DE7713701U1 - Naehmaschine mit einer naehgut-fuehrungsvorrichtung - Google Patents

Description

PFAFF INDUSTRIEMASCHINEN GMBH KAISERSLAUTERN

29- April 1977

Nähmaschine mit einer Nähgut-Führungsvorrichtung

Die Neuerung betrifft eine Nähmaschine zum Herstellen randparalleler Nähte an Nähgutlagen beliebiger Kontur mit wenig-, stens einem Stoffschieber und einer Führungsvorrichtung, bestehend aus wenigstens zwei, einen Durchgangsraum und einen seitlich vor der Stichbildestelle gelegenen Druckpunkt für eine Nähgutlage bildenden Platten, deren obere gegenüber der unterer., vertikal bewegbar ist, einem Lineal, das seitlich und in spitzem Winkel zu einer in Werkstückvorschubrichtung durch die Nadelachse verlaufenden Linie angeordnet ist, und einer auf die obere Platte einwirkenden Andruckfeder.

Eine bekannte Führungsvorrichtung für die konturenmäßige Ausrichtung einer Nähgutlage besteht aus einer unteren und einer mittels Parallelogrammlenkern parallel zu dieser angeordneten, auf- und abbewegbaren oberen Platte. An der Unterseite der oberen Platte ist seitlich vor der Stichbildestelle ein kuppenförmig ausgebildetes Druckstück angeordnet. Mittels einer Druckfeder wird die obere Platte gegen die untere gedrückt, so daß das Druckstück während der Vorschubbewegung des Nähgutes eine Bremswirkung auf dieses ausübt, wodurch die Nähgutlage eine Drehbewegung ausführt und sich an ein Lineal anlegt, welches sich im spitzen Winkel zu einer in Vorschubrichtung durch die Nadelachse verlaufenden Linie erstreckt.

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Beim Herstellen randparalleler Nähte an hinteren Hosenteilen treten an der Übergangsstelle vom Gesäßabschnitt zum Beinabschnitt Schwierigkeiten auf. Da die Schnittkanten von Gesäßabschnitt und Beinabschnitt in den einander benachbarten Bereichen jeweils die Form eines Innenbogens haben, ergibt sich im Bereich der Übergangsstelle der beiden Bögen ein abrupter, winkliger Kantenverlauf. Hierbei besteht die Gefahr, daß infolge des von der Führungsvorrichtung auf das Hosenteil ausgeübten Ausrichtungsdrehmomentes der im Bereich der Übergangsstelle winklig zulaufende Abschnitt deformiert wird. Überdies reicht aufgrund des winkligen Kantenverlaufes die Ausrichtwirkung der Führungsvorrichtung allein nicht aus, um das Hosenteil an der Übergangsstelle konturenmäßig auszurichten, vielmehr muß zusätzlich noch von Hand geführt werden. In diesem Fall wird jedoch die Ausrichttätigkeit der Bedienungsperson durch die Bremswirkung des Druckstückes behindert.

Zur Überwindung dieser Nachteile liegt der Neuerung die technische Aufgabe zugrunde, eine Führungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches so auszubilden, daß die Ausrichtwirkung der Vorrichtung während des Nähens aufhebbar ist, der in der Führungsvorrichtung befindliche Teil der Schnittkante der Nähgutlage dennoch bei aufgehobener Ausrichtwirkung gegen Einrollen und Umbiegen gesichert ist.

Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder mit einem zwischen einer Arbeits- und einer Ruhestellung bewegbaren Spannglied verbunden und der oberen Platte eine bei in Ruhestellung befindlichem Spannglied wirksame Abhebefeder zugeordnet ist.

