DE236537C

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Publication number: DE236537C
Application number: DENDAT236537D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 236537 KLASSE 29 b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. August 1908 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung verspinnbarer Kupferoxydammoniak-Celluloselösungen mit Hilfe von festem Kupfersalz, Ammoniak und fixem Alkali. Das Wesen der Erfindung besteht . darin, daß der aus Kupfersalz, Ammoniak und fixem Alkali bereiteten Lösung vor oder nach dem Eintragen der Cellulose ο. dgl. organische Säuren, wie Weinsäure, Zitronensäure oder Oxalsäure, zugesetzt werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß ein derartiger Zusatz das Lösungsmittel und auch die Spinnlösung selbst wesentlich haltbarer macht, so daß sowohl das fertige Lösungsmittel¹ wie auch die fertige Spinnlösung in großen Mengen auf Vorrat angefertigt werden und ohne Gefahr der Zersetzung bis zur Verspinnung ohne Kühlung oder sonstige Vorsichtsmaßregeln aufbewahrt werden können, was bei Lösungen, welche einen derartigen Zusatz nicht erhalten, nicht möglich ist. Auch erfolgt die Auflösung der Cellulose in dem Lösungsmittel bei vorherigem Zusatz einer organischen Säure wesentlich rascher als ohne einen solchen. Die Herstellung von Kunstseide aus solchen. mit organischen Säuren versetzten Lösungen geht glatt vonstatten und liefert ein sehr schönes Produkt. Der frische, gallertartige Kunstseidefaden wird auch durch derartige Zusätze vor der Oxydation durch das in ihm noch enthaltene Kupfersalz geschützt, und das Kupfer wird beim Eintretenlassen der . Fäden in ein alkalisches Fällbad in eine reduzierte, leicht abscheidbare Form übergeführt.

Es ist zwar bekannt, bei Herstellung von Kupferoxydammoniak-Celluloselösungen der gewohnlichen Art Zusätze von mehrwertigen Alkoholen und Kohlehydraten zu machen, um hierdurch die Haltbarkeit der Lösungen zu. erhöhen. Es war aber keineswegs vorauszusehen, daß es möglich sein würde, auch durch einen Zusatz von organischen Säuren zu Spinnlösungen, insbesondere den mit Hilfe von festem Kupfersalz, Ammoniak und fixem Alkali erhaltenen, dauernd haltbare Spinnlösungen zu gewinnen und durch solche Zusätze den. Lösungsvorgang des Zellstoffes im Lösungsmittel zu beschleunigen.

Bei Anwendung des Verfahrens geht man z. B. in der Weise vor, daß man das Lösungsmittel aus ι bis 3 Teilen festem Kupfervitriol, 2 bis 4 Teilen Ätznatronlösung von 21⁰Be. und 5 bis 15 Teilen wäßrigem Ammoniak von 25⁰Be. herstellt und zu dieser Lösung etwa 0,1 Teil pulverisierte Weinsäure hinzugibt. Die Auflösung der Cellulose in einem derartigen Lösungsmittel erfolgt in etwa dem fünften Teil derjenigen Zeit, welche zur vollständigen Lösung der Cellulose in demselben Lösungsmittel, aber ohne Zusatz organischer Säuren erforderlich ist. Beim Stehenlassen der nach dem beschriebenen Verfahren gewonnenen Lösung findet keinerlei Ausscheidung von Kupferhydroxyd statt, während diese in Lösungen ohne Zusatz bereits nach einer Stunde eintritt.

An Stelle der Weinsäure können auch andere

organische Säuren, wie Zitronensäure · oder Oxalsäure, Anwendung finden.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Kupferoxydammoniak-Celluloselösungen mittels Kupfersalz, Ammoniak und fixen Alkalis, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung vor oder nach dem Eintragen der Cellulose ο. dgl. organische Säuren, wie Weinsäure, Zitronensäure oder Oxalsäure, zugesetzt werden.