DE685371C - Verfahren zur Ausfuehrung katalytischer Reaktionen, insbesondere zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Ausfuehrung katalytischer Reaktionen, insbesondere zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen

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DE685371C
DE685371C DEI40559D DEI0040559D DE685371C DE 685371 C DE685371 C DE 685371C DE I40559 D DEI40559 D DE I40559D DE I0040559 D DEI0040559 D DE I0040559D DE 685371 C DE685371 C DE 685371C
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Dr Mathias Pier
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IG Farbenindustrie AG
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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    • C10G47/00Cracking of hydrocarbon oils, in the presence of hydrogen or hydrogen- generating compounds, to obtain lower boiling fractions
    • C10G47/02Cracking of hydrocarbon oils, in the presence of hydrogen or hydrogen- generating compounds, to obtain lower boiling fractions characterised by the catalyst used
    • C10G47/06Sulfides
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J27/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • B01J27/02Sulfur, selenium or tellurium; Compounds thereof
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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    • C10G11/00Catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
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    • C10G11/06Sulfides

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Description

  • Verfahren zur Ausführung katalytischer Reaktionen, insbesondere zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen Es ist bekannt, bei der Druckhydrierung von kohlenstoffhaltigen Stoffen Metallsulfide als Katalysatoren zu verwenden. Es ist auch bekannt, solche Sulfide zu benutzen, welche aus Metallen oder Metalloxyden durch Ein-«,#irkung von Schwefel oder Schwefelwasserstoff hergestellt wurden, oder in Gegenwart von Molybdän oder Wolfram oder deren Verbindungen zu arbeiten und mit den Hydriergasen Schwefelwasserstoff in das Reaktionsgefäß einzuführen.
  • Es wurde nun gefunden, da.ß man bei katalytischen Reaktionen, bei denen Metallsulfide als Katalysatoren wirksam sind, mit besonderem Vorteil solche Metallsulfide verwendet, die durch Zersetzung von Sulfosalzen bei höherer Temperatur hergestellt sind.
  • Diese Sulfide unterscheiden sich von den bisher bekannter, weniger wirksamen Verbindungen dadurch, daß sie mit Schwefel völlig abgesättigte Verbindungen darstellen, die keine Spur Sauerstoff enthalten. Bei der bekannten Herstellungsweise von Sulfiden aus Metallen oder Metalloxyden durch Einwirkung von Schwefel oder Schwefelwasserstoff ;-erden Katalysatoren von gleicher Wirksamkeit nicht gewonnen, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß die so hergestellten Verbindungen stets noch kleine Mengen Sauerstoff enthalten. Es ist mit den bekannten Katalysatoren z. B. nicht möglich, Gase so weitgehend von organischen Schwefelverbindungen durch Überführen in Schwefelwasserstoff zu befreien, Methanol in so hohen Ausbeuten aus Kohlenoxyd und Wasserstoff herzustellen, Kohlenwasserstoffe so, glatt zu dehydrieren, ungesättigte Verbindungen so vollkommen zu hydrieren und viele andere katalytische Reaktionen, insbesondere auch die Druckhydrierung von Kohle, Ölen u. dgl., in so, vorteilhafter Weise durchzuführen, wie das mit den gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Katalysatoren möglich ist.
  • Die Herstellung der zu verwendenden Katalysatoren aus den Sulfosalzen erfolgt zweckmäßig unter völligem Ausschluß von oxydierend wirkenden Stoffen, insbesondere Sauerstoff oder Wasserdampf. Unter Sulfosalzen versteht man im üblichen Sinn Salze solcher Säuren, deren Sauerstoff durch Schwefel ersetzt ist. Zur Herstellung der Katalysatoren kommen beispielsweise Sttlfosalze von Metallen der 5. und 6. Gruppe, wie Wolfram, Molybdän oder Vanadin, oder anderen Metallen, wie Kupfer oder Rhenium, in Betracht.