Durch Betätigen des mit der Andruckfeder zusammenwirkenden Spanngliedes läßt sich während des Durchlaufes der Übergangsstelle eines Hosenteiles durch die Führungsvorrichtung die Andruckfeder völlig entspannen, so daß sie keine Anpreßwirkung mehr auf die obere Platte ausübt. Die zweckmäßigerweise schwächer

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ausgebildete und daher erst nach dem Entspannen der Andruckfeder wirksame Abhebefeder ist so eingestellt, daß sie das Gewicht der oberen Platte ausgleicht. Auf diese Weise schwebt die obere Platte dicht über der Nähgutlage, übt somit im Bereich des Druckstückes keine Bremswirkung mehr aus und ermöglicht es somit der Bedienungsperson, die Nähgutlage leicht und unbehindert von Hand zu führen. Während dieser Zeit wirkt die obere Platte als Nieder-* halter für die Nähgutlage und verhindert dadurch, daß sich deren Schnittkante am Lineal der Führungsvorrichtung einrollt oder umbiegt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Neuerung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder von einer Zugfeder und das Spannglied von der Kolbenstange eines DruckluftZylinders gebildet ist.

Die Neuerung wird durch die nachfolgende Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.

Die in der Zeichnung dargestellte Nähmaschine 1 ist in einer Tischplatte 2 eingebaut. Von der Nähmaschine 1 ist nur ein Teil des Gehäusearmes 3 und des Kopfes k gezeigt. Im Kopf 4t ist eine in bekannter Weise auf- und abbewegbare Nadelstange 5 mit einer Nadel 6 sowie eine Drückerstange 7 mit einem Drückerfuß 8 gelagert.

Die Führungsvorrichtung 9 besteht im wesentlichen aus einer unteren Platte 10 und einer oberen Platte 11. Auf dem rechten Ende der unteren Platte 10 ist eine abgekröpfte Gelenkplatte 12 eines Scharniergelenkes 13 befestigt, dessen andere Gelenkplatte l4 auf der Tischplatte 2 angeordnet ist. In der unteren Platte 10 sind mehrere vertikal aufrecht stehende zylindrische Stifte 15 befestigt, die durch entsprechende, nicht dargestellte Öffnungen der oberen Platte 11 hindurchragen. Die Stifte 15 bilden für eine zwischen den beiden Platten 10, 11 befindliche Nähgutlage ein nicht näher bezeichnetes Lineal, an welchem sich die Schnittkante der Nähgutlage anlegt.

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Au'f der unteren Platte 10 ist ein Aufsatz l6 angeordnet, in dem zwei Parallellenker 17 gelagert sind. An dem dem Aufsatz l6 gegenüberliegenden Ende der Parallellenker 17 ist ein Träger l8 angelenkt, an dessem unteren Ende die obere Platte 11 befestigt ist. Durch die Verwendung der Parallellenker 17 ist die obere Platte 11 auf- und abbewegbar, wobei sie stets in einer zur unteren Platte 10 parallelen Lage verbleibt. An der Unterseite der oberen Platte 11 ist ein kuppenfb'rmig ausgebildetes Druckstück 19 befestigt.

Am oberen Ende des Trägers l8 ist ein Winkelstück 20 angeordnet, auf dem eine Gewindemutter 21 befestigt ist. In der Gewindemutter 21 ist eine Stellschraube 22 aufgenommen, an derem unteren Ende eine als Andruckfeder wirkende Zugfeder 23 derart angeordnet ist, daß sie sich relativ zur Stellschraube 22 verdrehen kann, daß aber das Ende der Zugfeder 23 in axialer Richtung fest mit der Stellschraube 22 verbunden ist. An der Unterseite der unteren Platte 10 ist ein Druckluftzylinder 2k angeordnet, der durtu eine Bohrung 25 der Tischplatte 2 hindurchragt. An der Kolbenstange 26 des Druckluftzylinders 2k ist ein Bundzapfen 27 angeordnet, auf dem das untere Ende der Zugfeder 23 mit Preßsitz befestigt ist. Der Druckluftzylinder 2k weist keine Rückholfeder für den Kolben auf. Bei Beaufschlagung mit Druckluft wird die Kolbenstange 26 nach abwärts gezogen, wodurch sie für die Zugfeder als Spannglied wirkt. Nach Entlüftung des DruckluftZylinders 2k entspannt sich die Zugfeder 23, indem sie die Kolbenstange 26 nach aufwärts zieht.

