DE756912C - Vorrichtung an Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen - Google Patents
Vorrichtung an Fahrzeugbremsen, insbesondere EisenbahnwagenbremsenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM
3. AUGUST 1953
3. AUGUST 1953
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Axel Rudolf Konrad. Diurson, Malmö (Schweden)
ist als Erfinder genannt worden
Svenska Aktiebolaget Bromsregulator, Malmö (Schweden)
Patentiert im Deutschen Reich vom 14. Mai 1942 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 12. Oktober 1944
Die Priorität der Anmeldung in Schweden vom 20. Mai 1Θ41 ist in Anspruch genommen
Die Erfindung bezieht sich auf Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen.
Sowohl bei zwei- oder mehrachsigen Wagen wie bei jedem Drehgestell eines Drehgestellwagens
kann man zwei Gruppen von Bremsklötzen unterscheiden, die mit je einer von z,wei Radgruppen des Wagens zusammenwirken.
Den beiden Bremsklotzgruppen wird die Bremskraft von einer gemeinsamen Bremskraftquelle über ein Bremsgestänge
zugeführt, welches die Bremskraftquelle mit den Bremsklotzgruppen verbindet und die
Bremskraft auf diese verteilt. Bisher war die Verteilung der Bremskraft auf die beiden
Bremsklotzgruppen durch das Übersetzungsverhältnis des Bremsgestänges zu jeder Bremsklotzgruppe festgelegt, und zwar grundsätzlich
derart, daß jede Fahrzeugachse die gleiche prozentuale Abbremsung haben sollte. Bei der Bestimmung der Abbremsung muß ao
man von gewissen Annahmen betreffend die Verteilung des Gewichtes des Fahrzeuges
und gegebenenfalls der Beladung auf die verschiedenen Achsen ausgehen, und zwar normalerweise von den gemessenen Gewichten
bei stillstehendem Fahrzeug. Im Betriebe werden aber diese Voraussetzungen öfters
nicht zutreffen, und es kommt häufig vor, daß die eine oder die andere Achse einen
wesentlich größeren bzw. kleineren Anteil
des Gesamtgewichtes zu tragen hat, als der normalen Verteilung entspricht, und daß dadurch
die Gefahr einer Festbremsung der weniger belasteten Achse entsteht. Solche Belastungsverschiebungen können aus sehr
verschiedenen Gründen entstehen. Die Beladung kann ungleichmäßig verteilt sein, in
Steigungen und Gefallen wird die untere Achse mehr tragen müssen als auf horizontaler
Strecke, bei Bremsung kippt die Verzögerungskraft das Fahrzeug vornüber, so daß die vordere Achse während der Bremsung
mehr belastet wird, usw. Ein typisches Beispiel des letztgenannten Verhältnisses
bilden die meisten Drehgestelle mit ihrer verhältnismäßig hohen Belastung und ihrem
kurzen Radstand, und besonders bei den modernen schnell fahrenden Zügen, wo es von
großer Bedeutung ist, die Bremswege so kurz wie nur möglich zu halten, ist es von großem
Nachteil, daß das verminderte Adhäsionsgewicht der hinteren Achse in jedem Drehgestell
zu einer wesentlichen Beschränkung der Bremskraft zwingt, während gleichzeitig das vergrößerte Adhäsionsgewicht der vorderen
Achse für die Bremsung nur sehr unvollständig ausgenutzt wird.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung an Fahrzeugbremsen, insbesondere
Eisenbahnwagenbremsen, bei denen zwei Bremsklotzgruppen, welche mit je einer von
zwei das Fahrzeug an jedem Ende tragenden Radgruppen zusammenwirken, die Bremskraft
von einer gemeinsamen Bremskraftquelle durch ein diese mit den Bremsklötzen verbindendes
Bremsgestänge erhalten, und sieht vor, daß die beiden Bremsklotzgruppen außer
mit der Bremskraftquelle durch das Bremsgestänge auch mit einem von einer besonderen
Bremskraftquelle in der einen oder anderen von zwei entgegengesetzten Richtungen
