DE802398C

DE802398C - Verfahren zur Verbesserung schwefelhaltiger und stark ungesaettigter Benzine

Info

Publication number: DE802398C
Application number: DE1948P0003072
Authority: DE
Inventors: Ernst Dr Donath; Helmut Dr Nonnenmacher
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1947-01-14
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-02-12

Description

Verfahren zur Verbesserung schwefelhaltiger und stark ungesättigter Benzine Es ist bekannt, schwefelhaltige Benzine durch Behandlung mit Wasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen bis etwa 4oo° Oderetwas höher und niedrigen bis hohen Drücken hinsichtlich Geruch, Farbe und Lagerbeständigkeit zu verbessern.
Es hat sich gezeigt, daß diese Arbeitsweise bei stark ungesättigten Benzinen, z. B. solchen mit einer Jodzahl von 5o und mehr, insbesondere über ioo, den Nachteil hat, daß dann Benzine mit niedriger Oktanzahl entstehen.
Es wurde nun gefunden, daß sich bei derartigen Benzinen dieser Nachteil vermeiden läßt, wenn man sie mit Wasserstoff bei gewöhnlichem oder mäßig erhöhtem Druck, etwa bis zu 5 at Wasserstoffpartialdruck - der Gesamtdruck kann bis zu etwa 2o at oder wenig mehr betragen - bei Temperaturen von mindestens 43o bis 55o°, insbesondere 45o bis 5oo°, über aktive Tonerde leitet, die mit einer kleinen Menge eines Oxyds oder Sulfids von Molybdän, Chrom, Vanadin oder Wolfram versehen ist. Hierbei erfolgt eine teilweise Hydrierung der Olefine, insbesondere der Diolefine, aber gleichzeitig eine Dehydrierung unter Bildung vonaromatischen Kohlenwasserstoffen, so daß die Oktanzahl sogar noch erhöht wird. Die Neubildung an aromatischen Kohlenwasserstoffen beträgt dabei im allgemeinen mindestens etwa 511/o, doch können die Bedingungen auch so gewählt werden, daß io bis 200/0 oder mehr aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen.
Die Temperatur und der Durchsatz werden so aufeinander abgestimmt, daß das Reaktionserzeugnis eine Jodzahl von mehr als 30, z. B. etwa 35 bis ioo, insbesondere 40, bis 6o, aufweist. So verwendet man z. B. bei 45o° einen Durchsatz von o,o5 bis o,3 kg je Liter Katalysator und Stunde; bei höheren Temperaturen oder bei Benzinen, deren Schwefel- und bzw. oder Harzgehalt nur einer kleinen Verbesserung bedarf, kommen entsprechend höhere Durchsätze in Betracht.
Als Katalysator kommt aktive Tonerde in Frage, die mit i bis 200/0, insbesondere 2 bis 12%, eines oder mehrerer Oxyde oder Sulfide von Molybdän, Chrom, Vanadin oder Wolfram versehen ist, was z. B. durch Tränken mit der Lösung eines löslichen Salzes des entsprechenden Metalls und anschließendes Erhitzen und gegebenenfalls Schwefeln geschehen kann.
Mit Hilfe dieser Arbeitsweise, bei der gleichzeitig eine zur Beseitigung der schädlichen Olefine ausreichende hydrierende Raffination und eine zur Aufrechterhaltung und Erhöhung der Klopffestigkeit genügende Dehydrierung stattfindet, ist es möglich, fast ohne Verlust ein Benzin zu gewinnen, das hinsichtlich Geruch und Lagerfähigkeit den Anforderungen des Handels entspricht und außerdem gute motorische Eigenschaften aufweist. Man kommt gegenüber der raffinierenden Druckhydrierung unter hohen Drücken mit ganz erheblich weniger Wasserstoff aus und benötigt keine Hochdruckapparatur.
Beispiel Ein durch Schwelen von Ölschiefer erhaltenes, bis 2oo° siedendes Benzin mit 22% aromatischen Kohlenwasserstoffen und einer Jodzahl von 120, einem Schwefelgehalt von o,9% und einer Oktanzahl von 72 wird zusammen mit 5001 Wasserstoff je Kilogramm Benzin unter einem Wasserstoffdruck von 3 at mit einem Durchsatz von 0,2 kg Ausgangsstoff je Liter Katalysatorraum und Stunde bei 475° über aktive Tonerde mit 6% Molybdänsäure geleitet. Man erhält ein Benzin mit der Jodzahl 70, der Oktanzahl 77, einem Schwefelgehalt von o,o8% und einem Aromatengehalt von 380/0.
Arbeitet man mit einem 20% Wasserstoff enthaltenden Frischgas, so wendet man einen Gesamtdruck von io at an.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung schwefelhaltiger und stark ungesättigter Benzine durch raffinierende Hydrierung, dadurch gekennzeichnet, dacß man derartige Benzine mit Wasserstoff bei gewöhnlichem oder mäßig erhöhtem Druck, etwa bis zu 5 at Wasserstoffpartialdruck, bei Temperaturen von mindestens 43o bis 55o°, zweckmäßig 450 bis 5oo°, über aktive Tonerde leitet, die mit einer kleinen Menge eines Oxyds oder Sulfids von Molybdän, Chrom, Vanadin oder Wolfram versehen ist.