Auf der unteren Platte 10 ist neben dem Aufsatz l6 ein Gewindebolzen 28 befestigt, der eine als Abhebefeder wirkende Druckfeder 29 und eine Stellmutter 30 trägt. Die Druckfeder 29 stützt sich an einem Winkelstück 31 ab, das auf dem oberen Parallellenker 17 befestigt ist»

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Auf der unteren Platte 10 ist ferner ein mit Druckluft beaufschlagbarer Hubzylinder 32 angeordnet, dessen Stößel 33 bei beaufschlagtem Hubzylinder 32 den unteren Parallellenker 17 und damit die obere Platte 11 so weit anhebt, daß das Nähgut ohne Schwierigkeiten in die Führungsvorrichtung 9 eingelegt werden kann.

Bei wirksamer Führungsvorrichtung 9 ist der Druckluftzylinder 2k mit Druckluft beaufschlagt, wodurch sich die Kolbenstange 26 in der unteren Stellung befindet und die Zugfeder 23 gespannt ist. Hierbei zieht die Zugfeder 23 die obere Platte 11 gegen die zwischen den Platten 10, 11 befindliche Nähgutlage, so daß das Druckstück 19 während der Vorschubbewegung der Nähgutlage auf diese eine Bremswirkung ausübt. Infolge dieser Bremswirkung führt die Nähgutlage eine Drehbewegung aus und legt sich an das von den Stiften 15 gebildete Lineal an. Die Druckfeder 29 ist schwächer ausgebildet als die Zugfeder 23, so daß sie während dieser Zeit die obere Platte 11 nicht anzuheben vermag.

Bevor beim Nähen von Hosenteilen die Übergangsstelle vom Gesäßzum Beinabschnitt eines hinteren Hosenteils in die führungsvorrichtung 9 einläuft, wird der Druckluftzylinder 2k entlüftet, worauf sich sofort die Zugfeder 23 zusammenzieht und entspannt, wobei die Kolbenstange 26 nach aufwärts gezogen wird. Sobald die Zugfeder 23 entspannt ist, hebt die Druckfeder 29 die obere Platte 11 leicht an, so daß sie dicht über dem Hosenteil schwebt. In diesem Schwebezustand übt das Druckstück keine Bremswirkung mehr auf das Hosenteil aus, so daß die Bedienungsperson das Hosenteil leicht von Hand führen kann. Während dieser Zeit wirkt die obere Platte 11 als Niederhalter und verhindert dadurch, daß sich die Schnittkante des Hosenteils an den Stiften 15 einrollt oder umbiegt .

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Claims (2)

1. Nähmaschine zum Herstellen randparalleler Nähte an Nähgutlagen beliebiger Kontur mit wenigstens einem Stoffschieber und einer Führungsvorrichtung, bestehend aus wenigstens zwei, einen Durchgangsraum und einen seitlich vor der Stichbildestelle gelegenen Druckpunkt für eine Nähgutlage bildenden Platten, deren obere gegenüber der unteren vertikal bewegbar ist, einem Lineal, das seitlich und in spitzem Winkel zu einer in Werkstückvorschubrichtung durch die Nadelachse verlaufenden Linie angeordnet ist, und einer auf die obere Platte einwirkenden Andruckfeder, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder (23) mit einem zwischen einer Arbeits- und einer Ruhestellung bewegbaren Spannglied (26) verbunden und der oberen Platte (ll) eine bei in Ruhestellung befindlichem Spannglied (26) wirksame Abhebefeder (29) zugeordnet ist.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckfeder von einer Zugfeder (23) und das Spannglied von der Kolbenstange (26) eines Druckluftzylinders (2k) gebildet ist.

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