageoder ähnliche Verfahren Silberbilder auf farbigem Grunde herstellt.
  • Besondere Wirkungen ergeben sich dann, wenn man die zweifarbigen Kopiervorlagen bei den eigentlichen Mehrfarbenbildherstellungsverfahren zur Anwendung bringt. Belichtet man beispielsweise die in Abb. r dargestellte Rotgrünkopiervorlage gleichzeitig oder nacheinander mit rotem und grünem Kopierlicht auf ein mehrschichtiges Kopiermaterial auf, das aus einer grünempfindlichen und aus einer rotempfindlichen Schicht besteht, so entstehen in den beiden Schichten Silberbilder mit vertauschten Transparenzwerten, also Bilder, die im Verhältnis von Positiv zu Negativ stehen.
  • Man kann dann die eine Schicht mit einem und die andere Schicht mit einem anderen Farbstoff, z. B. an den belichteten Stellen, einfärben. Wenn die Anfärbungen denen der Kopiervorlage entsprechen, so erhält man auf diesem Wege eine farbrichtige Wiederholung der Kopiervorlage. In gleicher Weise kann man die Kopien mit beliebigen, andersartigen Farbenpaaren anfärben. Als Ausführungsbeispiel sei folgendes geschildert: Ein zweischichtiges Kopiermaterial, dessen eine Schicht rotempfindlich und dessen andere Schicht grünempfindlich ist, wird entweder bereits in der Emulsionsfabrik oder nachträglich eingefärbt, und zwar in der rotempfindlichen Schicht mit Diaminechtrosa G und in der grünempfindlichen Schicht mit Chrysophenin G. Die angefärbten Schichten werden nach der Entwicklung des Silberbildes mit einer Thiocarbamidlösung der weiter vorn beschriebenen Zusammensetzung- behandelt, wobei der Farbstoff an den Silberstellen zerstört wird. Das endgültige Bild ist in der -äußeren Randzone gelb gefärbt, im inneren Ouadrat rot, während die Übergangsfelder orange in verschiedener Tönung zeigen. Ein solches Zweifarbenbild kann erneut als Kopiervorlage verwendet werden, wobei bei dem beschriebenen Farbenpaar das Kopierlicht einesteils grün, andernteils blau sein müßte.
  • IV. Herstellung von Farbenspielen Kopiert man ebenfalls unter Benutzung von mehrschichtigen Kopiermaterialien nicht gleichzeitig, sondern nacheinander in aufeinanderfolgende Bildfelder des Kopierfilms mit "vechselndem Kopierlicht, so erhält man nach der Umwandlung Farbstoffbilder, die den in Abschnitt II für Schwarzweißkopien beschriebenen entsprechen. Bei der Kopiervorlage nach Abb. r und bei zwei Kopierschichten, die verschiedenfarbige Bilder ergeben, zeigt sich im Ablauf der Kopie ein regelmäßiges Anschwellen und Abklingen bunter Bilder. Bei einer rotorange und blaugrün gefärbten Schicht, in denen der Farbstoff an den Silberstellen zerstört wird, ergibt sich z. B. folgende Bilderfolge bei Verwendung der in Abb. i dargestellten Kopiervorlage: Die äußere Zone zeigt einen regelmäßigen Wechsel von Schwarz zu Blaugrün, und das innere Quadrat wechselt gleichzeitig von Rotorange nach Schwarz, während die Zwischenzonen wechselnde Mischfarben zeigen.
  • Andere, ebenfalls sehr wirkungsvolle Farbeffekte erhält man dadurch, daß man, wie es auch im Abschnitt II bereits beschrieben worden ist, unterschiedliche Kopierlichter innerhalb eines Bildfeldes zur Anwendung bringt, wobei man erfindungsgemäß die Grenzlinie zwischen den beiden Kopierlichtern von Bild zu Bild verlagert.
  • Weitere besondere Effekte ergeben sich dann, wenn man die Kopiervorlage mit Farbstoffgemischen anfärbt, - deren Absorptionsbereiche sich teilweise für das Negativ- und Positivbild überlappen. Man kann dann durch Variationen des Kopierlichtes über mehr als zwei Farben hinweg beliebige zusätzliche Übergangserscheinungen in der fertigen Kopie erzeugen.
  • V. Herstellung von Teilfarbenauszügen für Mehrfarbenphotographie Es gibt bekanntlich zwei prinzipielle Verfahren zur Herstellung von farbigen Bildern. Bei dem ersten Verfahren wird das Bild an den belichteten Stellen angefärbt, oder ein die Schicht diffus anfärbender Farbstoff wird an den unbelichteten Stellen zerstört. Zur Herstellung solcher Bilder benötigt man eine Kopiervorlage, die eine Bildabstufung im Charakter eines Negativs besitzt.
