CH623804A5 - - Google Patents

Download PDF

Info

Publication number
CH623804A5
CH623804A5 CH303877A CH303877A CH623804A5 CH 623804 A5 CH623804 A5 CH 623804A5 CH 303877 A CH303877 A CH 303877A CH 303877 A CH303877 A CH 303877A CH 623804 A5 CH623804 A5 CH 623804A5
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
phenylglycine
optically active
camphorsulfonic acid
salt
racemic
Prior art date
Application number
CH303877A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelmus Hubertus Jos Boesten
Original Assignee
Stamicarbon
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Stamicarbon filed Critical Stamicarbon
Publication of CH623804A5 publication Critical patent/CH623804A5/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/487Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by treatment giving rise to chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Phenylglycin. Ein solches Verfahren ist von praktischer Bedeutung durch die Anwendung von D-Phenyl-glycin als Ausgangsstoff für die Herstellung des Antibiotikums a-Aminobenzylpenicillin und von L-Phenylglycin für die Herstellung des Süssstoffes L-Asparagin-L-phenylglycin-alkylester.
Es ist bekannt (siehe Journal of American Chemical Society, Bd. 47, 1925, S. 1170), dass racemisches Phenylglycin durch Salzbildung mit optisch aktiver Camphersulfonsäure optisch getrennt werden kann, wobei das optisch zu trennende racemische Phenylglycin normalerweise durch Hydrolyse des betreffenden Nitrils mit einem grossen Übermass starker Säure, z.B. Salzsäure, hergestellt wird (siehe Journal of Chemical Society, Bd. 42, 1920, Seite 2264).
Der Nachteil einer solchen Methode zur Herstellung von optisch aktivem Phenylglycin aus racemischem Phenylglycin-nitril ist die grosse Salzmenge, die als Nebenprodukt anfällt, weil das Hydrolysegemisch nach der Hydrolyse des Nitrils zur Gewinnung des Phenylglycins mit z.B. Ammoniak neutralisiert werden muss.
Es wurde nunmehr gefunden, dass optisch aktive Camphersulfonsäure nicht zur optischen Trennung von racemischem Phenylglycin geeignet ist, sondern auch sehr gut, ohne Einbusse an optischer Aktivität, für die Hydrolyse von Phenylglycinamid zu Phenpylglycin verwendet werden kann, so dass bedeutend weniger neutralisierte Säure als Nebenprodukt anfällt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Phenylglycin, bei dem racemisches Phenylglycin hergestellt wird, das anschliessend mit Hilfe optisch aktiver Camphersulfonsäure optisch getrennt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass von racemischem Phenylglycinamid ausgegangen wird, das mit Hilfe der bei der optischen Trennung anzuwendenden optisch aktiven Camphersulfonsäure zu dem optisch zu trennenden racemischen Phenylglycin hydrolysiert wird.
Das beim erfindungsgemässen Verfahren benötigte Phenylglycinamid kann ohne Bildung von neutralisierter Säure als Nebenprodukt aus Phenylglycinnitril erhalten werden, z.B. auf die in Journal of the Chemical Society 1951, Seite 3479-3489 oder in der nicht vorveröffentlichten niederländischen Patentanmeldung 7 509 867 beschriebene Weise.
Wenn beim erfindungsgemässen Verfahren nur eine der Antipoden von Phenylglycin erwünscht ist und die andere Antipode racemisiert werden muss, zeigt sich, dass die Racemisierung sehr gut dadurch erfolgen kann, dass eine wässerige Lösung der zu racemisierenden Antipode einige Zeit zusammen mit dem zu hydrolysierenden Phenylglycinamid erhitzt wird, so dass Racemisierung und Hydrolyse in einem 5 Reaktor stattfinden können, ohne dass die dabei vorhandene Camphersulfonsäure racemisiert.
