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Als Zangenbremse ausgebildete Fangvorrichtung für Aufzüge oder auf
Schienen oder Seilen fahrende Fahrzeuge Federbetätigte Fangbremsen mit Kulissen sind ebenso bekannt wie solche, bei welchen die abnehmende Federkraft auf andere Weise, z. B. durch Kniehebel ausgeglichen wird. Die bisher bekannten Kulissen haben an ihrer Vorderseite eine stärker geneigte Fläche, die ein rasches Anlegen der Backen bewirkt und dann eine solche mit geringerer, aber stetiger Neigung. Der Bremsdruck nimmt also nach dem Anlegen der Backen und während der durch die elastische Verformung der Bremseinrichtung und des Elementes, an welchem die Bremsbacken angreifen (Schiene, Seil), sowie durch die Abnutzung der Backen oder ihres Belages sich ergebenden Weiterbewegung der Kulisse mit der abnehmenden Federkraft ab.
Die Kniehebelbremsen können wohl den Bremsdruck annähernd gleich halten oder auch steigern, doch ist die Angleichung nur näherungsweise möglich und (ebenso wie die Bremsdrucksteigerung) nurnacheiner einzigen, sich aus der Kniehebelanordnung zwangsläufig ergebenden Kurve.
Die Erfindung ermöglicht sowohl eine genaue Angleichung an den jeweiligen Feder-bzw. Öl-oder Luftdruck, als auch eine Steigerung des Bremsdruckes in beliebiger Höhe und Folge.
Fig. l zeigt ein Ausführungsbeispiel an einem senkrecht bewegten Förderkorb im Aufriss, Fig. 2 im Grundriss und Fig. 3 in Seitenansicht. Im Förderkorb 1 ist eine Stange 2 verschiebbar gelagert, die an ihrem unteren Ende die Kulisse 3 trägt und die durch eine Feder 5 belastet ist. Nach Auslösen der Feder durch Ausklinken des Stützhebels 11 drücken die Wirkflächen 4 der Kulisse 3 gegen die Rollen 8 der Hebel 6, die mittels der Bolzen 7 drehbar im Förderkorb 1 gelagert sind und an ihrem andernEnde die Bremsbacken 9 tragen. welche gegen eine feste Schiene 10 wirken.
Die Wirkflächen 4 sind nun so geformt, dass sie am unteren Ende einen grossen Zentriwinkel (Keilwinkel) w aufweisen, der sich aber gegen das obere Ende stetig verkleinert, so dass während der Abwärtsbewegung der Kulisse 3 der auf die Rollen 8 wirkende Keil immer spitzer wird. Dadurch wird trotz abnehmender Federkraft der auf die Bremsbacken 9 ausgeübte Druck und damit die Bremskraft konstant erhalten oder (durch entsprechend rasche Änderung des Keilwinkels w) noch gesteigert. Dabei übertragen die ebenfalls auf den Hebeln 6 sitzenden Rollen 12 (die zweckmässigerweise einen grösseren Durchmesser als die Rollen 8 erhalten) die Längskräfte auf die feste Führung 13, wodurch die Hebel 6 von diesen Kräften entlastet werden.
Fig. 4 zeigt zwei Ausführungsformen der Erfindung, bei denen durch Anordnung von elastischen Zwischengliedern zwischen Kulisse und Bremsbacke der Weg der Rollen 8 und damit der Kulissenweg vergrössert wird. Dies hat den grossen Vorteil, dass das Bremsen (Fangen) entsprechend sanft eingeleitet und die Bremskraft nach dem Anlegen der Backen in einem viel höheren Mass gesteigert werden kann, als dies möglich ist, wenn nur der aus der Backenabnutzung resultierende Kulissenweg zur Verfügung steht. Bei der einen Ausführungsform ist der Bremshebel in zwei Hälften 14 und 15 geteilt, die durch die Feder 16 gegeneinander abgestützt sind. Damit bei offener Bremse die Backe 9 nicht durch die vorgespannte Feder 16 an die Schiene 10 angedrückt wird, stützt sich der Hebelteil 15 an eine Nase 17 des die Rolle 8 tragenden Hebelteiles 14.
Bei dem zweiten in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel trägt der Hebel 6 eine Führung 18, in der die Bremsbacke 9 gleitet ; sie ist durch die Feder 19 gegen die Führung 18 abgestützt. Hier übernimmt der Kopf des mit der Bremsbacke 9 verbundenen Bolzens 20 die Rolle der Nase 17. Der Absatz 21 begrenztdenBackenweginderandernRichtung.
Fig. 5 zeigt Ausführungsbeispiele, bei welchen die Wirkflächen auf drehbaren, elastisch unterstützten
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Hebeln sitzen. Es ist eine durch ein Druckmittel (Öl, Luft usw.) betätigte Fangvorrichtung mit mehreren Bremszangen dargestellt. Die Stangen 2 sind mit Kolben 22 verbunden, die in einem gemeinsamen Druckzylinder 23 gleiten, der über ein Ventil 24 mit dem Druckspeicher 25 verbunden ist. Auf der linken Seite ist die Anordnung von zwei Bremszangenpaaren hintereinander dargestellt.
Die auf die Rollen 8 wirkenden Flächen 4 sitzen auf den Hebeln 26, welche um den fest mit der Stange 2 verbundenen Bolzen 27 drehbar sind und die sich über die Federn 28 gegen die Stange 2 abstützen. Auf der rechten Seite ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, wo die Hebel 26 über Bolzen 29 mit einem Kolben 30 bzw. mit einem Druckzylinder 31 verbunden sind und letzterer über die Leitung 32 am Druckspeicher 25 angeschlossen ist. Bei Längsverschiebung der Kolben 22 mitden Stangen 2 und Hebeln 26 wird der Hebelarm zwischen Bolzen 27 und Rollen 8 immer grösser, die freien Hebelenden werden gegen die Stange 2 gedrückt, der Keilwinkel zwischen den Wirk- flächen 4 wird kleiner, die Bremskraft demzufolge grösser.
Bei der Anordnung mit Druckzylinder 31 erfolgtzusätzlicheinDruckausgleichinderWeise, dass beim Abnehmen des Arbeitsdruckes (durch das Auffüllen des. Zylinders 23 bei Bewegung der Kolben 22 nach aussen bedingt) der Widerstand im Stützzylinder 31 ebenfalls abnimmt.
Die beweglich gelagerten Wirkflächen sind in Fig. 5 gerade dargestellt, doch können sie auch bei dieser Anordnung nach der einen oder andern Seite gekrümmt sein.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Als Zangenbremse ausgebildete. Fangvorrichtung für Aufzüge oder auf Schienen oder Seilen fahrende Fahrzeuge, bei der die Kraftübertragung durch eine oder mehrere Kulisse (n) erfolgt, die in Richtung ihrer Symmetrieachse bewegt wird (werden), dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Bremshebeln (6) unmittelbar oder mittelbar in Berührung kommenden Wirkflächen (4) der Kulisse (n) (3) gekrümmt und gegenüber der Symmetrieachse so angeordnet sind, dass bei fortschreitender Bewegung der Kulisse (n) (3) der wirksame Keilwinkel w kleiner wird oder dass die Wirkflächen (4) um senkrecht zur Kulissenebene stehende Achsen (27) drehbar gelagertsind, wodurchebenfallsbei fortschreitender Bewegung der Kulisse (n) (3) der Keilwinkel w zwischen den Wirkflächen (4) verkleinert werden kann.