  • Das zweite Farbbildherstellungsprinzip besteht darin, daß man das Kopiermaterial nachträglich an den unbelichteten Stellen anfärbt bzw. eine diffuse Anfärbung an den belichteten Stellen beseitigt. Für derart hergestellte Kopien benötigt man Kopiervorlagen, die die gleiche Helligkeitsabstufung, also positiven Charakter haben.
  • Die im vorstehenden mehrfach beschriebenen doppelfarbigen Kopiervorlagen sind, wie man ohne weiteres erkennt, verwendbar bei beiden F arbbildherstellungsverfahren. Beispielsweise wird eine rotgrün gefärbte Kopiervorlage (gemäß Abb. i), die als Rotauszug eines Mehrfarbenbildes hinter einem Rotfilter aufgenommen ist und in der Kopie blaugrün wiedergegeben werden soll, mit grünem Kopierlicht auf eine grünempfindliche Schicht kopiert. Die belichteten Stellen werden in bekannter Weise in ein Beizenbild umgewandelt, das mit einem blaugrünen Beizenfarbstoff angefärbt wird. Man kann aber auch den gleichen Rotauszug mit rotem Kopierlicht auf eine rotempfindliche Schicht aufkopieren, die belichteten Stellen durch einen Entwickler o. dgl. härten und dann in einer Lösung eitles blaugrünen Farbstoffes, z. B. Diaminreinblau FF, baden. Der Farbstoff geht hierbei in bekannter Weise nur an die unbelichteten Stellen.
  • Die nach den beiden Kopierprozessen gewonnenen Kopien sind identisch, wie man aus folgender Überlegung erkennen kann: Kopie mit grünem Licht Die rote Randzone absorbiert alles Licht. Die Kopie ist an dieser Stelle unbelichtet, bleibt also schließlich farblos. Das grüne Mittelquadrat läßt alles Licht durch. Die Kopie ist an dieser Stelle stark belichtet, erhält also eine stark blaugrüne Anfärbung.
  • Die Kopie zeigt also einen vom Rand nach der Mitte an Intensität zunehmenden Farbkeil.
  • Kopie mit rotem Licht Die rote Randzone läßt alles Licht durch. Die Kopie ist an .dieser Stelle stark belichtet, nimmt also keine Farbe an. Das grüne Mittelquadrat absorbiert alles Licht. Die Kopie ist an dieser Stelle unbelichtet und wird später intensiv blaugrün angefärbt.
  • Die farbige Kopie zeigt also einen vom Rand nach der Mitte an Intensität zunehmenden Farbkeil.
  • Ist bereits das unbelichtete Kopiermaterial blaugrün gefärbt, so kann man kein rotes Kopierlicht verwenden. Die doppelfarbige Kopiervorlage muß dann purpurrot und gelb gefärbt sein und mit grünem und blauem Kopierlicht verarbeitet werden. In gleicher Weise, wie es vorstehend für den Rotauszug beschrieben worden ist, können der Grünauszug und der Blauauszug eines Dreifarbenbildes kopiert werden. Für die den Grünauszug entsprechende Kopiervorlage eignet sich besonders die Farbenzusammensetzung blaugrün und gelb, während der Blauauszug zweckmäßigerweise aus dem Farbenpaar blaugrün und purpurrot bestellt.
  • VI. Herstellung von Mehrfarbenbildern mittels mehrfarbiger, untrennbar zusammenhängender Kopiervorlagen Im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt es auch, zweifarbige Kopiervorlagen entweder mit einfarbigen Kopiervorlagen oder mit anders gefärbten zweifarbigen Kopiervorlagen zu kombinieren und insbesondere untrennbar auf ein und demselben Schichtträger anzuordnen. Solche mehrlagigen, unterschiedlich gefärbten Schichten entstehen beispielsweise bei verschiedenen Farbbildaufnahrneverfahren, bei dem das Negativmaterial aus mehrlagigen, übereinanderliegenden Emulsionsschichten unterschiedlicher Farbenempfindlichkeit besteht. Es ist aber auch möglich. solche kombinierten Kopiervorlagen unabhängig von der Art des Aufnahmeverfahrens herzustellen.
  • Eine technisch besonders wertvolle Anwendungsmöglichkeit besteht in der Beseitigung störender Nebenerscheinungen bei der Farbbildherstellung über mehrfarbige Kopiervorlagen.
