DE1247521B - Verfahren zur kontinuierlichen, selektiven Hydrierung von Pyrolysebenzinen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen, selektiven Hydrierung von PyrolysebenzinenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
ClOg
Deutsche Kl.: 23 b -1/05
Nummer: 1 247 521
Aktenzeichen: B 77628IV d/23 b
Anmeldetag: 11. Juli 1964
Auslegetag: 17. August 1967
Rohe Pyrolysebenzine, die bei der Spaltung von Mineralölen oder deren Fraktionen bei hohen Temperaturen,
z, B. oberhalb 600° C, in Gegenwart von Wasserdampf erhalten werden, sind durch einen
hohen Gehalt an Diolefinen, Monoelefinen und Aromaten
gekennzeichnet und in Anbetracht ihrer hohen Klopffestigkeit, zu der sowohl Monoolefine wie Aromaten
beitragen, für die Verwendung als Zusatz zu Treibstoffen geeignet. Sie können jedoch nicht unmittelbar
den Treibstoffen zugegeben werden, da die Diolefine sowie einige aromatische Kohlenwasserstoffe
mit ungesättigten Seitenketten, wie Styrole und Inden, zur Harzbildung neigen; die Benzine sind
daher lagerinstabil und führen bereits in der Kälte, in hohem Maße jedoch bei Erwärmung und im Verbrennungsraum
des Motors, zu schädlichen Ablagerungen. Um die Pyrolysebenzine als Kraftstoffkomponenten
verwenden zu können, müssen daher Diolefine und Styrole entfernt oder in unschädliche
Verbindungen umgewandelt werden, wobei gleich- ao zeitig dafür Sorge getragen werden muß, daß die
wertvollen Monoolefine und Aromaten erhalten bleiben.
Neben bekannten Verfahren zur Raffination von Pyrolysebenzinen, wie Behandlung mit Schwefelsäure,
Bleicherde, Phosphorsäure, Bauxit usw., wurden auch schon Verfahren vorgeschlagen, bei denen
die Entfernung der zur Harzbildung neigenden Stoffe durch eine hydrierende Behandlung der Pyrolysebenzine
in Gegenwart von Katalysatoren erfolgt, unter anderem auch in flüssiger bzw. in Rieselphase,
um die sich gegebenenfalls bildenden Polymerisate in Lösung zu halten. Da die Pyrolysebenzine vorwiegend
thiophenartige, d. h. verhältnismäßig stabile Schwefelverbindungen enthalten, wurde auch schon
empfohlen, die hydrierende Behandlung von Pyrolysebenzinen in Gegenwart von metallischen Hydrierkatalysatoren,
wie Nickel, Palladium, Platin u. a., durchzuführen, wobei sich der Vorteil besonders
niedriger Arbeitstemperaturen ergibt. Ferner wurde bereits vorgeschlagen, Nickel oder Palladium
auf Träger aufzubringen, wobei speziell für Palladium Träger mit niedriger Oberfläche empfohlen
wurden.
Es wurde gefunden, daß man die kontinuierliche, selektive Hydrierung von Benzinen, die bei der pyrolytischen
Spaltung von Mineralölen oder deren Fraktionen erhalten worden sind, in Gegenwart von
Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen und Drücken besonders vorteilhaft durchführen kann, wenn man
Katalysatoren verwendet, die metallisches Kobalt, gegebenenfalls mit Zusätzen von Kupfer und/oder
Verfahren zur kontinuierlichen, selektiven
Hydrierung von Pyrolysebenzinen
Hydrierung von Pyrolysebenzinen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Helmut Nonnenmacher f
Limburgerhof;
Dr. Ernst Lorenz,
Dr. Friedrich Wodtcke, Ludwigshafen/Rhein;
Dr. Ortwin Reitz, Heidelberg
Molybdänoxyd, auf einem Träger mit großer Oberfläche enthalten.
