DE1695894B2 - Verfahren zur Herstellung von D- und L-Prolin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von D- und L-ProlinInfo
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Description
in der R eine Monochloracetyl- oder Isobutyryl- ao CH2—CH2
gruppe bedeutet, in Aceton oder eine gesättigte j |
Lösung einer Verbindung der allgemeinen For- CH2 CH COOH
mel I, in der R eine n-Butyrylgruppe bedeutet, in \ / (I)
Wasser herstellt, aus der so erhaltenen Lösung N
durch Abkühlen und gegebenenfalls Animpfen mit «5 j
einem reinen Antipoden des Prolinderivats das R
optisch aktive Prolinderivat auskristallisieren läßt,
optisch aktive Prolinderivat auskristallisieren läßt,
aus der Mutterlauge den anderen Antipoden ge- in der R eine Monochloracetyl- oder Isobutyrylgruppe
winnt und das so erhaltene optisch aktive Prolin- bedeutet, in Aceton oder eine gesättigte Lösung einer
derivat nach an sich bekannten Methoden durch 30 Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R eine
Behandlung mit einer Säure verseift. n-Butyrylgruppe bedeutet, in Wasser herstellt, aus der
so erhaltenen Lösung durch Abkühlen und gegebenenfalls Animpfen mit einem reinen Antipoden des Prolin-
derivats das optisch aktive Prolinderivat auskristalli-
35 sieren läßt, aus der Mutterlauge den anderen Antipoden gewinnt und das so erhaltene optisch aktive
Die bekannten Verfahren zur Herstellung der optisch Prolinderivat nach an sich bekannten Methoden durch
aktiven Formen von Prolin aus dem Gemisch der Anti- Behandlung mit einer Säure verseift.
poden lassen sich in drei Gruppen einteilen: Es wurde festgestellt, daß sich nicht sämtliche
, . TT , , τ, . . . _ , . , , 40 N-Acyl-DL-proline durch selektive Kristallisation in
(a) Hydrolyse von Protonen, wie Gelatme; vgl. deut- ihre Xnti ^n auftrennen lassen, sondern daß dies
sehe Auslegeschnf 1 205 101. nuf ^ £m N.Monochloracetyl.; N-n-Butyryl- und
TB^TVif e pm i<?fncK-uDQ δίκ^βο N-Isobutyrylprolin in den angegebenen Lösungsmit-
j. Βίοι. unem.,Bd. 19JU9M), t>. 81 bis89. tl möglich ist. Das N-Monochloracetyl-DL-prolin
(C) Spontane Spaltung des Salzes von N-3 5-Dm.tro- 45 ist aus j8 BioL ch Bd m (1951) s s{ bis ^ be.
benzoyl-DL-prohn mit l(+>
oder Dj-O-threo- Die ü Kristallisation kann nicht nur aus
1- p-Nitrophenyl)-2-aminopropan-l 3-diol durch den aquimolekularen Gemischen, d. h. den Razematen,
Γ t h^ft 88 7ai7S 1On; mederlandlsche Pa" erfolgen, sonders auch aus solchen Gemischen, in denen
en sc n ' der eine Antipode im Überschuß über den anderen vor-
Diese Verfahren sind für die technische Herstellung 50 liegt. Beide Gemische werden nachstehend als N-Acyl-
von D- bzw. L-Prolin ungeeignet: DL-Gemisch bezeichnet.
