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Verfahren zur Vervielfältigung von auf Mehrschichtenmaterial, durch
Farbentwicklung erzeugten Mehrfarbenbildern Es ist bereits bekannt, nach farbigen
Originalen Teilauszüge der einzelnen Farben herzustellen. Es ist auch schon vorgeschlagen
worden, zur, Herstellung der Teilauszüge einzeln hergestellte Teilauszüge verschieden
zu färben und diese dann durch entsprechendes Kopierlicht zu kopieren.
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Die vorliegende Erfindung.betrifft ein Verfahren zur Vervielfältigung
von photographischen Mehrfarbenbilderri und umfaßt die Herstellung schwarz-weißer
Positive der einzelnen Teilbilder aus dem ursprünglichen Mehrfarbenbild und ihre
Benutzung als photographische Kopiervorlagen für das Kopieren auf mehrschichtiges
Material. Erfindungsgemäß werden die zu vervielfältigenden Bilder in einem Mehrschichtenmaterial
durch das bekannte Verfahren der farbigen Entwicklung erzeugt, und zu diesem Zweck
wird ein mehrschichtiges Aufnahmematerial verwendet, dessen Schichten farbstoffbildende
Substanzen enthalten, die zur farbigen Entwicklung geeignet sind. Während man bisher
solches mehrfarbig entwickeltes Aufnahmematerial zum unmittelbaren Kopieren auf
ein Kopiermaterial benutzt hat, das unmittelbar ein farbiges Bild ergibt, wird erfindungsgemäß
das durch die farbige Entwicklung in dem Aufnahmematerial hervorgerufene Mehrfarbenbild
dazu benutzt, durch entsprechende Farbfilter schwarz-weiße Teilfarbenauszüge, insbesondere
Schwarz-Weiß-Positive für die einzelnen Teilfarben, herzustellen. Diese Schwarz-Weiß-Positive
werden als Kopiervorlage oder als Zwischenglieder zur Herstellung eines Mehrfarbenbildes
in einem photographischen Mehrschichtenmaterial benützt.
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Das Verfahren der farbigen Entwicklung ist bereits bekannt. Man hat
es benutzt, um mehrfarbige Aufnahmen zu machen, wobei die bei der farbigen Entwicklung
entstehenden Farben entweder unmittelbar die endgültige Färbung oder eine dazu komplementäre
Färbung ergeben. Auf der anderen Seite ist es auch bekannt, daß man aus Farbenrasternegativen
Schwarz-Weiß-Positive als Zwischenpositive hergestellt hat, die als Druckmatrizen
für photomechanische Verfahren notwendig waren. Die Erfindung geht davon aus, daß
es von großem Vorteil ist, von dem durch eine farbige Entwicklung hergestellten
mehrfarbigen photographischen Bild Schwarz-Weiß-Auszüge der verschiedenen Farben
herzustellen und diese Schwarz-Weiß-Positive - nicht- das ursprüngliche mehrfarbige
Bild - als Kopiervorlage oder als Zwischenglieder zur Herstellung eines Mehrfarbenbildes
zu benutzen. Der hauptsächlichste Vorteil liegt darin, daß man sich des Verfahrens
der
farbigen. Entwicklung bedienen kann, um das ursprüngliche Bild herzustellen, und
alle Vorteile dieses Verfahrens ausnutzen kann,.. insbesondere die Lichtdurchlässigkeit
d sa Aufnahmematerials. Auf der anderen Seite kann man aber durch die Anfertigung
'der schwarz-weißen Auszüge die Nachteile vermeiden, die mit dem Verfahren der farbigen
Entwicklung verknüpft sind, indem die Farbenbilder nur vorübergehend als Kopiervorlage
benutzt werden und die schwarz-weißen Auszüge dann das ursprüngliche Mehrfarbenbild
in der weiteren Verarbeitung ersetzen. Sie sind haltbar und können mit beliebigem
Licht auf entsprechend sensibilisierte Kopierschichten kopiert werden, während ein
farbiges Bild nur auf Kopierschichten belichtet werden kann, deren Sensibilisierung
in einer zwangsläufigen Beziehung zu den Absorptionseigenschaften der im Mehrfarbenbild
vorhandenen Farbe steht.
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Die farbige Entwicklung hat bekanntlich den Nachteil, daß die mit
dieser entstandenen Farbstoffe sehr unecht und unansehnlich sind und daß geeignete
Farbstoffe von einem für die Dreifarbenwiedergabe passenden Farbton sehr schwer
zu finden sind.
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Erfindungsgemäß genügt für das vorliegende Verfahren die Verwendung
solcher Farbstoffe, die in einem Spektralbezirk genügend absorbieren und in einem
anderen Spektralbezirk genügend durchlässig sind, damit eine gegenseitige Überlappung
der einzelnen Teilbilder nicht auftritt.
