DE748317C - Verfahren zur Herstellung in Wasser zerfallender Faeden, Filme, Baender, Schlaeuche u. dgl. aus unvollstaendig verseiften Polyvinylalkoholen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung in Wasser zerfallender Faeden, Filme, Baender, Schlaeuche u. dgl. aus unvollstaendig verseiften Polyvinylalkoholen

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Publication number
DE748317C
DE748317C DEW109486D DEW0109486D DE748317C DE 748317 C DE748317 C DE 748317C DE W109486 D DEW109486 D DE W109486D DE W0109486 D DEW0109486 D DE W0109486D DE 748317 C DE748317 C DE 748317C
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DE
Germany
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water
polyvinyl alcohols
threads
saponified polyvinyl
films
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Expired
Application number
DEW109486D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Wolfram Haehnel
Dr Willy O Herrmann
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Wacker Chemie AG
Original Assignee
Wacker Chemie AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/02Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D01F6/14Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of unsaturated alcohols, e.g. polyvinyl alcohol, or of their acetals or ketals

Description

  • Verfahren zur Herstellung in Wasser zerfallender Fäden, Filme, Bänder, Schläuche u. dgl. aus unvollständig verseiften Polyvinylalkoholen Es ist bekannt, daß sich Polyvinylalkohol in Wasser zu kolloidalen Lösungen verteilen läßt. Trotzdem gelang es bisher nicht, aus reinem Polyvinylalkohol geformte Gebilde, wie Fäden, Filme, Bänder oder Schläuche, herzustellen, die gezielt in Wasser löslich sind bzw. in ihm zerfallen, was offenbar darauf zurückzuführen ist, daß geformte Gebilde der- kolloidalen V erteilung`auf Grund ihrer Oberflächenverhältnisse widerstehen. Es ist uns nun überraschenderweise gelungen, diesen Oberflächenwiderstand aus Polyvinylalkohol geformter Gebilde dadurch zu überwinden, daß Polyvinylalkohole verwendet werden, die einen erheblichen 'Betrag von Säureresten aufweisen, um auf diese Weise geformte Polyvinylalkoholgebilde mit, praktisch gesprochen, gezielter Wasserlöslichkeit zu erhalten, d. h. mit einem Vermögen, in Wasser, namentlich mäßig warmem, unter Auflösung bis auf einen durch die Menge der gebundenen Säurereste bestimmten, sich flockig ausscheidenden mehr oder minder großen Rest zu zerfallen.
  • Es wurde hierbei ferner gefunden, daß entgegen aller Voraussicht die Löslichkeit solcher Polyvinylalkoholgebilde, z. B. in Wasser von etwa 4o°, unter den gewählten Bedingungen sogar mit zunehmender Verseifungszahl steigt. Die Zerfallsgeschwindigkeit bei einer gegebenen Wassertemperatur und das Verhältnis von echter Auflösung und Verteilung in feinflockiger Form ist für jeden durch seine Verseifungszahl gekennzeichneten partiellen Polyvinylester charakteristisch.
  • Als Ausgangsprodukte werden Polyvinylalkohole mit Säureresten in einem zweiten Intervall verwendet. Diese Produkte sind in heißem Wasser selbst nicht mehr klar löslich, so daß zur Herstellung von klaren, wä ßrigen Lösungen ein Lösungsvermittler, vorteilhaft Alkohol, zugefügt werden -muß.
  • Man hat es in der Hand, den Grad der Löslichkeit bzw. des Zerfallsvermögens solcher Gebilde abzustufen. Eine Erschwerung des Zerfalls kann durch Zusatz mehrwertiger Alkohole, wie Glykol oder Glycerin, vor der Formung erreicht werden, ebenso beispielsweise durch thermische Behandlung nach der Formung. Eine an der Oberfläche bis zur Unlöslichkeit bzw. bis zum Ausbleiben jeden Zerfalls gesteigerte Gerbung kann durch Gerbmittel, wie Bichromate, in Gegenwart von Licht erzielt werden. Auch Erhitzung mit nachfolgender rascher Abschreckung in Wasser hat einen gleichgerichteten Einfluß. Eine ähnliche Wirkung hat eine Behandlung der Gebilde mit Lauge. Mineralsäure oder Formaldehyd.
  • Die Herstellbarkeit von geformten. in Wasser zerfallenden Körl)ern aus Polyv inylalkohol und die Möglichkeit, das Zerfallsvermögen bzw. die Löslichkeit zu staffeln, ist von technischer Bedeutung z. B. für die Herstellung von chirurgischen Fäden, Pillen, Kapseln, überzügen und anderem medizinisch verwendetem Material, das gezielt resorbierbar sein soll, für Textilzwecke, bei denen es darauf ankommt, z. B. bei der Spitzenherstellung, zunächst vorhandene Gewebe später wieder auf einfache Weise durch Lösen in Wasser zu entfernen, und für andere Zwecke, bei denen ein. Zerfall geformter Gebilde aus Polyvinylalkohol in Wasser gewünscht oder vorteilhaft ist.
