AT140221B - Verfahren zur katalytischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien mit Wasserstoff. - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien mit Wasserstoff.

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AT140221B
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  Verfahren zur katalytischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien mit Wasserstoff. 



   Es ist bekannt, bei der   katalytisehen   Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien mit Wasser- stoff, insbesondere bei der Gewinnung wertvoller Kohlenwasserstoffe durch Druckhydrierung von Kohlen,
Teeren, Mineralölen u. dgl., als Katalysatoren Metallsulfide zu verwenden. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass diese Katalysatoren besonders gut wirksam sind, wenn sie durch Zersetzung von Sulfometallsäuren oder deren Salzen hergestellt wurden und vollständig in Form von
Sulfid vorliegen ; zweckmässig schützt man während und nach ihrer Herstellung die Katalysatoren gegen
Oxydation, um einer Verschlechterung ihrer Wirksamkeit vorzubeugen. Die durch   übliche   Fällung erhal- tenen Metallsulfid zeigen diese Wirkung nicht, weil sie anscheinend sofort nach ihrer Bildung zufolge ihrer Oberflächenbeschaffenheit Sauerstoff, wenn auch vielfach nur in sehr geringen Mengen, aufnehmen. 



   Man kann die im vorliegenden Fall zu verwendenden Metallsulfid beispielsweise durch Zersetzung sauerstoffreier Salze von   Sulfometallsäuren   unter völligem Ausschluss von oxydierend wirkenden Stoffen, insbesondere Sauerstoff oder Wasserdampf, herstellen. An Stelle der sauerstoffreien Salze von Sulfometall- säuren kann man auch sauerstoffhaltige verwenden ; in diesem Falle ist aber die Zersetzung unter gleich- zeitiger oder nachträglicher Behandlung mit sehwefelabgebenden Mitteln, wie z. B. Schwefel, Schwefel- wasserstoff oder kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen auszuführen. Die Zersetzung erfolgt bei erhöhter Temperatur, zweckmässig bei   200-500  C,   gegebenenfalls unter Druck.

   Unter Salzen von Sulfo- metallsäuren sind hier im üblichen Sinn Salze solcher Metallsäuren zu verstehen, deren Sauerstoff ganz oder teilweise durch Schwefel ersetzt ist. 



   Zur Herstellung der Katalysatoren kommen beispielsweise Salze von Sulfometallsäuren in Betracht, bei denen die Metalle der fünften und sechsten Gruppe des periodischen Systems angehören, wie Wolfram,
Molybdän, Chrom oder Vanadin usw. ; andere Metalle, die hier in Frage kommen, sind Kupfer, Rhenium usw. 



   Die Salze der Sulfometallsäuren werden beispielsweise durch Einleiten von Schwefelwasserstoff oder Zusatz von Sulfiden zu   wässrigen   Salzlösungen, z. B. von   Ammoniumwolframat,   erhalten. Das gebildete Salz, beispielsweise Ammoniumsulfowolframat, wird dann bei erhöhter Temperatur, z. B. bei
300  C, im Wasserstoff-, Stickstoff-,   Ammoniak- oder Kohlensäurestrom   in das entsprechende Sulfid umgewandelt. Ist bei der Herstellung des   Ammoniumsulfowolframates   auch nebenbei Oxysalz entstanden, so erhält man bei der Zersetzung mit den erwähnten Gasen auch Oxysulfid. Dieses wird dann durch Nach- behandeln bei erhöhter Temperatur, z.

   B. 400  C, gegebenenfalls unter Druck mit Schwefel, Schwefel- wasserstoff, Schwefelkohlenstoff, Kohlenoxysulfid, Merkaptanen u. dgl. in katalytisch hochwirksames
Sulfid bzw. Pölysulfid übergeführt. Diese Arbeitsweise lässt sich auch in einem Arbeitsgang ausführen, indem man den obengenannten Gasen schon bei der Zersetzung des Salzes der Sulfometallsäure Schwefel- dampf oder Schwefelverbindungen der genannten Art zugibt, oder solche bei der Zersetzung der genannte
Salze allein verwendet. Ein von Oxysalzen möglichst freies Ammoniumsulfowolframat kann man z.

