DE755179C

DE755179C - Einrichtung zum Regeln und Begrenzen der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE755179C
Application number: DEZ25251D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dr-Ing Ziegenbein
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1939-05-07
Filing date: 1939-05-07
Publication date: 1952-12-01

Description

Einrichtung zum Regeln und Begrenzen der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeuqen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Regeln und Begrenzen der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen. Gemäß der Erfindung wird ein Stromkreis verwendet, der durch eine in der elektrischen Anlage auftretende Schwingung in der Weise geschlossen wird, daß beim Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit die Schwingung über an sich bekannte Mittel in den Antrieb hemmend eingreift und die Überschreitung der Geschwindigkeit sofort verhindert, um die Wirkung des Eingriffs zu verstärken. Eine derartige Einrichtung hat man bisher nur zur selbsttätigen Anzeige von Geschwindigkeitsüberschreitungen verwendet. Bei diesem An-`iendungsgebiet besteht aber der Nachteil, daß bei einer Geschwindigkeitssteigerung im allgemeinen nur kurzzeitig die Resonanzfrequenz vorhanden ist. Die Einrichtung muß daher sehr empfindlich gestaltet werden, damit sie bei raschen Geschwindigkeitsänderungen noch bemerkbar anspricht. Das Ansprechen geschieht auch dann nur kurzzeitig.
Demgegenüber kann die Erfindung mit einer verhältnismäßig unempfindlichen Anordnung durchgeführt werden, die durch die auf Kraftfahrzeugen auftretenden Erschütterungen nicht gestört wird. Beim Erreichen der Ansprechgeschwindigkeit greift die Einrichtung, auch wenn sie nur kurzzeitig anspricht, hemmend in .den Antrieb ein und verstärkt so die Wirkung des Eingriffs. Es wird dadurch möglich, mit verhältnismäßig unempfindlichenEinrichtungen auszukommen, die bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung nur so kurz ansprechen, daß durch sie kaum ein merkliches Signal gegeben werden kann. Durch den gleichzeitig erfolgten selbsttätigen Eingriff in den Antrieb des Kraftfahrzeugs wird aber die Wirkung der Einrichtung so verstärkt, daß eine Geschwindigkeitsüberschreitung unmöglich wird.
Die Erfindung läßt sich mit Hilfe der im Stromkreis der Zündeinrichtung wirkenden Schwingungen durchführen. Es kann auch beispielsweise die Lichtmaschine, wenn sie Schleifringe zur Abnahme der Wechselspannung aufweist, oder ein zum Antrieb des Geschwindigkeitsmessers dienender Generator, der zusammen mit dem Kraftfahrzeug angetrieben wird, verwendet werden. Wird ein elektrischer Geschwindigkeitsmesser verwendet, so läßt sich die zu seiner Speisung benutzte Wechselspannung zur Durchführung der Erfindung verwenden. Die im Zündstromkreis -wirkenden Ströme oder Spannungen lassen sich auch mittelbar, beispielsweise über eine auf der Zündspule angebrachte besondere Wicklung, wirksam machen.
Bei der Verwendung einer elektrischen Schwingung, deren Frequenz in bekannter Weise von der Drehzahl des Antriebsmotors abhängig ist, also beispielsweise von einer im Zündstromkreis wirkenden Spannung oder eines Stromes, spricht die Einrichtung nach der Erfindung beim Erreichen einer bestimmten Motordrehzahl an. Um zu erreichen, daß die Einrichtung nach der Erfindung immer bei einer bestimmten Geschwindigkeit anspricht, kann sie beim Umschalten des Getriebes zwischen Motor und Antrieb selbsttätig entsprechend verändert werden.
Der Stromkreis, der bei der Einrichtung nach der Erfindung geschlossen wird, kann verwendet werden, um die Zündung eines Verbrennungsmotors zu beeinflussen. Es kann beispielsweise durch ein Frequenzrelais der Zündstromkreis unterbrochen oder kurzgeschlossen werden. Statt einer Beeinflussung der Zündung kann auch eine Beeinflussung der Brennstoffzufuhr stattfinden. Über einen Elektromagneten läßt sich der Querschnitt der Düse verringern oder eine Drosselung der Gaszufuhr durchführen. Auch die Zusammensetzung des Gasgemisches kann geändert werden, etwa derart, daß Luft zugesetzt wird. Diese Anordnungen sind jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
In Abb. i ist ein Beispiel dargestellt für i die Durchführung einer Drosselung der Gaszufuhr. Bei einer Erregung einer Spule 5 über ein Frequenzrelais ; aus der Spannungsquelle 6 wird der Eisenkern .4 in die Spule 5 Gezogen. Hierbei wird die Drosselklappe i, die sich im Ansaugrohr 2 befindet, geschlossen. Bei einer. Unterbrechung des Stromkreises durch das Frequenzrelais 7 zieht eine Feder 3 die Drosselklappe i wieder in die geöffnete Stellung.
In Abb. 2 ist dargestellt, wie das Zuggestänge, über das eine Antriebsmaschine gesteuert wird, magnetisch unterbrochen werden kann. Ein Magnet 2o, der an der Zugstange 23 befestigt ist, wird von einer Spule 21 erregt. Er zieht den Anker 22 an, der an einer Zugstange 2..1 befestigt ist. Bei einer Unterbrechung der Erregung der Spule 21, beispielsweise über ein Frequenzrelais, werden 23 und 24 voneinander getrennt.
Auch bei der Verwendung elektrischer Antriebsmotoren lassen sich diese in bekannter Weise, beispielsweise durch Elektromagneten regeln, oder es läßt sich ihre Umdrehungszahl begrenzen.
Die Erfindung kann mit Vorteil dazu benutzt werden, um große Geschwindigkeiten zu erzielen, ohne daß eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit überschritten wird. Der Antriebsmotor wird dazu so eingestellt, daß er in den Zeiten, in denen die Einrichtung zur Geschwindigkeitsbegrenzung nicht anspricht, seine volle oder nahezu seine volle Leistung entwickelt. Beim Befahren von Steigungen versucht dann der Antriebsmotor die gewünschte Geschwindigkeit beizubehalten.
Soll eine Regelung oder Begrenzung auf verschiedene Geschwindigkeiten durchgeführt werden, so lassen sich verschiedene Einrichtungen vorsehen, die bei verschiedenen Schwingungszahlen ansprechen. Diese Einrichtungen, etwa Frequenzrelais, lassen sich von Hand durch den Fahrer einschalten oder sie können selbsttätig bei bestimmten Betriebszuständen des Fahrzeugs oder des Antriebsmotors eingeschaltet werden.