Es hat sich bezeigt, daß mit den im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren, insbesondere
bei Pyrolysebenzinen mit höheren Schwefelgehalten, z. B. solchen bis zu 0,5 Gewichtsprozent
und darüber, eine selektivere Hydrierung als mit den bekannten Katalysatoren möglich ist und daß
infolge verringerter Schwefelempfindlichkeit längere Betriebszeiten erreicht werden können. Ferner ist es
im Gegensatz zu Nickel- und Edelmetallkatalysatoren möglich, kohlenoxydhaltige Hydriergase für die Hydrierung
zu verwenden. Ein weiterer Vorteil der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren
besteht darin, daß sie mit Wasserdampf und Luft regeneriert werden können.
In vielen Fällen hat sich ein Zusatz weiterer Metalle als vorteilhaft erwiesen. So hat sich gezeigt,
daß z. B. ein Zusatz von Kupfer die für die Reduktion des Kobalts erforderliche Zeit und Temperatur
herabsetzt; im allgemeinen ist ein Gehalt an Kupfer bis zu 15 Gewichtsprozent, bezogen auf Kobalt, ausreichend.
Ein Zusatz von Molyboxyd setzt, wie sich gezeigt hat, die Empfindlichkeit des metallischen
Kobalts gegenüber aliphatischem und aromatischem Mercaptanschwefel herab, da dieser Zusatz als
Schwefelfänger wirkt und damit die Lebensdauer des Katalysators erhöht. Außer den genannten Komponenten
können die im erfindungsgemäßen Verfahren
709 637/602
3 4
verwendeten Katalysatoren auch noch andere metal- tor geleitet werden. Nach Kühlung wird das Raffinat
lische Zusätze, wie z. B. Nickel, enthalten. Der An- in einem Druckabscheider vom Reaktionsgas geteil
an Kobalt soll jedoch stets größer sein als die trennt und in einem nachgeschalteten Niederdruck-Summe
der anderen Metalle. Die Hauptkomponente abscheider und/oder Abstreifer von den gelösten Gas-Kobalt
wird zweckmäßig in Mengen von 5 bis 50 Ge- 5 bestandteilen befreit. In Abhängigkeit von den Eigenwichtsprozent,
vorteilhaft 20 bis 35 Gewichtsprozent, schäften des eingesetzten Rohstoffes und den Anforauf
dem Träger aufgebracht. derungen an Farbe und Siedeende des Fertigbenzins
Als Träger für die im erfindungsgemäßen Verfah- kann gegebenenfalls noch eine Redestillation des
ren verwendeten Katalysatoren können z. B. Silikate Raffinats erforderlich sein. Das unter Druck vom
von Zirkon, Titan, Magnesium, Zink oder deren io Raffinat abgetrennte Gas kann als Kreislaufgas zu
Gemische sowie aktive Aluminiumoxyde, gegebenen- dem rohen Pyrolysebenzin zurückgeführt werden,
falls in Mischung mit Silikaten, angewandt werden. Als Hydriergas können neben reinem Wasserstoff Als besonders wirksam haben sich Träger aus Magne- auch andere wasserstoffhaltige Gase mit einem Wassium- oder Zinksilikat erwiesen. Man kann auch serstoffgehalt von zweckmäßig über 50 Volumpro-Silikate des Kobalts als solche verwenden, wobei die 15 zent, z. B. Abgase aus der Reformierung von Benzibei der Reduktion entstehende Kieselsäure als Träger nen oder Pyrolyseabgase, verwendet werden,
wirkt. Die Träger sollen eine Oberfläche von 100 m2 Der Reaktionsdruck hängt von dem verwendeten und darüber besitzen. . Hydriergas und dem eingesetzten Rohstoff ab; er Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwende- wird mindestens so hoch gewählt, daß sich der ten Katalysatoren werden hergestellt, indem man 20 größte Teil des zu hydrierenden Benzins unter Reakz. B. eine aus Wasserglas und Natriummolybdat her- tionsbedingungen in flüssiger Phase befindet und ein gestellte wäßrige Lösung, die 0,25- bis 2,5molar an Wasserstoffteildruck von zweckmäßig mindestens Silicium ist und ein Verhältnis von Natrium zu 10 at, vorteilhaft 15 bis 30 at und darüber, gewähr-Silicium von 0,67 bis 6,5:1 sowie ein Verhältnis leistet ist.