betätigbaren beweglichen Glied mittels eines derart angeordneten Verbindungsgestänges verbunden sind, daß dieses die
Kraft von der besonderen Kraftquelle auf die beiden Bremsklotzgruppen in entgegengesetzten
Richtungen überträgt, nämlich in Richtung einer Vergrößerung der Bremskraft auf die eine Bremsklotzgruppe und in Richtung
einer Verminderung der Bremskraft auf die andere Bremsklotzgruppe. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird
bei einer solchen Vorrichtung, insbesondere wenn sie bei zweiachsigen Wagen angewendet
wird, vorgesehen, daß die besondere Kraftquelle durch den Belastungsunterschied auf
den beiden Radgruppen hervorgerufen wird, so daß das unter Einwirkung desselben stehende bewegliche Glied seine Kraftrichtung
ändert, je nachdem die Belastung auf der einen oder der anderen der beiden Radgruppen
größer ist, und daß das die beiden Bremsklotzgruppen mit dem genannten beweglichen
Glied verbindende Verbindungsgestänge die Kraft von der besonderen Kraft- quelle in Richtung einer Vergrößerung der
Bremskraft auf die mit der meist belasteten Radgruppe zusammenwirkende Bremsklotzgruppe
und in Richtung einer Verminderung der Bremskraft auf die mit der am wenigsten belasteten Radgruppe zusammenwirkende
Bremsklotzgruppe überführt. Kommt diese Vorrichtung in Anwendung an jedem Drehgestell
eines Drehgestellwagens, bei welcher eine von der Drehung der Räder abgeleitete Kraft zusätzlich zur Regelung des Bremsklotzdruckes
dient, so ist die Anordnung getroffen, daß zwecks Ausnutzung der beim Bremsen entstehenden Reibungskräfte der
Bremsklötze zur Bildung der besonderen Kraftquelle ein von diesen Kräften betätigtes
Glied, das seine Kraftrichtung mit der Fahrtrichtung des Fahrzeuges ändert, mit den
beiden Bremsklotzgruppen durch ein Gestänge verbunden ist, welches die Kraft von dem
beweglichen Glied in Richtung einer Vergrößerung der Bremskraft auf die mit der in
der Fahrtrichtung des Fahrzeuges zuvorderst gehenden Radgruppe zusammenwirkende Bremsklotzgruppe und in Richtung einer Verminderung
der Bremskraft auf die mit der in der Fahrtrichtung des Fahrzeuges zuhinterst gehenden Radgruppe zusammenwirkende
Bremsklotzgruppe überträgt. Es kann aber auch das Verbindungsgestänge die Kraft von
der besonderen Kraftquelle mit gleichem Übersetzungsverhältnis auf die beiden Bremsklotzgruppen
übertragen, so daß die Verminderung der Bremskraft auf der einen Bremsklotzgruppe
gleich groß ist wie die Vergrößerung der Bremskraft auf der anderen
Bremsklotzgruppe. Das von der besonderen Kraftquelle betätigbare Glied kann in der
Längsrichtung des Fahrzeuges zwischen den beiden Bremsklotzgruppen beweglich sein
und das die beiden Bremsklotzgruppen mit dem beweglichen Glied verbindende Verbindungsgestänge
aus einem auf dem beweglichen Glied gelagerten Schwinghebel sowie aus zwei die beiden Bremsklotzgruppen an je
einem Ende dieses Schwinghebels anschließenden Gelenkstangen od. dgl. bestehen. Das
durch die besondere Bremskraftquelle zu betätigende bewegliche Glied kann für den
Zweck an zwei je zur einen der. beiden Radgruppen bzw. je zur einen der beiden Radachsen
des Fahrzeuges gehörende Hebel, Hebelpaare od. dgl. angeschlossen werden,
welche zwei je einem der auf die beiden Radgruppen bzw. Radachsen ruhenden Teilen des
Wagengewichtes proportionale Kräfte in entgegengesetzten Richtungen auf das bewegliche
Glied übertragen, so daß die aus diesen beiden entgegengesetzt gerichteten Kräften
sich ergebende Kraftwirkung auf das bewegliche Glied hinsichtlich ihrer Größe vom