   B. auch dadurch herstellen, dass man eine Lösung von Ammoniumwolframat in einen gegebenenfalls unter Druck stehenden Behälter, der mit Schwefelwasserstoff gefüllt ist, in feiner Verteilung mittels einer Düse einspritzt, wobei zum Ersatz des verbrauchten Schwefelwasserstoffs kontinuierlich frischer Schwefelwasser- stoff dem Behälter zugeführt wird. Die sich bildende   Ammoniumsulfowolframatlösung   wird am Boden des Gefässes abgelassen und unter Luftabschluss in eine ebenfalls unter Schwefelwasserstoffdruck stehende
Kristallisierpfanne geleitet. 

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 wolframatlösung in einer mit Füllkörpern, z. B.   Raschigringen,     gefüllten   Kolonne,   zweckmässig   im Gegenstrom, mit einer flüchtigen Sehwefelverbindung, z. B.

   Schwefelwasserstoff, in   Berührung   bringt und die gebildete   Ammoniumsulfowolframatlösung dann, wie oben beschrieben,   in eine Kristallisierpfanne leitet. 
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 besondere mit in anderer Weise erhaltenen Sulfiden, die z. B. aus Metall und Schwefel oder Schwefelverbindungen bzw. aus   Metalloxyden durch   Behandeln mit Schwefelwasserstoff bei erhöhter Temperatur hergestellt sind, verwendet werden. Es können auch schwer reduzierbare Metalloxyde zugesetzt werden. beispielsweise Zinkoxyd, Titanoxyd, Tonerde u. dgl. Auch kann man Träger verwenden, z. B. aktive Kohle, aktive Kieselsäure, aktive Tonerde, Bentonit, Floridaerde, Bauxit, Bimsstein, Magnesit, Magnesia, Chromoxyd u. dgl.

   Hiebei kann es vorteilhaft sein, die Salze der   Sulfometallsäure   gegebenenfalls zusammen mit andern Katalysatoren auf die Träger aufzubringen und alsdann erst die Zersetzung zu Sulfiden bzw. die Behandlung mit   fluchtigen Sehwefelverbindungen, u. zw.   am besten im Reaktionsraum selbst, vorzunehmen. 



   Die vorliegende Katalysatoren sind vorzüglich wirksam bei der Gewinnung wertvoller Kohlen- wasserstoffe durch Behandlung von   Kohle, Teeren, Mineralölen,   deren   Destillations-und Umwandlungs-   produkten mit Wasserstoff oder reduzierend wirkenden Gasen, die gebundenen Wasserstoff enthalten, insbesondere in strömendem Zustand und unter Druck, zweckmässig oberhalb 50 Atmosphären. Hiebei kann es sich um eine Aufspaltung der Ausgangsstoffe unter Anlagerung von Wasserstoff oder um eine   Überführung     aliphatiseher   Kohlenwasserstoffe in aromatische oder lediglich um eine Raffination der
Ausgangsstoffe, z.

   B. von   Rohbenzol,     Leuchtöl   u. dgl., oder um die Reinigung von Gasen oder um die
Hydrierung von ungesättigten und aromatischen Kohlenwasserstoffen handeln. 



   Die Katalysatoren sind besonders vorteilhaft für schwefelhaltige und sauerstoffreie Ausgangs- stoffe verwendbar. Bei stark sauerstoffhaltigen Ausgangsstoffen (z. B. phenolhaltigen) aber auch bei andern kann es unter Umständen von Vorteil sein, dem Gas oder den zu behandelnden Stoffen   flüchtige   oder bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, Schwefel- kohlenstoff u. dgl., zweckmässig kontinuierlich, zuzugeben. 



