DE750922C - Verfahren zur Inaktivierung der Fermente bei der Herstellung von Inselhormonpraeparaten - Google Patents
Verfahren zur Inaktivierung der Fermente bei der Herstellung von InselhormonpraeparatenInfo
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- C07K14/435—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- C07K14/575—Hormones
- C07K14/62—Insulins
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Description
- Verfahren zur Inaktivierung der Fermente bei der Herstellung von Inselhormonpräparaten Es ist bereits bekannt,. dem blutzuckersenkenden Pankreashormon bei oraler Anwendung zum Zwecke der Inaktivierung der Fermente des Magens und Darms organische Farbstoffe zuzusetzen. Dabei fällen saure organische Farbstoffe die Magenfermente und basische Farbstoffe die Darmfermente, die dänit während der Zeit des Durchganges durch die Verdauungswege die Resorption des Präparats nicht mehr stören können.
- Bei dem vorliegenden Verfahren wird von der Eigenschaft der genannten Farbstoffe, Verdauungsfermente zu inaktivieren, Gebrauch gemacht, um die Herstellung von Präparaten des Inselhormons zu verbessern bzw. zu vereinfachen.
- Das Verfahren besteht darin, daß man im Pankreas oder seinen Auszügen, die das Hormon zerstörenden Fermente durch Zugabe von Farbstoffen inaktiviert.
- Ein erheblicher Vorteil des Verfahrens liegt auch darin, daß es Produkte ergibt, die ohne weiteres die Grundlage für _ oral wirksame Erzeugnisse darstellen. Man wird in _ diesem Fall die Farbstoffe dein Pankreasmaterial in einer solchen Menge zusetzen, daß nach Abbindung der Fermente des Drüsenmaterials noch ein zur Ausfällung der Verdauungsfermente bei der oralen Verabreichung hinreichender überschuß an Farbstoffen im Präparat verbleibt.
- Während man bisher bei der Gewinnung des Pankreashormons durch Anwendung besonderer Extraktionsmittel bzw. sonstiger Reinigungsverfahren die schädlichen Fermente inaktivieren oder abtrennen mußte, werden diese zum Teil komplizierten und zeitraubenden Behandlungsmethoden entbehrlich und die Herstellung des Präparats somit wesentlich verbilligt.
- Die Inaktivierung der Fermente kann in einer beliebigen Stufe des Herstellungsverfahrens verfolgen.
- Bei der Herstellung peroral anzuwendender Präparate ist es nicht erforderlich, nach der Inaktivierung der Fermente die Produkte noch von Ballaststoffen zu befreien, z. B. kann man einem die "Ferriiente noch enthaltenden Zwischenprodukt die Farbstoffe zusetzen; es besteht aber auch die Möglichkeit, auf das bisher notwendige Extraktionsverfahren zu verzichten und dem zerkleinerten frischen Pankreas nach entsprechender Vorbehandlung die verdauungshemmenden Stoffe unmittelbar zuzusetzen.
- Ausführungsbeispiel i Frisches Pankreas wird sofort nach der Schlachtung in einer Kältemischung eingefroren. Das eingefrorene Produkt wird mit Quarzsand in reinem Aceton fein verrieben. das Aceton abgegossen und der feuchte Rückstand innig mit einem sauren und einem basischen Farbstoff gemischt, z. B. mit Tr5-lianrot und Malachitgrün, wobei für je i oo g Pankreas mindestens 0,5g Trypanrot und mindestens 0,3 g Malachitgrün verwendet werden. Die Mischung wird nun auf flachen Schalen bei etwa 4.o° getrocknet und das getrocknete Produkt in der üblichen Weise unter Verwendung einer geeigneten Füllmasse, z. B. sekundären Natriumphosphats, tablettiert. Vor oder bei der Tablettierung kann der zu tablettierenden Masse eine resorptionsfördernde Substanz, z. B. ein Saponin, zugesetzt werden (5,o Saponin für je ioo g Substanz).
- Ausführungsbeispiel 2 Frisches Pankreas wird sofört nach der Schlachtung in einer Kältemischung eingefroren. Das eingefrorene Produkt wird im Fleischwolf fein gemahlen und hierauf die Substanz in feuchtem Zustand innig mit einem sauren und einem basischen Farbstoff gemischt, z. B. in den im Ausführungsbeispiel i angegebenen Mengenverhältnissen, worauf dann die weitere Behandlung auf die im Beispiel i beschriebene Weise erfolgt. Durch die Erfindung wird eine sehr beträchtliche Verbilligung und Vereinfachung des Herstellungsverfahrens erzielt. i kg Rinderpankreas enthält etwa 4ooo Einheiten des Hormons; das durch Extraktion gewonnene Zwischenprodukt enthält nur mehr etwa 25oo Einheiten und das gereinigte -Endprodukt, aus welchem die Eiweißkörper völlig entfernt sind, nur .etwa i Zoo Einheiten. Bei den bisherigen Herstellungsverfahren, wie sie zur Erzeugung eines injektionsfähigen Endproduktes durchgeführt werden mußten, gehen also bei der Reinigung mehr als 500ö des Hormons verloren. Bei dem neuen Verfahren kann dieser Verlust vollkommen vermieden werden. Dadurch wird es ermöglicht, ein peroral zu verabreichendes Insulinpräparat auch noch in jenen Fällen wirtschaftlich herzustellen. bei denen zur Erzielung des angestrel>-ten Blutzuckerabfalleseine beträchtlich höhere Insulindosis genommen werden muß. als bei subkutaner Anwendung erforderlich wiire.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Inaktivierung der Fermente bei der Herstellung von insbesondere zur oralen Verabreichung bestimmten Inselhormonpräparaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die im Pankreas oder seinen Auszügen enthaltenen Fermente durch organische Farbstoffe ausfällt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .man die Farbstoff(, im überschuß anwendet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Arch. für exper. Pathologie u. Pharmako-. logie (1936), Bd. 182, S. 482 ff.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL93921D DE750922C (de) | 1937-12-30 | 1937-12-30 | Verfahren zur Inaktivierung der Fermente bei der Herstellung von Inselhormonpraeparaten |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE750922C true DE750922C (de) | 1945-01-31 |
Family
ID=7287777
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEL93921D Expired DE750922C (de) | 1937-12-30 | 1937-12-30 | Verfahren zur Inaktivierung der Fermente bei der Herstellung von Inselhormonpraeparaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE750922C (de) |
-
1937
- 1937-12-30 DE DEL93921D patent/DE750922C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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None * |
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