Unterschied zwischen den beiden genannten Kräften und hinsichtlich ihrer Richtung davon
abhängig ist, welche der beiden Kräfte am größten ist. Es kann das von der besonderen
Kraftquelle betätigte bewegliche Glied als
ίο dreiarmiger Hebel ausgebildet sein, der im
Fahrzeug- bzw. Drehgestellrahmen um eine zwischen den beiden Radgruppen liegende
waagerechte Achse drehbar gelagert ist und nach je einer der beiden Radgruppen einen
Arm streckt, an welchem je eine der beiden Bremsklotzgruppen mittels Gehängestangen
aufgehängt ist, sowie den dritten Arm senkrecht nach unten streckt, der an seinem
unteren Ende den frei gelagerten Schwinghebel trägt. Die Beweglichkeit des beweglichen
Gliedes kann erfindungsgemäß auf einen Wert begrenzt sein, der kleiner ist als dem Spielraumhub des Bremsgestänges entspricht,
und die beiden Bremsstangen können mit je einer so eingeregelten Nachstellvorrichtung
versehen sein, daß' die dadurch konstant gehaltene Bremslage der Ausgleichhebel durch Vermittlung der Lenker und des
Schwinghebels das bewegliche Glied dazu zwingt, bei angezogener Bremse eine Lage
zwischen den Grenzen seiner freien Beweglichkeit einzunehmen.
Zwei Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
Fig. ι eine Seitenansicht eines Drehgestelles mit der Vorrichtung nach der Erfindung
und
Fig. 2 in mehr schematischer Darstellung die Ausführungsform an einem zweiachsigen
Wagen.
In Fig. ι bezeichnet 1 den Drehgestellrahmen
und 2 die Räder des Drehgestelles. Die Bremsklötze 3a bzw. 3* wirken mit den
Rädern des Drehgestelles am vorderen bzw. hinteren Ende desselben zusammen. In der
gezeigten Ausführungsform sind die Bremsklötze nur auf den einander zugewandten Seiten der Räder angeordnet. Die Bremsklötze
3ß und 36 sind in üblicher Weise mit
zwei Bremshebeln 4 bzw. 5 zur Anpressung der Bremsklötze gegen die Räder verbunden.
Die beiden Bremshebel 4 und 5 sind an ihrem unteren Ende mit einer Verbindungsstange 6
verbunden. Das obere Ende des Hebels 5 ist im Drehgestellrahmen 1 bei 7 drehbar gelagert,
und das obere Ende des Bremshebels 4 ist durch eine Bremsstange mit einer nicht gezeigten Bremskraftquelle verbunden. Die
Bremsklötze 3a und 3* sind durch Aufhängestangen
9 und 10 an den entgegengesetzten Enden eines zweiarmigen Hebels 11 angeschlossen,
der vorzugsweise oberhalb der Tragfedern 12 angebracht ist, welche in
üblicher Weise zur nachgiebigen Verbindung des einen Wagenendes mit dem Drehgestell
vorgesehen sind, wobei der Wagenkasten selbst nicht gezeigt ist. Der Hebel 11 ist bei
13 im Drehgestellrahmen 1 gelagert. Die
beiden Arme des Hebels 11 haben die gleiche Länge. In Verbindung mit dem Hebel 11 oder
vorzugsweise in einem Stück mit diesem ist ein nach unten ragender bügeiförmiger Arm
14 vorgesehen, der die Tragfedern umgibt, aber genügenden Spielraum aufweist, um
in beiden Richtungen zusammen mit dem Hebel 11 geschwenkt werden zu können. Am
unteren Ende des Armes 14 ist bei 15 ein zweiarmiger Hebel 16 gelagert, mit dessen
beiden Enden die Bremsklötze 3° und 3&
mittels Lenkern 17 und 18 verbunden sind.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist
die folgende: Es wird angenommen, daß sich das Fahrzeug nach rechts bewegt, d. h. daß
die, wie in Fig. 1 gesehen, rechten Räder die vorderen sind. Dabei sind die Reibungskräfte,
welche von den Rädern beim Bremsen auf die Bremsklötze ausgeübt werden, so gerichtet,
daß sie die Bremsklötze 3* am vorderen Ende des Drehgestelles nach oben und die Bremsklotze
3a am hinteren Ende des Drehgestelles nach unten zu verschieben bestrebt sind.