   Das vorliegende Verfahren gestattet z. B. bei der   Druekhydrierung   von   Kohlen, Teeren, Mineral-   ölen u. dgl. den Reaktionsraum mit höherem Durchsatz des zu veredelnden Stoffes in der Zeiteinheit zu belasten, als bei der Verwendung schwefelhaltiger Katalysatoren, die in anderer Weise hergestellt sind, ohne dabei die Ausbeute an wertvollen Produkten zu beeinträchtigen. Der Katlysator hat fernerhin den Vorteil, dass z. B. die Druekhydrierung bei niedrigerer Temperatur, z. B. um   50-70  C   und mehr niedriger, ausgeführt werden kann, als bei Verwendung von Sulfiden üblicher Herkunft, wodurch die
Bildung   gasförmiger   Kohlenwasserstoffe weitgehend verhütet wird.

   Die erhaltenen   Iittelöle   und höher- siedenden Produkte sind wasserstoffreieh und können mit Vorteil auf   Leuchtöle,   Dieselöle oder   Schmieröle   verarbeitet werden ; sie können auch einem Krackprozess unterworfen oder in den   Reaktionsofen zurück-   geführt werden und sind infolge ihres hohen Wasserstoffgehaltes leicht zu wertvollen niedrigersiedenden
Produkten aufspaltbar. 



   Es ist wahrscheinlich, dass die nach vorliegender Erfindung erhaltenen Katalysatoren vollständig sauerstoffrei sind und vielleicht beruht ihre hervorragende Wirksamkeit gerade auf dieser Bedingung. 



   Die vorliegenden Katalysatoren lassen sich auch infolge ihrer guten Hydrierwirkung mit besonderem Vorteil dazu verwenden, wasserstoffarme Ausgangsprodukte, die zur Herstellung von Benzin durch Druckhydrierung oder Kracken ungeeignet sind, schon bei relativ niedrigerer Temperatur, z. B. bei   300-3500 C, ohne wesentliche Spaltung   in wasserstoffreiche Produkte überzuführen. 



   In gleicher Weise können sauerstoff-oder schwefelhaltige Kohlenwasserstoffteile mit diesen Katalysatoren, in Gegenwart von Wasserstoff, von Sauerstoff bzw. Schwefel befreit werden und dann   anschliessend   einer Kraekung, gegebenenfalls in Anwesenheit von Wasserstoff, unterworfen werden. 



   Die Herstellung von   Leuchtölen   und   Schmierölen   durch Druekhydrierung lässt sich mit den vorliegenden Katalysatoren ebenfalls unter wesentlich höheren Durchätzen als mit den bisher bekannten Katalysatoren durchführen. 



   Jedenfalls hat es sieh als zweckmässig erwiesen, während und nach der Herstellung der Katalysatoren einer Verschlechterung ihrer Wirksamkeit durch Oxydation vorzubeugen. Wohl leiden die Katalysatoren im allgemeinen keinen Schaden, wenn sie auf kurze Zeit an die Luft gebracht werden, beispielsweise beim Einbringen in das Reaktionsgefäss, oder wenn man sie pulvert und presst. Doch kann es vorteilhaft sein, unter   Luftausschluss,   z. B. in einer   Stickstoffatmosphäre,   auch bei diesen Manipu-   [ationen   zu arbeiten. Auch kann es zweckmässig sein, den Katalysator direkt im Reaktionsgefäss herzu-   stellen. Unbedingt schädlich ist jedoch   ein längeres Liegenlassen an der Luft und beim Lagern ist es zweckmässig, eine Stickstoffatmosphäre anzuwenden. 



   Unter   ähnlichen   Bedingungen hergestelltes Eisensulfid zeigt geringere Wirksamkeit und wird hier für sich allein nicht beansprucht. Es kann aber zusammen mit andern nach der vorliegenden ErfinJung hergestellten hochwirksamen   Sehwerme   allsulfiden verwendet werden. 