  • Gemäß der USA.-Patentschrift 2 236 o61 werden zwar ebenfalls Polyvinylalkohole mit Säureresten zu Fäden, Filmen usw. verarbeitet, aber nur insoweit, als diese Polyviny lalkoholprodukte noch in heißem Wasser löslich sind. Nach dein Verfahren der vorliegenden Erfindung werden dagegen Polyvinlalkohole mit einem solchen Ausmaß an- Säuregruppen verwendet, daß eine klare Auflösung dieser Produkte in heißem Wasser nicht mehr erfolgt und deshalb unter Zusatz eines entsprechenden Lösungsvermittlers, vorteilhaft Alkohol, gearbeitet wird. Hierdurch wird eine überraschende Steigerung des Zerfallsvermögens der geformten Erzeugnisse in Wasser erreicht, die, wie oben dargelegt, höchst fortschrittlich verwertbar ist. Beispiel i Aus einem Polyvinylalkohol mit der Verseifungszahl 0 wurde nach bekannten Methoden aus einer io°%igen wäßrigen Lösung ein Faden gesponnen. Der Faden wurde 8 Wochen lang in Wasser von .Io° gelagert, ohne in Lösung züi gehen oder zti zerfallen.
  • Beispiel Palvvinylalkohol mit der Verseifungszahl 120 gab aus einer io%igen Lösung in etwa 5o°/,,igem wäßrigem Alkohol einen Faden, der in Wasser von do° innerhalb 6o Minuten unter Abscheidung von wenig flockigen Rest und Auflösung der Hauptmenge zerfiel, praktisch also aufgelöst war.
  • Beispiel 3 Poly@-inyl.alkohol mit der Verseifungszahl 210 gab aus einer io°/oigen Lösung in etwa 5o°/oigem wäßrigein Mkohol einen Faden, der in Wasser von 2oy bereits nach 5 Minuten unter Abscheidung von mehr fl-ockirein Rückstand zerfiel.
  • Beispiel .I Die Verspinnung des Fadens von Beispiel 3 wurde nach einem Zusatz von io°;o Glycerin wiederholt. Der Faden wurde dadurch in Wasser von 20° unlösli@li, während er in Wasser von q.0° eine Zerfallsdauer von i i Tagen benötigte.
  • Beispiel 5 Der in Beispiel -1 beschriebene glycerinhaltige Faden wurde 5 Stunden lang auf i2o° erwärmt und dann in kaltem Wasser abgeschreckt. Seine Zerfallsdauer in Wasser von d.o° stieg dadurch auf 1:I Tage.
  • Beispiel 6 Aus Polyvinylalkohol mit der Verseifungszahl 0 wurde aus einer io%igen wäßrigen Lösung ein i min dicker Film hergestellt. Der Film blieb in Wasser von d.o° innerhalb io Wochen vollkommen unlöslich und zerfiel nicht iin geringsten, wobei sich auch seine Form nicht änderte.
  • Beispiel Aus Polyvinylalkohol mit der Verseifungszahl 210 wurde aus einer io°/oigen Lösung in etwa 5o°/oigem wäßrigem Alkohol ein i tim dicker Film hergestellt, der in Wasser von 20° innerhalb q. Stunden zerfiel.
  • Beispiel 8 Aus Polyvinylalkohol mit der Verseifungszahl 76 wurde aus einer io°/oigen Lösung in etwa 5o°/oigem wäßrigem Alkohol ein Faden gesponnen. Der Faden, der in Wasser von q0° innerhalb einiger Tage zerfiel, wurde mit einer I56/oigen Ammoniumbichromatlösung benetzt und kurz mit UV-Licht behandelt. In Wasser von 8o° löste sich das Innere des Fadens heraus, während die schlauchförmige Hülle unzerfallen übrigblieb.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren: zur Herstellung in Wasser zerfallender Fäden, Filme, Bänder, Schläuche u. dgl. aus unvollständig verseiften Polyviivylalkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß man unvollständig verseifte Polyvinylalkohole verwendet, die in heißem Wasser nicht mehr klar löslich sind.
  2. 2. Verfahren nach: Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB- man das nach Anspruch 1 erreichte Zerfallsvermögen vor der Verformung durch Zusatz mehrwertiger Alkohole, insbesondere Glycerin, staffelt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Zerfallsvermögen .durch thermische Behandlung, gegebenenfalls unter raschem Abschrecken nach der thermischen Behandlung, variiert.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Zerfallsvermögen durch äußerliche Behandlung mit gerbenden Stoffen variiert. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes: vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: USA. Patentschrift ...... Nr. 2.236 o61,. besonders Spalte--, Zeile 54ff. -
DEW109486D 1941-08-17 1941-08-17 Verfahren zur Herstellung in Wasser zerfallender Faeden, Filme, Baender, Schlaeuche u. dgl. aus unvollstaendig verseiften Polyvinylalkoholen Expired DE748317C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE825895C (de) * 1948-07-16 1951-12-27 Gevaert Photo Prod Nv Giessunterlage fuer Filme und Folien
DE958695C (de) * 1952-04-12 1957-02-21 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Faeden durch Verspinnen waessriger Loesungen von Polyvinylalkohol
DE4101873A1 (de) * 1991-01-23 1992-07-30 Isis Chemie Gmbh Peroral applizierbare arzneiform zur behandlung zentraler dopaminmangelzustaende

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2236061A (en) * 1937-05-27 1941-03-25 Du Pont Method of making films, threads, and the like

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