DE187696C - - Google Patents

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DE187696C
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cellulose
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/02Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from solutions of cellulose in acids, bases or salts
    • D01F2/04Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from solutions of cellulose in acids, bases or salts from cuprammonium solutions

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  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 29 b. GRUPPE
gelöster Cellulose.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1906 ab.
Das vorliegende Verfahren bezweckt die Nutzbarmachung der bekannten Eigenschaft der Cellulose, sich in Kupferammoniaklösung zu lösen und. nach dem Koagulieren feste, mehr oder weniger haltbare Produkte zu liefern. Bisher hat man diese Eigenschaft meistens dazu verwendet, um aus einer solchen Celluloselösung Fäden darzustellen, die je nach ihrem Verwendungszweck mehr oder weniger
ίο fein waren; nach dem vorliegenden Verfahren sollen aber nicht allein Fäden, sondern auch noch andere Gegenstände, wie Stäbe, Stangen, Bänder oder Platten, aus eben dieser Lösung hergestellt werden, die alsdann sehr wohl als Ersatz für Celluloid und dergl. dienen können. Das Verfahren beruht auf der bisher nicht gemachten Beobachtung, daß Celluloseprodukte, seien es Fäden oder andere Gegenstände, sich wesentlich mehr auf Zug und sonstige äußere Einwirkungen beanspruchen lassen, wenn man im Gegensatz zu allen bisherigen Verfahren den sich bildenden Faden oder dergl. in der koagulierenden Flüssigkeit nur so lange beläßt, als nötig ist, um der durch die Strangpresse ausgetretenen Lösung die ihr gegebene Form äußerlich zu erhalten, im übrigen aber die Koagulation in der freien Luft vor sich gehen.läßt.
Das Verfahren besteht demgemäß in folgendem:
Man läßt die in der Gestalt eines Fadens oder dergl. austretende Celluloselösung in eine Alkalilauge von etwa 30 ° Be. fließen, mit der wichtigen Maßgabe, daß diese Lauge auf einer Temperatur von etwa 40 ° C. gehalten wird.
Durch Einleitung in diese Lauge bildet sich auf dem ausgetretenen Cellulosestrang eine Haut, die aber nur so stark sein soll, um gerade zu verhindern, daß das Gebilde seine Form verliert. Die Erwärmung der Lauge ist deshalb notwendig, weil sie der Haut eine gewisse Geschmeidigkeit erteilt, die durch kalte Lauge nicht erzielt werden kann. Diese würde vielmehr die Haut spröde machen und zu Sprüngen Veranlassung geben, durch die der noch flüssige Inhalt des Gebildes ausfließen würde.
Man spult das Gebilde mit flüssiger Seele auf, wenn dies seine Natur zuläßt; dickere Stäbe, Bänder und dergl. läßt man auf Tafeln (die vorteilhaft aus Glas sind) aufgleiten und überläßt sie alsdann mindestens eine Stunde sich selbst, wobei an der Luft zuletzt auch die flüssige Seele in feste Form übergeht. Bei dem Durchgang durch die Natronlauge wird zwar die innige Verbindung zwischen der Cellulose und dem sie lösenden Küpferoxydammoniak gelockert, jedoch nicht so weit, daß eine wesentliche Scheidung stattfindet. Diese darf auch nicht eintreten, da die Gegenwart des Kupferoxydammoniaks die selbsttätige, durch ein äußeres Bad nicht beeinflußte Koagulation der Cellulose wesentlich unterstützt. Das feste Gebilde wird hierauf von 'der Spule bzw. der Tafel abgenommen und ungefähr x/4 Stunde in an sich bekannter Weise nochmals in Natron^ lauge gebracht, in der es den bei der Koagulation an der Luft etwas verloren gegangenen Glanz wiedererhält.
Das aus der Lauge herausgenommene, noch vollständig blau gefärbte Gebilde wird endlich
(2. Auflage, ausgegeben am 4. Januar igioj
in ebenfalls bekannter Weise in angesäuertes Wasser gebracht und nach einem Aufenthalt von . etwa io Minuten vollständig entfärbt. Kommt es aus dem- angesäuerten· Wasser heraus, so hat es ein glänzendes glashelles Aussehen. Nach dem neuen Verfahren gewonnene Fäden und dergl. weisen zudem eine wesentlich höhere Festigkeit auf als die nach den bisherigen Verfahren hergestellten Fäden.. .
ίο ■ Durch das beschriebene Verfahren wird der : wesentliche Vorteil erzielt, daß die Wanne,-in . der das Gebilde durch die Lauge gezogen wird,
.,-. > nur sehr kurz zu sein braucht, so daß wesent-'■" lieh an Lauge und auch an Raum gespart wird; auch ist der sich bildende Faden nur eine geringe Strecke weit dem Zug der Spüle ausgesetzt, so daß die Gefahr eines Brechens und einer hierdurch- ,bewirkten Betriebsstörung wesentlich verringert wird. Außerdem wird der Faden dadurch, daß er ohne weitere Hilfsmittel seinem natürlichen Koagulationsbestreben überlassen wird, fester, verliert während des Koagulierens an der Luft viel von dem ihm innewohnenden Wasser und '■'■ trocknet später um so leichter. Endlich kann man auf dem beschriebenen Wege in wirtschaftlich vorteilhafter Weise Fäden, Stäbe und Platten von wesentlich" größerem Querschnitt herstellen als bisher, da es nicht nötig ist, diese Gegenstände länger als bis zur Hautbildung in der Lauge zu belassen, worauf diese für die vollständige Koagulierung durch die nichts kostende Luft ersetzt wird.
Nach dem beschriebenen ,Verfahren lassen sich selbst ziemlich dicke' Blöcke oder Platten gewinnen, aus denen man mit Leichtigkeit dünnere Stäbe, Bänder oder Platten schneiden kann. Derart hergestellte Gegenstände haben vor denen aus Celluloid deif Vorteil ganz erheblich höherer Feuersicherheit.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    ■ Verfahren zur Herstellung von Celluioseprodukten aus in Kupferoxydammoniak gelöster Cellulose, dadurch gekennzeichnet, " däß man die Celluloselösung in erwärmte' Natronlauge leitet, " das ent-• ■ ■■ standene · Gebilde sofort ■ nach ν der Entstehung einer das noch flüssig gebliebene Innere einhüllenden Haut aus dem Bad entfernt und es längere Zeit art der Luft ■ sich selbst überläßt, bis es durchaus fest geworden ist, worauf man es zum Zwecke der Wiederherstellung des bei der Koagulation an der Luft teilweise verloren gegangenen Glanzes in an sich bekannter Weise in ein Bad von Natronlauge bringt und es schließlich zwecks Entfärbung der ebenfalls an sich bekannten Einwirkung von angesäuertem Wasser aussetzt.
DE1906187696D 1906-05-02 1906-05-02 Expired - Lifetime DE187696C (de)

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