-
Verfahren zur Herstellung von subtraktiven Mehrfarbenbildern unter
Verwendung- von Linsenraster-Farbenfilmen Die Erfindung betrifft linsenförmig gerasterte
Farbenfilme und ein Behandlungsverfahren dafür zur Erzielung von farbigen, ohne
Farbfilter projäzierbaren Bildern.
-
Zur Erzeugung von derartigen Kopiefarbenfilmen sind insbesondere zwei
Wege bekannt: i. Indem man Filme mit mehreren übereinanderliegenden, auf der einen
Seite oder auf beiden Seiten der Trägerbahn aufgebrachten, nach verschiedenen Spektralzonen
sensibilisierten Emulsionsschichten einseitig oder beidseitig in Berührung mit Einfarbenfilmen
in Schwarz-Weiß belichtet, die von einem Originalfarbenfilm gewonnen sind, kann
man beispielsweise durch farbenerzeugende Entwicklung Kopiefarbenfilme erhalten,
die in subtraktiver Synthese die in den einzelnen Schichten eines Orignalfilms vollkommen
getrennten Einfarbenbilder ergeben. Da die Entwicklung der latenten Bilder der verschiedenen
Schichten dieser Filme bei der gleichen Verfahrensstufe erfolgt, müssen diese vom
Originalfilm gewonnenen Einfarbenfilme, um die Erzielung einer richtigen Wiedergabe
der Farben zu ermöglichen, je besondere Dichtigkeitswerte und Kontrastfaktoren aufweisen.
Außerdem ist es notwendig, die in Berührung mit dem Kopierfilm gebrachten Einfarbenfilme
jeweils mit der größten Genauigkeit an dem Kopierfilm zu verpassen, um die Deckung
der endgültigen Bilder zu gewährleisten.
-
2. Nach-den Patenten 703 257 und 705 342 erzielt man zunächst
in einem einzigen Entwicklungsvorgang die Einfarbenbilder in Schwarz-Weiß in selbsttätiger
Nebeneinanderlagerung und mit genauer Verpassung auf einem Rasterfilm durch bekannte
Mittel, z. B. durch optische Projektion eines Originalfilms. Vor dem Fixieren dieser
primären Bilder entwickelt man dann nach ausgerichteten auswählenden Belichtungen
die Emulsionsreste
der einzelnen primären Einfarbenbilder getrennt
in Farben nach der additiven oder der subtraktiven Synthese und erhält so die sekundären
Farbenbilder. Dabei ist man aber gezwungen, eine Nachsensibilisierung dieser Emulsionsreste
im Laufe der Behandlung des Films vorzunehmen, was eine besondere Sorgfalt erfordernde
Maßnahme ist, und weiterhin wird im Falle der subtraktiven -Synthese die richtige
Belichtung der Emülsionsreste für die Farbenentwicklung der nachfolgenden Einfarbenbilder
durch die Farbdiffusion der ersten Einfarbenbilder erschwert.
-
Nach der Erfindung wird nun, um die Nachteile dieser beiden Verfahren
bei gleichzeitiger Wahrung aller damit verbundenen Vorteile zu vermeiden, zur Herstellung
von subtraktiven Mehrfarbenbildern unter Verwendung von Linsenraster-Farbfilmen
mit mehreren auf der glatten Seite der Trägerbahn einander überlagerten, photographisch
empfindlichen Schichten von verschiedenen photochemischen Eigenschaften in der Weise
verfahren, daß man in der mit der Trägerbahn in Berührung befindlichen Schicht in
an sich bekannter Weise ein Primärbild in Schwarz und Weiß, das alle Einfarbenteilbilder
enthält, aufzeichnet und dann der Reihe nach die anderen Schichten beeindruckt sowie
einfärbt und hierbei an der von der Trägerbahn am weitesten entfernten Schicht beginnt
sowie jedesmal die geeigneten Lichtbündel durch die Rasterung und das ausgewählte
primäre Einfarbenbild lenkt.
-
Es ist bereits zum optischen Kopieren von farbigen Originalfilmen
bekannt, diese auf Filme zu projizieren, welche mehrere für verschiedene spektrale
Zonen photographisch empfindliche Emulsionsschichten auf gegebenenfalls gerastertem
Träger aufweisen und entwickelt oder eingefärbt werden. Nach der Erfindung dagegen
handelt es sich um die Aufzeichnung der drei Einfarbenteilbilder in Schwarz-Weiß
in einer ersten Schicht eines Linsenrasterfilms und anschließend um die einfach
mittels Durchleitung von Lichtbündeln durch die Rasterung bewirkte Einfärbung von
Sekundärbildern dieser Einfarbenbilder in für unterschiedliche spektrale Zonen photographisch
empfindlichen, auf dem gleichen Rasterfilm aufgetragenen Schichten.