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   Beispiel 1 : In eine Lösung von 1   Wolframsäurehydrat in 12 f Ammoniakwasser   von der
Dichte 0'950 wird Schwefelwasserstoff bis zur Sättigung eingeleitet. Bei längerem Stehen scheiden sich die gut ausgebildeten goldgelben Kristalle des Ammonsulfowolframats aus. Bei dem Einleiten des Schwefel- wasserstoffes ist darauf zu achten, dass sich nebenher kein Ammonoxysulfowolframat ausscheidet, was j leicht geschehen kann, wenn die Temperatur der Lösung zu tief wird. Man arbeitet zweckmässig bei zirka   300 C.   Das bei vorsichtigem Arbeiten frei von Ammonoxysulfowolframat erhaltene   Ammonsulfowolframat   wird im Vakuum gut getrocknet und im trockenen   Wasserstoff- oder Kohlensäurestrom   bei 300  C zer- setzt.

   Das so erhaltene Wolframdisulfid wird durch   Pressen, zweckmässig   unter hohem Druck, zu   Stücken   geformt und in einem Hochdruckofen fest angeordnet. Leitet man über diesen Katalysator bei 425  C I zusammen mit Wasserstoff von 200 Atm. ein Mittelöl, das durch   Drurkhydrierung   aus Braunkohlen- 
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Anteilen besteht. Dieses Benzin enthält   40-45% unter 100"C übergehende   Bestandteile, ist frei von ungesättigten Kohlenwasserstoffen und Phenolen. Die Anteile über 180  C sind sehr gut als Dieselöl oder   Leuchtöl   verwendbar. 



  Statt des Wolframdisulfides allein lassen sieh mit gutem Erfolg auch Mischungen mit andern, 
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 miniumsulfid   oder Aluminiumsulfür, Vanadinsulfid, Chromsulfid, Molybdänsulfid,   Mangansulfid, Rhenium- sulfid, Kobaltsulfid,   Niekelsulfid   und andere verwenden. 



   Beispiel 2 : Das nach Beispiel 1 hergestellte Wolframdisulfid wird mit 20% Floridaerde gemischt und bei gewöhnlicher Temperatur mit Wasser angepastet, getrocknet und in stückiger Form in einem   Hochdruekofen   fest angeordnet und unter Hindurchströmen von Wasserstoff bei 200 Atm. Druck langsam auf 425  C erhitzt. Dann wird ein Mittelöl (Sp.   200-325  C),   das durch Destillation aus Roherdöl gewonnen wurde, zusammen mit Wasserstoff bei 200 Atm. über diesen Katalysator geleitet. Hinter dem Ofen lässt sich ein Produkt kondensieren, das zur Hälfte aus wasserhellem Benzin, zur Hälfte aus einem wasserstoff- reichen Mittelöl besteht, welches ein sehr gutes   Leuehtöl   darstellt. Zur Erhöhung der Klopffestigkeit kann man das Benzin beispielsweise mit Krackbenzin vermischen. 



   Beispiel   3 : Ammoniumoxysulfowolframat   wird durch Überleiten von Schwefelwasserstoff bei zirka 400  C vollständig in Wolframdisulfid übergeführt. Dieses wird zu   Stueken   geformt und in einem
Hoehdruekraum fest angeordnet. Leitet man darüber bei   430  C zusammen mit   Wasserstoff bei 250 Atm. 



   Druck ein Mittelöl, das durch Druckhydrierung von   Steinkohlentieftemperaturteer   gewonnen wurde, so erhält man ein Produkt, das zu 50% aus bis 180  C siedenden Anteilen besteht. Der Rest ist als Dieselöl verwendbar. 



   Beispiel 4 : Wolframsäurehydrat wird mit Ammoniumsulfid oder mit Ammoniumpolysulfid 
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 mit Schwefelwasserstoff behandelt. Das entstandene Wolframdisulfid wird im   Hochdruckofen   in stückiger Form angeordnet und bei   4300 C zusammen   mit Wasserstoff von 200 Atm. Druck amerikanisches Gasöl darüber geleitet. Man erhält ein wasserhelles Produkt mit   65%   bis 180  C siedenden Anteilen. 



   Beispiel 5 : Auf dem Wege über das   Sulfometallsalx   erhaltenes Rheniumsulfid wird zwecks Erniedrigung seiner Pyrophorität mit Benzindämpfen beladen und dann durch Pressen mit einer hydraulischen Presse geformt und auf die gewünschte Grösse gebracht. Leitet man über diesen Katalysator bei 425   C in Gegenwart von Wasserstoff und unter 200 Atm. Druck ein Gasöl, so erhält man ein Reaktionsprodukt, das zu   50%   aus unter 180  C siedenden Anteilen besteht. Der Rest stellt ein äusserst wasserstoffreiches Mttelöl dar. 