Durch die Aufhängestangen 9 und 10 werden die genannten Reibungskräfte auf den Hebel
11 übertragen und erteilen diesem ein drehendes Moment, das danach strebt, den Hebel
11 und den Arm 14 entgegengesetzt zur 'Uhrzeigerrichtung
um den Zapfen 13 zu drehen. Dadurch wird der Drehzapfen 15 des Hebels
16 nach rechts, d. h. gegen die Bremsklotze 3* am vorderen Ende hin gedrückt und
in entsprechendem Maß von den Bremsklötzen 3a am hinteren Ende des Drehgestelles
weggezogen, so daß das auf den Hebel 11 ausgeübte drehende Moment einen Druck im
Lenker 18 und einen entsprechenden Zug im Lenker 17 erzeugt. Der Druck im Lenker 18
wirkt auf die Bremsklötze 3* in der gleichen Richtung wie der den Bremsklötzen 3* durch
den Hebel 5 zugeteilte Bremsdruck und erhöht dadurch den wirksamen Bremsdruck
der Bremsklötze 3& auf die vorderen Räder
des Drehgestelles, während der Zug im Lenker 17 auf die Bremsklötze 3a in der entgegengesetzten
Richtung wie der vom Hebel 4 auf die Bremsklötze 3ä ausgeübte Bremsdruck
wirkt und dadurch die wirksame Bremskraft der Bremsklötze 3a gegen die hinteren Räder
des Drehgestelles vermindert.
Wenn das Fahrzeug in der entgegengesetzten Richtung fährt, so daß das linke Ende das
vordere ist, so wird beim Bremsen das durch
die von den Rädern auf die Bremsklötze ausgeübten Reibungskräfte auf den Hebel ii
übertragene Drehmoment danach streben, den Hebel ii in Uhrzeigerrichtung zu drehen, so
S daß dieses Drehmoment auch in diesem Fall eine Erhöhung des wirksamen Bremsdruckes
der Bremsklötze 3a gegen die vorderen Drehgestellräder
und eine entsprechende Verminderung des wirksamen Bremsdruckes der ίο Bremsklötze 3& gegen die hinteren Drehgestellräder
zur Folge haben wird.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform bezeichnet 19 den Wagenrahmen und
38 die an beiden Wagenenden angeordneten *5 Räder. Der Wagenrahmen wird von den
beiden Radachsen 39 durch Federn 20 getragen. Der Wagen ist mit einer Bremse versehen,
welche einen Druckmittelbremszylinder 21, miteinander verbundene Bremszylinderhebel
22 und 23 und Hauptbremsstangen 24 und 25 umfaßt, welche sich von jedem Bremshebel
zu den Wagenenden erstrecken, um die Bremskraft an die Bremsklötze 26 zu übertragen, welche mit den Rädern an beiden
Wagenenden zusammenwirken. Die Bremsklötze sind mit den Zugstangen 24 und 25 mittels an sich bekannter Bremshebel 27 verbunden.
Zwischen den Rädern an beiden Wagenenden ist eine in der Längsrichtung des Wagens verschiebbare Stange 28 angeordnet.
Die beiden Enden der Stange 28 sind an Winkelhebeln 29 angelenkt, welche zur Ableitung von Kräften vom Wagentragfederdruck
an jedem Ende des Wagens dienen. Diese Kräfte wirken auf die Stange 28 in entgegengesetzten Richtungen und sind mit
den jeweils auf beiden Wagenenden ruhenden Teilen des Wagengewichtes und der Wagenbelastung,
welche auf den Radachsen an den beiden Wagenenden ruhen, proportional. Gemäß der in Fig. 2 dargestellten Ausführung
sind die beiden Hebel 29 in Federstützen 40 am Wagenrahmen 19 gelagert und von den
Reaktionskräften des Tragfederdruckes beeinflußt, zu welchem Z\veck die Tragfedern 20
am einen Ende jedes Hebels 29 angehängt sind. Ein zweiarmiger Hebel 30 ist bei 31
ungefähr in der Mitte zwischen den Enden der Stange 28 auf dieser gelagert. Die Enden
des Hebels 30 sind durch Gelenkstangen 32 und 33 je am Ende des einen und des anderen
Bremshebels 22 und 23 verbunden, an welchen die Zugstangen 24 bzw. 25 angreifen. Die
Bewegung der Stange 28 ist in beiden Richtungen begrenzt, z. B. durch herausragende
Enden des Lagerzapfens 31 für den Hebel 30, welche in begrenzten Schlitzen 34 od. dgl.
