DE748227C - Verbrennlicher Feueranzuender - Google Patents

Verbrennlicher Feueranzuender

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DE748227C
DE748227C DEN41887D DEN0041887D DE748227C DE 748227 C DE748227 C DE 748227C DE N41887 D DEN41887 D DE N41887D DE N0041887 D DEN0041887 D DE N0041887D DE 748227 C DE748227 C DE 748227C
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Dr Kurt Gieseler
Dr-Ing Hugo Krueger
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L11/00Manufacture of firelighters
    • C10L11/04Manufacture of firelighters consisting of combustible material

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verbrennlicher Feueranzünder Zum Entzünden von Stein- oder Braunkohlen, Koks o. dgl. in Hausbrandfeuerstätten, wie Herden, eisernen Öfen, Kachelöfen, Zentralheizungskesseln, sowie in gewerblichen und industriellen Feuerungen u. a. werden teilweise bereits Feueranzünder benutzt, um wenigstens einen Teil des erforderlichen Anzündholzes einzusparen. Es gelingt hiermit aber kaum, ohne Zuhilfenahme von Aolz oder Holzabfällen als Zwischenzündmittel Kohlen oder Koks unmittelbar zu entzünden. - So enthalten die bekanntesten Feueranzünder So bis 75 % Holz-, Papier- oder Torfanteile; sie stellen z. B. Tafeln aus Holzmehl oder Hobelspänen mit 3o bis So °/o Naphthalin dar. Trotzdem werden meistens außer den holzhaltigen Anzündern noch weitere Mengen Holz benötigt, oder aber es muß eine erhebliche Menge solcher Anzünder benutzt werden, um das Feuer in Herden oder Öfen zum Brennen zu bringen. Bei Zentralheizungskesseln oder gewerblichen und industriellen Feuerungen mit größerer Rostfläche dienen die Anzünder immer nur dazu, die hier benötigten verhältnismäßig großen Holzmengen zur leichteren und sicheren Zündung zu bringen.
  • Die -Holzknappheit in der ganzen Welt läßt es geboten erscheinen, Zündkörper zu benutzen, die nur eine geringe Holzmenge oder gar kein Holz enthalten und dabei ein unmittelbares Anzünden von Kohle und selbst von schwer entzündlichen Stoffen, wie Koks, gestatten. Dabei muß die Zündung schnell und sicher erfolgen.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wurden nun holzfreie bzw. holzarme geformte Feueranzünder gefunden, die die Nachteile der bekannten Anzünder nicht aufweisen. Sie bestehen imwesentlichen, vorzugsweisezu5obis äoo/ö, aus vorgetrockneter, fein gemahlener Kohle von unter i mm Korngröße und Teerdestillationserzeugnissen, vorzugsweise solchen, die einen Erstarrungspunkt von über 65° besitzen. Diese Zündmassen enthalten keine oder nur sehr geringe Mengen von Holzbestandteilen, die io 0/0 nicht überschreiten dürfen, und bestehen zweckmäßig aus einer erstarrten Suspension bzw. Aufschlämmung von fein gemahlener, eine Korngröße unter o,i mm aufweisender Kohle, wie Stein- oder Braunkohle oder Gemische derselben, in geschmolzenenTeerdestillationserzeugnissen,die als Träger der Entzündung und die Verbrennung einleitendes Material dienen. Beim Entzünden bewirken die Dämpfe des Teerdestillationserzeugnisses die Entzündung. Der Erstarrungspunkt des letzteren soll, wie bereits oben ausgeführt, verhältnismäßig hoch, zweckmäßig über 65° liegen. Als besonders geeignet hat sich hierzu Naphthalin in Form von Warmpreßgut erwiesen, dem noch etwa io bis 2o % Pech oder andere geeignete Zusätze, wie z. B, Anthrazenrückstände oder Kristallmassen aus Schweröl, beigemischt werden können.