Die Hydrolyse von Proteinen liefert nur das L-Prolin, Das verfahrensgemäß eingesetzte N-Acyl-DL-Ge-
das vom gleichzeitig anfallenden L-Oxyprolin abge- misch kann z. B. aus dem entsprechenden Gemisch
trennt werden muß. von D-Prolin und L-Prolin durch Acylierung mit
Zur enzymatischen Spaltung gemäß Arbeitsweise (b) 55 Monochloracetylchlorid, Monochloressigsäureanhy-
müssen zunächst Enzympräparate hergestellt werden, drid, n-Butyrylchlorid, n-Buttersäureanhydrid, Iso-
und zur Spaltung von N-3,5-Dinitrobenzoyl-DL-prolin butyrylchlorid oder Isobuttersäureanhydrid herge-
gemäß Arbeitsweise (c) ist zur Salzbildung eine teure stellt werden. Das N-Acyl-DL-Gemisch kann auch
optisch aktive Base erforderlich, die Löslichkeitsunter- durch Razemisierung des entsprechenden optisch
schiede der Salze sind ungenügend, und damit ist die 60 aktiven N-Acylprolins, d.h. eines N-Acyl-D- oder
Spaltung der Diastereoisomeren unvollständig. -L-prolins hergestellt werden. Die Razemisierung wird
Aufgabe der Erfindung war es, ein leistungsfähiges durch Erhitzen des optisch aktiven N-Acylprolins ober-Verfahren
zur Herstellung von D- und L-Prolin durch halb seines Schmelzpunktes in Gegenwart einer kataly-Spalten
von DL-Prolinverbindungen und saure Ver- tischen Menge eines Acylierungsmittels während einiseifung
der erhaltenen anentiomeren Verbindungen zu 65 ger Zeit, z. B. einiger Minuten, bewirkt. Da die Razeschaffen,
das sich in technischem Maßstab gut durch- misierung mit jedem Acylierungsmittel und ohne
führen läßt und bei dem die optisch aktiven Formen in irgendwelche unerwünschten Nebenreaktionen, wie
hohem Reinheitsgrad erhalten werden. Acylaustausch, verläuft, kann für das industrielle Ver-
fahren jedes billige Acylierungsmittel, wie Essigsäureanhydrid, verwendet werden.
Die Antipoden des erfindungsgemäß eingesetzten N-Acylprolins können in äquimolekularen oder in
unterschiedlichen Mengen in der Lösung vorliegen. Mindestens einer der optischen Antipoden, der selektiv
auskristallisiert wird, soll in der betreffenden Lösung in einer für die Sättigung ausreichenden Menge vorliegen.
Wenn die Antipoden in äquimolekularen Mengen in der Lösung vorliegen, setzt man zweckmäßig
einen Impfkristall eines reinen Antipoden zu, um diesen
Antipoden auskristallisieren zu lassen. Auch wenn die Antipoden in unterschiedlichen Mengen in der Lösung
vorliegen, ist das Animpfen von Vorteil. Dei zuerst auszukristallisierende Antipode liegt in der gesättiaten
Lösung in größerer Menge vor als der andere Antipode. Zum Animpfen genügen geringste Mengen an Impfkristallen.
Die betreffende gesättigte Lösung kann mittels verschiedener herkömmlicher Verfahrensmaßnahmen her- ao
gestellt werden, wie Kühlung, Konzentrierung und Zugabe geeigneter Aussalzmittel. Die genannten Verfahrensmaßnahmen
können auch zur Herstellung einer gesättigten Lösung aus der Mutterlauge angewandt
werden, nachdem einer der optischen Antipoden selektiv auskristallisiert wurde.
Da die Löslichkeit des N-Acyl-DL-Gemisches, z. B. des Razemats, mit steigender Temperatur oberhalb
3O0C stark zunimmt, wird die Sättigungstemperatur auf unterhalb 4O0C eingestellt. Der Unterkühlungstemperaturbereich
hängt von der Sättigungstemperatur des N-Acyl-DL-Gemisches ab. Wenn die Lösung bei
höherer Temperatur gesättigt ist, ist der Unterkühlungstemperaturbereich eng. Wenn andererseits die
Lösung bei einer niedrigeren Temperatur gesättigt ist, ist der Unterkühlungstemperaturbereick breit. Zum
Beispiel ist die Zunahme der Löslichkeit von N-n-Butyryl-DL-prolin
in Wasser mit steigender Temperatur oberhalb 300C größer als die der beiden Antipoden.
In 100 ml Wasser lösen sich bei 30°C 26,8 g N-n-Butyryl-Di.-prolin
und bei 40,l°C 153,2 g, während in 100 ml Wasser bei 3O0C 7,8 g des i.-Isomers bzw. bei
40,10C 11,0g des L-Isomers sich lösen. Aus diesem
Grunde wird die Spaltung in die optischen Antipoden wirksam durchgeführt durch Abkühlen auf 4° C, wenn
das Razemat bei 34° C gesättigt ist, bzw. durch Abkühlen auf 70C, wenn das Razemat bei 30° C gesättigt
ist. Die Abkühlungsgeschwindigkeit beträgt vorzugsweise mehr als l°C/Stunde.
