DE765095C

DE765095C - Bremsventil fuer mehrere voneinander unabhaengige Druckmittel-bremskreise, von denen mindestens einer ein hydraulischer ist, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE765095C
Application number: DET55557D
Authority: DE
Inventors: Max Wegener
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1941-05-23
Filing date: 1941-05-23
Publication date: 1954-02-08

Description

Bremsventil für mehrere voneinander unabhängige Druckmittelbremskreise, von denen mindestens einer ein hydraulischer ist, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf ein Bremsventil für E-raftfahrzeuage aller Art, bei denen mehrere voneinander unabhängige Druckmittelbremskreise vorgesehen sind, von denen mindestens einer ein hydraulischer ist.
Es ist bereits bekannt, bei solchen Bremsanordnungen, den: zur Druckerzeugung dienenden hydraulischen Kolben durch einen, Hilfskolben anzutreiben, der durch Druckluft betätigt wird. Dabei liegt aber das Ventilgehäuse für das Bremsventil der Druckluft auf der Seite des hydraulischen Zylinders, so daB eine längere Leitung erforderlich ist, um das Ventilgehäuse mit dem Hilfszylinder zu verbinden. Das hat aber zur Folge, daß die Bremskurve keine gtetig verlaufende Kurve darstellt, sondern eine solche mit Absätzen, wodurch eine gleichmäßige und sichere Bremsung in Frage -gestellt wird.
Es ist ferner bekannt, bei Bremsventilen für einen einzigen Bremskreis den Rückholkolben für das Bremsventil zum Antrieb des Druckkolbens des hydraulischen Bremskreises zu benutzen. Bei solchen Anordnungen kann aber das Fahrzeug bei Ausfall der hydraulischen Bremse nicht einwandfrei gebremst -werden. Dasselbe ist bei Bremseinrichtungen der Fall. die zwar mehrere Bremskreise aufweisen. die aber voneinander abhängig sind.
Diese Nachteile «erden erfindungsgemä1:i dadurch eermieden, daß der zum Antrieb des hydraulischen Zylinders des einen Bremskreises, z. B. für die Vorderräder, dienende Hilfszylinder unmittelbar an dem Bremsventilgehäuse für die Druckluft des zweiten Bremskreises, also etwa des Bremskreises für die Hinterräder, angeordnet ist. Dabei dient dieser Hilfszylinder gleichzeitig als Rückholzvlinder für das Bremsventil des zweiten Bremskreises, und die Kolbenstange des Hilfskolbens trägt einen Anschlag, der bei Ausfall der Flüssigkeitsbremse zwecks Steuerung des Drucklufthremskreises den Kolben mitnimmt.
Ist noch ein dritter Bremskreis vorhanden, etwa für einen Anhängerwagen, so ist der Hilfskolben auch für das Ventil dieses Bremskreises der Rückholkolben.
Um bei Ausfall der Druckluft allein den Flüssigkeitsbremskreis betätigen zu können, legt sich die Kolbenstange des Hilfszylinders lose gegen den Hilfskolben, so daß die Manschettenreibung des Hilfskolbens nicht ül;erwunden zu werden braucht und so eine schnelle und wirksame Bremsung möglich ist.
Zu dem gleichen Zweck sind auch für den oder die Kolben der Bremsventile feste Anschläge vorgesehen, gegen die sich diese Kolben legen, wenn die Druckluft ausfällt und allein hydraulikch gebremst wird. Umgekehrt ist auch Vorsorge getroffen für den Ausfall des Flüssigkeitsbremskreises. Es ist für diesen Fall im Hilfszylinder ein Anschlag vorgesehen, gegen den sich der Kolben dieses Zylinders legt, wenn etwa die Bremsflüssigkeit entweicht. -Die Anordnung des Hilfszylinders und des Bremsventils auf derselben Seite gestattet auch, ein gemeinsames Traggerüst für diese Teile und für den hydraulischen Zylinder vorzusehen. Dabei kann gleich das Traggerüst als Deckel für den Hilfszylinder und das Ventilgehäuse ausgebildet werden.
ZweiAusführungsbeispiele einer derartigen Bremsven.tilanordnung sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ausführungsform für zwei Bremskreise und Abb.2 eine solche für drei Bremskreise. also etwa für einen Kraftwagen mit Anhänger.
Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist t der hydraulische Zylinder, der etwa zum Antrieb der Bremsen der Vorderräder eines Kraftwagens dient. Die Bremsen der Hinterräder «erden durch Druckluft betätigt. Zu diesem Zweck ist ein l,remsventilge:iäusL _> mit einem an sich b°kannten Bremsventil 3 vorgesehen, das den Kolben, aufweist. <lessen Kolbenstange 3 nach außen tritt und hier scn den schwimmenden Hebel 6 angreift. cler Oben bei 7 durch eine "Zugstange cd. dgl. finit dem Bremspedal in Verbindung steht. Der Angriffspunkt der Zugstange kann in bekannter Xeise an dem Hebel verlegt werden, zu welchem Zweck bei 7 eine Reihe von Löclierti für den `°'erbindungsbolzen vorgesehen ist. Dadurch kann ein verschieden starkes Einsetzen der beiden Bremskreise erzielt werden.