Die Hydrolyse des Phenylglycinamids kann bei verschiedenen Temperaturen stattfinden, z.B. bei einer Temperatur von 80 bis 130°C. Wenn während der Hydrolyse zugleich'die 10 unerwünschte Antipode racemisiert wird, erweist sich eine Temperatur von z.B. 100 bis 120°C als sehr günstig.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Phenylglycinamid in das Salz von Phenylglycin und optisch aktiver Camphersulfonsäure umgesetzt, wobei als Nebenprodukt das 15 Ammoniumsalz der optisch aktiven Camphersulfonsäure anfällt. Bei der optischen Trennung kann, nach Abscheidung der diastereo-isomeren Salze, die Camphersulfonsäure unter gleichzeitiger Bildung eines anderen Ammoniumsalzes als Nebenprodukt aus diesem Ammoniumsalz zurückgewonnen 20 werden. Diese Menge Ammoniumsalz ist erheblich geringer als die Menge Nebenprodukt, die beim vorgenannten bekannten Verfahren anfällt..
Die optische Trennung kann in einem flüssigen Reaktionsmittel stattfinden, in dem die dabei anfallenden diastereo-2s isomeren Salze in ausreichendem Masse unterschiedlich gut löslich sind, z.B. in Wasser, Essigsäure, Methanol, Äthanol und Gemischen dieser Lösungsmittel. In solchen Lösungsmitteln ist das Salz von D-Phenylglycin mit D-Campher-sulfonsäure (D-D-Salz) bedeutend weniger gut löslich als das 30 Salz von L-Phenylglycin mit D-Camphersulfonsäure (L-D-Salz) und löst sich das das Salz von L-Phenylglycin mit L-Camphersulfonsäure (L-L-Salz) erheblich schlechter als das Salz von D-Phenylglycin mit L-Camphersulfonsäure (D-L-Salz).
35 Man kann bei der optischen Trennung auch ein flüssiges Reaktionsmittel benutzen, in dem sich die betreffenden di-astereo-isomeren Salze völlig lösen, das Lösungsmittel anschliessend entfernen und den zurückbleibenden festen Stoff einer selektiven Extraktion mit z.B. einem der vorgenannten 40 Lösungsmittel unterziehen.
Das auf diese Weise erhaltene diastereo-isomere Salz lässt sich sehr gut mit Hilfe von Ammoniakwasser in das optisch aktive Phenylglycin und das Ammoniumsalz der verwendeten optisch aktiven Comphersulfonsäure umsetzen, aus dem 45 die optisch aktive Camphersulfonsäurse mit Hilfe eines Ionenaustauschers zurückgewonnen werden kann.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen näher erläutert.
50 Beispiel I
In einem mit einem Rührwerk und einem Heizmantel versehenen Autoklaven wird ein Gemisch von 5,0 g (33,3 mlMol) D-L-Phenylglycinamid, 13,2 g (60,6 mlMol) L-Phenylglycin, das 15,5 Gew.-% D-Phenylglycin enthält, 42,1 g 55 (172,9 mlMol) 95,5 gew.-%iger D-Camphersulfonsäure und 57 ml Wasser unter ständigem Rühren 12 Stunden auf einer Temperatur von 115°C gehalten.
Nach dieser Reaktionszeit wird der Autoklav auf 40°C gekühlt und werden die anfallenden Kristalle abfiltriert und 60 mit 7 ml Wasser gewaschen. Nach Trocknung bei 50°C und 12 mm Hg fallen 13,0 g D-Phenylglycin-D-camphersulfon-säure-salz an.
Von dem auf diese Weise erhaltenen D-D-Salz werden 7,7 g (20 mlMol) in 20 ml Wasser gelöst und unter Rühren 65 mit konzentriertem Ammoniak auf pH 7,5 neutralisiert. Das anfallende D-Phenylglycin wird abfiltriert und auf dem Filter mit 10 ml Wasser und 10 ml Methanol gewaschen. Nach Trocknung bei 50°C und 12 mm Hg fallen 2,7 g D-Phenyl-
3
623804
glycin an (Ausbeute 90%) mit einer spezifischen Drehung von [a]D20 = -155° (c = 1,0; 1 N . HCl).
In der Literatur (siehe die niederländische Patentanmeldung 7 207 734) ist für optisch reines D-Phenylglycin bekannt: [a]D20 = -156,3° (c = 1,0; 1 N . HCl).
Die Selektivität des D-Phenylglycins beträgt somit 99,3%.
Dem aus dem Gemisch im Autoklaven erhaltenen Filtrat wird so viel Ammoniak beigegeben, bis der pH-Wert 7 beträgt. Das dabei auskristallisierte L-Phenylglycin wird abfiltriert und mit 20 ml Wasser gewaschen. Nach Trocknung bei 50°C und 12 mm Hg werden 12,1 g L-Phenylglycin erhalten (Ausbeute 95,3%).
Beispiel II
In einem mit einem Rührwerk und Rückflusskühler versehenen Kolben werden 1,5 g (0,01 g Mol) DL-Phenylglycin-amid, 5,0 g D-Camphersulfonsäure . H20 (0,02 g Mol) und 5 10 ml Wasser eingeleitet. Unter ständigem Rühren wird 16 Stunden lang auf Siedetemperatur (ungefähr 102°C) erhitzt. Aminosäureanalyse des mit 16 ml Wasser verdünnten Reaktionsgemisches weist aus, dass das Reaktionsgemisch 4,7 Gew.-% Phenylglycin und 0,1 Gew.-% Phenylglycinamid ent-lo hält. Demzufolge sind 98% des DL-Phenylglycinamids hy-drolysiert.
v

