DE753046C - Verfahren zur Umlagerung von Ketoximen - Google Patents
Verfahren zur Umlagerung von KetoximenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D201/00—Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams
- C07D201/02—Preparation of lactams
- C07D201/04—Preparation of lactams from or via oximes by Beckmann rearrangement
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Description
Bei der bekannten Beckmannschen Umlagerung von Ketoximen bei erhöhter Temperatur
benutzt man im allgemeinen 70- bis oQ°/oige Schwefelsäure als die Umlagerung
bewirkendes Mittel. Die Anwesenheit von Wasser begünstigt hierbei unerwünschte Nebenreaktionen, z. B. die Aufspaltung der
Oxime in die Ketone und Hydroxylamin; bei höherem Wassergehalt können auch die bei
der Umlagerung gebildeten Säureamide zum Teil verseift werden. Infolge der Verwendung
wäßriger Schwefelsäure kann das Verfahren nicht in Eisenapparaten ausgeführt werden.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nebenreaktionen praktisch vollkommen ausschalten
kann, wenn man die Umlagerung mit nahezu oder völlig wasserfreier Schwefelsäure
oder mit Oleum vornimmt. Die Säure soll keinesfalls mehr als 2% Wasser, enthalten.
Die Verwendung von Oleum empfiehlt sich besonders dann, wenn feuchte Oxime angewandt
werden; man wählt dann die Menge und Konzentration des Oleums zweckmäßig so, daß das im Oleum enthaltene SO3 ausreicht,
um mit dem Wasser Schwefelsäure'-monohydrat zu bilden. Man kann die Oxime,
ζ. B. Acetonoxim, Methylnonylketonoxim, Cyclohexanonoxim, Methylcyclohexanonoxim,
ι- und 2-Oxodekahydronaphthalinoxim, in
Schwefelsäure der angegebenen Konzentration lösen und bei Temperaturen von 8o bis 2oo°
unter Rühren in konzentrierte Schwefelsäure einlaufen lassen, die als Verdünnungsmittel
die Abführung der Reaktionswärme fördert. An Stelle von konzentrierter Schwefelsäure
ίο kann man auch bereits behandelte Lösung
selbst als Verdünnungsmittel verwenden.
Zweckmäßig führt man das Verfahren fortlaufend durch, wobei man die bereits umgelagerte
Lösung umpumpt und ihr dauernd frische Oximlösung oder getrennt voneinander
an der gleichen Stelle oder an verschiedenen Stellen Oxim und Schwefelsäure zuführt. An
einer anderen Stelle wird dem Kreislauf die entsprechende Menge umgelagerte Lösung
entnommen. Die für die Umlagerung des angewandten Oxims günstigste Umsetzungstemperatur wird durch geeignete Bemessung
der zugeführten Oximlösung und bzw. oder durch äußere Kühlung eingestellt. Die Umlagerungstemperaturen
liegen meist zwischen 100 und 150°. Die Lösung kann gegebenenfalls
zur Beendigung der Umlagerung noch nacherhitzt werden. Jedoch ist die Reaktionszeit
meist sehr kurz, beispielsweise wenige Minuten, so daß man hohe Zeitraumausbeuten
erzielt. Man kann in Eisenapparaturen arbeiten.
Führt man das Oxim und die Schwefelsäure getrennt dem Kreislauf zu, so erspart
man die Herstellung der Oximlösung. Zur Umlagerung reicht etwa Va bis 1 Mol Schwefelsäure
auf ι Mol Oxim aus, jedoch kann man ohne Schaden auch mit größeren Säuremengen
arbeiten. Da bei dem Verfahren praktisch keine unerwünschten Nebenreaktionen auftreten, insbesondere keine Spaltung des
Oxims und keine Verseifung des gebildeten Amids bzw. Lactams, sind die Ausbeuten
ausgezeichnet.
Man hat zur Umlagerung von o-Methylcyclohexanonoxim eine nur G.6,4°/oige Schwefelsäure
verwendet und dabei eine sehr hohe Ausbeute an Umlagerungsprodukt erhalten. Aus dem Verhalten dieses o-substituierten
Oxims ließ sich indes keine allgemeine Regel dafür ableiten, daß Oxime aller Art bei der
Verwendung von Schwefelsäure mit höchstens 2% Wassergehalt oder Oleum als Umlagerangsmittel
erheblich bessere Ausbeuten an Umlagerungsprodukten liefern als bei Verwendung von 96,4°/oiger oder noch schwächer
konzentrierter Schwefelsäure. Vor allem war nicht vorauszusehen, daß mit der Erhöhung
der Schwefelsäurekonzentration die Umlage- I rungstemperatur sinkt. Dies ist, wie schon |
bemerkt, namentlich für die technische Durchführung der Umlagerung in Eisengefäßen von
großer Bedeutung.