  • Der Anteil der Kohle in der Suspension bzw. Aufschlämmung bewirkt eine starke Verlängerung der Brenndauer der Zündmischung und beträgt vorzugsweise etwa 5o bis 8o 0/0; der Rest besteht aus Naphthalin und Pech oder ähnlichen Erzeugnissen.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, für die Herstellung der Anzünder nicht nur eine Kohlenart, wie z. B. Stein- oder Braunkohle, zu verwenden, sondern z. B. Steinkohle, vorzugsweise backende Steinkohle, mit Braunkohle oder umgekehrt zu mischen. Insbesondere ist Glanzkohle geeignet. Der Braunkohlenstaub entzündet sich leicht, so daß sich sofort nach dein Abbrennen der Teerdestillationserzeugnisse ein Glutkörper gebildet hat, der infolge der backenden Steinkohle, die ein Koksskelett bildet, seine Form bewahrt, nicht durch die Rostspalten fällt und durch seine längere Brenndauer eine sichere Zündung des Brennstoffs hervorruft.
  • Die Kohle wird in einer so fein zerkleinerten Form angewandt, daß sie zu ioo % eine Körnung unter i mm und zweckmäßig zu .I0 bis 5o % eine solche unter o, i mm hat. Dem Naphthalin können z. B. 5 bis 2o0/0 Pech oder bis zu .I0 % gepreßte Anthrazenrückstände oder Kristallmassen aus dem Schweröl beigemischt werden.
  • Im Bedarfsfalle können auch übliche Sauerstoff abgebende Stoffe mitverwendet werden, ferner organische oder anorganische Füllmittel zur Vergrößerung der Oberfläche oder Verfestigung der Zündkörper.
  • Ein erfindungsgemäßer Zündbrennstoff kann beispielsweise aus einem Trägerskelett aus faserförmigen brennbaren Stoffen, vorzugsweise Holzwolle, bestehen: dieses Trägerskelett kann auch in Form eines Knäuels o. dgl. angeordnet sein.
  • Die Zusammensetzung derartiger Zündbrennstoffe ist zweckmäßig die folgende: z Teil Trägerstoff (Holzwolle) und I0 bis I5 Teile Träger der Entzündung und die Verbrennung übertragendes Material. zweckmäßig bestehend aus do bis 6o0/, fein gemahlener Braunkohle oder Steinkohle oder Gemischen beider.
  • 3o bis 5o 0,,1o Rohnaphthalin, io bis 2o % Pech.
  • Die Zusammensetzung der Stoffe bann naturgemäß je nach Art der Kohle und des Teerdestillationserzeugnisses in weiten Grenzen schwanken. Brauchte man z. h. friilier etwa I50 bis 200 Holzteile zum Anzünden, so verringern sich dieselben erfindungsgeinä ß auf etwa 15 bis 2o Teile.
  • Der Herstellung eines solchen Zündbrennstoffes erfolgt in der Weise, daß man die abgemessene Menge Holzwolle o. dgl. (je nach Größe des Anzünders Mengen von etwa i bis io g und mehr) in eine erwärmte Suspension der Kohle in geschmolzenen Teerdestillationsprodukten eintaucht und das Knäuel während des Tauchprozesses oder während des Erstarrens leicht in eine gewünschte Form, z. 1i. zur Form eines flachen Zylinders oder einer Kugel, zusammenpreßt. Die Temperatur des Tauchbades und die Pressung werden zweckmäßig so gehalten, daß das Trägerskelett nach dem Erkalten mindestens die zehnfache Gewichtsmenge der Kohlensuspension enthält. Die Anzünder werden zweckmäßig nur so leicht gepreßt, daß z. B. ein Anzünder von 5o cciii Rauminhalt nur 15 bis 30 g, vorzugs«-eise etwa 2o g, wiegt; das scheinbare spez. Gewicht der Feueranzünder liegt in dieseln Falle zwischen 0,3 und o,6.
  • Besonders brauchbare Anzünder, die gar keine Holzbestandteile zu enthalten brauchen, werden hergestellt in Form von Stäben oder Scheiten. Derartige Stäbe oder Scheite kö nnen runde, halbrunde, ovale, dreieckige o. dgl. Querschnitte aufweisen; am geeignetsten sind Stäbe oder Scheite von dreieckigem Querschnitt.