  • Die Sulfosalze werden beispielsweise durch Zufuhr von Schwefelwasserstoff oder Zusatz geeigneter Sulfide zu wäßrigen Salzlösungen, z. B. von Ammoniumwolframat, erhalten. Die Sulfosalze, z. B. Ammoniumsulfowolframä.t, werden bei erhöhter Temperatur, z. B. bei etwa 300°, im Wasserstoff-, Stickstoff-, Ammoniak-oder Kohlensäurestrom in das entsprechende Sulfid umgewandelt. Ist bei der Herstellung des Aminoniuinsulfowolframats auch nebenbei Oxysalz entstanden, so erhält man bei der Zersetzung mit den erwähnten Gasen auch Oxvsulfid. Dieses kann bei erhöhter Temperatur, z. B. 400°, durch Nachbehandlung mit Schwefel oder sauerstofffreien flüchtigen Schwefelverbindungen, wie Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff, in sauerstofffreies Sulfid bzw. Polysulfid übergeführt werden. Diese Umsetzung läßt sich auch in einem Arbeitsgang ausführen, indem man den obengenannten Gasen schon bei der Zersetzung der Sulfosalze Schwefeldampf oder sauer= stofffreie flüchtige Schwefelverbindungen zugibt. Um die Bildung der Oxysulfide gleich von vornherein zu vermeiden, führt man die Herstellung der Sulfosalze unter solchen Bedingungen aus, daß eine Hydrolyseweitgehend zurückgedrängt wird. Dies erreicht man durch eine genügend hohe Konzentration der flüchtigen Schwefelverbindungen und gegebenenfalls auch durch geeignete Wahl der Temperatur und des Druckes. Die Herstellung eines von Oxysalzen möglichst freien Ammoniumsulfowolframats kann man z. B. auch derart ausführen, daß eine Lösung von Ammoniumwolframat in einen gegebenenfalls unter Druck stehenden Behälter, der mit Schwefelwasserstoff gefüllt ist, in feiner Verteilung mittels einer Düse eingespritzt wird, wobei der verbrauchte Schwefelwasserstoff kontinuierlich ersetzt wird. Die sich bildende Ammoniuinsulfo-#volfrainatlösung wird am Boden des Gefäßes abgelassen und unterLuftabschluß in eine ebenfalls unter Schwefelwasserstoffdruck stehende Kristallisierpfanne geleitet. Das Ammoniumsulfowolframat läßt sich fernerhin in der Weise herstellen, daß man die Ainmoniumwodframatlösung in einer mit Füllkörpern, z. B. Raschigringen, gefüllten Kolonne, zweckmäßig im Gegenstrom, rriit einer flüchtigen Schwefelverbindung, z. B. Schwefelwasserstoff, in Berührung bringt. Die gebildeteAmmoniumsulfowolframatlösung wird, wie oben beschrieben, in eine Kristallisierpfanne geleitet.
  • Die so hergestellten Katalysatoren können auch im Gemisch mit anderen Katalysatoren, insbesondere mit in anderer Weise erhaltenen Sulfiden, die z. B. aus Metall und Schwefel oder Schwefelverbindungen bzw. aus Metalloxyden durch Behandeln mit Schwefelwasserstoff bei erhöhter Temperatur hergestellt sind, verwendet werden. Es können auch schwer reduzierbare Metalloxyde zugesetzt werden, beispielsweise Zinkoxyd, Titanoxy d, Tonerde u. dgl. Auch kann man Träger verwenden, z. B. aktive Kohle, aktive Kieselsäure, aktive Tonerde, Bentonit, Floridaerde, Bauxit, Bimsstein, Magnesit, Magnesia, Chromoxyd u. dgl. Hierbei kann es vorteilhaft sein, die Sulfosalze auf die Träger aufzubringen und alsdann erst die Zersetzung zu Sulfiden bzw. die Behandlung mit flüchtigen Schwefelverbindungen, und zwar am besten im Reaktionsraum selbst, vorzunehmen.
  • Die Katalysatoren sind bei Reaktionen mit schwefelhaltigen und sauerstofffreien Ausgangsstoffen besonders vorteilhaftverwendbar. Bei stark sauerstoffhaltigen Ausgangsstoffen kann es unter Umständen von Vorteil sein, dem Gas oder den zu behandelnden Stoffen flüchtige Schwefelverbindungen, z.B. Schwefelkohlenstoff, zweckmäßig kontinuierlich, zuzugeben.
