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Zuteilscbnecke für mit Preßluft arbeitende Weitförderanlagen In Getreidemühlen
werden die Mahlprodukte gewöhnlich durch mechanische Fördereinrichtungen, wie Schnecken,
Becherwerke, Förderbänder usw., befördert. Mit der Vorrichtung nach der Erfindung
bereitet die pneumatische Förderung von leichten Mahlgütern keine Schwierigkeiten
und gestaltet sich obendrein sehr wirtschaftlich.
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Schneckenförderer für Mehl und Kohle mit einstellbarer Neigung sind
an sich bekannt. Bei diesen Einrichtungen handelt es sich aber um reine Höhenförderer
oder um solche zur Überführung von Kohle aus einem Kohlenschiff in ein anderes Schiff,
wobei die beiden Schiffe nicht zu nahe aneinander herankommen sollen. Eine wesentliche
Schwierigkeit bei derartiger pneumatischer Förderung besteht darin, daß der in der
Förderleitung vorhandene Überdruck sich rückwärts auf den Gutseinlauf überträgt
und hier zu einem äußerst unerwünschten und störenden, unter Umständen sogar Explosionsgefahr
hervorrufenden Ausblasen von Fördergut führt. Es muß deshalb ganz besonders Sorge
dafür getragen werden, die Übertragung dieses Rückdrucks auf den Gutseinlauf zu
verhindern.
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Bei der Förderung von Kohlenstaub, Zement od. dgl. ist bereits vorgeschlagen
worden, die Übertragung des Rückdrucks auf den Gutseinlauf dadurch zu verhindern,
daß man das Gut in der Schnecke verdichtet oder hinter
dem Schneckena
uslanf das Gut einen Pfropfen bilden läßt. Die Patentinhaberin hat sich nun die
Aufgabe gestellt, auch bei der pneumatischen Förderung von leichtem '-Mahlgut die
Übertragung des Rückdrucks auf den Gutseinlauf durch eine solche Verdichtung oder
Pfropfenbildung ani Schneckenauslauf zu verhindern. Dabei hat sich aber gezeigt,
daß dies nicht ohne «weiteres geht. Während man bei verhältnismäßig schwerem Fördergut,
wie Kohlenstaub oder Zement, eine ausreichende Verdichtung und Pfropfenbildung mit
beispielsweise ständig waagerecht angeordneten Schnecken erzielen kann, tritt bei
der pneumatischen Förderung leichten Mahlguts die Schwierigkeit auf. daß der Rückdruck
derart variabel ist in Abhän gigheit von Art und Eigenschaft des Malilguts sowie
den jeweiligen Förderverhältnissen. daß man besondere Maßnahmen treEen muß. um-
die Dichte des Pfropfens je nach den vorwaltenden Betriebsverhältnissen zu variieren.
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Es sind ferner Fördereinrichtungen bekannt, bei denen mit einem Gebläse
gearbeitet wird, d.li. mit grollen Luftmengen und kleinem Druck. Derartige Einrichtungen
werden nur zur Förderung über kurze Strecken verwendet, beispielsweise zum Laden
von Waggons od. dgl. Weil die entgegengehaltenen Einrichtungen nur finit geringem
Luftüberdruck arbeiten, ist die Abdichtung der Förderleitung gegen den Schneckeneinlauf
sehr einfach und kann hier durch Anordnung von Klappen erreicht «-erden. zumal der
K=raftbedarf der Schnecke bei dem geringen Förderdruck klein ist, ganz gleich, ob
mit oder ohne Klappe gearbeitet wird.
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Bei Förderanlagen jedoch, die finit etwas höheren Drücken arbeiten
und über große Entfernungen fördern sollen, sind .1"bdichtungsklappen unbrauchbar.