  • Auch für diese Zündstoffe «erden vorzugsweise Mischungen von 50 bis 70 "", fein zerkleinerter Kohle und Naphthalin mit Pech verwendet. Die Stäbchen wiegen beispielsweise 2 bis q. g und haben eine Oberfläche von 7 bis 25 cm2. Hiervon genügen nur wenige Stäbchen, die zweckmäßig kreuzweise. etwa in Form eines Scheiterhaufens, aufeinandergelegt und mit dem zu zündenden Brennstoff überschichtet werden, um schnell, ohne Zuhilfenahme von Holz, den Brennstoff, wie Stein- oder Braunkohlen. oder Koks, sicher zu entzünden. Während z: B. zum Entzünden eines normalen Herdfeuers rSobis3oog Holz benötigt werden, genügen .2o bis 40 g der völlig holzfreien Stäbchen, um das Feuer sicher und in gleicher, ja sogar kürzerer Zeit zum Brennen zu bringen. Während z. B. bei einer Zentralheizung zum Zünden von Koks 3 bis 5 kg Holz benutzt wurden, wird das gleiche Ziel in der gleichen Zeit mit r bis 2 kg der völlig holzfreien erfindungsgemäßen Zündscheite erreicht. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zündstäbe oder Scheite erfolgt beispielsweise in der Art, daß in Papierhülsen von entsprechendem Querschnitt fein gemahlene Kohle, gegebenenfalls auch mit Holzmehl o. dgl. Holzabfällen vermischt, eingefüllt und die gefüllte Hülse in ein Bad-aus geschmolzenen Teerdestillationserzeugnissen, z. B. Rohnaphthalin mit ro °% Pech, getaucht wird. Das geschmolzene Teerprodukt dringt durch das Papier in die aufsaugfähige Kohlenfüllung ein und sättigt diese auf den -für den Zündvorgang erforderlichen Naphthalingehalt. Man kann auch so vorgehen, daß man in entsprechende Papierhülsen eine Suspension von Kohle in geschmolzenen -Teerdestillationsprodukten eingießt.
  • Am zweckmäßigsten hat sich ein Verfahren erwiesen, nach dem man eine erwärmte fließbare Mischung aus Kohlenstaub und Teererzeugnissen in Formen von entsprechendem Querschnitt gießt, so daß halbrunde, dreieckige oder anders geformte Stäbe entstehen, die zweckmäßig in kleine Stücke zerteilt werden.
  • Man kann auch so vorgehen, daß man die Zündmischungen im erweichten, plastischen Zustande aus einer Strangpresse von geeignetem Austrittsquerschnitt herauspreßt. Zur Erhöhung der Festigkeit empfiehlt es sich, die Stäbe oder Scheite mit ihre Widerstandsfähigkeit erhöhenden Einlagen zu versehen. Derartige Einlagen können z. B. aus dünnen Holzstäben, Woll- oder Hanffäden oder aus dünnem Eisendraht o. dgl. bestehen. Mit derartigen Einlagen - versehene Stäbe oder Scheite weisen den weiteren Vorteil auf, daß, wenn sie zerbrechen, der Zusammenhang zwischen den. einzelnen Bruchstücken gewahrt wird.
  • Mit ähnlichem Erfolg können die erfindungsgemäßen Anzünder in Kugel-, Tropfen-, Eier-, Brikett- oder ähnlicher -Form benutzt werden. Die Kugeln, Briketts usw. können runde, eiförmige, eckige, rechteckige und brikettförmige u. dgl. Gestalt aufweisen. Am besten bewährt haben sich tablettenförmige Feueranzünder, und zwar insbesondere sogenannte tiefgewölbte Tabletten, z. B. von 2 g Gewicht und 7 cm" -Oberfläche. Sie können aber auch beliebige größere Abmessungen aufweisen. Zur Erhöhung der Oberfläche hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Tabletten mit Durchbohrung zu versehen. Man kann auch Formlinge in der Art gepr eßter Hohlzylinder oder Hohlprismen ähnlich den Raschigringen mit gutem Erfolg verwenden.
  • Zur Einleitung des Zündvorganges werden die erfindungsgemäßen Tabletten o. dgl. wahllos auf den Rost aufgeschüttet und mit dem zu entzündenden Brennstoff überschichtet.
  • Die Herstellung der Zündtabletten usw. erfolgt beispielsweise in der Art, daß die einzelnen Bestandteile in gepulv erter Form innig miteinander vermischt und kalt oder unter zur Plastizität führender Erwärmung in üblichen Tabletten- o. dgl. Pressen unter verhältnismäßig hohem Druck, z. B. bei etwa 5oo bis 3 ooo Atm., verpreßt werden. Derartige Preßlinge halten den . Transport anstandslos aus.