Über dem und unmittelbar am Ventilgebäus--2 ist der Hilfszylinder 8 angeordnet, dessen Kolben q unter der Wirkung einer Feiler io steht. Die Kolbenstange i i ist gemeinsam für den Hilfskolben und für den Kolben 12 des Flücsigkeitsbreinskreises und greift bei 13 an dem schwimmenden Hebel 6 an. Die Kolb--nstange trägt noch eine Scheibe 15, die sich an einen Anschlag 16 des Kolbens 9 legen kann, so daß die Verbindung zwischen Kolbenstange und Kolben ein entsprechendes Spiel aufweist. Bei 17 ist der Anschluß an den Druckluftbremskreis,. bei 18 an den Behälter für die Druckluft. Der hvdra@ulische Zylinder i wird bei i9 an die Bremsleitung für die V orderräder angeschlossen und bei 219 an den mit der Bremsflüssigkeit gefüllten Ausgleichbehälter.
Durch Betätigung des Bremsfußhebels wird zunächst der schwimmende Hebel 6 um den Punkt 13 gedreht, wodurch der Kolben 4. in dem Ventilgehäuse 2 sich gegen das Ventil 3 verschiebt und dieses öffnet, so daß nunmehr die Druckluft bei 18 aus dem Druckluftbehälter in das Ventilgehäuse 2 eintreten und gleichzeitig durch den Anschluß 17 zu den Hinterradbremseri gelangen kann. Dabei wirkt die Druckluft auch auf den Kolben 9 und verschiebt dessen Kolbenstange i i, wodurch der Kolben 12 und damit der Vorderradbremskreis betätigt wird.
Gleichzeitig verschiebt aber auch die Druckluft den Kolben .4 und schließt dadurch das Ventil 3.
Hier wirkt also der Kolben 9 des Hilfszylinders 8 gleichzeitig als Rückholkolben für das Bremsventil 3. Der Hilfszylinder ist unmittelbar mit dem Ventilgehäuse verbunden, so daß eine ganz gleichmäßige Bremskurve entsteht.
Fällt die Druckluft aus, etwa durch eine Clndichtigkeit in dem zweiten Bremskreis, so wird der Kolben 12 allein durch den Fußhebel betätigt, wobei dann infolge des Spiel zwischen der Scheibe 15 der Kolbenstange i i Lind dem Anschlag 16 der Kolben 9 zunächst in Ruhe bleibt und hei dieser Bremsung die Xianschettenreibunt: nicht überwunden ztt werden braucht. Es kann also mit verhältnismäßig geringem. Kraftaufwand schnell und wirksam gebremst werden.
Fällt der Flüssigkeitsbremskreis aus, so legt sich der Hilfskolben g gegen einen Anschlag 21 unter Spannung der Feder io.
Auch für den Kolben q. ,des Bremsveii.tils 3 ist-ein Anschlag 22 im Innern des Ventilgehäuses vorgesehen, gegen den sich dieser Kolben abstützt, wenn die Druckkluft ausfällt und lediglich hydraulisch bremst wird.
Bei der Ausführungsform mach Abb. 2 ist im wesentlichen dieselbe Anordnung getroffen. Nur ist hier noch ein zweites Bremsventilgehäuse 23 vorgesehen mit Ventil 24 und Kolben 25 für den Fall, daß noch ein dritter Bremskreis., etwa für einen Anhängerwagen, vorgesehen ist, der mit Druckluft betätigt wird. Die -Kotbenstange 26 dieses Bremsventils ist mit dem -schwimmenden Hebel 6 über einen zweiten schwimmenden Hebel 27 verbunden, der an der Stange 5 des Kolbens q. des anderen Bremsventils angreift. Auch hier kann der Angriffspunkt des schwimmenden Hebels 6 an den schwimmenden Hebel 27 bei -28 verlegt werden, zu welchem Zweck der Hebel 27 mehrere Löcher für die Aufnahme des Verbindungsbolzens aufweist.
Das Bmemsventilgehäuse 23 ist bei 29 an den Druckluftbehälter und bei 3o an den Bremskreis des - Anhängerwagens angeschlossen. Bei 31 ist noch ein Hebel vorgesehen, der mit einer Nase in den Kolben 25 eingreift und in an sich bekannteT Weise zur Handbetätigung des Kolbens dient, wenn der Anhänger von dem Kraftwagen abgekuppelt ist.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform der Bremsanordnung ist die gleiche wie bei der erstbeschriebenen AusfÜhrungsform. Insbesondere ist auch hier durch die mit Spiel an den Hilfskolben 9 angreifende Kolbenstange i i Vorsorge getroffen, d2.ß bei Ausfall der Druckluft die hydraulische Bremsung unbehindert vor sich gehen kann. Ebenso sind hier für den Hilfskolben und für die Kolben der Druckluftventile Anschläge vorgesehen, gegen die sich die Kolben legen, wenn Druckluft ausfältt.
Bei beiden Ausführungsformen sind der hydraulische Zylinder i und- der Hilfszylinder 8 sowie die Bremsventilgehäuse 2 bzw. 23 an einem gemeinsamen Traggerüst 32 befestigt, das gleichzeitig als Deckel33 für den Hilfszylinder 8 und das clarunterliegende Bremsgchäuse 2 dient. Mit diesem TraggerÜsit 32 wird die ganze Anordnung an dem Kraftwagen befestigt.

