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Nähmaschine mit Stoffschieber und Vorscbubrolle Die Erfindung betrifft
Nähmaschinen mit einem Stoffschieber, der in Vierfachbewegung gegen die Unterseite
des Stoffes wirkt und mit einer aussetzend angetriebenen oberen Vorschubrolle zusammen
den Stoff vorschiebt.
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Wenn eine derartige Vprschubvorrichtung arbeitet, ohne daß Stoff zwischen
den beiden Teilen ist, wie das am Ende einer Naht eintritt, so fällt bei jedem raschen
Abwärtsgang des Stoffschiebers die Vorschubrolle gegen die Oberseite des Stoffträgers
bzw. der Stichplatte, und andererseits tritt der Stoffschieber bei jedem Aufwärtsgang;
der mit großer Geschwindigkeit erfolgt, in Eingriff mit der Vorschubrolle. Da Stoffschieber
und Vorschubrolle mit Greiferzähnen versehen sind, so tritt eine Abnutzung der Zähne
wie auch der Oberfläche der Stichplatte oder des Stoffträgers ein.
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Die Erfindung will eine Vorschubeinrichtung schaffen, bei der diese
Mängel beseitigt oder stark verringert sind. Sie besteht insbesondere üi der Anordnung
eines sehr einfachen Anschlages, der leicht einstellbar ist. Dieser begrenzt die
Abwärtsbewegung der Vorschubrolle, wenn die Maschine läuft, ohne daß Stoff zwischen
Stoffschieber und Vorschubrolle vorhanden ist.
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Gemäß der Erfindung wird der Anschlag durch den Kopf einer einstellbaren
Schraube gebildet, der mit einer waagerechten Fläche am oberen Ende der die Vorschubrolle
tragenden, lotrecht (parallel zur Stoffdrücker-Stange) verschiebbaren Stange zusammenwirkt;
die Schraube ist in einen am Maschinenkopf befestigten Klotz von unten her eingeschraubt,
und das obere Ende der Schraube, das mit einem Schlitz versehen ist, tritt durch
den Klotz nach oben heraus, so daß die Schraube von oben her leicht eingestellt
und durch eine Sicherungsmutter in, ihren Lage festgehalten werden kann.
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Die Erfindung ist durch die Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i eine schaubildliche Ansicht der Maschine (die Hauptteile
des Gehäuses in strichpunktierten Linien), Fig. a einen Teilaufriß (im Schnitt)
durch die Anschlagvorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 3 einen Teilschnitt nach
Linie a-a in Fig. z, Fig. 4 eine schaubildliche Teildarstellung des Drückerfußes.
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Das Maschinengehäuse besteht wie üblich aus den durch eine Brücke
32 verbundenen Ständern 30, 31, die bei 35 den Maschinenkopf und mittels
eines winkelförmigen Armes 33, 34 den Stoffträger 36 tragen, auf dem die Stichplatte
45 angebracht ist. Die Maschine weist drei fadenführende Nadeln 65 an einer Nadelstange
i i o auf, die mit nicht dargestellten Greifervorrichtungen innerhalb des Stoffträgers
zusammenwirken. Die Vorschubeinrichtung besteht aus einem gezahnten Stoffschieber
95 mit Vierfachbewegung, der durch Schlitze 96 der Stichplatte 45 auf den Stoff
wirkt. Auf die Oberseite des Stoffes wirkt
der Drückerfuß i50 an
der in Lagern I41, 142 unter Wirkung einer Schraubenfeder 143 stehenden Drückerfußstange
i 4o. Durch .eine lange Mutter 144 ist die Spannung der Feder 143 einstellbar. Von
dem in üblicher Weise geschlitzten und durch eine Klemmschraube an der Stange 140
zu befestigenden Körper 145 des Drückerfußes gehen gabelartige Arme 147, 148 aus,
an denen bei 149 der Fuß 15o auswechselbar befestigt und durch eine Schraube 156
gesichert ist.