Beispiel ι g
In 500 Gewichtsteile einer Lösung von ι Mol s-Aminocapronsäurelactam in 1 Mol
Schwefelsäuremonohydrat läßt man unter kräftigem Rühren bei 1400 eine Lösung von
j 550 Gewichtsteilen Cyclohexanonoxim in 500 Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat einfließen,
wobei man die Temperatur durch Kühlung konstant hält. Nach etwa 30 Minuten,
wenn die Umlagerung größtenteils vor sich gegangen ist, wird noch 10 bis 15 Minuten
auf 140° erhitzt.
Man läßt dann die schwach braungefärbte Lösung unter Rühren bei 10 bis 150 in
2500 Gewichtsteile Methanol einfließen. Durch Einleiten von Ammoniak wird die Schwefelsäure
als Ammoniumsulfat ausgefällt. Dieses wird abfiltriert und mit Methanol ausgewaschen.
Die Mutterlauge und das zum Waschen verwendete Methanol werden vereinigt und eingedampft. Durch Destillation
des Rohprodukts erhält man das Lactam der ε-Aminocapronsäure; nach Abzug der schon
zu Beginn zugesetzten Menge des Lactams errechnet sich die Ausbeute zu 96 % der Theorie.
Das Lactam kann auch durch Eingießen der behandelten Lösung in wäßrige Alkalilauge
unter starker Kühlung und Extrahieren der wäßrigen Lösung mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Chloroform oder Äthylenchlorid,
gewonnen werden. Schließlich kann man das Lactam auch durch Einfließenlassen der das Umsetzungsprodukt enthaltenden
Lösung in Kalkmilch, Abfiltrieren des ausgefallenen Gipses, Eindampfen der wäßrigen
Lösung des Lactams und Destillation des Eindampfrückstandes gewinnen.
Jn eine Lösung von , 100 Gewichtsteilen
ε-Atninocaprolactam in 100 Gewichtsteilen
Schwefelsäuremonohydrat läßt man unter kräftigem Rühren bei 110 bis 120° allmählich
280 Gewichtsteile 98°/oige Schwefelsäure einfließen;
gleichzeitig gibt man 340 Gewichtsteile Cyclohexanonoxim zu und führt die Reaktionswärme durch äußere Kühlung ab.
Wenn alles Oxim zugegeben ist, wird noch 20 Minuten lang bei 1200 gerührt. Dann
arbeitet man das Umsetzungsgemisch in der in Beispiel 1 angegebenen Weise auf. Bei der
Destillation erhält man 408 Gewichtsteile f-Aminocaprolactam.
Man läßt bei no3 unter kräftigem Rühren eine Lösung von 50 Gewichtsteilen Cyclohexanonoxim
in 50 Gewichtsteilen Schwefel-
säuremonohydrat in 25 Gewichtsteile Schwefelsäuremonohydrat fließen und gibt dann bei
130 bis 1400 allmählich weitere 90 Gewichtsteile Cyclohexanonoxim zu. Dann erhitzt man
noch V2 Stunde lang bei 1300 und arbeitet in der in Beispiel 1 angegebenen Weise auf,
wobei man e-Aminocaprolactam in sehr guter
Ausbeute erhält.
115 Teile tert. Butylcyclohexanonoxim (Schmelzpunkt 135°) werden in 115 Teilen
Monohydrat gelöst; die Lösung wird bei 80 bis 900 unter Kühlen in 60 Teile Monohydrat
eingerührt. Nachdem die Lösung noch kurze Zeit auf iio° erhitzt wurde, wird sie auf
500 Teile Eis gegossen und mit 35%>iger Natronlauge neutralisiert. Die abgeschiedenen
Kristalle werden abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 112 Teile
des entsprechenden Lactams (tert. Butyl-ε-aminocaprolactam),
das aus Essigester umkristallisiert bei 157 bis 1580 schmilzt.
