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Zählwerksanordnung zur fortlaufenden Zählung bei nichtdekadischem
Endwert Bekanntlich werden Theodolite und andere Meßinstrumente mit Zählwerken ausgestattet,
die den Meßwert direkt als Zählwerkseinstellung abzulesen gestatten. Da der Zählwerksendwert
je .nach der Art der Messung verschieden ist - bei gewöhnlichen Winkelmeßgeräten
spielt die Zahl 360, bei @artilleristischen die Zahl dq.oo die Rolle des
Endwertes -, ist man bisher gezwungen gewesen, Spezialzählwerke je nach der Art'
der Messung zu verwenden. Nach Art der dekadischen Zählwerke läßt sich ein solches
Spezialzählwerk überhaupt nicht bauen, denn einerseits müssen in ihm Einer-, Zehner-
und Hunderterräder usw. vorhanden sein, die in an sich bekannter Weise miteinander
in Antriebsverbindung stehen, andererseits soll das Zählwerk bei einem nichtdekadischen
Zählwerk wieder die Nullstellung erreichen, was an sich nur bei dem dekadischen
Endwert des Zählwerks -möglich ist. Man hat daher versucht, zu Bandzählwerken überzugehen
oder Zählscheiben zu verwenden, die ihrem Umfang nach in so viel Einheiten unterteilt
sind, als der nichtdekadische Endwert angibt, wobei sehr :große Scheiben notweniiig
sind, derenAntrieb praktisch kaum durchführbar ist.
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Diese Nachteile sollen mit der Erfindung überwunden werden. Erfindungsgemäß
wird zum Zählen eine Anordnung verwendet, die aus zwei abwechselnd benutzten dekadischen
Zählwerken und einem Schaltwerk besteht, welches ein Zählwerk während der Zählperiode
des anderen auf dieNullstellung:bringt und es benutzbar macht, sobald beim anderen
der nichtdekadische Endwert überschritten wird. Auf diese Weise gelingt es, brauchbare
Zählwerksanordnungen zugewinnen, die Überdies nur aus den wegen ihrer häufigen Verwendung
vorteilhaft herstellbaren dekadischen Zählwerken bestehen. Wie bereits gesagt,
werden
.beide Zählwerke abwechselnd benutzt. Daraus ergibt sich noch die Aufgabe, das jeweils
benutzte Zählwerk als solches kenntlich zumachen. Dies kann beispielsweise dadurch
geschehen, d.aß die Anzeige des unbenutzten Zählwerks durch eine Blende verdeckt
wird. Dabei wäre die Stellung der Blende vor dem Zählwerk durch ein Schaltwerk zu
steuern, welches für eine Freigab der Anzeige sorgt, sobald das abgeblendete Zählwerk
in Benutzung genomanen wird.
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Die folgende Tabelle zeigt, wie bei gleichsinnigem Antrieb beider
Zählwerke das Ziel der Erfindung erreicht wird. Als nichtdekadischer Endwert ist
640o angenorninen, dein der Endwert io ooo eines jeden dekadischen 7_iihlwerks gegenübersteht.
i. Zählwerk =. Zälihverk |
zähl |
periocle Zählwert Zählwert Blenden- Z:ihlcc-vrt Iileur@eu- |
läuft voll läuft von Schaltung läuft voll Schaltun" |
i o-36oo o-36oo frei 6400-1000o abgeblendet |
3600-6400 360o-6.100 - steht auf io ooo - |
2 o-36oo 6400-1000o abgeblendet o-36oo frei |
360o-6400 steht auf 1o ooo - 3600-6400 - |
3 o-36oo o-36oo frei 6.100-1o 000 abgeblendet |
3600-6400 360o--6400 - steht auf 1o ooo - |
Beide Zählwerke laufen stets gleichsinnig, setzen jedoch periodisch aus, wie -aus
der Tabelle ersichtlich ist. Zu Beginn der ersten Zählperiode steht das erste Zählwerk
auf 0, das zweite auf 640o. Das erste wird zur Zählanzeige benutzt; es ist zu dieseln
Zweck von seiner Blende freigegeben; zugleich ist das andere abgeblendet. Während
in der 0 Zählperiod der Zählwert von 0 bis 360o läuft, durchwandert das erste Zählwerk
diese Zählwerte, das zweite jedoch die Werte 640o bis ioooo. Alsdann wird das zweite
Werk ab= geschaltet, wonach das erste bis zum Ablauf der ersten Zählperiode bis
zum Endwert 640o läuft. Nunmehr wird das erste abgeblendet, das zweite freigemacht,
so daß dieses letztere den Zählwert anzeigt. Das Spiel wiederholt sich entsprechend,
wie dies die Tabelle bis zur dritten Zählperiode anzeigt.
