DE1235161B - Bremsanlage, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

• Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf Bremsanlagen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem durch einen Bremshebel (z. B. ein Pedal) zu betätigenden Hauptzylinder und einer pneumatisch arbeitenden Servovorrichtung, deren Ventilvorrichtung eine der Ventilbetätigungskraft entgegenwirkende Feder und ein Rückwirkungsglied (z. B. eine Membran) aufweist, das auf das Ventilsteuerglied eine der Servokraft proportionale Gegenkraft ausübt.
• Bei einer bekannten Bremsanlage sind relativ zueinander bewegliche zusemmenwirkende Ventilbauteile vorgesehen, welche durch überdruck voneinander zu trennen sind, um dadurch die Servovorrichtung abzuerregen, und entgegen dem Federdruck zusammenzubringen sind, um dadurch die Betätigung der Servovorrichtung über den Hauptzylinder und über eine der Ventilvorrichtung zugeordnete Bedienungsvorrichtung zuzulassen.
• Gegenüber den bekannten Bremsanlagen soll durch die Erfindung eine verbesserte Bremsanlage geschaffen werden, bei der das mechanische übersetzungsverhältnis zwischen dem Betätigungshebel (Pedal) und dem Steuerglied des Ventils der Servovorrichtung in einfachster Weise verändert werden kann. Dadurch kann im Zusammenwirken mit der Gegenfeder des Ventils der Zeitpunkt des Ansprechens der Servovorrichtung und im Zusammenwirken mit dem Rückwirkungsglied das Verhältnis Bremsbetätigungskraft (z. B. Fußkraft am Pedal) zu Servokraft leicht geändert werden.
• Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Hauptzylinder verschiebbar und schwenkbar angeordnet ist und mit dem Steuerglied der Ventilvorrichtung mechanisch derart verbunden ist, daß bei Bewegung des Bremshebels und bei Druckerzeugung im Hauptzylinder die Reaktionskraft zu der von der Bedienungsperson auf den Hauptzylinderkolben ausgeübten Kraft über einen übersetzungshebel auf das Steuerglied wirkt.
• Die Erfindung soll nunmehr ausführlicher an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung erläutert werden, und zwar zeigt F i g. 1 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Bremsanlage, während F i g. 2 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie 11-11 in F i g. 1 wiedergibt.
• Wie die Figuren zeigen, besteht die Ventilvorrichtung aus einem als Hohlkörper ausgebildeten Gehäuse 1, welches durch eine bewegliche Membran 2 in zwei Kammern aufgeteilt ist, bei denen je die eine Wand durch die Membran und die andere Wand durch die Endwand des Gehäuses gebildet wird. Eine der Kammern 3 ist mit einem Anschluß 4 für die Verbindung mit dem einen Ende des Servomotorzylinders (nicht gezeigt) und mit einer Lieferquelle für Unterdruck versehen, während die andere Kammer 5, nachfolgend als zweite Kammer bezeichnet, einen Anschluß 6 für die Verbindung mit dem anderen Ende des Servomotorzylinders aufweist. Ein Durchlaß 7 in der Endwand der zweiten Kammer 5, koaxial zur Membran, führt in eine dritte Kammer 8 hinein, welche durch öffnungen 9 mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Ein beweglicher Ventilkörper 10, welcher koaxial angeordnete scheibenförmige Ventilköpfe 11 und 12 aufweist, arbeitet mit dem Durchlaß 7, welcher die Kammern 5 und 8 verbindet, und mit dem Durchlaß 13, welcher sich in einer mit der Membran verbundenen starren Scheibe 14 befindet, zusammen. Der bewegliche Ventilkörper 10 steht unter dem Druck einer Feder 15, welche sich in der Kammer 8 befindet, so daß im Normal- oder Ruhe-, zustand der scheibenförmige Ventilkopf 11 gegen eig Randstück 16, welches als Ventilsitz um den Durchlaß 7 herum ausgebildet ist, durch die Feder gedrückt wird.
• Die Membran 2 steht gleichfalls unter Federdruck, und zwar mittels einer Feder 17, welche sich in der zweiten Kammer 5 befindet, so daß unter Einwirkung der Feder die Membran in die erste Kainmer 3 hineingedrückt wird. Die Verschiebebewegung der Meinbran 2 in dieser Richtung wird durch ein Armkreuz 18 begrenzt, welches sich in der Kammer 3 befindet, wobei der rinaförmige Teil des Armkreuzes, die Mein-C bran 2 und die starre Scheibe 14 miteinander - wie gezeigt - durch Niete verbunden sind. Das Armkreuz 18 weist ein Mittelstück 19, über Armkreuzstecre mit dem ringförmigen Teil der Membran in Verbindung stehend, auf, welcher einen Anschlag in Wirkverbindung mit der Wand der Kammer 3 vorsieht, um die Bewegung der Membran unter Druck der Feder 17 in der einen Richtung zu begrenzen. Ein Steuerglied 20, welches koaxial zum Mittelstück 19 gleitbar in einer Bohrung in einem Nabenstück 21 gelagert ist und aus dem Gehäuse herausragt, ist mit seinem inneren Ende mit dem Mittelstück 19 des Armkreuzes verbunden, so daß eine nach innen gerichtete Bewegung des Steuergliedes 20 eine Verschiebung der Membran 2 und eine Bewegung des Ventilkörpers 10 hervorruft, welche den Betrieb der Servovorrichtung steuert, wie nachfolgend beschrieben wird.