-
Die erste, d. h. die in unmittelbarer Berührung mit der glatten Seite
des Trägers befindliche Schicht ist vorzugsweise durchsichtig und die auf der freien
Fläche des lichtdurchlässigen Trägers vorgesehene Linsenrasterung kann beispielsweise
zylindrisch sein. Das mittels dieser Rasterung in der ersten Schicht aufgezeichnete
primäre Bild kann beispielsweise negativ sein und in üblicher Weise mehrere dachziegelartig
übereinanderliegende Einfarbenbilder in Schwarz-Weiß umfassen. Zur Aufzeichnung
dieses Bildes verwendet man z. B. eine Strahlung, für die nur die erste Schicht
empfindlich ist.
-
Auf diese Weise erhält man, wie die Zeichnung zeigt, in der F die
gerasterte lichtdurchlässige Trägerbahn und i, 2, 3 die übereinanderliegenden Schichten
sind, die Elementarbilder b, v und r in der - lichtempfindlichen Schicht
i. An Stelle von drei Schichten kann auch eine andere Zahl von Schichtei: auf dem
gerasterten Träger F aufgetragen sein. Da die zwei Schichten :2 und 3 nicht für
die benutzte Strahlung empfindlich sind, werden sie durch diese nicht beeinflußt.
Man kann sie auch durch einen vorübergehend dazwischengeschalteten Schirm schützen.
-
Ausgehend von dem so erhaltenen, d. h. in Schwarz und Weiß entwickelten,
aber noch nicht fixierten Primärbild, erzeugt man nun nach der Erfindung die als
sekundäre Aufnahmen zu bezeichnenden Bilder, welche positiv sein können. Zu diesem
Zweck zeichnet man zunächst das eine der sekundären Teilbilder in der am weitesten
vom Träger F eitfernten Schicht 3 auf, indem man den Film in der Richtung eines
der Pfeile 4., 5 und 6 belichtet und nur diese Schicht 3 beeinflussende Strahlen
verwendet. Diese Lichtbündel werden in bekannter Weise durch die Rasterung lediglich
auf das ausgewählte primäre Farbenteilbild gerichtet.
-
Nachdem man das Einfarbenbild in der Schicht 3 entwickelt und gefärbt
hat, ruft man in der Schicht :2 ein weiteres Teilfarbenbild hervor, das man ebenfalls
färbt. Das dritte, d. h. bei Dreifarbenaufnahme das letzte Teilbild kann beispielsweise
durch Umkehrung des allein noch übrig bleibenden primären Einfarbenbildes in der
Schicht i erhalten werden.
-
Die aufeinanderfolgenden Aufzeichnungs-oder Umkehrungsmaßnahmen für
die Erzeugung der sekundären Teilbilder, das Entwickeln und Färben dieser Bilder
und das schließliche Auflösen des Metallsilbers sowie des übrigbleibenden Halogensilbers
können auf mehrere Arten unter Verwendung bekannter Mittel ausgeführt werden. Beispielsweise
seien- zwei Verfahren hierfür beschrieben. Erstes Verfahren Es sei angenommen, daß
man von farberzeugenden Entwicklern, wie man sie heute kennt, d. h. von Entwicklern
Gebrauch macht, welche jede der drei Schichten in einer bestimmten Farbe zu entwickeln
vermögen. Wenn die Schicht 3 beispielsweise für Blau empfindlich ist, wird sie durch
die blauen Lichtbündel beeindruckt, die z. B. in der
Richtung des
Pfeiles q. gelenkt werden, damit sie das dem Rot y entsprechende primäre negative
Teilbild der Schicht i durchsetzen. Man erhält so ein positives Bild, das in zum
Rot komplementärem Blau-Grün mittels eines geeigneten farberzeugenden Entwicklers
entwickelt wird. In der Regel bleibt eine gewisse Menge von reduziertem Silber in
Mischung mit dem entwickelten Farbstoff zurück.
-
In der z. B. für Grün empfindlichen Schicht 2 beeindruckt man durch
in der Pfeilrichtung 6 einfallende grüne Lichtbündel das negative Einfarbenbild
b der Schicht i, das z. B. dem Blau entspricht und ein positives Bild in Gelb, der
Komplementärfarbe zu Blau, ergeben soll, weshalb man die Schicht :2 in Gelb entwickelt.
Zuletzt wirkt man mittels in der Pfeilrichtung 5 verlaufender roter Lichtbündel
in der Schicht i auf den in dieser verbliebenen Teil von Halogenid ein, der lediglich
dem letzten noch nicht wiedergegebenen Farbenteilbild v entspricht, das in Purpur,
der Komplementärfarbe zu Grün, erscheinen soll. Man entwickelt daher die Schicht
i in Purpur.