  • Hat man beispielsweise eine zweischichtige Kopiervorlage, deren, eine Schicht in purpurroter Farbe einen Teilauszug, z_. B. den Rotauszug, und eine andere Schicht in blaugrüner Farbe einen anderen Teilauszug, z. B. Grünauszug, enthält, so verfährt man normalerweise so, daß man mit grünem Kopierlicht den purpurrot gefärbten Rotauszug herauskopiert. Hierbei pflegt der blaugrüne Farbstoff des grünen Auszuges nicht völlig durchlässig für das grüne Kopierlicht zu sein. Die durch die blaugrüne Farbe hervorgerufene Schwächung des grünen Lichtes zeichnet sich in der Kopie als ein schwaches Bild des Grünauszuges ab, welches den Rotauszug störend überlagert. Erfindungsgemäß wird bei einer solchen mehrlagigen Kopiervorlage zumindest ein Teilauszug doppelt kopierfähig ausgestaltet. Im angenommenen Beispiel wird man den Grünauszug blaugrün und gelb anfärben. Man kann dann das grüne Kopierlicht so abstimmen, daß nicht nur der blaugrüne Bildteil des Grünauszuges, sondern auch sein gelber Bildteil auf der Kopiervorlage ein schwaches Bild erzeugt. Da die beiden Sekundärkopien im Verhältnis von Negativ und Positiv stehen, heben sie sich bildmäßig gegeneinander auf. Die Kopie des Rotauszuges wird also nur von einer unschädlichen, geringen Grundschwärzung überdeckt.
  • Was soeben für das Teilfarbenpaar Rotauszug und Grünauszug beschrieben worden ist, trifft auch für andere Teilfarbenkombinationen zu.
  • Im Sinne der Erfindung liegt es, die Anfärbung der doppelt kopierfähigen Schichten mit ungleicher Intensität auszuführen. Beispielsweise kann man bei mehrschichtigen Kopiervorlagen diejenigen Farben der einzelnen Schichten, die gleichläufige Helligkeitsabstufung aufweisen, z. B. alle positiven Teilfarbenauszüge, in höherer Konzentration anwenden, während die Bilder mit gegenläufiger Helligkeitsabstufung in geringerer Konzentration gefärbt sind.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von schwarzweißen oder farbigen Bildern unter Anwendung der an sich bekannten Zweifarbenbilder, die aus zwei Farbstoffen oder Farbstoffgemischen, deren Absorptionsbereiche ganz oder teilweise voneinander verschieden sind, derart aufgebaut sind, daß wachsenden Helligkeitsunterschieden des Bildes ein im gleichen Verhältnis steigender Gehalt des einen und ein im gleichen Verhältnis abnehmender Gehalt des anderen Farbstoffes oder Farbstoffgemisches entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweifarbenbilder als Kopiervorlagen verwendet und mit einem jeweils von der einen Farbkomponente selektiv absorbierten Kopierlicht auf für dieses Kopierlicht empfindliche Kopiermaterialien kopiert werden. :
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit einem Gemisch der beiden Kopierlichter auf zwei Kopierschichten kopiert wird, die jeweils für eines der Kopierlichter empfindlich sind. .
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd mit den beiden Kopierlichtern auf eine einzige Schicht kopiert wird, die für beide Kopierlichter empfindlich ist.
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine doppelt kopierfähige Kopiervorlage gemeinsam mit mindestens einer gewöhnlichen farbigen Kopiervorlage kopiere wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsam miteinander kopierten gewöhnlichen farbigen Kopiervorlagen und die doppelt kopierfähigen zweifarbigen Kopiervorlagen mehrf@arb,enphotographi.sche Teilfarbenauszüge darstellen.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der in der gewöhnlichen farbigen Kopiervorlage einen Teilfarbenauszug darstellende Farbstoff in einem anderen Spektralbereich absorbiert als der die gleiche Helligkeitsabstufung des anderen Teilfarbenauszuges wiedergebende Farbstoff der doppelt kopierfähigen Kopiervorlage, während der die gegenläufige Helligkeitsabstufung wiedergebende Farbstoff ganz oder teilweise die gleiche Absorption besitzt wie der Farbstoff der einfachen Kopiervorlage. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild der doppelt kopierfähigen Kopiervorlage, dessen Anfärbung die gleiche Absorption besitzt wie die Anfärbung der einfachen Kopiervorlage, verhältnismäßig farbschwach ist. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erzeugten Kopien in bekannter Weise in Farbstoffbilder umgewandelt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945804C (de) * 1944-05-03 1956-07-19 Gen Aniline & Film Corp Subtraktive, farbige, mehrschichtige, transparente, kopierfaehige Negative mit integralen Maskierungsbildern fuer Farbkorrekturen und Verfahren zu deren Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945804C (de) * 1944-05-03 1956-07-19 Gen Aniline & Film Corp Subtraktive, farbige, mehrschichtige, transparente, kopierfaehige Negative mit integralen Maskierungsbildern fuer Farbkorrekturen und Verfahren zu deren Herstellung

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