falls in Mischung mit Silikaten, angewandt werden. Als Hydriergas können neben reinem Wasserstoff Als besonders wirksam haben sich Träger aus Magne- auch andere wasserstoffhaltige Gase mit einem Wassium- oder Zinksilikat erwiesen. Man kann auch serstoffgehalt von zweckmäßig über 50 Volumpro-Silikate des Kobalts als solche verwenden, wobei die 15 zent, z. B. Abgase aus der Reformierung von Benzibei der Reduktion entstehende Kieselsäure als Träger nen oder Pyrolyseabgase, verwendet werden,
wirkt. Die Träger sollen eine Oberfläche von 100 m2 Der Reaktionsdruck hängt von dem verwendeten und darüber besitzen. . Hydriergas und dem eingesetzten Rohstoff ab; er Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwende- wird mindestens so hoch gewählt, daß sich der ten Katalysatoren werden hergestellt, indem man 20 größte Teil des zu hydrierenden Benzins unter Reakz. B. eine aus Wasserglas und Natriummolybdat her- tionsbedingungen in flüssiger Phase befindet und ein gestellte wäßrige Lösung, die 0,25- bis 2,5molar an Wasserstoffteildruck von zweckmäßig mindestens Silicium ist und ein Verhältnis von Natrium zu 10 at, vorteilhaft 15 bis 30 at und darüber, gewähr-Silicium von 0,67 bis 6,5:1 sowie ein Verhältnis leistet ist.
von Molybdän zu Silicium von 0,01 bis 0,5:1 auf- 25 In Abstimmung mit den übrigen Verfahrensbedinweist,
bei Temperaturen zwischen 0 und 1000C gungen wird die Reaktionstemperatur so eingestellt,
unter Rühren mit einer 1- bis 3molaren Kobaltsalz- daß eine möglichst vollständige Umwandlung der
lösung so weit versetzt, daß der End-pH-Wert der instabilen Verbindungen mit einem Minimum an
Fällungslösung zwischen 6 und 8 liegt. Dies ent- Wasserstoffverbrauch und Oktanzahlverlust erfolgt,
spricht einer dem Natriumgehalt der Lösung äquiva- 30 Je nach Rohstoffeinsatz und Katalysatorzustand kann
lenten Menge bzw. einer um 100/o unter der äquiva- sie im erfindungsgemäßen Verfahren zwischen etwa
lenten Menge liegenden Kobaltmenge. Der erhaltene 50 und 250° C, vorteilhaft zwischen 100 und 200° C,
Niederschlag wird abfiltriert, gewaschen, bei 100 bis gemessen am Ausgang des Reaktors, betragen. Bei
150° C getrocknet, ζμ Strängen oder Pillen ver- langen Betriebszeiten soll die Reaktionstemperatur
formt und bei 400 bis 500° C kalziniert. 35 so weit gesteigert werden, daß gleichbleibende Pro-Für
die Herstellung der Fällungslösungen kann dukteigenschaften beibehalten werden. Infolge der
man von Wasserglaslösungen, vorzugsweise von einer exothermen Reaktion der Hydrierung erfolgt im
handelsüblichen Konzentration und Zusammen- Reaktor ein Temperaturanstieg, der gegebenenfalls
setzung, ausgehen. Das jeweils für einen gewünschten durch Rückführung von Produkt zum Rohstoff oder
Kobältgehalt im Katalysator erforderliche Natrium- 4° durch Einführung von kaltem Produkt oder Kaltgas
Silicium-Verhältnis kann durch Zugabe entsprechen- in den Reaktor begrenzt werden kann. '
der Mengen an Natronlauge oder Natriumcarbonat Die Katalysatorbelastung wird, ebenfalls in Abeingestellt werden, Als Kobaltsalz verwendet man hängigkeit vom Rohstoff, so gewählt, daß die Hydrievorzugsweise Kobaltnitrat, jedoch sind auch andere rungstemperaturen innerhalb der obengenannten schwefelfreie Kobaltsalze, wie das Chlorid oder 45 Grenzen bleiben; im allgemeinen beträgt die Kataly-Acetat, mit gutem Erfolg verwendbar. Ein Teil des satorbelastung 0,5 bis 5 kg Benzin je Liter Katalysa-Kobaltsalzes wird vorteilhaft durch die äquivalente tor und Stunde, zweckmäßig 1 bis 3 kg Benzin je Menge an schwefelfreien Magnesium- oder Zink- Liter Katalysator und Stunde.