Im erfindungsgemäßen Verfahren verläuft die Spaltung
des N-Acyl-DL-Gemisches in die optisch reinen Verbindungen in guter Ausbeute. Zum Beispiel beträgt
die Ausbeute an N-n-Butyryl-L-prolin aus N-n-Butyryl-DL-prolin iu einer einzigen Stufe unter
den genannten Bedingungen 14%, unabhängig von der Sättigungstemperatur. Es ist weiterhin von Vorteil, daß
eine genaue Steuerung der Unterkühlungsbedingungen nicht unbedingt notwendig ist. Die Spaltung in die
optischen Antipoden läßt sich auch bei stärkerer Unterkühlung durch rasche Abtrennung der Kristalle
von der Mutterlauge glatt bewirken.
Die nach der Abtrennung des einen Antipoden erhaltene Mutterlauge kann zur Abtrennung des anderen
Antipoden mit oder ohne vorherige Zugabe des N-Acyl-DL-Gemisches verwendet werden. Der andere
optische Antipode kann z. B. aus der Mutterlauge durch fraktionierte Kristallisation abgetrennt werden.
Diese Verfahrensmaßnahmen können mehrmals und abwechselnd wiederholt werden. Die bei der fraktionierten
Kristallisation erhaltenen Kristalle sind von hoher Reinheit und liefern nach einmaliger Umkristallisation
die optisch reine N-Acylprolinverbindung.
Das erhaltene optisch reine N-Acylprolin wird zum
entsprechenden optisch aktiven Prolin verseift. Die Verssifung kann nach herkömmlichen Methoden erfolgen,
z. B. Erhitzen mit einer Mineralsäure, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure oder Schwefelsäure. Das
Reaktionsgemisch wird gewöhnlich konzentriert, neutralisiert und mit einem Ionenaustauscherharz behandelt,
um Kristalle des optisch aktiven Prolins in hoher Reinheit zu liefern.
Wie sich aus der. nachstehenden Tabellen 1 und 2 ergibt, haben die L- und die D-Form der N-Acylproline
die gleiche Löslichkeit.
Löslichkeit von N-Isobutyrylprolin
in Aceton (g/100 ml)
in Aceton (g/100 ml)
17,5°C | Temperatur 31,5°C |
40° C | |
DL-Form | 28,5 13,0 13,0 |
62,0 21,7 21,7 |
94,5 30,1 30,1 |
D-Form | |||
L-Form |
Löslichkeit von N-Butyrylprolin
in Wasser (g/100 ml)
in Wasser (g/100 ml)
20° C | Temperatur 30°C |
40° C | |
DL-Form | 16,0 | 26,8 | 153,2 |
D-Form | 6,1 6,1 |
7,8 7,8 |
11,2 11,2 |
L-Form |
Die Beispiele edäutern die Erfindung.
Ein Gemisch aus 68,5 g N-Monochloracetyl-DL-pro
lin vom Fp. 880C, [oc]1* 0° (c = 1, Wasser), und 78,6 g
Aceton wird bis zur vollständigen Lösung erhitzt. Die erhaltene Lösung wird bei 400C gehalten und mit
0,2 g N-Monochloracetyl-L-prolin angeimpft. Die bevorzugte
Kristallisation wird durch Abkühlen des erhaltenen Gemisches in einer Geschwindigkeit von
10°C/Stunde unter Rühren durchgeführt. Sobald die Temperatur des Gemisches innerhalb etwa 110 Minuten
nach dem Animpfen auf 21°C abgesunken ist, werden die ausgeschiedenen Kristalle abfiltriert und getrocknet.
Es werden 4,7 g N-Monochloracetyl-L-prolin [«]? -105° (c = 1, Wasser) erhalten. Die Kristalle
sind 95,5prozentig optisch rein.
Ein Gemisch von 1,9 g der erhaltenen Kristalle und 10 ml 2n-Salzsäure wird 4 Stunden auf 1050C erhitzt
und dann mit Wasser auf etwa 200 ml verdünnt. Die erhaltene Lösung wird an einem stark sauren Ionenaustauscherharz
(Amberlite IR-120) chromatographiert. Das Chromatographierrohr wird gründlich mit
Wasser gewaschen und dann mit wäßrigem Ammoniak eluiert, um das L-Prolin auszuwaschen. Das Eluat wird
zur Trockene eineedampft. Es werden 1.1 g L-Prolin [«]? -82° (c = 2, Wasser) erhalten.
