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Schaltungsanordnung für die Anrufverteilung in Fernsprechanlagen mit
Wählerbetrieb Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen
mit Anrufsuchern ohne individuelle Teilnehmerrelais und mit gemeinsamer Anlaßeinrichtung,
welche ständig mit den Teilnehmerleitungen unter Zwischenschaltung von je einem
Gleichrichter in Verbindung bleibt. Die Gleichrichter, an die je eine- Ader der
Teilnehmerleitung herangeführt ist, werden erfindungsgemäß derart gesteuert, daß
Spannungen der Übertritt nicht nur in einer, sondern auch in der entgegengesetzten
Richtung gesperrt werden kann. Um in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb Anrufsucher,
die anrufenden Teilnehmern einen Verbindungssatz zur Verfügung stellen, in Tätigkeit
zu setzen, wird beim Patent 696 279 bereits eine gemeinsame Anlaßeinrichtung benutzt,
deren Betätigung mit Hilfe von Gleichrichtern, welche in die an die gemeinsame Schalteinrichtung
herangeführten Adern der Teilnehmerleitungen eingeschaltet sind, erfolgt. Durch
Abnehmen des Hörers am Apparat des anrufenden Teilnehmers wird die Teilnehmerschleife,
d. h. zunächst einmal der Stromweg, der von
-(--Batterie über die
Teilnehmerschleife und die Gleichrichter an die gemeinsame Anlaßeinrichtung Potential
zu deren Betätigung heranbringt, geschlossen. Hierbei fließt ein geringer Betätigungsstrom.
Durch das Aufprüfen eines Anrufsuchers auf die Leitung des anrufenden Teilnehmers
wird nach diesem Patent durch das Speiserelais des betreffenden Verbindungssatzes
an eine der Teilnehmeradern ein Potential von =/s der Höhe der Gesamtbatteriespannung
und an die andere der Teilnehmeradern ein Potential von 1/s der Höhe der Gesamtbatteriespannung
gelegt. Diese Änderung der Spannungsverhältnisse verringert das zum Betrieb der
Anlaßeinrichtung dienende Potential unter die erforderliche Höhe. Gleichzeitig fließt
als Folge der Änderung des Spannungsverhältnisses ein geringerer Strom als der Betätigungsstrom,
nämlich der sogenannte Reststrom.
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Das Auftreten dieses Reststromes führt zu einer Beeinflussung des
Wahl- und Sprechstromes. Über den Weg des Reststromes, über den er von der Batterie
zur Teilnehmerschleife gelangt und aus der Teilnehmerschleife in die Batterie zurückfließt,
können sich Wahlstromstöße und Sprechströme ausgleichen. Wahlstromstöße und Sprechströme
sind pulsierende Ströme; es ist also im Stromkreis des Reststromes die Batterie
für sie einmal zusätzlicher Spannungsspender und dann Kondensator. Durch diese Ausgleichsmöglichkeit
tritt eine Änderung der Gestalt der Wahlstromstöße besonders bezüglich der Größe
der Amplituden und der zeitlichen Ausdehnung ein. Derartige -Nachteile aber verlangen
eine völlige Sperrung des Reststromes.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, zu verhindern, da?),
nachdem der Anrufsucher aufgeprüft hat und die Verbindung zwischen dem Nummernstromstoßempfänger
und der Teilnehmerleitung hergestellt ist, ein Spannungsübertritt zu und von der
Teilnehmerleitung über die Zuführungs- und Ableitungswege das Reststromes stattfindet.
obwohl weiterhin die Möglichkeit bestehen bleiben muß, für besondere Schaltvorgänge
jederzeit eine Verbindung zwischen der Teilnehmerleitung und der gemeinsamen Anlaßeinrichtung
zu besitzen.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Gleichrichter, an die je eine
Ader der Teilnehmerleitung herangeführt ist, derart gesteuert werden, daß Spannungen
der- Übertritt nicht nur in einer, sondern auch in der entgegengesetzten Richtung
gesperrt werden kann. Die hierbei vorteilhaft angetcendeten Gleichrichter benötigen,
z. B. auch als Kathodenröhren, keine hohen Spannungen, um Strom Durchfluß zu gewähren.
Trotzdem die gemeinsame Anlaßeinrichtung dauernd mit den an sie angeschlossenen
Teilnehmerleitungen in Verbindung bleibt, wird der Reststrom, der nach erfolgtem
Anschalten eines Nummernstromstoßempfängers an eine Teilnehmerleitung durch den
die gemeinsame Anlaßeinrichtung betätigenden Strom entsteht und aus der Spannungsquelle
über den Gleichrichter, die Teilnehmerschleife und den Gleichrichter nach der gemeinsamen
Anlaßeinrichtung fließt, mittels der Steuerung der Gleichrichter restlos gesperrt.