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Bei der vorliegenden Erfindung dienen die Farbenbilder nur als Kopiervorlage,
wobei die Farben der einzelnen Teilbilder unabhängig von der Sensibilisierung der
einzelnen Teilschichten sind. Von den erhaltenen Farbenbildern werden mit entsprechenden
Filtern, die die eine Teilfarbe herausschneiden, positive Kopien angefertigt. Diese
Kopien sind sog. Zwischenpositive, die dann zur Herstellung der endgültigen Farbenbilder
im mehrschichtigen Kopiermaterial benutzt werden. Insbesondere kann man diese entstandenen
Positive als Kopiervorlage zur Herstellung von Farbenbildern, beispielsweise nach
dem Verfahren des Patentes 66z 58o und des Patentes 678 455, verwenden. Man kann
das entstandene Positiv als Zwischenkopie zur Herstellung von Duplikatsnegativen
und erst dieses zum Kopieren auf photographisches Mehrschichtenmaterial gebrauchen.
Beispiel Man verwendet zur Herstellung einer Dreifarbenaufnahme einen Bipack, bei
dem der eine Film zwei verschieden farbenempfindliche Schichten übereinandergegossen
und der andere Film einen gewöhnlichen Filtre enthält. Jede dieser Teilschichten
enthält eine Kupplungskomponente zur farbigen Entwicklung. Ein Bipack, dessen Frontfilm
mit der Celluloidseite zum Objektiv zugekehrt -i#t, besitzt z. B. eine blauempfindliche,
d. h. `ünsensibilisierte Bromsilberschicht, die als Komponente für die den Farbstoff
bildende Entwicklung Thioindoxylkarbonsäure enthält. Auf diese Schicht ist eine
zweite Schicht gegossen, die grünempfindlich ist und einen gelben Filterfarbstoff
enthält, der leicht auswaschbar oder in der Entwicklerflüssigkeit zerstörbar ist.
Als in der Entwicklung farbstoffbildende Komponente dient z. B. Chloracetessigester.
- Entwickelt wird z. B. mit 2 g Diäthylparaphenylendiamin, 30 g Soda, rooo
ccm Wasser. Der hintere Film enthält 4eine rotempfindliche Schicht ohne farbstoffbildende
Komponente und wird normal entwickelt und kopiert.
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Die Anordnung kann auch anders sein; z. B. wird ein blauempfindlicher
Film als Frontfilm ohne färbstoffbilden.de Komponente und als Rückfilm ein doppelt
beschichteter Film verwendet, wobei die oberste Schicht grünempfindlich und die
untere rotempfindlich ist. Die grünempfindliche Schicht enthält z. B. einen gelben
Filterfarbstoff und eine in der farbigen Entwicklung gelbe Farbe liefernde Substanz,
z. B. Chloracetessigester. Die rotempfindliche Schicht enthält Chloracetessigester.
Die rotempfindliche Schicht enthält Thioindoxylkarbonsäure, die eine purpurrote
Farbe liefert. Man kann auch einen doppelseitig beschichteten Film zu dem gleichen
Zweck verwenden, wobei jede Schicht eine andere farbstoftbildende Komponente bekommt.
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Nach der Belichtung, Entwicklung und Fixierung wird das metallische
Silber entfernt, z. B. mit dem Farmerschen Abschwächer, worauf ein reines Farbstoffbild
übrig bleibt.
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Von zweifarbigen Teilbildern wird einfinal ein Auszug mit einem strengen
Gelb- oder Grünfilter hergestellt, wobei als Kopiermaterial ein grünempfindlicher
Film verwendet wird. Hierbei erhält man ein Positiv nach dem purpurroten Negativ.
Vom zweiten Teilbild wird mit einem strengen Blaufilter ein Auszug gemacht. Das
purpurrote Teilbild ist für die blauen Strahlen gut durchlässig, und nur das Gelbnegativ
wird hierbei abgebildet.
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Die vorliegende Herstellungsweise durch farbige Entwicklung entstandener
Teilbilder ermöglicht die vorteilhafte Anwendung solcher Farbstoffbilder, die an
sich, infolge ihrer Unechtheit, als endgültige photographische Bilder nicht geeignet
sind.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man
die Teilauszüge den Erfordernissen des anzuwendenden Kopiermaterials anpassen kann,
wobei man die Gradation und auch die Deckung beliebig variieren kann. Dies geschieht
durch Auswahl entsprechender Kopierfilter, deren Durchlässigkeit im Absorptionsmaximum
oder entfernter davon liegt.
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Das Material kann die Farbstoffentwickler oder einige oder mehrere
Komponenten davon bereits in der Schicht enthalten. Das Bild kann auch durch fraktionierte
Entwicklung in einem mehrschichtigen, verschieden sensibilisierten Material entstehen.
Dies wird so ausgeführt, daß man zuerst mit einem farbigen Entwickler, der ein rotes
Bild liefert, die obere Schicht entwickelt, dann wässert und mit einem zweiten farbigen
Entwickler, der eine andere Farbe ergibt, das zweite Bild, das in der tieferen Schicht
liegt, ausentwickelt.
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Man kann auch bereits fertige schwarzweiße Bilder in Halogensilber
umwandeln und sie nachträglich in ähnlicher Weise nochmals entwickeln. Die übereinandergegosserien
Schichten des Aufnahmematerials können gegebenenfalls Farbstoffe enthalten.