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Neben dem Drückerfuß wirkt auf die Oberseite des Stoffes die aussetzend
angetriebene Rolle 16o an einer parallel zur Stange 14o im Maschinengestellgeführten
rechteckigen Stange 165, die in zwei gekrümmte Arme 166 ausläuft, auf denen die
Welle 16o auf einem Bolzen 167 gelagert ist. Die Stange 165 wird durch eine bei
169 am Maschinenkopf befestigte Flachfeder 168 nach unten gedrückt, die einen seitlich
vorspringenden Stift 270
der Stange i 65 nach unten zu drücken sucht. Die
Federspannung kann durch eine Stellschraube 168- eingestellt werden.
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Die Vorschubrolle 16o wird aussetzend von der Hauptwelle 112 der Maschine
durch eine Schnecke 176 angetrieben, die nur auf einem Teil des Umganges Steigung
aufweist und in die ein Schneckenrad 17'9 eingreift, das über Zwischenräder 181.,
183, 186 in ein breites Stirnrad 174 eingreift, das am oberen Ende einer lotrechten
Welle 17o befestigt ist, die in der Stange 165 gelagert und durch einen Bundring
171 in ihrer Stellung gehalten wird und am unteren Ende ein Schraubenrad 162 trägt,
das mit einer Schraubenradverzahnung am Umfange der Rolle 16o zusammenwirkt, die
gleichzeitig auch zum Stoffvorschub dient. Der aussetzende Antrieb erfolgt jedesmal
dann, wenn die Nadeln. 65 den Stoff verlassen haben und wenn der Stoffschieber 95
den oberen waagerechten Teil seiner Vierfachbewegung (von rechts nach links in Fig.
2) ausführt.
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Drückerfuß und Vorschubrolle stehen unter Wirkung eines Drückerfußhebers,
der saus einer auf dem Bolzen t 16 am Maschinenkopf gelagerten Hülse 115 bestellt,
die durch einen Arm 117 bis zu einem Anschlag 117a gedreht werden kann, auf den
entgegen der Wirkung einer Schraubenfeder i i 9 eine Stange; 118 wirkt, die beispielsweise
durch einen Fußhebel bewegt werden kwm. Ferner kann der Arm 117 durch einen Handhebel
i28 beeinflußt werden.
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Von der Hülse 15 gehen zwei Arme 195 und 121 aus. Der Arm 19 5 wirkt
mittels eines Tortsatzes 196 ,auf die Unterseite des Stiftes 27o an der Stange 165,
während der Arm 12I mit einem'Plättchen 122 unter einen Lappen 123 am Drückerfußkörper
greift. Beim Niederdrücken des Armes 117 werden also Drückerfuß und Vorschubrolle
unter überwindung der Spannung der Federn 168 und 143 gleichzeitig angehoben. Beim.
Anheben der Stange 165 gleiten die Zähne des Zahnrädchens 174 in den Zähnen des
Antriebsrades 186, ohne daß die Getriebeverbindung irgendwie geändert wird.
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Wenn die Maschine läuft, ohne daß Stoff zwischen Vorschubrolle und
Stoffschieber auf dem Stoffträger liegt, wie es z. B. regelmäßig am Ende einer Naht
und vor Beginn der Naht am nächsten Werkstück eintritt, so sucht, wenn der Drückerfußheber
nicht in Tätigkeit gesetzt ist, die Rolle 16o in Berührung mit dem Stoffträger zu
kommen. Es wird bei den bisherigen Maschinen dieser Art die Abwärtsbewegung der
Vorschubrolle nur dadurch begrenzt, daß ihre gezahnte Umfläche mit der Oberfläche
des Stoffträgers bzw. der Stichplatte in Berührung kommt, und zwar derart, daß der
Stoffschieber mit Vierfach.-bewegung bei jedem Aufwärts- und Abwärtsgang unmittelbar
in Eingriff mit der Verzahnung der Vorschubrolle gelangt, sie zunächst anhebt und
dann fallen läßt. jedesmal, wenn die Vorschubrolle so durch die raschen- Auf- und
Niederbewegungen des Stoffschiebers 95 fallen gelassen wird, schlägt ihre Verzahnung
gegen den Stoffträger- bzw. die Stichplatte, wodurch die miteinandex in Berührung
gelangenden Flächen abgenutzt und beschädigt werden.