  • Die vorliegenden Katalysatoren kommen insbesondere bei der Gewinnung von Kohlenwasserstoffen durch Behandlung von Kohle, Teeren, Mineralölen, deren Destillations- und Umwandlungsprodukten mit Wasserstoff oder reduzierend wirkenden Gasen, die gebundenen Wasserstoff enthalten, insbesondere in strömendem Zustand und unter Druck, zweckmäßig oberhalb 5o at, oder durch Kracken von flüssigen kohlenstoffhaltigen Stoffen in Betracht. Es können mit den so hergestellten Katalysatoren auch andere katalytische Reaktionen, wie die Zersetzung organischer Schwefelverbindungen in Gasen, die Herstellung von Methanol oder Kohlemvasserstoffen aus Kohlenoxyd und Wasserstoff, die Isomerisierungvon Benzin, die Raffination, insbesondere Entschwefelung von kohlenstoffhaltigen Substanzen (Teerölen, Mineralölen, Fraktionen dieser usw.) mit Wasserstoff, zweckmäßig unter Druck, die Herstellung von Schwefelwasserstoff aus den Elementen, die Hydrierung von ungesättigten und aromatischen Kohlenwasserstoffen, die Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen, die Herstellung von Wasserstoff oder Polymerisationsprodukten aus den Abgasen der Druckhydrierung oder Krackgasen u. dgl., ausgeführt werden.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet z. B. bei der Druckhydrierung von Kohlen, Teeren, Mineralölen u. dgl. den Reaktionsraum mit höherem Durchsatz des zu veredelnden Stoffes in der Zeiteinheit zu belasten, ohne dabei die Ausbeute an wertvollen Produkten zu beeinträchtigen. Der Katalysator hat fernerhin den Vorteil, daß z. B. die Druckhydrierung bz-i niedrigerer Temperatur, z. B. um 50 bis 70° und mehr niedriger, ausgeführt werden kann als bei Verwendung von Sulfiden üblicher Herkunft, wodurch die Bildung gasförmiger Kohlenwasserstoffeweitgehend verhütet wird. Die erhaltenen :Mittelöle und höher siedenden Produkte sind wasserstoffreich und können mit Vorteil auf Leuchtöle, Dieselöle oder Schmieröle verarbeitet werden; sie können auch einer Krackung unterworfen oder in den Reaktionsofen zurückgeführt werden und sind infolge ihres hohen Wasserstoffgehaltes leicht zu wertvollen niedriger siedenden Produkten aufspaltbar.
  • Das erhaltene Benzin, das meist in isomerisierter Form vorliegt, läßt sich, falls erforderlich, dadurch klopffester machen, daß man eine Fraktion abtrennt und z. B. durch Druckhydrierung oder einfaches Erhitzen auf hohe Temperaturen weitgehend oder ganz in aromatische Kohlenwasserstoffe überführt und dann wieder zusetzt. Der oben beschriebene Katalysator läßt sich auch infolge seiner guten Hydrierwirkung mit besonderem Vorteil dazu verwenden, wasserstoffarme Ausgangsprodukte, die zur Herstellung von Benzin durch Druckhydrierung oder Kracken ungeeignet sind, schon bei relativ niedrigerer Temperatur, z. B. bei 300 bis 35o°, ohne wesentliche Spaltung in wasserstoffreiche Produkte überzuführen.
  • In gleicher Weise können Sauerstoff- oder schwefelhaltige Kohlenwasserstoffderivate mit diesen Katalysatoren in Gegenwart von Wasserstoff von Sauerstoff bzw. Schwefel befreit «-erden und dann anschließend einer Krackung oder Druckhydrierung unterworfen werden.