Claims

PATEN TANSPRl:C1iL: i. Bremsventil für mehrere voneinander unabhängige Druckmittelbremskreise, von denen mindestens einer ein hydraulischer ist, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Antrieb des hydraulischen Kolbens des einen Bremskreises dienende Hilfszylinder unmittelbar an dem BremsventUgehäuse für die Druckluft des zweiten Bremskreises angeordnet ist, wobei dieser Hilfszylinder gleichzeitig Rückholzylinder für das Bremsventil dieses zweiten Bremskreises ist und die Kolbenstange des Hilfskolbens einen Anschlag trägt, der bei Ausfall der Flüssigkeitsbremse zwecks Steuerung des Druckluftbremskreises den Kolben mitnimmt. z. Bremsventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung eines dritten Bremskreises, etwa für den Anhängerwagen, der Hilfskolben auch Rückholkolben für das Ventil dieses Bremskreises ist. 3. Bremsventil nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den hydraulischen Zylinder und für den Hilfszylinder einschließlich der Bremsventitgehäuse ein gemeinsames Traggerüst vorgesehen ist, das gleichzeitig als Deckel für den Hilfszylinder und für das unter ihm liegende Ventilgehäuse dient. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand !der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. .678 7i4; 681 .461, 696 227, 696 67; österreichische Patentschrift Nr. 130 019; schweizerische Patentschriften Nr. 186995, 203 289; französische Patentschriften Nr. 52468o, 631999, 647 184, 789 915; französische Zusatz-Patentschrift Nr. 30o69 (zu 52468o).