Die Klappen bedingen nämlich eine Einschnürung des Auslaufquerschnitts des Schneckenförderers
und damit eine Vergrößerung des Reibungswiderstandes, der bei der Förderung zu überwinden
ist. Infolgedessen würde die Anwendung der Klappen bei Preßluftförderern, die über
große Entfernungen arbeiten. eine außerordentliche Erhöhung des Kraftbedarfs der
Schnecke mit sich bringen. Es ist deswegen bei derartigen Förderanlagen grundsätzliches
Erfordernis, die Abdichtung des Schneckeneinlaufs gegen die Fördereinleitung nicht
durch Klappen. sondern durch Pfropfenbildung zu bewirken.
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Alle erwähnten Übelstände werden durch die Erfindung üb#-rwuiiden.
welche es ermöglicht. am Sclincl,:ene?ide einen regelbaren Pfropfen zum Verhüten
des Ausblasens des Guts am Schneckeneinlaß zu bilden.
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Die Erfin=dung besteht bei einer Zuteilschnecke für mit P reßluft
arbeitende Weitförderanlagen für leichtes, feinkörniges Gut, z. B. 'Zalilgut, bei
welcher die Schnecke und das Schneckengehäuse um eine waagerechte Achse schwenkbar
angeordnet ist, darin, daß eine solche Größe der Schwenkbarkeit vorgesehen ist,
daß am Schneckenende ein regelbarer Propfen zur Verhütung des Ausblasens des Gutes
am Schneckeneinlaß durch Einstellen der Schneckenneigung gebildet wird. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß bei leichtem 'Mahlgut je nach Art und Eigenschaften des Gutes
die Größe der Neigung der Zuteilsclinecke von «wesentlichem Einfluß auf di,. Förderung
und auch auf die Abdichtung durch das Gut in der Schnecke gegen Rückdruck aus der
Förderleitung ist. Diese Abdichtung in der Schnecke wird bei derartig leichten Fördergütern
aber um so besser, je steiler die Schnecke gestellt «wird. Eine zu steile Stellung
ist jedoch mit Rücksicht auf die mit ihr verbundene Erhöhung des Kraftbedarfs nicht
zweckmäßig. Eine Einstellbarkeit der Schneckenneigung entsprechend der Erfindung
bietet daher sehr grolle Vorteile. je nach dem zu fördernden Gut und den vorliegenden
Förderverhältnissen läßt sich durch eine mehr oder weniger geneigte Stellung der
Schnecke der bestmögliche und wirtschaftlichste Betrieb erzielen.
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Bekanntlich sind die Einlaufstutzen der Zuteilschnecken bei den bekannten
pneumatischen Fördereinrichtungen, in Schneckenrichtung gesehen, senkrecht über
der Schnecke angeordnet. Bei der Förderung von leichten, feinkörnigen Gütern hat
sich jedoch gezeigt, daß eine wesentlich bessere Beschickung und größere Schneckenleistung
erzielt wird, wenn der Einlaufstutzen entsprechend seitlich über der Schnecke, und
zwar links von der hinteren Antriebsseite aus gesehen. angeordnet ist, wobei sich
die Schnecke entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn dreht. Liegt der Einlauf senkrecht
über der Schnecke, so quillt das leichte Gut teilweise nach oben zurück, wodurch
die Beschickung behindert und die Schneckenleistung beeinträchtigt wird. Diese Nachteile
werden gemäß der Erfindung bei der seitlichen Anordnung des Beschickungsstutzens
vermieden.
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Feinkörniges, insbesondere leichtes Fördergut läßt sich in schnell
umlaufenden Schnecken, und zwar vor allem in geneigten oder gar senkrecht angeordneten
Schneckensehrschlecht vorschieben. Die Schnecke läuft tot im vollen Gut und fährt
sich schließlich fest. «wenn zwangsläufig weiteres Gut beschickt wird.