  • Eine besonders geeignete Mischung besteht aus 3o bis 5o °,/a backender Steinkohle, ro bis 30 % Braunkohle sowie 20 bis 40 °;'o -Taphthalin. Diesen Mischungen können auch Holzabfälle, wie Sägemehl u. dgl., zugemischt «-erden. Ebensogut bewährt hat sich eine Mischung nur aus Braunkohle und -Naphthalin im Verhältnis von &ö :,4o.
  • Die Verwendung der Formlinge im Haushalt wird dadurch erleichtert, däß man eine größere Anzahl derselben in geeigneten Umhüllungen oder in einem Behälter, z. B. einem Papierbeutel oder Tüten, zu einer sogenannten Zündpatrone zusammenfaßt. Diese Beutelchen können mit einer Zündschnur versehen sein, durch welche die Entzündung auf die Patrone übertragen wird.
  • Auch kann man eine Anzahl von Formlingen in eine aus brennbarem oder nicht brennbarem Stoff bestehende, oben und unten offene zylinderartige Hülle einfüllen, so daß ein kaminartiger, den Luftzutritt befördernder, mit den Zündtabletten angefüllter Schacht entsteht, dessen Inhalt ebenfalls durch eine Zündschnur oder auf sonstige geeignete Art in Brand gesetzt wird. Der Zylinder kann auch in seiner Wandung durchlocht sein, um einen besseren Luftzutritt auch von der Seite her zu ermöglichen.
  • Derartige Zündpatronen können für Transportzwecke oben und unten mit einem vor Benutzung der Patrone zu entfernenden Verschluß versehen sein.
  • Die erfindungsgemäßen Zündbrennstoffe unterscheiden sich von den bisherigen Zündbrennstoffen also dadurch, daß nicht das wertvolle Holz der Hauptträger der Zündung bzw. Zündübertragung ist, sondern in beliebigen Mengen zur Verfügung stehende Stoffe, wie Kohlenstaub und Teerdestillationsprodukte, also Abfallprodukte der Kohlenindustrie. Die bekannten Kohlenanzündur haben weiterhin den Nachteil, daß ihre Form ein sehr ungünstiges Verhältnis zwischen luftumspülter Oberfläche und Zündflamme ergibt, so daß zur Erzielung der gleichen Zündwirkung größere Mengen des Brennstoffes oder eine längere Zeit zur Einleitung des Zündvorganges erforderlich ist. Gegenüber diesen bekannten Kohlenanzündern weisen die erfindungsgemäßen großoberflächigen Anzünder folgende Vorteile auf: Es wird ein sehr günstiges Verhältnis z«-ischen luftumspülter Oberfläche und Gewicht erreicht, so daß der Zündungsvorgang besonders schnell und leicht und infolge des ungehinderten Luftzutritts mit vollkommener Verbrennung, d. h. bei hoher Temperatur, erfolgt. Außerdem wird beim Übereinanderhäufen oder Aufeinanderschichten der neuen Zündbrennstoffe nur ein verschwindend kleiner Teil der verfügbaren luftumspülten Oberfläche durch Aufeinanderlagerung verdeckt und geht dadurch für den Luftzutritt verloren.
  • Dies wirkt sich z. B. dahin aus, daß bei den bisherigen sogenannten Kohlenanzündern meistens noch Holz zur Übertragung der Zündung des Brennstoffs benötigt wird, der Kohlenanzünder also im wesentlichen zur Entzündung des Holzes dient. Mit dein erfindungsgemäßen Zündbrennstoff gelingt es dagegen, ohne jede Verwendung von Holz als Zwischenzündträger unmittelbar Kohle und sogar Koks zur Entzündung zu bringen.
  • Es sind zwar bereits Anzünder bekanntgeworden, die als wesentlichen Bestandteil zerkleinerte Kohle enthalten, jedoch nicht im Gemisch mit Teerdestillationsprodukten, wie Naphthalin u. dgl., sondern mit Rückständen von der Teerdestillation, wie Pech, Asphalt u. dgl. Derartige Rückstände sind aber im Gemisch mit Feinkohle normalerweise nicht zum Entflammen zu bringen.
  • Es ist ferner ein Feueranzünder bekanntgeworden, der neben Kohle bzw. Ruß auch Naphthalin enthält, jedoch sind die in dieseln Anzünder vorhandenen Mengen an diesen Kohleprodukten so gering, daß sie keinen wesentlichen Bestandteil des Feueranzünders darstellen. Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Zündbrennstoffe gegenüber den bekanntgewordenen -Feueranzündern geht aus nachstehenden Vergleichsversuchen lierv(ir.