Nach der Abtrennung des N-Monochloracetyl-
L-prolins wird die Mutterlauge mit 9,0 g N-Monochlor- erhaltene Lösung wird bei 30° C gehalten und nut
acetyl-DL-prolin und etwas Aceton versetzt und das 1,0 g N-n-Butyryl-L-prolin vom Fp. 114 bis 115,50^
Gemisch bis zur vollständigen Lösung erhitzt Die erhaltene
Lösung wird bei 40° C gehalten, mit 0,1 g N-Monochloracetyl-D-prolin angeimpft und hierauf
langsam und unter Rühren abgekühlt. Sobald die Temperatur des Gemisches innerhalb etwa 100 Minuten
nach dem Animpfen auf 210C abgesunken ist, werden
die ausgeschiedenen Kristalle abfiltriert und getrocknet. Es werden 10,5 g N-Monochloracetyl-D-prolin
[«]? 4-99° fe = 1, Wasser) erhalten. Die Kristalle
sind 90,0prozentig optisch rein.
Die Kristalle werden aus Aceton umkristallisiert.
Durch Hydrolyse von 1,9 g dieser Kristalle mit 10 ml 2n-Salzsäure und Aufarbeiten des Reaktionsgemisches
auf die vorstehend für das L-Isomer beschriebene Weise werden 1,1g D-Prolin [«]{? +86°
(c = 2, Wasser) erhalten. Das erhaltene D-Prolin ist optisch rein.
Eine Lösung von 12,15 g N-Monochloracetyl-DL-prolin
in 30 ml Aceton wird bei 30° C gehalten und mit 0,10 g N-Monochloracetyl-L-prolin angeimpft.
Das erhaltene Gemisch wird 18 Stunden bei 20° C stehengelassen. Die ausgeschiedenen Kristalle werden
abfiltriert und getrocknet. Es werden 1,00 g N-Monochloracetyl-L-prolin [<x]J,e —110° (c = 1, T/asser) erhalten.
Durch Hydrolyse von 1,9 g der Kristalle mit 10 ml 2n-Salzsäure und Aufarbeiten des Reaktionsgemisches
gemäß Beispiel 1 werden 1,1 g L-Prolin [«]? -85,5° (c = 2, Wasser) erhalten.
Eine nicht mit Impfkristallen versehene Lösung von 12,15 g N-Monochloracetyl-DL-prolin und 3,23 g
N-Monochloracetyl-L-prolin in 30 ml Aceton wird 18 Stunden bei 20° C stehengelassen. Die ausgeschiedenen
Kristalle werden abfiltriert und getrocknet. Es werden4,15 gN-Monochloracetyl-L-prolin [«]? —110°
(c = 1, Wasser) erhalten. Durch Hydrolyse von 1,9 g der erhaltenen Kristalle mit 10 ml 2n-Salzsäure und
Aufarbeiten des Reaktionsgemisches gemäß Beispiel 1 werden 1,1 g L-Prolin [a] J? —86° (c = 2, Wasser) erhalten.
45
Ein Gemisch aus 26,8 g N-n-Butyryl-DL-prolin vom
Fp. 87 bis 880C, [<x]'D 8 0° (c = 1, Wasser), und 100 ml
Wasser wird bis zur vollständigen Lösung erhitzt. Die
1,0 g NnButyrylLprolin vom p ,C,
Γ>][? -101° (c = 1, Wasser), angeimpft. Hierauf wird
das erhaltene Gemisch innerhalb etwa 12 Minuten unter Rühren auf 210C abgekühlt. Die ausgeschiedenen
Kristalle werden abfiltriert und getrockoet. Es werden 6,2 g N-n-Butyryl-L-prolin [a]2f—53,8° (c = l,
Wasser) erhalten. Die Kristalle sind 53,3 %ig optisch rein.
Ein Gemisch von 1,85 g der erhaltenen Kristalle und 10 ml 2n-Salzsäure wird 5 Stunden auf 105°C erhitzt
und dann mit Wasser auf etwa 200 ml verdünnt. Die erhaltene Lösung wird durch ein mit einem stark
sauren Ionenaustauscherharz (Amberlite IR-120) gefülltes
Chromatographierohr geleitet. Das Chromatographierohr wird gründlich mit Wasser ausgewaschen
und mit wäßrigem Ammoniak eluiert, um das L-Prolin in Freiheit zu setzen. Das Eluat wird zur Trockene
eingedampft. Es werden 1,1 g L-Prolin [λ}™ —45,5°
(c = 2, Wasser) erhalten.