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Es läuft also jedes Zählwerk für sich von o .bis io ooo und setzt
anschließend für die Dauer von 2800 Zähleinheiten aus, nur daß sich beide
in ihrerPhase unterscheiden, welche in der Nullstellung des einen Zählwerks das
andere um 6400 Einheiten voraus sein läßt.
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Wie man sieht, arbeitet die Anordnung in der Weise, daß ein Zählwerk
während der Zählperiode des anderen auf Null gebracht und dann benutzbar gemacht,
d. h. von der Blende freigegeben wird, sobald beim anderen der nichtdekadische Endwert
überschritten wird.
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Die Realisierung des Zählwerkspaares kann mit an sich bekannten Mitteln
erfolgen; es ist lediglich ein vom Zählwerksantrleb ebenfalls angetriebenes Schaltwerk
so zu konstr uieren, daß es das eine und das andere Zählwerk periodisch aus- und
einschaltet, was ohne große Schwierigkeit geschehen kann.
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Im folgenden soll nun ein Beispiel mit einem besonders zweckmäßigen
Schaltwerk beschrieben werden.
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Die Abbildung stellt eine Zählwerksanordnüng mit zwei gleichsinnig
angetriebenen dekadischen Zählwerken 2() und 27 dar. Ijer nichtdekadische Endwert
soll 6.1o sein. Der Antrieb erfolgt über eine Welle 2t, die über die Stirnräder
22 und 24 das Einerrad von 26 und über die Stirnräder 23 und 25 das Einerrad von
27 in Tätigkeit setzt. Die Zehnerräder beiderZählwerke werden über dieStirnräder
22, 24, 3o, das Schaltwerk 31 sowie über die Räder 32, 33 und 28 bzw. 29 angetrieben;
die Hunderterräder werden von den Zehnerrädern in an sich bekannter,Weise bewegt.
Das Stirnrad 33 enthält dabei zwei gröbere Lücken 38 und 39, so daß das Ritzel 28,
wenn die Lücke 38 an ihm vorbei4ewegt wird, aussetzt und damit das Zehner- und Hunderterrad
des Zählwerks stillegt. Die Dauer der Stillegung entspricht (vgl. die Tabelle) 28o
Zähleinheiten. Da diese ein Vielfaches von io bilden, spielt es für die Aussetzung
keine Rolle, daß das Einerrad weiterläuft. Sobald das Zählwerk 26 wieder eingeschaltet
wird, befindet es :ich in derselben Stellung wie vorher beim Ausschalten. Entsprechendes
gilt für das Zählwerk 27. Das Rad 33 ist noch mit zwei Nocken 36,37 versehen,
die die Zählcverksblendefl 34 und 35
steuern.; :beim Beispiel gibt
die Blende 34 das auf dem Endwert angelangte Zählwerk 26
gerade noch frei;
27 ist abgeblendet. Beim Überschreiten des Endwertes 64o findet eine
Umschaltung der Blenden statt. Die Lücken 38,39 sowie .der außer den Zählwerken
vorgesehene Schaltmechanismus sind natürlich so zu bemessen und auszubilden, daß
die in der Tabelle vorgesehene .Schaltfolge auftritt. Insbesondere ist also dafür
Sorge zu tragen, daß jede Zehnerscheibe der Zählwerke nach je ioo Umdrehungen, und
zwar beim Erreichen des Zählwertes iooo, auszuschalten und nach 28o darau:ffollgenden
Zähleinheiten wieder einzuschalten ist. Ferner muß in der Nullstellung des einen
Zählwerks das andere auf dem nichtdekadischen End-,vert 640 stehen.
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Bei der vorstehenden Erläuterung der Wirkungsweise der erfindungsmäßigen
Zählwerksanordnung ist der Einfachheit halber angenommen worden, daß das benutzte
Zählwerk im Sinne wachsender Zählwerte zählt: Natürlich ändert sich aber an der
besonderen Kombination der beiden dekadischen Zählwerke und an ihrem Schaltmechanismus
wenn irgendeine !beliebige Zählung, bei der der Zählwert steigen und fallen kann,
vorliegt.