   Beispiel 6 : In eine Lösung von   20%   Molybdänsäure in   15% igem Ammoniak   wird Schwefelwasserstoff bis zur Sättigung eingeleitet. Hiebei entsteht in guter Ausbeute ein Niederschlag von Ammoniumsulfomolybdat in Form rotvioletter Nadeln, der abgetrennt, mit Alkohol und Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet wird. Das so erhaltene Ammoniumsulfomolybdat wird im trockenen Wasserstoffstrom bei   400  C   zu Molybdändisulfid zersetzt. 



   Dieser Katalysator wird in   stückiger   Form im   Hochdruekofen   fest angeordnet und im Wasserstoffstrom bei 200 Atm. Druck langsam auf 450   C erhitzt. Dann wird zusammen mit Wasserstoff bei dieser Temperatur ein Mittelöl darüber geleitet, das durch Druckhydrierung aus deutschem Erdöl gewonnen wurde. Man erhält dabei ein wasserhelles Produkt, das zu   60%   aus bis 180  C siedenden Anteilen besteht. 



  Die restlichen   40%   können entweder erneut über den Katalysator geleitet werden oder als   Leuchtöl   bzw. 
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 stoff bei 50 Atm. Druck und bei einer Temperatur von 425  C die Dämpfe eines Benzins geleitet, das durch Schwelung von Braunkohle gewonnen wurde und als Motorbetriebsstoff nur nach chemischer Raffination, wobei aber sehr erhebliche Verluste auftreten, verwendet werden kann. Man erhält in fast quantitativer Ausbeute ein Benzin, das praktisch frei von Schwefelverbindungen und an Wasserstoff nicht abgesättigten Kohlenwasserstoffen ist und als Motorbetriebsstoff benutzt werden kann.

   Der Vorzug dieses Katalysators gegenüber den bisher bekannten besteht bei dieser Arbeitsweise darin, dass man mit relativ hohen Durchsätzen schon bei mässig erhöhten Drucken arbeiten kann, bei denen das Benzin infolge Dehydrierung 

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   In analoger Weise kann man statt des Braunkohlensehwelbenzins auch Steinkohlensehwelbenzine,
Rohbenzol, Krackbenzine aus Teeren und Erdölen oder Schieferölbenzine verwenden. 



   Beispiel 8 : Ein durch Destillation von Erdöl gewonnenes   Mittelöl   wird in dampfförmigem
Zustand mit geringem Partialdruck, nämlich einem solchen von weniger als 10 Atm., z. B. 6 Atm., unter   200 Atm. Gesamtdruck bei 4250 C zusammen mit Wasserstoff   über einen nach Beispiel 1 hergestellten
Katalysator geleitet. Das erhaltene Reaktionsprodukt siedet zu   50%   bis 100  C und zu   40%   bis 160  C. 



  Etwa die gleiche   Menge desselben Mittelöls   wird mit hohem Partialdruck, nämlich einem solchen von mehr als 10 Atm., z. B. 35 Atm., mit Wasserstoff unter demselben Druck bei einer Temperatur von   5250 C über   einen aus   Molybdänsäure   und Zinkoxyd bestehenden Katalysator geleitet. Man erhält ein Produkt, von dem 5-10%   bis ; 100  C, 45% bis 150  C   und der Rest bis 180  C siedet. Die in den beiden Stufen hergestellten Reaktionsprodukte werden miteinander gemischt und ein   Motorbrennstoff   erhalten, der die Siedekurve eines   handelsüblichen   Benzins und ausgezeichnete motorische Eigenschaften besitzt. 