Claims

PATE NTANSPRÜ GHE: i. Einrichtung zum Regeln und Begrenzen der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stromkreis verwendet wird, der durch eine in der elektrischen Anlage des Fahrzeugs auftretende Schwingung geschlossen wird, in der Weise, daß beim Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit die Schwingung über an sich bekannte Mittel in den Antrieb hemmend eingreift und die Überschreitung der Geschwindigkeit sofort verhindert, um die Wirkung des Eingriffs zu verstärken.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die im Stromkreis der Zündeinrichtung, der Lichtmaschine oder eines zum Antrieb des Geschwindigkeitsmessers dienenden Generators wirkenden Schwingungen verwendet werden.
3. Einrichtung nach dem Anspruch i oder 2, die auf eine Schwingung anspricht, deren Frequenz von der Drehzahl des Antriebsmotors abhängig ist, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umschalten des Getriebes zwischen Motor und Antrieb die Einrichtung entsprechend verändert wird.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zeiten, in denen sie nicht anspricht, der Antriebsmotor so eingestellt ist, daß er seine volle oder nahezu seine volle Leistung entwickelt. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 432 241, 441 550= 534 872= 511 170, 225 048, 233 761, 130 340, 28o 158; USA.-Patentschriften Nr. 1 843 96o, 1 803 289; britische Patentschrift Nr. 456 577.