gleiten, die in einem mit dem Rahmen 19 fest verbundenen Teil angebracht sind, so daß die
Stange 28 sich nur um einen Abstand verschieben kann, der praktisch genommen j kleiner ist als derjenige, der dem Spielraum-■
hub des Bremsgestänges entspricht. Durch j diese Maßnahme wird die Stange 28 daran
i gehindert, die beiden Zugstangen 24 und 25 so weit gegen das eine Ende hin des Wagens
! zu ziehen, daß bei gelöster Bremse die Bremsklötze am entgegengesetzten Wagenende in
Berührung mit den Rädern kommen oder diesen zu nahe liegen. Jede der Zugstangen
24 bzw. 25 ist vorzugsweise mit einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung 36 bzw. 37 versehen,
um den Bremsklotzspielraum an jedem Wagenende gleich zu halten und um die Lage
der beiden Hauptbremshebel unabhängig von dem Bremsklotzverschleiß ungeändert zu
erhalten.
Die Wirkungsweise der oben beschriebenen und in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform
ist die folgende: Wenn die, in Fig. 2 gesehen, linke Radachse 39 einen größeren Teil des
Gewichtes des Wagens und dessen Belastung trägt als die rechte Radachse, z. B. infolge
ungleichmäßiger Verteilung der Wagenlast auf deren beiden Enden, hat dies zur Folge,
daß die Stange 28 von einer Kraft betätigt wird, welche proportional dem Unterschied
zwischen den auf den beiden Achsen ruhenden Lastteilen ist und welche die Stange 28 in die
rechte Endlage führt, wie in Fig. 2 gezeigt wird. Beim Anlegen der Bremse bewegen
sich diejenigen Enden der Hauptbremshebel 22 und 23, an welchen die Zugstangen 24
und 25 angreifen, gegeneinander, und während dieser Bewegung bleibt die Stange 28
in der rechten Endlage, bis die Bremsklötze am linken Wagenende in Berührung mit den
Rädern geführt worden sind. Danach nimmt der Widerstand gegen weitere Bewegungen
der Zugstange 24 nach rechts zu, und infolge dieses Widerstandes wird die Stange 28 durch
ihre Verbindung 30, 32, 33 mit den obengenannten Bremshebelenden gezwungen, sich
bei fortgesetzter Bewegung der Bremshebel gegeneinander nach links zu bewegen, bis
auch die Bremsklötze am rechten Ende des Wagens in Berührung mit den Rädern geführt
worden sind. Die Stange 28 nimmt nun während der nachfolgenden Entwicklung der
Bremskraft eine sozusagen schwebende Lage zwischen ihren Endlagen ein. Die von den
Tragfederdrücken abgeleitete und auf die Stange 28 wirkende Kraft wird nun durch
die Verbindung 30, 32, 33 auf die Bremshebel und 23 und dadurch auf die Zugstangen 24
und 25 in der Weise übertragen, daß die genannte Kraft die vom Bremszylinder 21 auf
die Bremszugstange 24 übertragene Kraft vergrößert (in der gleichen Richtung wirkt
wie diese) und im gleichen Maße die vom Bremszylinder 21 auf die Bremszugstange 25
übertragene Kraft vermindert (dieser ent-
gegenwirkt). Infolgedessen werden die Räder am linken Wagenende, welche den größeren
Teil des Wagengewichtes und der Wagenbelastung tragen, mit einem höheren Bremsdruck
gebremst als die Räder am rechten Ende des Wagens, welche den kleineren Teil der genannten Belastung tragen. Umgekehrt
werden die Räder am rechten Wagenende mit j einem höheren Bremsdruck als die Räder am
ίο linken Wagenende gebremst, falls der größere
Teil des Wagengewichtes und der Wagenbelastung statt auf den linken auf den rechten
Wagenrädern ruht. Selbstverständlich ist diese Änderung der Verteilung des gesamten
Bremsdruckes auf den Rädern an beiden Wagenenden, je nachdem welche der Radachsen
den größeren Teil des Wagengewichtes und der Wagenbelastung aufnimmt, von der Ursache der ungleichförmigen Verteilung
20* dieser Belastung auf die beiden Radachsen unabhängig. Sobald ein Unterschied zwischen
