DE326081C - Verfahren zur Darstellung eines wasserloeslichen, injizierbaren Auszugs der Gesamtalkaloide des Opiums - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines wasserloeslichen, injizierbaren Auszugs der Gesamtalkaloide des Opiums

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DE326081C
DE326081C DE1916326081D DE326081DD DE326081C DE 326081 C DE326081 C DE 326081C DE 1916326081 D DE1916326081 D DE 1916326081D DE 326081D D DE326081D D DE 326081DD DE 326081 C DE326081 C DE 326081C
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
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Description

  • Verfahren zur Darstellung eines wasserlöslichen, injizierbaren Auszugs der Gesamtalkaloide des Opiums. Schon längst war das Bestreben vorhanden, ein-wasserlöslich-es,. injizierbares Präparat aus Opium herzustellen, das die volle Opiumwirkung noch unverändert aufweist. Bekanntlich besitzen diese Eigenschaften weder die Opiumtinktur, noch das trüblösliche Opiumextrakt, das außerdem die therapeutisch wertvollen Alkaloide, Narkotin, Päpaverin und Thebain, nur teilweise enthält.
  • Bei der Extraktion des Opiums unter Verwendung von verdünnten Mineralsäuren wird die natürliche Bindung der wirksamen Stoffe des Opiums aufgehoben, d. h. es findet Umsetzung der Mekonate usw. in die betreffenden mineralsauren Salze statt, wobei Mekonsäure u. dgl. abgespalten wird. Das gleiche tritt ein, wenn nach vorausgegangener Extraktion der Droge mit Wasser der Rückstand mit verdünnter Salzsäure extrahiert (vgl. Schmidt, Pharm. Chemie, igii, Bd. II, S. 1735, vorl. Abs.) und hierauf die vereinigten Extrakte zur Entfernung der überschüssigen Salzsäure eingedampf4 werden; hierbei werden wieder die verschiedenen, bei der Extraktion in Lösung gegangenen Alkaloide unter Aufhebung ihrer natürlichen Bindungsverhältnisse in die Chlorhydrate übergeführt. Selbst bei Entfernung der Salzsäure aus dem salz-Säuren Extrakt durch Destillation und nachträglicher -Mischung dieser Lösung mit dem wässerigen Opiumauszug würden beim Eindampfen die mekonsauren Salze durch die in den Chlorhydraten enthaltene Salzsäure gespalten unter Entstehung der entsprechenden Alkaloidchlorhydrate und Freiwerden von Mekonsäure einerseits und Narkotin bzw. Papaverin anderseits. Bei Verwendung von nicht flüchtigen organischen Säuren, wie Weinsäure, ist ein Überschuß an nicht flüchtiger organischer Säure zur -vollständigen Extraktion notwendig; der -iöerschuß kann aber wegen ihrer Nichtflüchtigkeit nicht mehr entfernt werden,- ohne daß gleichzeitig die natürlichen Bindungsverhältnisse der Opiumalkaloide aufgehoben werden. Aus der Literatur (Schmidt, Pharm. Chemie, igii, Bd. II, Seite 1737, letzt. Abs. und Anmerkung) geht ferner hervor, daß bei Anwendung gewisser flüchtiger organischer Säuren, wie Essigsäure, nicht alle wirksamen Bestandteile, namentlich nicht Narkotin und Papaverin, in beständige Salze. umgewandelt werden, so daß in den unter Zuhilfenahme von -Essigsäure dargestellten Präparaten die genannten wertvollen Alkaloide nur teilweise enthalten sind.
  • Im Gegensatz hierzu wurde nun gefunden, daß man zu einem klar wasserlöslichen, injizierbaren, alle wirksamen Bestandteile des Opiums zum Teil in ihren natürlichen Bindungs-, im übrigen aber in ihren natürlichen Mengenverhältnissen enthaltenden Opiumpräparat gelangen kann, wenn man dem Opium diejenigen wirksamen Bestandteile, die als wasserlösliche Salze, z. B. Mekonate, darin enthalten sind, durch Extraktion -mit Wasser, also unter Erhaltung der natürlichen Bindungsverhältnisse entzieht, und den- nach der Wasserextraktion hinterbleibenden Rückstand, welcher noch eine Anzahl weiterer wertvoller Bestandteile, wie Narkotin, Papaverin, Thebain, in Form der Basen. enthält, mit verdünnt alkoholischer Ameisensäure behandelt, wobei die genannten Alkaloide in Form der Formiate in Lösung gehen. Werden nun aus der so erhaltenen, verdünnt alkoholischen Lösung der Alkohol. und der Überschüß der Ameisensäure durch Destillation im Vakuum entfernt und von den ausgeschiedenen Ballaststoffen abfiltriert, so hinterbleibt eine wässerige Lösung der genannten Alkaloide in Form der Formiate, die nunmehr mit dem ersten wässerigen Extrakt vereinigt wird, worauf durch Verdünnen mit Wasser auf das mehrfache Volumen - die Schleimsubstanzen und: anderen Ballaststoffe in bekannter Weise gefällt werden können. Aus der filtrierten Lösung kann durch Eindampfen im Vakuum unmittelbar ein Präparat erhalten werden, das die Gesamtalkaloide in wasserlöslicher Form, teilweise in ihren natürlichen Bindungsverhältnissen, den Rest in Form der beständigen Formiate in denselben Mengenverhältnissen enthält, wie sie in der Droge enthalten sind. Es wird nach dem neuen Verfahren die Herktellung eines wasserlöslichen, zu Injektionszwecken verwendbaren Präparates von einem so hohen Wirkungswert ermöglicht, wie es nach den bisher bekannt gewordenen Verfahren nicht dargestellt werden konnte. Zur Entfernung eventuell noch vorhandener letzter Reste von Eiweißstoffen kann die erhaltene Lösung nach bekannten Methoden vor dem Eindampfen mit Bleisalzen behandelt werden, wobei die Eiweißstoffe gefällt werden, worauf aus dem mit Schwefelwasserstoff entbleiten Filtrat durch Eindampfen im Vakuum ein vollkommen eiweißfreies Produkt 'gewonnen werden kann.