60 Teile des Oxims des cis-/?-Oxodekahydronaphthai
ins werden in 50 Teilen Monohydrat gelöst und bei 100 bis no0 in 25 Teile
Monohydrat unter Rühren eingetragen. Dann wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise
aufgearbeitet und, das Rohprodukt destilliert. Man erhält 56 Teile eines Gemisches der
Lactame der i-Aminomethylcyclohexyl-2-propionsäure
und der i-/?-Aminoäthyl cyclohexyl-2-essigsäure
vom Schmelzpunkt 89 bis 920
und Siedepunkt
Druck.
Druck.
154 bis 1550 bei 0,5 mm
In eine Lösung von 50 Teilen ε-Aminocaprolactam in 50 Teilen Monohydrat läßt
man unter Rühren bei 70 bis 90° allmählich 200 Teile io°/oiges Oleum- einlaufen und trägt
gleichzeitig 210 Teile Cyclohexanonoxim ein. Nach Beendigung der Reaktion wird noch
1A Stunde auf iio° erwärmt. Dann wird die
Lösung mit 600 Teilen Eis verdünnt und mit 35%iger Natronlauge neutralisiert. Das
ε-Aminocaprolactam scheidet sich als Ölschicht ' ab, die noch etwa 34% Wasser enthält. Die
Unterlauge wird mit Essigester ausgeschüttelt und der Essigesterrückstand mit der Ölschicht
zusammen destilliert. Man erhält 250 Teile ε-Aminocaprolactam.
100 Gewichtsteile Diäthylketoxim werden unter Kühlung in 100 Gewichtsteilen Mono^
hydrat gelöst. Diese Lösung läßt man unter Rühren und Kühlen bei 115 bis 1250 im Verlauf
von 1Zz Stunde in 30 Gewichtsteile Monohydrat
einfließen. Nach Beendigung der Reaktion wird die Lösung auf 150 Gewichtsteile
Eis gegossen und mit 34,5%iger Natronlauge neutralisiert. Dann wird das Gemisch wiederholt
mit Essigester ausgeschüttelt. Nach Verdampfen des Essigesters destilliert man den
Rückstand bei vermindertem Druck. Man erhält 90 Gewichtsteile Propionsäureäthylamid
vom Siedepunkt in0 bei 18 mm Druck.
25 Gewichtsteile Methylnonylketoxim werden in 25 Gewichtsteilen Monohydrat gelöst
und in der in Beispiel 7 beschriebenen Weise umgelagert. Man erhält 23 Gewichtsteile
Acetylnonylamin vom Siedepunkt 153 bis 155° bei 4 mm Druck und vom Erstarrungspunkt
32°.
Claims (2)
1. Verfahren zur Umlagerung von Ketoximen mittels Schwefelsäure bei erhöhter
Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefelsäure mit höchstens 2% Wassergehalt oder Oleum als Umlagerungsmittel
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren
fortlaufend durchführt, wobei man die Lösung des bereits umgelagerten Oxims im Kreislauf führt und ihr dauernd frische
Lösung des Oxims in Schwefelsäure oder Oxim und Schwefelsäure getrennt, gegebenenfalls an verschiedenen Stellen, zuführt
und die entsprechende Menge Lösung des umgelagerten Oxims aus dem Kreislauf entfernt.
Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren
folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:
Chem. Zentralblatt 1936, II, 781.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI64511D DE753046C (de) | 1939-05-06 | 1939-05-06 | Verfahren zur Umlagerung von Ketoximen |
FR879189D FR879189A (fr) | 1939-05-06 | 1942-02-09 | Procédé pour transposer des cétoximes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI64511D DE753046C (de) | 1939-05-06 | 1939-05-06 | Verfahren zur Umlagerung von Ketoximen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE753046C true DE753046C (de) | 1953-01-05 |
Family
ID=7196140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI64511D Expired DE753046C (de) | 1939-05-06 | 1939-05-06 | Verfahren zur Umlagerung von Ketoximen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE753046C (de) |
FR (1) | FR879189A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1158076B (de) * | 1960-04-30 | 1963-11-28 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Capryllactam |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE964325C (de) * | 1951-01-17 | 1957-05-23 | Der Niederlaendische Staat Ver | Verfahren zum Reinigen von Lactamen |
-
1939
- 1939-05-06 DE DEI64511D patent/DE753046C/de not_active Expired
-
1942
- 1942-02-09 FR FR879189D patent/FR879189A/fr not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1158076B (de) * | 1960-04-30 | 1963-11-28 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Capryllactam |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR879189A (fr) | 1943-02-16 |
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