den beiden Teilen des Wagengewichtes und der Wagenbelastung auf die beiden Radachsen
beim Bremsen oder während des Bremsens auftritt, wirkt die Vorrichtung im Sinne einer entweder vollständigen oder teilweisen
Ausgleichung dieses Unterschiedes durch Erzeugung eines entsprechenden Unterschiedes
zwischen den Bremsklotzdrücken gegen
die Räder an den entgegengesetzten Wagenenden, unabhängig davon, ob die ungleichmäßige
Verteilung der Belastung auf die Radachsen durch ungleichmäßige Verteilung
der Last auf dem Wagen, durch die infolge
der Trägheit des Fahrzeuges und der Reibung der gebremsten Räder gegen die Schienen
verursachten Momentkräfte, durch eine steigende oder sinkende Neigung der Bahn oder
auch durch irgendetwas anderes verursacht wird.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung an Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen, bei denen zwei Bremsklotzgruppen, welche je mit einer von zwei das Fahrzeug an jedem Ende tragenden Radgruppen zusammenwirken, die Bremskraft von einer gemeinsamen Bremskraftquelle durch ein diese mit den Bremsklötzen verbindendes Bremsgestänge erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bremsklotzgruppen außer mit der Bremskraftquelle durch das Bremsgestänge-auch mit einem von einer besonderen Bremskraftquelle in der einen oder anderen von zwei entgegengesetzten Richtungen betätigbaren beweglichen Glied (14 oder 28) mittels eines derart angeordneten Verbindungsgestänges (16 bis 18 oder 30 bis 33) verbunden sind,daß dieses die Kraft von der besonderen Kraftquelle: auf die beiden Bremsklotzgruppen in entgegengesetzten Richtungen überträgt, nämlich in Richtung einer Vergrößerung der Bremskraft auf die eine Bremsklotzgruppe und in Richtung einer Verminderung der Bremskraft auf die ! andere Bremsklotzgruppe.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, insbesondere bei zweiachsigen Wagen, dadurch gekennzeichnet, daß die besondere Kraftquelle durch den Belastungsunterschied auf den beiden Radgruppen hervorgerufen wird, so daß das unter Einwirkung desselben stehende bewegliche Glied (28) seine Kraftrichtung ändert, je nachdem die Belastung auf der einen oder der anderen der beiden Radgruppen größer ist, und daß das die beiden Bremsklotzgruppen mit dem genannten beweglichen Glied (28) verbindende Verbindungsgestänge (30 bis 33) die Kraft von der besonderen Kraftquelle in Richtung einer Vergrößerung der Bremskraft auf die mit der meist belasteten Radgruppe zusammenwirkende Bremsklotzgruppe und in Richtung einer Verminderung der Bremskraft auf die mit der at» wenigsten belasteten Radgruppe zusammenwirkende Bremsklotzgruppe überführt (Fig. 2).
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, insbesondere in Anwendung an jedem Drehgestell eines Drehgestellwagens, bei welcher eine von der Drehung der Räder abgeleitete Kraft zusätzlich zur Regelung des Bremsklotzdruckes dient, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Ausnutzung der beim Bremsen entstehenden Reibungskräfte der Bremsklötze zur Bildung der besonderen Kraftquelle ein von diesen Kräften betätigtes Glied (14), das seine Kraftrichtung mit der Fahrtrichtung des Fahrzeuges ändert, mit den beiden Bremsklotzgruppen durch ein Gestänge (16 bis 18) verbunden ist, welches die Kraft von dem beweglichen Glied (14) in Richtung einer Vergrößerung der Bremskraft auf die mit der in der Fahrtrichtung des Fahrzeuges zuvorderst gehenden Radgruppe zusammenwirkende Bremsklotzgruppe und in Richtung einer Verminderung der Bremskraft auf die mit der in der Fahrtrichtung des Fahrzeuges zuhinterst gehenden Radgruppe zusammenwirkende Bremsklotzgruppe überträgt (Fig. 1).