der Mengen an Natronlauge oder Natriumcarbonat Die Katalysatorbelastung wird, ebenfalls in Abeingestellt werden, Als Kobaltsalz verwendet man hängigkeit vom Rohstoff, so gewählt, daß die Hydrievorzugsweise Kobaltnitrat, jedoch sind auch andere rungstemperaturen innerhalb der obengenannten schwefelfreie Kobaltsalze, wie das Chlorid oder 45 Grenzen bleiben; im allgemeinen beträgt die Kataly-Acetat, mit gutem Erfolg verwendbar. Ein Teil des satorbelastung 0,5 bis 5 kg Benzin je Liter Katalysa-Kobaltsalzes wird vorteilhaft durch die äquivalente tor und Stunde, zweckmäßig 1 bis 3 kg Benzin je Menge an schwefelfreien Magnesium- oder Zink- Liter Katalysator und Stunde.
salzen ersetzt. Hierbei kann entweder zunächst eine Um den Anteil an verdampftem Pyrolysebenzin
Ausfällung des Magnesium- bzw. Zinksalzes und an- 50 möglichst niedrig zu halten, wird das Verhältnis von
schließend die Fällung des Kobaltsalzes oder auch Hydriergas zu Benzin möglichst niedrig gewählt; es
eine gleichzeitige Ausfällung erfolgen. Die Menge soll jedoch zweckmäßig nicht unter 100 1 je KiIo-
der Magnesium- bzw. Zinksalze wird so gewählt, daß gramm Benzin betragen.
das Verhältnis Magnesium bzw. Zink zu Silicium Zur Beurteilung der Wirkung der Hydrierung kön-
maximal 1:1 beträgt. 55 nen unter anderem die folgenden analytischen Daten
Die Katalysatoren müssen vor der Verwendung dienen. Wesentliches Merkmal für den Hydrierungs-
im erfindungsgemäßen Verfahren noch reduziert wer- erfolg ist die im Bombentest (ASTM D 525-55) ge-
den, was zweckmäßig im Reaktor selbst erfolgt. Die messene Induktionszeit, die für ein lagerstabiles
Reduktion kann bei Atmosphären- oder erhöhtem Produkt über 240 Minuten betragen soll. Für die Be-Druck
mit Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen 60 wertung der Benzine als Treibstoffkomponente ist
Gasen, vorteilhaft mit durch Inertgase, z. B. Stick- ferner die Oktanzahl (CFR-Research Methode) maß-
stoff, verdünntem Wasserstoff, bei Temperaturen von gebend, deren Wert bei einer selektiven Hydrierung
etwa 200 bis 350° C vorgenommen werden. praktisch unverändert bleiben soll. Zur Beurteilung
Die Durchführung der selektiven Hydrierung von von Ausmaß und Selektivität der Hydrierung sind
Pyrolysebenzinen mit den Katalysatoren erfolgt vor- 65 ferner die Dienzahl (Bestimmungsmethode beschrie-
teilhaft in der Weise, daß rohes Pyrolysebenzin und ben z.B. in »Organische Analyse«, K. H. Bauer,
Hydriergas gemeinsam auf Reaktionstemperatur ge- 3. Auflage, S. 21 [1954]) als Maß für den Diolefin-
bracht und von oben nach unten über den Katalysa- gehalt, die Bromzahl (DIN 51774) als Maß für den
Gesamtgehalt an Ungesättigten und die gaschromatographisch bestimmten Gehalte an Aromaten mit
ungesättigten Seitenketten (z. B. Styrol) bzw. an deren Hydrierprodukten (z. B. Äthylbenzol) geeignet.