  • Es wurde nach dein Bekannten ein Federanzünder hergestellt aus ioo Gewichtsteilen dunklem Kolophoniulii. 50# - weißeln Paraffin.
  • -20 - Torfmull, 40 - Sägemehl, 1o - Kohlenstaub und genaue Vergleichsversuche mit riil@ni Anzünder nach der N-orliegenden Erfindung, bestehend aus 34 °/o Braunkohlenstaub, 22 °/o Steinkohlenstaub, 4.4 °/o .Naphthalin, in einem normalen Kachelofen bei gleicheil @@erhältnissen (Anfangszugstärke, Anfangstemperatur, Beschickungsart) angestellt. Als Brennstoff diente oberschlesische Nußkolile .>Gräfin Johanna«. Es wurden 2o g Anzünder und 2 kg Steinkohle verwendet. Die Zugstärke wurde auf o,5 mm WS eingestellt und als Mali die Zeit bestimmt, in der die Rauchgase an einer geeigneten Stelle eine Temperatur von i3o' C aufwiesen. Nach eigenen früheren, eingehenden Untersuchungen geht diese Temperatur mit dem C02 Gehalt der Rauchgase parallel. Beim Erreichen einer Rauchgastemperatur von 13o° C ist Crfallrungsgemäß eine unbedingt sichere Zündung des Brennstoffs erfolgt. Beim Feueranzünde» mit dem oben angezogenen Feueranzünder dauerte die Zeit bis zum Erreichen dieser Ai)-gastetnperatur im Mittel von 3 Versuche» 8 Minuten, während dieselbe Temperatur bci Verwendung der Anzünder nach dem Erfindungsgegenstand schon nach d. bis 5 Minuten erreicht wird. Besonders nachteilig war bei dem bekannten Anzünder, daß er sehr schwer mit Streichholz oder Fidibus entzündbar «-ar. Es ist also nicht nur in der Zusammensetzung; - es werden verwendet 56 °/o eines Kohlenstaubgemisches gegenüber 4,5 °1o Kohlenstaub - ein erheblicher Unterschied, sondern die Wirkung der neuen Anzünder ist auch Bedeutend besser.
  • Da ferner im Schrifttum Anzünder angegeben sind, die aus Kohle und brennbaren Destillationsrückständen hergestellt werden, ist diese Art Anzünder in genauen Anzündungsversuchen auch mit den erfindutigsremäßen Anzündern verglichen worden. Durch Ausschleuderngetrocknete, zerkleinerte Stei»-kohle, in der Körnung von o bis ; mm und im Korn von o bis q. mm und o bis 0. ,5 mm. wurde mit gemahlenem Steinl,:olilenpecli (E. P. 70°) -im Verhältnis 25 : 75 und 50 : 50 und 75 ::25 gemischt und, um den Einfluß der verschiedenen Oberfläche auszuschalten, ohne vorherige Erwärmung in dieselbe Tablettenform gepreßt, wie es erfindungsgemäß erfolgt. Es zwar sofort zu bemerken, daß die so hergestellten Anzünder sehr wenig Festigkeit hatten und leicht auseinanderbröchelten. Wieder unter genau gleichen Verhältnissen @cttr<le versucht, mit 2o g Anzündstof z kg oherschlesische Steinkohle zti entzünde». 1#--s urimöglich, die bekannten Anzünder iil>erhaupt mit Streichholz oder Firülitis zum 1=ntflammen zu bringen, da der Zündpunkt des Pechs nicht erreicht «-erden konnte. hei absichtlicher weiterer Wärmezufuhr mittels Papierfidibus verlor der Anzünder seine Form vollständig und lief zusammen. Es geht daraus hervor, daß Mischungen von Kohlen mit gemahlenen brennbaren Destillationsrückständen vollkommen ungeeignet für Anzündstoffe sind.