Die nach dem Abtrennen des N-n-Butyryl-L-prolins
erhaltene Mutterlauge wird auf 32° C erwärmt und unter gelegentlichem Rühren 3 Stunden bei 22°C
stehengelassen. Die sich abscheidenden Kristalle werden abfiltriert, mit wenig Wasser gewaschen und getrocknet.
Es werden 2,6 g N-n-Butyryl-D-prolin [&]%
+101° (c = 1, Wasser) erhalten. Die Kristalle sind optisch rein.
Durch Hydrolyse von 1,85 g der erhaltenen Kristalle mit 2n-Salzsäure und Aufarbeiten des Reaktionsgemisches
wie für das L-Isomer beschrieben, werden
1,1 g D-Prolin [et]? +86° (c = 2, Wasser) erhalten.
Ein Gemisch aus 134 g N-n-Butyryt-DL-prolin und
500 ml Wasser wird bis zur vollständigen Lösung erhitzt. Die Lösung wird bei 30°C gehalten, mit 1,0 g
N-n-Butyryl-L-prolin angeimpft und dann unter Rühren abgekühlt. Aus dem erhaltenen Gemisch wird
gemäß Beispiel 4 das N-n-Butyryl-L-prolin fraktioniert auskristallisiert. Die Mutterlauge wird mit N-n-Butyryl-DL-prolin
und Wasser versetzt, um die Konzentration des Razemats auf den ursprünglichen Wert
einzustellen. Danach wird das Gemisch bis zur vollständigen Lösung erhitzt, mit 0,1 g N-n-Butyryl-D-prolin
angeimpft und dieser Antipode fraktioniert auskristallisiert. Die vorstehenden Verfahrensmaßnahmen
werden zehnmal wiederholt, wobei das L- und das D-Isomer abwechselnd erhalten werden, wie aus
der nachstehenden Tabelle hervorgeht.
Isomer | Kristalli sationszeit |
Tp. bei der Filtration der Flüssigkeit |
Ausbeute | optische Reinheit |
Ausbeute | Nettoausbeute | |
Verfahrens schritt |
Minuten | g | % | an reiner Form |
an abgetrennter reiner Form |
||
L | 28 | 23,0 | 18,4 | 43,9 | g | g | |
1 | D | 31 | 21,6 | 18,5 | 79,1 | 8,1 | 7,1 |
2 | L | 25 | 23,0 | 16,1 | 99,1 | 14,7 | 14,6 |
3 | D | 23 | 23,0 | 18,9 | 95,2 | 16,0 | 15,9 |
4 | L | 22 | 21.8 | 27,1 | 70,6 | 18,0 | 17,9 |
5 | D | 18 | 22,0 | 23,0 | 73,8 | 19,1 | 19,0 |
6 | L | 35 | 23,5 | 21,7 | 85,4 | 17,0 | 16,9 |
7 | D | 35 | 23,3 | 23,4 | 72,5 | 18,5 | 18,4 |
8 | L | 50 | 25,2 | 15,2 | 93,6 | 17,0 | 16,9 |
9 | D | 60 | 25,5 | 17,3 | 98,8 | 14,2 | 14,1 |
10 | 17,1 | 17,0 | |||||
7 J 8
Die nach der Abtrennung der Kristalle im zehnten 34° C eingestellt und mit 0,1 g N-n-Butyryl-L-prolin
Verfahrensschritt erhaltene Mutterlauge wird mit angeimpft. Das erhaltene Gemisch wird unter Rühren
Wasser auf 500 ml aufgefüllt und mit 98,5 g N-n-Bu- rasch auf 3O0C abgekühlt und bei dieser Temperatur
tyryl-L-prolin, d. h. der Gesamtmenge der in den zehn 45 Minuten gehalten. Die sich 45 Minuten nach dem
Verfahrensschritten abgetrennten L-Form versetzt. 5 Animpfen abscheidenden Kristalle werden abfiltriert
Das erhaltene Gemisch wird bis zur vollständigen und getrocknet. Es werden 29,5 g N-n-Butyryl-L-prolin
Lösung erhitzt und dann 2 Stunden unter Rühren bei [a] J8 —90,4° erhalten. Die optische Reinheit der
27,5° C gehalten. Die sich abscheidenden Kristalle wer- Kristalle ist 89,5 %.
den abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Durch Hydrolyse von 18,5 g der erhaltenen Kri-
Es werden. 84,0 g N-n-Butyryl-L-prolin vom Fp. 114 io stalle mit 2n-Salzsäure gemäß Beispiel 4 werden 11,0 g
bis 115,5°C, [α]? -101° (c = 1, Wasser), erhalten. L-Prolin [<x]'D 8 -76,5° (c = 2, Wasser) erhalten.