Bezogen auf gleiche Umwandlung von Aromaten mit ungesättigter Seitenkette ist z. B. die bei der
Hydrierung eintretende Änderung der Bromzahl im allgemeinen um so geringer, je selektiver die Reaktion
verläuft, da sich jede unerwünschte Aufhydrierung von Monoolefinen in einer Bromzahlerniedrigung
ausdrückt.
Für die Herstellung der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren wird im Rahmen
der Erfindung kein Schutz beansprucht.
a) Man läßt eine Lösung von 256 g Magnesiumnitrat kristalliert [Mg (NOS)2 · 6 H2O] in 11 Wasser,
eine Lösung von 232 g technischem Wasserglas (38° Be) sowie 50 g Natriumhydroxyd in 11 Wasser
bei 35° C gleichzeitig unter Rühren in ein Fällgefäß fließen. Anschließend wird die Fällungssuspension so
auf 55° C erwärmt, und man läßt bei« dieser Temperatur
eine Lösung von 340 g Kobaltnitrat kristallisiert [Co (NO3)2 ■ 6 H2O] in 21 Wasser und eine Lösung
von 140 g Natriumcarbonat kalziniert in 11 Wasser ebenfalls parallel unter Rühren so einlaufen, daß der
pH-Wert der Fällungslösung zwischen 7,2 und 7,5 liegt. Die Fällung wird noch Va Stunde nachgerührt,
abfiltriert, nitratfrei gewaschen, bei 120° C getrocknet, zu Pillen verpreßt und bei 500° C 16 Stunden
kalziniert. Der Katalysator hat nach dem Kalzinieren folgende Zusammensetzung: 40,3 Gewichtsprozent
CoO (31,7%Co), 31,3% SiO2, 18,4% MgO, der
Rest besteht aus gebundenem Wasser. Der kalzinierte Katalysator wird vor dem Einsatz mit Wasserstoff
24 Stunden bei 350° C reduziert.
b) 367 g handelsübliche Wasserglaslösung, 37 g Ätznatron und 40,6 g Natriummolybdat werden in
2 1 Wasser gelöst und zu einer Lösung von 262 g Kobaltnitrat [Co(NO3)2 · 6 H2O] und 24 g Kupfernitrat [Cu (NO3)2 -3 H2O] in 1,21 Wasser in der
Siedehitze unter Rühren zugetropft. Der Niederschlag wird nitratfrei gewaschen, im Keller so weit
eingedampft, daß er sich zu Strängen pressen läßt. Die Stränge werden 12 Stunden bei 350° C kalziniert. Der so erhaltene Katalysator hat folgende Zusammensetzung:
47,5% SiO2, 30,0% CoO (23,6% Co), 8,8% MoO3, 3,5% CuO, der Rest liegt als gebundenes
Wasser vor. Die Reduktion des Katalysators mit Wasserstoff erfolgt im Wasserstoffstrom
12 Stunden bei 320° C.
Die unter a) und b) beschriebenen Katalysatoren (Spalte 2 und 3 der folgenden Tabelle) wurden in
ihrer Aktivität und Selektivität mit einem· bekannten Kobalt-Katalysator ohne Träger und einem bekannten
Nickel-Katalysator mit 25% Ni auf ^-Al2O3
(Spalte 4 und 5) unter folgenden, für alle Katalysatoren gleichen Betriebsbedingungen verglichen: Wasserstoffdruck
25 atü; Katalysatorbelastung 1,5 kg/l/Std; Temperatur 105° C; Gas-Benzin-Verhältnis 200 l/kg. Als
Einsatzprodukt wurde ein Pyrolysebenzin mit den in Spalte 1 aufgeführten Eigenschaften verwendet. Die
Raffinatproben wurden nach einer Betriebszeit der Katalysatoren von 1 Monat (720 Stunden) entnommen.