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsgestänge (16 bis 18 oder 30bis 33) die Kraft von der besonderen Kraftquelle mit gleichem Übersetzungsverhältnis auf die beiden Bremsklotz,-gruppen überträgt, so daß die Verminderung der Bremskraft auf der einen Bremsklotzgruppe gleich groß ist wie die Vergrößerung der Bremskraft auf der anderen Bremsklotzgruppe.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das von der besonderen Kraftquelle betätigbare Glied (14 oder 28) in der Längsrichtung des Fahrzeuges zwischen den beiden Bremsklotzgruppen beweglich ist und daß das die beiden Bremsklotzgruppen mit dem beweglichen Glied (14 oder 28) verbindende Verbindungsgestänge aus einem auf dem beweglichen Glied (14 oder 28) gelagerten Schwinghebel (16 oder 30) sowie aus zwei die beiden Bremsklotzgruppen an je einem Ende dieses Schwinghebels anschließenden Gelenkstangen (17, 18 oder 32, 33) od. dgl. besteht.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die besondere Bremskraftquelle betätigbare bewegliche Glied (28) für seine Betätigung an zwei je zur einen der beiden Radgruppen bzw. je zur einen der beiden Radachsen des Fahrzeuges gehörende Hebel (29), Hebelpaare od. dgl. angeschlossen ist, welche zwei je einem der auf die beiden Radgruppen bzw. Radachsen (39) ruhenden Teile des Wagengewichtes proportionale Kräfte in entgegengesetzten Richtungen auf das bewegliche Glied (28) übertragen, so daß die aus diesen beiden entgegengesetzt gerichteten Kräften sich ergebende Kraftwirkung auf das bewegliche Glied (28) hinsichtlich ihrer Größe vom Unterschied zwischen den beiden genannten Kräften und hinsichtlich ihrer Richtung davon abhängig ist, welche der beiden Kräfte am größten ist.
- 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das von der besonderen Kraftquelle betätigte bewegliche Glied als dreiarmiger Hebel (11, 14) ausgebildet ist, der im Fahrzeug- bzw. Drehgestellrahmen um eine zwischen den beiden .Radgruppen liegende waagerechte Achse (13) drehbar gelagert ist und nach je einer der beiden Radgruppen einen Arm (11) streckt, an welchem je eine der beiden Bremsklotzgruppen (3°, 3*) mittels Gestängestangen (9, 10) od. dgl. aufgehängt ist, sowie den dritten Arm (14) senkrecht nach unten streckt, der an seinem unteren Ende den frei gelagerten Schwinghebel (16) trägt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beweglich- "6o keit des beweglichen Gliedes (28) auf einen Wert begrenzt ist, der kleiner ist, als dem Spielraumhub des Bremsgestänges entspricht, und daß die beiden Bremsstangen (24,25) mit je einer so eingeregelten Nachstellvorrichtung (36,37) versehen sind, daß die dadurch konstant gehaltene Bremslage der Ausgleichhebel (22, 23) durch Vermittlung der Lenker (32J 33) und des Schwinghebels (30) das bewegliche Glied (28) dazu zwingt, bei angezogener Bremse eine Lage zwischen den Grenzen seiner freien Beweglichkeit einzunehmen.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren: folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschrift Nr. 304821.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©5300 7.53
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
SE2369543X | 1941-05-20 |
Publications (1)
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ID=20425432
Family Applications (1)
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DES150371D Expired DE756912C (de) | 1941-05-20 | 1942-05-14 | Vorrichtung an Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen |
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US2917136A (en) * | 1956-05-29 | 1959-12-15 | Bromsregulator Svenska Ab | Vehicle brakes |
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DE304821C (de) * |
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1942
- 1942-02-16 US US431155A patent/US2369543A/en not_active Expired - Lifetime
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Patent Citations (1)
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Also Published As
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US2369543A (en) | 1945-02-13 |
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