-
Diese aufeinanderfolgenden Entwicklungen können sehr genau bezüglich
der Dichte und des Kontrastfaktors geregelt werden. Die gleiche Regelungsmöglichkeit
besteht dabei auch für den Grad der Diffusion des Farbstoffes in den einzelnen Schichten,
die hinreichend ist, die mikroskopische Linienstruktur jedes Bildes zum Verschwinden
zu bringen, da man einen Farbenfilm vorzugsweise nach dem subtraktiven Prinzip erhalten
will.
-
Nach Beendigung aller dieser Belichtungs-und Entwicklungsmaßnahmen
bewirkt man die Auflösung des in den Sekundärbildern vorhandenen reduzierten Silbers
sowie gleichzeitig des reduzierten Silbers jedes zum Ver-" schwinden zu bringenden
Primärbildes und bringt auch das, was noch an unbeeinflußtem Silberhalogenid sich
in den verschiedenen Schichten findet, zur Auflösung. Zweites Verfahren Man entwickelt
das vollständige negative Primärbild in der Schicht i mittels eines Entwicklers,
der diese Schicht schwach zu gerben vermag. Es gibt eine große Zahl solcher Entwickler,
von denen beispielsweise ein wenig Sulfit enthaltende Lösung von Pyrogallussäure
genannt sei. Nach dieser Entwicklung projiziert man eines der positiven Farbenteilbilder
wie beim ersten Verfahren in die letzte Schicht 3 mit Hilfe der entsprechenden,
durch die Rasterung ausgerichteten Strahlen, für welche diese Schicht empfindlich
gemacht ist. Dieses Bild entwickelt man in Silberschwarz und erzeugt das gewünschte
Farbteilbild beispielsweise durch Beizen und Färben oder durch irgendein anderes
bekanntes Färbungsverfahren, ohne daß man notwendigerweise einen farberzeugenden
Entwickler zu Hilfe zu nehmen braucht.
-
Um ähnliche Maßnahmen bei den übrigen Schichten durchführen zu können,
muß man zuerst in der Schicht 3 das reduzierte Silber und bestimmte Silbersalze,
die nach dieser Behandlung noch vorhanden sein können, zum Verschwinden bringen.
Dies kann man durch Verwandlung des vorhandenen Silbers in Chlorid und durch nachfolgende,
mit Hilfe von Ammoniak bewirkte Auflösung dieses Chlorides und der Silbersalze erreichen,
die sich in schädlicher Weise in dieser Schicht während der weiteren bei den anderen
Schichten vorgenommenen Behandlungsmaßnahmen etwa wieder entwickeln könnten. Dieser
Auflösungsvorgang hat keinerlei Einwirkung auf die Schicht 2, wenn diese nicht aus
Silberchlorid besteht, noch auch auf die Schicht i, die teilweise durch die Schicht
2 sowie durch ihre eigene Gerbung geschützt ist, die durch den für das Primärbild
angewendeten Entwickler hervorgerufen worden ist.
-
Nunmehr verfährt man in ähnlicher Weise, um das Bild der Schicht 2
zu erzeugen und zu entwickeln. Jedoch löst man nach der mittels irgendeines geeigneten
Verfahrens durchgeführten Färbung nicht das etwa vorhandene reduzierte Silber auf,
da man die Schicht i, die in unmittelbarer Berührung mit der Schicht 2 ist, nicht
als genügend geschützt vor den chemischen Stoffen, die in der Schicht a zur Herbeiführung
dieser Auflösung wirksam sein sollen, ansehen kann.
-
Hierauf wird die Schwärzung nur von zwei Einfarbenbildern der Schicht
i, beispielsweise der Bilder r und v, allein vorgenommen, die auf
die Schichten 3 und 2 kopiert worden sind. Zu diesem Zweck belichtet man die Schicht
i durch die Lichtbündel q. und 5, die aber diesmal aus solchen Strahlen bestehen
müssen, daß nur die Schicht i allein beeindruckt wird. Wenn dieses Stadium des ganzen
Verfahrens erreicht ist, kann man durch Auflösen das Silber, das in der Schicht
2 sowie in den drei negativen primären Einfarbenteilbildern der Schicht i und in
den beiden zu Positiven entwickelten Einfarbenbildern r und v vorhanden
ist, _ zum Verschwinden bringen.