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Bei Versuchen mit dem Förderapparat entsprechend der Erfindung wurde
beobachtet, daß der Vorschub leichter Güter, insbesondere bei steiler Neigung oder
senkrechter Anord-nung der Schnecke, ganz ;wesentlich besser ist, =wenn das
Schneckengehäuse am inneren 'Umfang mit Rillen versehen wird. Diese Rillen
sind
gemäß der Erfindung dicht nebeneinander angeordnet, und zwar entweder in Längsrichtung
oder schraubenlinienförmig an der inneren Wandung des Schneckengehäuses. Es setzt
sich Gut in ihnen fest, an dem das Fördergut in der Schnecke einen gewissen Halt
findet und sich dann wesentlich besser durch den Vorschub der Schnecke schräg oder
gar senkrecht nach oben zur Auslauföffnung des Schneckengehäuses fördern läßt. Aber
auch bei waagerechter Anordnung der Schnecke wird der Vorschub von leichten, feinen
Gütern durch die Rillen an der inneren Gehäusewandung begünstigt.
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In der Zeichnung sind Fördervorrichtungen gemäß der Erfindung als
Ausführungsbeispiele dargestellt.
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Fig. i zeigt die Fördervorrichtung im Längsschnitt; Fig. 2 ist ein
Schnitt in der Ebene B-B der Fig. i, und Fig.3 ist eine Draufsicht auf den rück=
wärtigen Teil der Vorrichtung, wobei einige Teile weggebrochen und andere im Schnitt
dargestellt sind; Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform im Längsschnitt.
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Die im Gehäuse i mit hoher Drehzahl' umlaufende Zuteilschnecke 2 wird
mittels eines Kegelradgetriebes 3 und eines Zahnrades oder einer Antriebsscheibe
4 von einer Transmission oder einem Elektromotor angetrieben. Das ganze Schneckengehäuse
i ist mit der Schnecke 2 um die Achse der Welle 5 des Zahnrades 4 drehbar, wie aus
Fig. i und 3 zu erkennen ist, so daß die Neigung der Schnecke und des Gehäuses beliebig
eingestellt werden kann. Zu diesem Zweck ist das Gehäuse i am rückwärtigen Ende
mit einer Verlängerung 6 verflanscht, deren Inneres eine Kammer. zur Aufnahme des
Kegelradgetriebes 3 bildet, dessen eines Kegelrad im rückwärtigen Deckel 7 des Verlängerungsstückes
6 gelagert ist. Dieses ist seitlich mit zylindrischen Fortsätzen 8, 9 versehen,
die durch Deckel io, il abgeschlossen sind, deren einer il mit einer Bohrung für
den Durchtritt der Welle 5 versehen ist. Die zylindrischen Fortsätze 8, 9 sind in
Lagern 12 drehbar und in diesen durch Klemmschrauben 13 feststellbar. Die Lager
12 sind am oberen Ende eines Bockes 14 angeordnet.
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Der Gutseinlauf 15 des Gehäuses i ist gemäß Fig. 2 und 3 seitlich
über der Schnecke 2 angeordnet und durch einen biegsamen Schlauch 16 mit einem (nicht
dargestellten) Bunker verbunden. Diese seitliche Anordnung des Einlaufs ergibt die
obengenannten Vorteile bei der Beschickung der Schnecke.
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Das Schneckengehäuse i ist an seiner inneren Wandung mit Rillen 17
versehen, die dicht nebeneinander, entweder gerade in Längsrichtung der Schnecke
oder schraubenlinienförmig angeordnet sind und sich zweckmäßig nicht ganz bis zum
Auslaufende des Gehäuses i erstrecken, sondern mit ihren Enden vom Gehäuseende um
einen gewissen, j e nach der Art des Fördergutes zu bemessenden kleinen Abstand
getrennt sind. Diese Rillen füllen sich im Betriebe mit Gut, an denen das durch
die Schnecke sich vorschiebende Gut einen Halt findet, so daß ein guter Gutsvorschub
selbst bei starker Schnekkenneigung gewährleistet ist.
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Die Schnecke 2 ist nicht bis zum Ende des Gehäuses i geführt, so daß
im Betrieb zwischen Schneckenende und Gehäuseauslauf sich ein Gutspfropfen bildet.