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Gemäß der Erfindung ist deshalb ein einstellbarer Anschlag vorgesehen,
durch den die Abwärtsbewegung der Vorschubrolle so begrenzt werden kann, daß die
Berührung ihrer gezahnten Umfläche mit der Oberfläche der Stichplatte bei jedesmaligem
Heben und Senken der Vorschubrolle 16o verhütet wird, wenn die Maschine läuft, ohne
daß Stoff zwischen den Teilen der Vorschubvorrichtung vorhanden ist; dadurch wird
die Abnutzung der Teile beseitigt oder auf das geringstmögliche Maß gebracht.
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Zu dem erwähnten Zweck ist am oberen Ende der Drückerstange 165 eine
Öffnung 200 (Fig. 2 und 3) angebracht, derart, daß quer zum oberen Ende der Stange
eine Fläche 200a entsteht, durch welche eine Kopfschraube tot lose nach oben geht,
deren Kopf sich gegen die Unterseite der Wandung 2ooa legt. Die Schraube selbst
ist in Gewinde eines Klotzes 202 eingeschraubt, der am Maschinenkopf 35 im oberen
Ende der Schlitzführung für die Stange 165 durch eine Schraube 2o3 befestigt ist.
Das über den Klotz 202 vorstehende Ende der Schraube ist geschlitzt und kann durch
einen Schraubenzieher leicht gedreht und eingestellt werden. Zur Sicherung der Stellung
dient eine
Mutter 204. Hierdurch kann die Lage des Schraubenkopfes,
der einen. Anschlag bildet, der die Abwärtsbewegung der # Stange 165 begrenzt, eingestellt
und damit :auch die Abwärtsbewegung der Rolle 16o eingestellt werden.
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Fig. z zeigt eine solche Einstellung der Schraube 2o2, bei der die
Vorschubrolle i 6o so weit nach unten gehen kann, daß ihre gezahnte Umfangsfläche
gerade frei von der Stichplatte bleibt, wenn kein Stoff zwischen beiden Teilen ist,
während sie andererseits imstande ist, zwischen Stichplatte, Drückerfuß und eingeführten
Stoff zu greifen und wirksam vorzuschieben. Diese beschriebene Einstellung würde
für verhältnismäßig feinen Stoff passen; wenn kein Stoff vorhanden ist, wie beim
Abketten, so wird dann trotzdem die Vorschubrolle nicht in Berührung mit der Stichplattenoberfläche
bzw. Stoffträgeroberfläche gelangen. Beim Verarbeiten von sehr dickem Stoff kann
die Schraube toi in eine Stellung gebracht werden, durch die die Abwärtsbewegung
der Vorschubrolle 16o 11 einer Höhe begrenzt wird, in welcher ihre gezahnte Umfangsfläche
auch frei von dem oberen Teil der Bewegungsbahn der Zähne des Stoffschiebers 95
ist, so daß in diesem Falle nicht nur ein Auftreffen der Rolle auf die Stichplatte,
sondern auch eine Berührung des Stoffschiebers in Wegfall kommt, wenn die Maschine
ohne Gewebe arbeitet.
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Die besondere Einstellung des Anschlages hängt von den besonderen
Gebrauchsverhältnissen und der Dicke des zu verarbeitenden Stoffes ab. In jedem
Falle beseitigt oder verringert der Anschlag die Abnutzung der auf den Stoff einwirkenden
Teile der Vorschubvorrichtung.