   Beispiel 9 : Das durch Schmelzen von Kaliumchromat mit einem Gemisch von Natrium-und Kaliumcarbonat und Schwefel erhaltene Natriumsulfoehromit wird mit verdünnter Salzsäure unter   Luftabschluss in die freie Säure übergeführt.   Diese wird bei 300  C unter Überleiten von trockenem Wasserstoff, dem Schwefelwasserstoff beigemischt ist, in Chromsulfid   übergeführt.   



   Über einen so hergestellten Katalysator werden die Dämpfe von m-Kresol zusammen mit Wasserstoff   unter 250 Atm. Druck und bei einer Temperatur von 4200 C geleitet. Das m- Kresol wird fast   quantitativ in Kohlenwasserstoffe   übergeführt,   die zum grössten Teil aus Methylcyclohexan bestehen. Dem Wasserstoff und dem Ausgangsprodukt wird soviel Schwefelwasserstoff zugesetzt, dass die Konzentration an Schwefelwasserstoff im Hydriergas zirka   0'8% beträgt.   



   Beispiel 10 : Eine konzentrierte Lösung von Natriumvanadat wird zu einem grossen   Überschuss   konzentrierter Ammoniumhydrosulfidlösung, die durch Sättigen einer   33% igen Ammoniaklösung   mit Schwefelwasserstoff erhalten wurde, zugegeben. Es bilden sich nach einigem Stehen gut ausgebildete Kristalle des Ammoniumsulfovanadats, die rasch abgesaugt, mit Alkohol und Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet werden. Das so hergestellte Sulfosalz wird in trockenem Wasserstoffstrom unter Zugabe von trockenem Schwefelwasserstoff bei 350  C zu Vanadinsulfid zersetzt. 



    Über diesen Katalysator leitet man bei375  C und einem Druck von lOOAtm. Wasserstoff zusammen   mit den Dämpfen eines ungereinigten Rohbenzols, wie es bei der Verkokung von Steinkohle erhalten wird. Die den Reaktionsofen verlassenden Gase und Dämpfe scheiden beim Abkühlen ein Produkt ab, das ein einwandfreies Motorenbenzol darstellt. Das Produkt ist frei von Verbindungen, welche mit Sehwefelsäure   Verfärbung ? n geben, sowie solchen   Stoffen, die beim Verdampfen zu Verharzungen führen und ist praktisch frei von Schwefel. Wird mit einem in gewöhnlicher Weise, z. B. durch Fällung, hergestellten Vanadinsulfid unter gleichen Bedingungen gearbeitet, so ist der erzielte Raffinationseffekt geringer. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur katalytischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien mit Wasserstoff, insbesondere zur Gewinnung wertvoller Kohlenwasserstoffe durch Druckhydrierung kohlenstoffhaltiger Materialien in Gegenwart von andern Sehwermetallsulfiden als Eisensulfid, insbesondere von Schwer-   metallsulfiden   der fünften und sechsten Gruppe des periodischen Systems, gegebenenfalls zusammen mit andern unter den Arbeitsbedingungen keinen Sauerstoff abgebenden Katalysatoren, dadurch   gekenn-   zeichnet, dass das verwendete Metallsulfid auf dem Wege über die   Sulfometallsäuren   oder deren Salze bei erhöhter Temperatur hergestellt wurde.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallsulfid durch Zersetzung von sauerstoffreien Sulfometallsäuren oder deren Salzen in Abwesenheit von oxydierend wirkenden Stoffen hergestellt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die metallsulfid durch Zersetzung von sauerstoffhaltigen Sulfometallsäuren oder deren Salzen unter gleichzeitiger oder nachträglicher Behandlung mit Schwefel, flüchtigen kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen oder Schwefelwasser- stoff hergestellt werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ammoniumsalz einer Sulfometallsäure der Zersetzung unterworfen wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung des Katalysators bei Temperaturen oberhalb 3000 C, gegebenenfalls unter Druck gearbeitet wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung des Katalysators Wasserstoff oder andere nicht oder unwesentlich an der Reaktion teilnehmende Gase zugesetzt werden.
AT140221D 1931-12-24 1931-12-24 Verfahren zur katalytischen Behandlung von kohlenstoffhaltigen Materialien mit Wasserstoff. AT140221B (de)

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