Claims (4)

623 804
1. Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Phe-nylglycin, bei dem racemisches Phenylglycin hergestellt wird, das anschliessend mit Hilfe optisch aktiver Camphersulfon-säure optisch getrennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass von racemischem Phenylglycinamid ausgegangen wird, das mit Hilfe der bei der optischen Trennung anzuwendenden optisch aktiven Camphersulfonsäure zum optisch zu trennenden racemischen Phenylglycin hydrolysiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine der Antipoden von Phenylglycin racemisiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Racemisierung dadurch erfolgt, dass eine wässerige Lösung der betreffenden Antipode einige Zeit zusammen mit dem zu hydrolysierenden Phenylglycinamid erhitzt wird.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Racemisierung und Hydrolyse bei einer Temperatur von 100 bis 120°C ausgeführt werden.
4. Optisch aktives Phenylglycin, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1.
CH303877A 1976-03-11 1977-03-10 CH623804A5 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL7602544A NL7602544A (nl) 1976-03-11 1976-03-11 Werkwijze voor de bereiding van optisch aktief fenylglycine.

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH623804A5 true CH623804A5 (de) 1981-06-30

Family

ID=19825786

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH303877A CH623804A5 (de) 1976-03-11 1977-03-10

Country Status (8)

Country Link
US (1) US4111980A (de)
JP (1) JPS52111537A (de)
BE (1) BE852248A (de)
CH (1) CH623804A5 (de)
DE (1) DE2710504A1 (de)
FR (1) FR2343717A1 (de)
GB (1) GB1574641A (de)
NL (1) NL7602544A (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL188407C (nl) * 1977-10-18 1992-06-16 Kessels Gerard Werkwijze voor de bereiding van d(-)-alfa-fenylglycine.
FR2430413A1 (fr) * 1978-07-07 1980-02-01 Anvar Procede de preparation d'alpha-aminoacides optiquement actifs, et leurs derives
EP0253571B1 (de) * 1986-07-14 1989-08-23 Merck & Co. Inc. Verfahren zur Trennung und Racemisierung von Aminen mit sauren alpha-Wasserstoffen
KR100461562B1 (ko) * 1996-12-31 2005-04-06 삼성정밀화학 주식회사 광학활성을 갖는 페닐글리신 유도체의 라세미화 방법
KR19980059276A (ko) * 1996-12-31 1998-10-07 박영구 초음파를 이용한 라세미 dl-페닐글리신의 제조방법

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3808254A (en) * 1971-06-10 1974-04-30 Syntex Corp Resolution-racemization of alpha-amino-alpha-phenylacetonitrile

Also Published As

Publication number Publication date
JPS52111537A (en) 1977-09-19
FR2343717A1 (fr) 1977-10-07
BE852248A (nl) 1977-09-09
US4111980A (en) 1978-09-05
NL7602544A (nl) 1977-09-13
DE2710504A1 (de) 1977-09-15
FR2343717B1 (de) 1983-09-09
GB1574641A (en) 1980-09-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2927672C2 (de)
DE2526594C2 (de) Verfahren zur Herstellung von L-Phenylglycin und zur Gewinnung von D-Phenylglycinamid
DE2422737C3 (de) Verfahren zur Herstellung der D-Aminosäuren D-(-)-Valin und D-(-)-Alanin
DE60115954T2 (de) Verfahren zur herstellung von gabapentin
CH623804A5 (de)
DE2750376C2 (de)
DE2547548A1 (de) Optische spaltung von phenylglycinamid
DE2501957C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von optisch aktivem p-Hydroxyphenylglycin
DE3211127C1 (de) Verfahren zur Gewinnung von S-(Carboxymethyl)-(R)-cystein und S-(Carboxymethyl)-(S)-cystein
DE1543811B1 (de) Verfahren zur Trennung von racemischem Carnitinnitril in seine optisch aktiven Antipoden
DE1695894B2 (de) Verfahren zur Herstellung von D- und L-Prolin
DE1814575C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von optisch aktivem Lysin sowie das DL-, D- und L-Lysinphenoxyacetat
DE2721261C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Din-propylacetamid
DE1543811C (de) Verfahren zur Trennung von racemi schem Carmtinnitril m seine optisch akti ven Antipoden
DE1236524C2 (de) Verfahren zur herstellung von l-(-) -alpha-methyl-beta-(3,4-dihydroxy-phenyl)alanin
AT272317B (de) Verfahren zur Herstellung von L-α-Methyl-β-(3,4-dihydroxyphenyl)-alanin
AT252896B (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin
DE2647666A1 (de) Verfahren zur herstellung von optisch aktivem phenylglycinamid
DE1111204B (de) Verfahren zur Reinigung von in waessrigen Medien schwerloeslichen Aminosaeuren
DE2150994B2 (de) Verfahren zur Herstellung reiner Alkalisalze von Aimnopolycarbonsäuren
DE693145C (de) Verfahren zur Herstellung von d-Glutaminsaeure
DE1518353C3 (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin oder einer Ver bindung desselben
DE2421291A1 (de) Verfahren zur optischen spaltung racemischen lysinsulfanilats
DE1961180A1 (de) Verfahren zur optischen Trennung einer Mischung von L- und D-alpha-Amino-epsilon-caprolactam
DE1254635B (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem oder inaktivem gamma-Methylglutamat-Hydrochlorid

Legal Events

Date Code Title Description
PL Patent ceased