Die Kristalle sind optisch rein. ... 17
Die nach der Abtrennung des L-Isomers erhaltene Beispiel /
Mutterlauge ist eine Lösung von praktisch reinem Ein Gemisch aus 10,9 g N-Isobutyryl-DL-prolin vom
Razemat, da ihre spezifische Drehung etwa 0° beträgt. 15 Fp. 85 bis 860C, [all? 0° (c = 1, Wasser), und 20 ml
Durch Hydrolyse von 18,5 g des erhaltenen N-n-Bu- Aceton wird bis zur vollständigen Lösung erhitzt, dann
tyryl-L-prolins mit 100 ml 2n-Salzsäure und Auf- auf 200C eingestellt und mit 0,1g N-Isobutyryl-
arbeiten des Reaktionsgemisches gemäß Beispiel 4 wer- L-prolin vom Fp. 123 bis 124°C, [α]}? —104° (c = 1,
den 11,0 g L-Prolin [oc]{," —86° (c = 2, Wasser) erhal- Wasser), angeimpft. Das erhaltene Gemisch wird
ten. Die Verbindung ist optisch rein. ao 24 Stunden bei 200C stehengelassen, und die abge-
. . schiedenen Kristalle werden abfiltriert und getrocknet.
B e l s P l e l b Es werden 0,37 g N-Isobutyryl-L-prolin [«][? -99,0°
Die im Beispiel 5 erhaltene Mutterlauge wird mit (c = 1, Wasser) erhalten. Die Kristalle sind 95,3 %ig
N-n-Butyryl-DL-prolin und N-n-Butyryl-L-prolin ver- optisch rein.
setzt, so daß das Gemisch 200 g des Razemats, 15 g »5 Durch Hydrolyse von 0,37 g der erhaltenen Kri-
der L-Form und 500 g Wasser enthält. Das Gemisch stalle mit 2 ml 2n-Salzsäure gemäß Beispiel 4 werden
wird bis zur vollständigen Lösung erhitzt, dann auf 0,22 g L-Prolin [«]" —81,5° (c = 2, Wasser) erhalten.
Claims (1)
- 1 2Der Erfindung liegt der Befund zugrunde, daß bePatentanspruch: stimmte N-Acyl-DL-pioline in ihre optisch reinen Antipoden aufgetrennt werden können, d. h. in N-Acyl-Verfahren zur Herstellung von d- und L-Prolin D-proline und N-Acyl-L-proline, wenn man sie aus durch Spalten von N-Acyl-DL-prolinverbindungen 5 ihren Lösungen in bestimmten Lösungsmitteln aas- und saure Verseifung der erhaltenen enantiomeren kristallisieren läßt. Bei dieser physikalisch-chemischen Verbindungen, dadurch gekennzeich- Spaltungsmethode wird die Spaltung durch selektive net, daß man bei Temperaturen von unterhalb Kristallisation eines Enantiomeren aus der über-40°C entweder eine gesättigte Lösung einer N-Acyl- sättigten Lösung des Razemats erreicht. Von beson-DL-prolinverbindung der allgemeinen Formel I io derer Bedeutung ist, daß dabei keine teuren optischaktiven Hilfsstoffe benötigt werden.CH2—CH2 Das erfindungsgemäße Verfahren zur HerstellungI - I von D- und L-Prolin durch Spalten von N-Acyl-CH2 CH — COOH DL-prolinverbindungen und saure Verseifung der er-\" / (I) 15 haltenen enantiomeren Verbindungen ist dadurch ge-N' kennzeichnet, daß man bei Temperaturen von unter-I halb 400C entweder eine gesättigte Lösung einerR N-Acyl-DL-prolinverbindung der allgemeinen Formel I
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- 1967-06-15 DE DE1695894A patent/DE1695894C3/de not_active Expired
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