• Um die Ventilvorrichtung in eine hydraulische Bremsanlage einbauen zu können, ist der durch einen Fußhebel zu betätigende Hauptzylinder 22 so an-(Yebracht, daß er mittels eines Drucks auf den Fußhebel 23 aus seiner Ausgangsstellung verschiebbar ist. Der Hauptzylinder 22 ist über eine Kupplung 24 schwenkbar mit einem Arm 25 verbunden, welcher mit seinem einen Ende an einem ortsfesten Schwenklager 26 angelenkt ist, so daß die lineare Bewegung des durch den Fußhebel betätigten Hauptzylinders in eine Schwingbewegung umgewandelt wird. Die Ventilvorrichtung ist nahe dem freien Ende des Arms 25 angeordnet, wobei das Außenende des Steuergliedes 20 der Ventilvorrichtung über eine Schwenkkupplung 27 mit dem benachbarten Ende des Arins 25 verbunden ist.
• In der Normal- oder Ruhestellung der Ventilvorrichtung, d. h., wenn sich das Bremspedal 23 in der Ausgangsstellung befindet (wie in F i g. 1), wird das erste oder Luftsteuerventil 7 durch seine Feder 15 geschlossen gehalten, wobei die Membran 2 durch die Kompressionsfeder 17 gegen ihre Endlage, festgelegt durch das Anschlagteil 19 des Armkreuzes, gedrückt wird und der Ventilsitz in Verbindung mit der Meinbranöffnung 7 einen solchen Abstand zu der zweiten Ventilscheibe 12 aufweist, daß die beiden Kammern. 3 und 5 in Verbindung miteinander stehen. Sobald der hebelbetätigte Hauptzylinder durch einen Druck auf den Fußbremshebel 23 aus seiner Ausgangslage geschoben wird, bewegt sich infolge der Hebelwirkung des Arms 25 das Steuerglied 20 der Ventilvorrichtung nach innen, so daß eine Verschiebung der Membran hervorgerufen wird, welche das Schließen der Ventilöffnung 13 und somit die Trennung der Verbindung zwischen dem einen Ende der Servovorrichtung und der Vakuumlieferquelle herbeiführt, wobei durch eine weitere Verschiebung der Membran die Ventilöffnung 7 geöffnet wird, um dadurch atmosphärische Luft in das eine Ende der Servovorrichtung gelangen zu lassen, wodurch eine Bewegung des Kolbens dei Servovorrichtung und somit ein Servobedienungsvor-Cang hervorgerufen wird.
• C e Bei der durch die Zeichnung wiedergegebenen besonderen Ausführun-sform ist das Bremspedal 23 C hängend angebracht und durch eine Zugfeder in der C Normal- oder Ruhestellung gehalten, wobei eine Regulierungsvorrichtung 2 vorgesehen ist, welche das Pedal in der Normal- oder Ruhestellung hält. Die Bewegung des Pedals wird auf den Hauptzylinder 22 mittels einer Stange 30 übertragen, deren eines Ende über eine Schwenkkupplung 31 mit dem Pedal verbunden ist. Die Stange 30 ist in einer Bohrung des unter Federdruck stehenden Kolbens 32 des Hauptzylinders gelagert, dessen Innenraum mit einem darüber angebrachten Flüssigkeitsbehälter 33 in Verbindung steht.
• Durch Einregeln der Schwenkkupplung 24 zwischen dem fußhebelbetätigten Hauptzylinder und dem Arm 25 relativ zur festen Schwenkkupplung 26 kann die Kraftverstärkung relativ zur Bremskraft verändert werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem durch einen Bremshebel (z. B. ein Pedal) zu betätigenden Hauptzylinder und einer pneumatisch arbeitenden Servovorrichtung, deren Ventilvorrichtung eine der Ventilbetätigungskraft entgegenwirkende Feder und ein Rückwirkungsglied (z. B. eine Membran) aufweist, das auf das Ventilsteuerglied eine der Servokraft proportionale Gegenkraft ausübt, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Hauptzylinder (22) verschiebbar und schwenkbar angeordnet ist und mit dem Steuerglied (20) der Ventilvorrichtung (1) mechanisch derart verbunden ist, daß bei Bewegung des Bremshebels (23) und bei Druckerzeugung im Hauptzylinder (22) die Reaktionskraft zu der von der Bedienungsperson auf den Hauptzylinderkolben (32) ausgeübten Kraft über einen übersetzungshebel (25) auf das Steuerglied (20) wirkt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 765 095, 854 017; britische Patentschrift Nr. 765 079; USA.-Patentschriften Nr. 2 867 193, 2 883 831.