-
In der Schicht i bleibt dann nur mehr unbeeinflußtes Halogenid zurück,
das dem letzten Einfarbenbild entspricht, und man führt die Reduktion und die- Färbung
dieses Halogenids auf irgendeine Weise aus, die keine Rückwirkung auf die beiden
farbigen Bilder hat, die schon in den Schichten 2 und 3 vorhanden sind.
Bei
den beiden beschriebenen Verfahren bewirkt man natürlich alle erforderlichen Waschungen
zwischen den verschiedenen angegebenen Maßnahmen sowie die hinreichende Trocknung
oder ein geeignetes Abwischen der gerasterten Seite des Films, um die aufeinanderfolgenden
Aufzeichnungen der Sekundärbilder durch die verschiedenen entsprechend gerichteten
Lichtbündel zu gewährleisten.
-
Der erhaltene Film wird schließlich gewaschen und getrocknet sowie
einer seine Rasterung beseitigenden oder unsichtbar machenden Behandlung, z. B.
einer Lackierung, unterworfen. Die Rasterung ist nicht mehr nötig für die farbige
Projektion, die mit allen üblichen Projektoren ohne besondere Vorsichts- oder Hilfsmaßnahmen
durchgeführt werden kann.
-
Man kann die Erfindung statt mit drei übereinanderliegenden Schichten
beispielsweise auch mit vier einander überlagerten Emulsionsschichten ausführen.
Eine von diesen vier Schichten kann dabei für einen vorzugsweise unsichtbaren Bereich
des Sonnenspektrums empfindlich gemacht sein. Auch kann die der gerasterten Trägerbahn
unmittelbar anliegende Schicht nur das vollständige Primärbild enthalten und braucht
nicht mit einem der farbigen Sekundärbilder versehen zu werden. Man kann ferner
die verschiedenen Schichten auch voneinander optisch trennen, was durch irgendwelche
an sich bekannte Mittel, insbesondere durch die Färbung von bestimmten dieser Schichten
oder die Anordnung von Filterschichten aus farbiger Gelatine geschehen kann.
-
Für die Behandlung von zwei Sekundärbildern kann man auch ein Verfahren
anwenden, das hierfür mit Hilfe der besonderen Beschaffenheit der Emulsionsschichten
die unterschiedlichen Reduktionsvermögen gewisser Entwickler für die verschiedenen
Halogenide von zweien dieser Schichten ausnutzt. Nach diesem Verfahren kann man
das eine und das andere der Sekundärbilder getrennt behandeln, nachdem man sie beide
gleichzeitig oder gesondert mit Hilfe der entsprechenden, geeigneten gerichteten
Strahlen hervorgerufen hat, ohne dabei aber mit Bädern in der Zeit zwischen Teilbelichtungen
zu arbeiten.
-
Eine oder mehrere der Schichten können in bekannter Weise mit Stoffen,
die in Berührung mit dem reduzierten Silber Farbstoffe zu bilden vermögen, oder
mit Farbstoffen bereitet sein, welche durch den Kontakt mit dem reduzierten Silber
proportional zu der Menge dieses im Laufe der aufeinanderfolgenden Behandlung der
Sekundärbilder reduzierten Silbers zerstört werden. Bei An-Wendung solcher Farbstoffe
muß das vollständige Primärbild der Schicht i natürlich als Positiv erscheinen.
-
Wie ersichtlich, bietet die Erfindung folgende Vorteile: i. Man kann
zeitlich die Aufzeichnung der sekundären Einfarbenbilder und ihre Entwicklung trennen.
Dies wird durch die besondere Ausrichtung der einzelnen, diese Einfarbenteilbilder
über die Rasterung und die Primärbilder hervorrufenden Lichtbündel erreicht, ohne
daß hierbei die genaue Anordnung dieser Bilder beeinträchtigt wird, da sie durch
die Entwicklung des vollständigen Primärbildes von vornherein gesichert ist.
-
2. Man kann räumlich diese sekundären Einfarbenbilder genau trennen,
indem man sie auf einander - benachbarte Emulsionsschichten verteilt. Dies wird
dadurch erzielt, daß diese Schichten für verschiedene Zonen des Spektrums empfindlich
gemacht werden.
-
3. Man kann jede Projektion eines entwickelten undgegebenenfalls gefärbten-sekundären
Einfarbenteilbildes auf eine andere Schicht vermeiden. - Dieses Ergebnis ist dadurch
bedingt, daß die Anwendung der unter i und 2 aufgezählten Maßnahmen ausdrücklich
in einer bestimmten Reihenfolge der Schichten, nämlich von der freien Außenluft
aus nach der Celluloseträgerbahn hin, erfolgt.
-
q.. Man kann den jedem Einfarbenbild zugehörigen Kontrastfaktor leicht
durch Anwendung der unter i bis 3 angeführten Maßnahmen regeln.