Zur Auflockerung dieses Pfropfens jenseits des Schneckengehäuses dient ein mit der
Schneckenwelle 18 umlaufender Flügelschläger ig. Statt dessen kann auch ein durch
eine Düse 2o eingeführter Druckluftstrahl zur Auflockerung des Gutes dienen.
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Nach dem Austritt aus dem Schneckengehäuse gelangt das aufgelockerte
Gut in das Mischstück 2,i, das diffusorartig ausgebildet ist. Die für die Förderung
erforderliche Preßluft wird dem Mischstück durch die Leitung 22 zugeführt, von der
zweckmäßig ein Stück 23 biegsam ausgebildet ist. An das Mischstück schließt sich
die Förderleitung 24 an, die zur Verwendungsstelle führt. Unterhalb des Mischstückes
2i greift eine Unterstützungs-und Feststellvorrichtung an, die bei der dargestellten
Ausführungsform aus einer bei 25 an das Mischstück angelenkten Spindel 26 besteht
und mittels der üblichen, mit einem Handrad 27 versehenen Mutter 28 hochgeschraubt
werden kann. Diese Mutter ruht mit einer kugelkalottenförmigen Stützfläche 29 auf
einer ebensolchen Stützfläche eines innen hohl ausgebildeten Bockes 30, so daß sich
die Spindel 26 entsprechend der jeweiligen Neigung des Schneckengehäuses i schräg
stellen kann. Man könnte die Unterstützungsvorrichtung auch in der Weise ausbilden,
daß am oberen Ende der Spindel 26 eine oben zylindrisch ausgebildete Stützplatte
angelenkt ist, auf der sich ein gleichfalls abgerundeter Flansch des Mischstückes
abstützt, der mit der Stützplatte durch zum Zweck der Einstellung abnehmbare Keilklammern
verbunden ist.
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Bei Einrichtungen, bei denen die Schnecke und ihr Gehäuse senkrecht
angeordnet sind, empfiehlt es sich, die Zuführung des Gutes zu der Schnecke 2, wie
in Fig. 4 dargestellt, durch eine besondere, waagerecht angeordnete Zuteilschnecke
31 zu bewirken. Auch diese kann mit ihrer Welle 32 seitlich versetzt zur Welle der
Hauptschnecke 2 angeordnet sein; bei Schnekkenzuteilung ist dies aber nicht unbedingt
nötig,
vielmehr kann die ZVelle der Schnecke 32 so angeordnet sein, daß ihre Verlängerung
die Welle 18 der Hauptschnecke 2 trifft. In Fig. 4 sind die Rillen 17 an der Innenwandung
des Schneckengehäuses i über den größten Teil ihrer Länge schraubenlinienförmig
ausgebildet, und nur im oberen Teil des Gehäuses am Auslaufende der Schnecke sind
Längsrillen 17a vorgesehen. Im übrigen entspricht die Ausführungsform nach Fig.
d. derjenigen nach Fig. i bis 3.
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Wie schon eingangs erwähnt, arbeitet die Fördervorrichtung gemäß der
Erfindung dank ihrer zweckmäßigen Ausbildung und der oben geschilderten besonderen
Merkmale außerordentlich wirtschaftlich. Die Leistungen, die mit- derartigen 'Vorrichtungen
bei leichten Mahlgütern erzielt werden, sind wesentlich höher als die bisher mit
anderen Einrichtungen erzielten Leistungen. Außerdem arbeiten derartige pneumatische
Einrichtungen vollkommen staubfrei, was bei Becherwerken und Schnecken keineswegs
immer der Fall ist. Auch treten bei Verwendung von Schnecken und Becherwerken in
'Iühlenbetrieben sehr oft Explosionen auf, was bei einer pneumatischen Einrichtung
nach der vorliegenden Erfindung vollkommen vermieden wird, wie die Praxis bereits
bewiesen hat.