  • Die Herstellung v an Leuchtölen und Schmierölen durch Druckhydrierung läßt sich mit den vorliegenden Katalysatoren ebenfalls unter wesentlich höheren Durchsätzen als mit den bisher bekannten Katalysatoren durchführen. Beispiel r In eine Lösung von r kg Wolframsäurehydrat in 121 Ammoniakwasscr von der Dichte o,95o wird Schwefelwasserstoff bis zur Sättigung eingeleitet. Bei längerem Steh.dn scheiden sich die gut ausgebildeten goldgelben Kristalle des Ammoniumsulfowolframats aus. Bei dem Einleiten des Schwefelwasserstoffs ist darauf zu achten, daß sich nebenher kein Aminoniutnouxysulfowolframat ausscheidet, was leicht geschehen kann, wenn die Temperatur der Lösung zu tief wird. Man arbeitet -zweckmäßig bei etwa 30°. Das bei vorsichtigem Arbeiten frei von Ammoniumoxysu.lfowolfrarnat erhaltene AmmoniumsulfowoIfrainatwird im Vakuum getrocknet und im trokkenenWasser Stoff- oder Ko.hlensäurestrom bei 300' zersetzt. Man erhält so ein vollkommen sauerstofffreies Wolframdisulfid in schön ausgebildeten Kristallen. Das so erhaltene Sulfid wird durch Pressen, zweckmäßig unter hohem Druck, zu Stücken geformt und in einem Hochdruckofen fest angeordnet. Leitet man über diesen Katalysator bei q.25° zusammen mit Wasserstoff bei Zoo at ein Mittelöl, das durch Druckhydrierung aus Braunkohlenschwelteer gewonnen wurde, so erhält inan ein wasserhelles Produkt, das zu 70 °)o aus bis 18 o° siedenden Anteilen besteht. Dieses Benzin enthält 40 bis 45 °/o unter roo° übergellende Bestandteile und ist frei vor. ungesättigten Kohlenwasserstoffen und Phenolen. Die Anteile über r8o° sind sehr gut als Dieselöl oder Leuchtöl verwendbar.
  • Statt des reinen Wo@lframdisulfids lassen sich mit gutem Erfolg auch Mischungen mit anderen, möglichst unter Sauerstoffausschluß hergestellten Sulfiden, wie z. B. Zinksulfid, Magnesiumsulfid, Aluminiumsulfid, Vanadinsulfid, Chromsulfid, Molybdänsulfid, Mangansulfid, Rheniumsulfid, Kobaltsulfid, Nickelsulfid u. a., verwenden.
  • Enthält das Wolframdisulfid oder die Mischung mit anderen Sulfiden Beimengungen von sauerstoffhaltigen Verbindungen, beispielsweise Oxysulfiden, so ist die Aktivität des Katalysators geringer als die eines sauerstofffreien Sulfrdkatalysators. Beispiel 2 Das nach Beispiel r hergestellte Wolframdisulfid wird mit 20 Floridaerde gemischt und bei gewöhnlicher Temperatur mit Wasser angepastet, getrocknet und in stückiger Form in einem Hochdruckofen fest angeordnet und unter Hindurchströmen von Wasserstoff bei Zoo at Druck langsam auf q.25° erhitzt. Dann wird ein Mittelöl (20o bis 325°), das durch Destillation aus Roberdöl gewonnen wurde, zusammen mit Wasserstoff bei Zoo at über diesen Katalysator geleitet. Hinter dem Ofen wird ein Produkt kondensiert, das zur Hälfte aus wasserhellem Benzin, zur Hälfte aus einem wasserstoffreichen Mittelöl besteht, welches ein sehr gutes Leuchtöl darstellt. Beispiel 3 Aminoniumoxysulfowolframat wird durch Überleiten von Schwefelwasserstoff bei etwa 40o° vollständig in Wolframdisulfid übergeführt. Dieses wird zu Stücken geformt und in einem Hochdruckraum fest angeordnet. Leitet man über diesen Katalysator bei q.30° und bei 250 at Druck zusammen mit Wasserstoff ein Mittelöl, das durch Druckhydrierung von Steinkohlentieftemperaturteer gewonnen wurde, so erhält man ein Produkt, das zu 5o0/0 aus bis z80° siedenden Anteilen besteht. Der Rest ist als Dieselöl verwendbar. Beispiel 4 Wolframsäurehydrat wird mit Amrnonsulfid oder mit Ammonpolysulfid zu einem dünnen Brei angerührt, bis zur Trockne verdumpft und bei 35o° mit Schwefelwasserstoff behandelt. Das so erhaltene Wolframdisulfid wird im Hochdruckofen in stückiger Form angeordnet und bei 43o° zusammen mit Wasserstoff von Zoo at Druck amerikanisches Gasöl darüber geleitet. Man erhält ein wasserhelles Produkt mit 65°1o bis i80° siedenden Anteilen. Beispiel 5 Auf dem Wege über das Sulfosalz erhaltenes Rheniumsulfid