Wie gesagt, bleibt jedoch die Möglichkeit offen, mit Hilfe an den Teiltiehtnerapparat
besonders angelegter Spannungen, über die Gleichrichter durch gemeinsame Anlaßeinrichtungen
weitere Schaltvorgänge, z. B. das Anwerfen von Amtswählern usw., in der Zentrale
vorzunehmen. Grundsätzlich können zum Anlegen gemeinsamer Anlaßeinrichtungen an
Teilnehmerleitungen über gesteuerte Gleichrichter die Adern einer Teilnehmerleitung
getrennt zur Verfügung stehen. Es schließt sich aber noch eine weitere Verbesserung
mit an, die früher mit ungesteuerten Gleichrichtern nicht möglich war. Man kann
nunmehr, wie zuletzt gesagt, jede Ader der Teilnehmerleitungen über je einen gesteuerten
Gleichrichter an eine gemeinsame Anlaßeinrichtung anschließen, ohne daß hierbei
ein Strom von +-Batterie über die eine Wicklung des Nummernstromstoßempfängers und
eine Ader der Teilnehmerleitung nach der gemeinsamen Anlaßeinrichtung fließt.
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Im folgenden wird die Schaltungsanordnung allgemeinerArt mit gesteuerten
Gleichrichtern näher erläutert. Die Teilnehmerleitungen liegen mit ihren Adern
a und b in dem Vielfachfeld der Wählerkontaktbänke und sind über die
in Abb.I dargestellten, gesteuerten Gleichrichter mit einer Ader an die Spannungsquelle
und mit der arideren Ader an die gemeinsame Anlaßeinrichtung T S.,1,
TSH gelegt.
Beim Abnehmen des Hörers am Teilnehmerapparat i wird die Teilnehmerschleife geschlossen,
und es entsteht bei der gezeichneten Ausführung folgender Stromkreis: +-Batterie,
gesteuerter Gleichrichter, Ader a1, Teilnehmerapparat i, Ader bi, gesteuerter Gleichrichter,
TSH-Relais, --Batterie.
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Das Relais TSH spricht an und setzt einen Anrufsucher in Betrieb,
der jetzt die geschlossene Teilnehmerschleife sucht und mit dem lummernstromstoßempfänger
des Verbindungssatzes verbindet. Die Betätigungsspannung der Anlaßeinrichtung TSH
liegt auch am Gitter des Elektronenrelais der Anlaßeinrichtung TSA, sie reicht aber
nicht aus, um den Anodenstrom zur Betätigung des Relais freizugeben. Gleichzeitig
mit dem Aufprüfen des Anrufsuchers wird über dessen
Schaltarm c
negatives Potential an die Gitter der gesteuerten Gleichrichter der betreffenden
Teilnehmerleitung gelegt. Durch die damit gesperrten Gleichrichter ist der Stromweg
von +-Batterie zur Teilnehmerleitung und derjenige von der Teilnehmerleitung zur
Anlaßeinrichtung unterbrochen, es kann deshalb kein Betätigungsstrom der Anlaßeinrichtung
oder dessen Reststrom mehr fließen, so daß auch ein Ausgleich der Wahl- und Sprechströme
über die Stromwege des Reststromes nach der als Spannungsspender und Kondensator
dienenden Batterie hin unmöglich ist.
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Im folgenden wird die Übertragung besonderer Schaltvorgänge von Teilnehmerstellen
in die Zentrale, z. B. Anreizen von Amtswählern in Nebenstellenanlagen, Auslösung
von Notruf- und Feuermeldeeinrichtungen; ganz allgemein die Übertragung von als
Gleichstromimpulsen oder Wechselstromschwingungen gegebenen telegraphischen Zeichen,
die durch an den Teilnehmerstellen besonders angelegte Spannungen erzeugt werden,
mit Hilfe der gesteuerten Gleichrichter und einer gemeinsamen Anlaßeinrichtüng näher
beschrieben. Die Forderung bei dieser Schaltungsanordnung geht dahin, daß jederzeit
eine Verbindung zwischen dem anrufenden Teilnehmer und der Anlaßeinrichtung möglieh
sein muß, auch wenn ein Verbindungssatz bereits mit dem Teilnehmer in Verbindung
getreten ist. In der bekannten Schaltungsanordnung mit ungesteuer ten Gleichrichtern
verursacht die dauernde Verbindung einer Teilnehmerleitung mit der gemeinsamen Anlaßeinrichtung
den sogenannten Reststrom. In der neuen Schaltungsanordnung fällt durch die beschriebene
Sperrung der gesteuerten Gleichrichter der nachteilige Reststrom weg. Dafür sind
in den gesteuerten Gleichrichtern ungesteuerte Gleichrichterstrecken oder spannungsabhängige
Sperrstrecken, d. h. spannungsabhängige Sperrwiderstände, vorgesehen, die erst bei
einer bestimmten Spannung den Stromweg nach der Anlaßeinrichtung in Umgehung des
gesperrten Teils der Gleichrichter freigeben. Wird also am Teilnehmerapparat, wenn
ein Verbindungssatz bereits mit dem Teilnehmer in Verbindung getreten und einer
Spannung der Übertritt nach der Anlaßeinrichtung über den gesperrten Gleichrichterteil
verhindert ist, eine Spannung angelegt, die der geforderten Betriebsspannung der
ungesteuerten Gleichrichterstrecke oder des spannungsabhängigen Sperrwiderstandes
entspricht, so entsteht wieder ein Strom, der die gemeinsame Anlaßeinrichtung betätigt.