Einsatz | Co auf | Co-Cu-Mo | Co ohne | XTi A 1 f~\ |
produkt | Mg-Silikat | auf SiO2 | Träger | JNl-J'-AIoUs |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
0,795 | 0,796 | 0,796 | 0,795 | 0,797 |
50 | 49 | 52 | 51 | 50 |
190 | 193 | 192 | 195 | 193 |
50 | 50 | 49 | 50 | 49 |
68 | 53 | 52 | 54 | 48 |
35 | 0 | 0 | 6 | 1 |
3,0 | 0,1 | 0,1 | 0,8 | 0,3 |
45 | 380 | 360 | 180 | 270 |
15 | 1,O1) | ■2,00 | 1,50 | |
94,0 | 93,8 | 94 | 93,5 | 93 |
0,13 | 0,13 | 0,13 | 0,13 | 0,13 |
Spezifisches Gewicht/150 C, g/ml
Siedebeginn, 0C
Siedeende, 0C
Volumprozent bis 100° C
Bromzahl, g/100 g
Dienzahl, g/100 g
Styrol + Methylstyrol, Gewichtsprozent
Iniduktionszeit, Minuten (redestilliert) ..
Iniduktionszeit, Minuten (redestilliert) ..
Abdampfrückstanid, mg/100 ml
ROZ klar
Schwefel, Gewichtsprozent
*) redestilliert.
Wie die Tabelle zeigt, sind die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren
(Spalte 2 und 3) nach einer Betriebszeit von 700 Stunden sowohl hinsichtlich ihrer Aktivität als auch Selektivität
den beiden Vergleichskatalysatoren (Co ohne Träger Spalte 4 und Ni auf )'-Al2O3 Spalte 5)
überlegen. Unter den oben angeführten, für alle Katalysatoren gleichen Betriebsbedingungen werden mit
den im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren die Diolefine und Styrole praktisch
vollständig entfernt, wobei die Oktanzahl nahezu unverändert bleibt. Im Gegensatz dazu ist der Kobalt-Katalysator
ohne Träger deutlich inaktiver. Der Nickel-Katalysator entfernt zwar die Diolefine und
Styrole bis auf einen geringen Rest. Die niedrigere Bromzahl die Erniedrigung der Oktanzahl um
eine Einheit zeigten jedoch an, daß auch Monoolefine gleichzeitig aufhydriert wurden, d. h., daß der
Katalysator weniger selektiv ist.
Mit dem b) beschriebenen Kobalt-Kupfer-Molybdän-Kieselsäure-Katalysator
wurde im Vergleich zu einem Nickel-Tonerde-Katalysator ein Dauerversuch bei einem Wasserstoffdruck von 20 atü und einer
Katalysatorbelastung von 2 kg/l/Std. durchgeführt. Als Einsatzprodukt wurde ein Pyrolysebenzin mit
folgenden Eigenschaften verwendet: spezifisches Gewicht 15° C: 0,766 g/ml, Bromzahl: 75/10Og; Dienzahl:
38/100 g; Oktanzahl Research clear: 91,8; Gesamtschwefel: 0,003 Gewichtsprozent. Dem Benzin
wurde außerdem Thiophenol in einer Menge von 0,05% zugesetzt.
Um Raffinate mit gleichen Eigenschaften hinsichtlich Induktionszeit zu erhalten, mußte zwischen der
200. und 2000. Betriebsstunde die Reaktionstemperatur des Ni-Al2O3-Katalysators um 60° C, die des
Co-Cu-Mo03-Si02-Katalysators dagegen nur um
30° C erhöht werden; dies entspricht gleichzeitig einer wesentlich längeren Lebensdauer des im erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendeten Katalysators infolge geringerer Schwefelempfindlichkeit.
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, selektiven Hydrierung von Benzinen, die bei der pyrolytischen
Spaltung von Mineralölen oder deren Fraktionen erhalten worden sind, in Gegenwart von
Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen und Drücken, dadurch gekennzeichnet, daß
man Katalysatoren verwendet, die metallisches Kobalt, gegebenenfalls mit Zusätzen von Kupfer
und/oder Molybdänoxyd, auf einem Träger mit großer Oberfläche enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Pyrolysebenzine mit
Schwefelgehalten bis zu 0,5 Gewichtsprozent hydriert.
709 637/602 8. 67
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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---|---|---|---|
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Publication number | Publication date |
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BE666651A (de) | 1966-01-10 |
AT270031B (de) | 1969-04-10 |
GB1105157A (en) | 1968-03-06 |
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