  • Von dem Verfahren 'der Patentschrift 22292o der K1. 12 p und' demjenigen der Patentschrift 308iSo der K1. 3o h ist das vorliegende Verfahren wesentlich verschieden. In oder Patentschrift 22292o ist die Herstellung von Formylverbindungen der Morphiumkaloide durch Kochen mit Ameisensäure beschrieben; diePatentschrift3o815o betrifft die Behandlung des Opiums mit konzentrierter Ameisensäure, wobei sämtliche darin enthaltenen Alkaloide unter Aufhebung ihfer natürlichen Bindungsverhältnisse in die Formiate übergeführt und als solche in Lösung gebracht werden. Im Gegensatz hierzu werden nach dem vorliegenden Verfahren nur diejenigen Opiumalkaloide in Form der Formiate in Lösung gebracht, die -in Form der freien Basen im Opium enthalten und mit Wasser nicht oder nur unvollkommen extrahierbar sind (Narkotin, Papaverin, Thebain). Eine Bildung von Formylverbindungen ist dabei vollkommen ausgeschlossen, da die angewendete, verdünnt alkoholische Ameisensäure keine formylierende Wirkung auszuüben imstande ist. -- Beispiel.
  • 2o o g zerkleinertes Opium werden zweimal nacheinander mit j e 8oo ccm Wasser kalt ausgezogen, worauf man die beiden wässerigen Auszüge vereinigt. Der erhaltene Rückstand wird mit 11 8oprozentigem Alkohol, dem z Prozent konzentrierte Ameisensäure zugesetzt wurde, in der Kälte extrahiert. Man erhält so zwei Lösungen, eine wässerige und eine schwach ameisensaure, verdünnt alkoholische: Die letztere wird im Vakuum vom Sprit befreit; etwa vorhandene überschüssige Ameisensäure wird durch Zufiießenlassen von Wasser und Destillation entfernt. Nach Entfernung der ausgeschiedenen Harz- und Fettbestandteile durch geeignete Filtration wird die so erhaltene klare wässerige Lösung mit dem zuerst erhaltenen, im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengten, wässerigen Auszug vereinigt; dieGesam%lösung wird darauf mit destilliertem Wasser auf das mehrfache Volumen verdünnt, - worauf Schleimstoffe sich ausscheiden, die durch Filtration entfernt werden. Die ablaufende klare Lösung wird im Vakuum zur Trockne verdampft, wobei das neue Opiumpräparat in Form eines hellgelbbraunen Pulvers erhalten wird (i16 bis r2o g).
  • Löst man eine Probe hiervon in Wasser, schüttelt man die Lösung mit Essigäther aus und unterschichtet man, die abgehobene Essigäthlerschicht mit einigen Kubikzentimetern Wasser, dem man einen Tropfen verdünnter Eisenchloridlösung zugesetzt hat, so tritt auch nach längerem Stehen keine rote Zone auf, was die Abwesenheit von freier Mekonsäure in dem Präparat beweist. Das nämliche ist der Fall. bei vorausgegangenem, kurzem Aufkochen der wässerigen Lösung. Fügt man, jedoch zu der wässerigen Lösung einen Tropfen verdünnter Mineralsäure, so tritt bei der Ausführung der beschriebenen Reaktion eine dunkelrote Zone auf, was durch das Freiwerden von Mekonsäure durch die zugefügte Mineralsäure bedingt ist.
  • Will man das nach vorstehendem Verfahren erhaltene Präparat einer weiteren Reinigung unterwerfen, so versetzt man die verdünnte wässerige, schwach ameisensaure Lösung, wie sie nach obigem Verfahren nach Abfiltrieren von den ausgeschiedenen Schleimsubstanzen erhalten wird, mit einer verdünnten wässerigen Lösung eines Bleisalzes, z. B: Bleiformiat; man filtriert dann, entfernt aus dem Filtrat das 'Blei mittels Schwefelwasserstoffs und dampft im Vakuum zur Trockne ein. Auf diese Weise -gelingt es, etwa noch vorhandene Spuren gelöster Eiweisstoffe zu entfernen.
  • Die in dem -Beispiel angegebene Konzentration des Alkohols kann ohne wesentliche Änderung des Endergebnisses innerhalb ziemlich weiter Grenzen abgeändert werden. Ebenso kann die Menge der Ameisensäure wesentlich gesteigert werden.

Claims (1)

  1. PATrNT-ANsPRUcH: Verfahren zur- Darstellung eines wasserlöslichen, injizierbaren Auszugs der Gesamtalkaloide des Opiums, dadurch glekennzeichnet, daß man den nach dem Ausziehen des Opiums mit Wasser verbleibenden Rückstand mit verdünnt alkoholischer Ameisensäure kalt auszieht und die auf diese Weise erhaltene Lösung nach Entfernung des Alkohols und der überschüssigen Ameisensäure durch Destillation im Vakuum, sowie der ausgeschiedenen Harz- und Fettstoffe durch Filtrieren mit dem wässerigen Auszug des Opiums vereinigt.
DE1916326081D 1916-03-25 1916-03-25 Verfahren zur Darstellung eines wasserloeslichen, injizierbaren Auszugs der Gesamtalkaloide des Opiums Expired DE326081C (de)

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