wird zwecks Erniedrigung seiner Pyrophorität mit Benzindämpfen beladen und dann durch Pressen mit einer hydraulischen Presse geformt und auf die gewünschte Größe gebracht. Leitet man über diesen Katalysator bei 425° in Gegenwart von Wasserstoff und unter Zoo at Druck ein Gasöl, so erhält man ein Reaktionsprodukt, das zu 5o°10 aus unter i80° siedenden Anteilen besteht. Der Rest stellt ein äußerst wasserstoffreiches Mittelöl dar. Beispiel 6 Über den im Beispiel i beschriebenen Katalysator leitet man bei 32o° zusammen mit Wasserstoff bei 4o at Druck die Dämpfe eines technischen Rohbenzols in der Weise, daß ein Mehrfaches des Katalysatorvolumens an Rohbenzol in der Stunde durchgesetzt wird. Man erhält ein Produkt, das in der Siedekurve gegenüber dem Ausgangsmaterial praktisch nicht verändert ist und in welchem die ursprünglich vorhandenen aromatischen Kohlenwasserstoffe praktisch erhalten sind. Das Produkt ist frei von Verbindungen, welche mit Schwefelsäure Verfärbungen geben, sowie von solchen Stoffen, die beim Verdampfen zu Verharzungen führen, und ist praktisch frei von Schwefel.
  • Die gleiche Wirkung kann man auch bei Drucken von io at mit einem Durchsatz von etwa dem einfachen Katalysatorvolumen an Rohbenzol in der Stunde erzielen. Beispiel ? Über ein nach Beispiel i hergestelltes Wolframdisulfid wird Metakresol in dampfförmigem Zustand zusammen mit Wasserstoff unter Zoo at Druck bei 43o° geleitet. Dem Wasserstoff oder dem Ausgangsprodukt wird so viel Schwefelkohlenstoff zugesetzt, daß die Konzentration an Schwefelwasserstoff im Hydriergas et-,va o,80/, beträgt. Das Metakresol wird im kontinuierlichen Betrieb vollständig in Neutralöl umgewandelt. Beispiel 8 Ein durch Destillation von deutschem Erdöl gewonnenes Mittelöl wird in zwei Fraktionen zerlegt. Die von 18o bis 25o° siedende Fraktion wird bei etwa 48o bis 49o° unter einem Druck von 70 at gekrackt, wobei etwa 6o°10 Benzin (bis i80° siedend), daneben Gas und Krackteer gebildet werden. Die zweite, von 2,50 bis 35o° siedende Mittelölfraktion wird in dampfförmigem Zustand zusammen mit Wasserstoff unter einem Druck von Zoo at bei 425° über einen nach Beispiel i hergestellten Katalysator geleitet. Man erhält dabei Benzin in einer Ausbeute von 70°10. Daneben entsteht eine Mittelölfraktion von niedrigerem als dem ursprünglichen Siedebereich; sie wird zweckmäßig zusammen mit der obenerwähnten, von i80 bis 25o° siedenden Fraktion durch Krucken in Benzin übergeführt. Die bei beiden Verfahren gewonnenen Benzinanteile werden gemischt und steilen einen geeigneten Motorbetriebsstoff dar. Beispiel 9 Kieselgur wird mit 2 °1o Wolf ramsulfid (hergestellt nach Beispiel i). vermischt und in einer Menge von 10/, einem Krackrückstand von Erdöl zugegeben. Das Gemisch wird dann mit Wasserstoff unter einem Druck von zoo at in einem gasbeheizten Röhrensystem auf 48o° erhitzt und einem anschließenden Reaktionsgefäß, in dem eine Temperatur von 49o° herrscht, zugeleitet. Von hier aus gelangen die Reaktionsteilnehmer unter dem gleichen Druck in ein Abscheide-gefäß, aus dem 930/, als Destillat abziehen und einer Fraktionierkolonne zugeleitet werden, in der eine Trennung in Benzin und Mittelöl und über 325° siedende Anteile stattfindet. Letztere werden ohne Aufhebung des Druckes zur weiteren Umwandlung in niedriger siedende Produkte dem Reaktionsofen -wieder zugeführt. Aus dem Abscheidegefäß Nverd'en 5 °1o hochsiedende Katalysatoren enthaltende Produkte abgezogen. Beispiel io In eine wäßrige Lösung von 2o0/0 Molybdänsäure und 15 % Ammoniak wird Schwefelwasserstoff bis zur Sättigung eingeleitet. Hierbei fallen rotviolette Nadeln des Ammoniumsulfomolybdats in guter Ausbeute aus, die abgesaugt, mit Alkohol und Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet werden. Das so erhaltene Ammoniuinsulfomolybdat wird im trockenen Wasserstoffstrom bei 400° zu Molybdänsulfid zersetzt.