  • Fernerhin sind ebenfalls Feueranzünder bekanntgeworden, die Kohlenstaub und Naphthalin als Grundstoffe enthalten; jedoch spielt, wie erfindungsgemäß gefunden wurde, die Körnung des verwendeten Kohlenstaubs eine ausschlaggebende Rolle in bezug auf die Qualität des Zündbrennstoffes, wie aus folgenden Vergleichsversuchen hervorgeht: E s wurde getrocknete Steinkohle in Körnungen bis zu o,5 und von 3 bis 4mm-verwendet, die jeweils mit der gleichen Menge Naphthalin gemischt und kalt in Tabletten gepreßt wurde. Unter gleichen Verhältnissen wurden zum Anzünden von 2 kg Braunkohlenbriketts mit jeweils 2o g Zündstoffen im Kachelofen bei Zündstoffen mit Steinkohle einer Körnung von 3 bis 4 mm 12 bis .i5 Minuten, bei solchen mit Steinkohle bis zu 0,5 mm Korngröße io Minuten und bei Anzündern, die ein Gemisch von Stein- und Braunkohlenstaub unter i mm enthalten, sogar nur 5 bis 7 Minuten benötigt. Der Vorteil in der Anzündzeit, der in der Praxis von ausschlaggebender Bedeutung ist, ist also bei Verwendung feiner Kohle unter i mm Korn, insbesondere bei Anwendung einer Mischung aus Braun- und Steinkohle, derart überraschend groß, daß damit ein wertvoller technischer Fortschritt erzielt worden ist.
  • Eine andere Schrifttumsstelle gibt ferner an, daß zur Herstellung eines Kohlenanzünders in dem Mischungsverhältnis der einzelnen Bestandteile ganz bestimmte Bedingungen eingehalten werden sollen. Die angegebene Mischung besteht aus: 35o Gewichtsteilen = 33,3 o/oLokomotivlösclie, 300 - = 28,5 % Naphthalin, 250 - = 23,8'/o Steinkohlenteer, ioo - = 9,5%Holzspänen, 50 - = 4,80%Schwefel; statt der Lokomotivlösche kann auch gekörnte Braunkohle verwendet werden, worunter hier offensichtlich sogenannte Brikettierkohle zu verstehen ist, die eine Körnung von etwa o bis 8 mm aufweist. Die Anzündmasse enthält demnach 1/g Kohle und etwa 1/g Teerdestillate neben 1/4 nichtdestilliertem Teer und 1/" Schwefel.
  • Demgegenüber brauchen die erfindungsgemäßen Zündbrennstoffe weder undestillierten Teer noch Schwefel zu enthalten und dürfen zumal von ersterem in keinem Falle derart große Mengen aufweisen. Bezüglich Schwefel ist noch hervorzuheben, daß es dem Sinn der vorliegenden Erfindung eindeutig widersprechen würde, einen so teuren brennbaren Stoff wie Schwefel in Zündbrennstoffen zu verwenden. Abgesehen davon ist die bei diesem Feueranzünder angewandte Kohle nicht von der feinen Körnung wie die gemäß der Erfindung.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Geformter Feueranzünder aus Kohle und Teerdestillationserzeugnissen, vorzugsweise mit einem Erstarrungspunkt von über 65°, dadurch gekennzeichnet, daß er in der Hauptsache, vorzugsweise 50 bis 80% vorgetrocknete fein gemahlene Kohle von unter i mm Korngröße enthält.
  2. 2. Feueranzünder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er brennbare faserförmige,. insbesondere Holzbestandteile in Mengen von weniger als io % enthält.
  3. 3. Feueranzünder nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenanteil aus Gemischen von Braunkohle und Steinkohle besteht.
  4. 4, Feueranzünder nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer erstarrten Suspension oder Aufschlämmung von zerkleinerter Kohle und geschmol zenenTeerdestillationserzeugnissen besteht.
  5. 5. Feueranzünder nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Naphthalin dieses teilweise durch Pech ersetzt ist.
  6. 6. Feueranzünder nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er als stabähnliche Form, vorzugsweise von dreieckigem Querschnitt, oder tablettenförmig ausgebildet ist. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 287 658, 4i2 2i6, 38i i74, 327 864, 68257, 462 256, 496 727, i39 624 210 i64; schwei2erische Patentschriften Nr. 1o8 659, 22 097, 16,.22, 116 723, 92 61, 61 65 29 ; österreichische Patentschriften Nr. 85 499, 35 378; Becher, Karl »Die Herstellung und. Zusammensetzung der Feueranzünder«, Augsburg (i933) S. 2. 3, 8 bis 10, 15, 17; Luegers Lexikon der gesamten Technik, 3. Auflage, Berlin und Leipzig (19a7), 3. Band S. 285.
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