Das höhere Potential bewirkt am Gitter des Elektronenrelais, des Relais TSA, die
Freigabe des Anodenstromes, der jetzt das Relais in Tätigkeit treten läßt, um die
besonderen Schaltvorgänge von einer Teilnehmerstelle in die Zentrale zu übertragen.
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Im folgenden wird die Schaltungsanordnung, bei welcher jede Ader aller
Teilnehmerleitungen unter Zwischenschaltung von je einem gesteuerten Gleichrichter
an einen der Gattung der Teilnehmerader entsprechenden Punkt herangeführt ist, an
den eine gemeinsame Anlaßeinrichtung angeschlossen ist, beispielsweise für Nebenstellenanlagen
erläutert, wobei für die Möglichkeit der wahlweisen Veranlassung des Suchens nach
einem Teilnehmer durch einen Anrufsucher für Hausverbindungen oder des Suchens nach
einem Teilnehmer durch einen Anrufsucher für Amtsverbindungen die gemeinsame Anlaßeinrichtung
AH zum Anlassen von Hausanruf suchern und die gemeinsameAnlaßeinrichtungAA
zum Anlassen von Amtsanrufsuchern (Abb.II) vorgesehen ist: Während bei einer Schaltungsanordnung
mit ungesteuerten Gleichrichtern, sobald ein Wähler aufgeprüft hat, ein Strom von
+-Batterie über die eine Wicklung des Nümmernstromstoßempfängers, eine Ader der
Teilnehmerleitung und den Gleichrichter nach der gemeinsamen Anlaßeinrichtung fließen
würde, kann bei gesteuerten Gleichrichtern dieser dauernde Stromfluß, der eine Abfallverzögerung
des Empfangsrelais im Nummernstromstoßempfänger bei der Stro-mstoßgabe hervorrufen
würde, nicht erfolgen, da der gesteuerte Gleichrichter nach Aufprüfen eines Anrufsuchers
den Stromweg von der Ader der Teilnehmerleitung zur Anlaßeinrichtung erfindungsgemäß
sperrt.
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Betätigt der anrufende Teilnehmer r den Kontakt H, so wird folgender
Stromkreis geschlossen: +-Batterie, Erde, Teilnehmerapparat r, Ader b1, gesteuerter
Gleichrichter, gemeinsame Anlaßeinrichtung AH, --Batterie.
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Die Anlaßeinrichtung AH wirft einen Anrufsucher für Hausverbindungen
an, über dessen Kontaktarme a und b nach erfolgtem Aufprüfen auf die Teilnehmerleitung
das Speiserelais die Speisung der Teilnehmerschleife übernimmt, während der Kontaktarm
c negatives Potential an die Gitter der zu dieser Teilnehmerleitung gehörenden gesteuerten
Gleichrichter legt und den Spannungsübertritt aus den Adern der Teilnehmerleitung
über den gesperrten Teil der Gleichrichter nach den Anlaßeinrichtungen, an die die
Adern a und b über die gesteuerten Gleichrichter herangeführt sind, hindert.
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Betätigt der anrufende Teilnehmer den Kontakt A, so wird folgender
Stromkreis geschlossen: -f -Batterie, Erde, Teilnehmerapparat z, Ader a1, gesteuerter
Gleichrichter, gemeinsame Anlaßeinrichtung AA, --Batterie.
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Die Anlaßeinrichtung AA wirft den Anrufsucher
für
Amtsverbindungen an, über dessen Kontaktarme a und b nach erfolgtem Aufprüfen
auf die Teilnehmerleitung das Speiserelais die Speisung der Teilnehmerschleife übernimmt,
während der Kontaktarm c zur Sperrung der zu dieser Teilnehmerleitung gehörenden
gesteuerten Gleichrichter negatives Potential an deren Gitter legt. Die Verbindung
zwischen Teilnehmerapparat und NTummernstromstoßempfänger für die Durchwahl nach
dem Fernsprechamt ist damit hergestellt.
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Weitere Schaltvorgänge, z. B. die Durchgabe von i\Totruf- und Feuermeldesignalen,
können sowohl mit Hilfe der Ader a als auch der Ader b einer Teilnehmerleitung über
eine entsprechende Anlaßeinrichtung und gegebenenfalls ihr nachgeschalteten Relaiszusammenstellung
auf eine Notruf- oder Feuermeldeanlage übertragen werden.
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Eine Ausbildung der gesteuerten Gleichrichter beispielsweise als Kathodenröhren
ergibt auch die Möglichkeit, gesteuerte Gleichrichter vor einer gemeinsamen Anlaßeinrichtung
zu einer Mehrfachröhre mit gemeinsamer Kathode zusammenzufassen.