  • Über diesen Katalysator wird Diisobutylen zusammen mit Wasserstoff unter einem Druck von 200 at bei 300° geleitet. Man erhält ein im wesentlichen aus Isooktan bestehendes Produkt, das vorzüglich als Antiklopfmittel geeignet ist.
  • Die Reaktion kann auch in Gegenwart eines nach Beispiel i hergestellten Wol-framdisulfids bei Temperaturen von 250 bis 3oo° ausgeführt werden. Beispiel ii Eine zwischen 16o und 2iol siedende Schwerbenzolfraktion wird in flüssigem Zustand bei 200° über einen nach Beispiel i hergestellten Wolframsulfidkatalysator geleitet. 40 '/, des erhaltenen Reaktionsproduktes sieden oberhalb 25o° und stellen ein Gemisch dar, das aus wertvollen cyclischen Verbindungen, wie z. B. Chrysen und seinen Homologen, besteht.
  • Wird dieselbe Schwerbenzolfraktion dagegen unter sonst gleichen Bedingungen über einen in der üblichen Weise hergestellten Wolframsulfidkatalysator geleitet, so beträgt die Ausbeute an über 25o° siedenden cyclischen Stoffen nur 31%.
  • Beispiel 12 Leitet man ein Gemisch von Schwefeldampf und Wasserstoff in äquivalenten Mengen bei 44o° über einen nach Beispiel i hergestellten Wolframsulfidkatalysator, so findet eine praktisch vollständige Umsetzung zu Schwefelwasserstoff statt.
  • Wird dagegen als Katalysator ein Wolframstilfid verwendet, das nicht gemäß vorliegender. Erfindung hergestellt ist, so muß der D'urclisatz@zwr Erzielung derselben Umsetzung auf etwa 8o ofo verringert werden. Beispiel 13 Leitet man über einen durch Zersetzung des entsprechenden Sulfosalzes hergestellten Wolframsulfidkatalysator Cyclohexan in Dampfform bei 450 °, so erhält man ohne wesentliche Spaltung von Kohlenstoffbindungen ein Produkt, das zu 40 '/, aus Benzol besteht.
  • Bei Verwendung der bisher bekannten Wolframsulfidlcatalysatoren beträgt die Ausbeute an Benzol nur 32'/,.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Ausführung katalytischer Reaktionen, insbesondere zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen durch Druckhydrierung oder Kracken kohlenstoffhaltiger Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man Metallsulfide als Katalysatoren verwendet, die durch Erhitzen von Sulfo.-salzen hergestellt sind.
DEI40559D 1931-01-31 1931-01-31 Verfahren zur Ausfuehrung katalytischer Reaktionen, insbesondere zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen Expired DE685371C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1085287B (de) * 1954-06-28 1960-07-14 Ruhrgas Ag Verfahren zur Herstellung von Stadtgas neben Methan und bzw. oder hoeheren Kohlenwasserstoffen aus Schwefel-verbindungen enthaltenden Kohlenoxyd-Wasserstoff-Gemischen ueber Sulfidkatalysatoren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1085287B (de) * 1954-06-28 1960-07-14 Ruhrgas Ag Verfahren zur Herstellung von Stadtgas neben Methan und bzw. oder hoeheren Kohlenwasserstoffen aus Schwefel-verbindungen enthaltenden Kohlenoxyd-Wasserstoff-Gemischen ueber Sulfidkatalysatoren

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