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Geformter Zündbrennstoff Zündbrennstoffe sind. bereits bekannt: -Sie
bestehen aus einem porösen Träger, wie Sägespänen; Torf, Kohle, zerkleinerten Papiermassen,
Kieselgur oder ähnlichen aufsaugenden Massen, das sind Massen; die hochporös sind
und dem Sauerstoff der Luft den Zutritt sowie den zu verbrennenden- Flüssigkeitsdämpfen-und
Gasen den Austritt ermöglichen, sowie aus einem zündenden .Brennstoff, der mit -sehr
heißer Flamme abbrennt. D:er Brennstoff darf allerdings nicht aus besonders wertvollen
Stoffen bestehen, er darf ferner nicht rußen, er darf nicht die Masse vollkommen
fest und unporös machen, .er darf nicht fetten oder schmieren. Der Zündbrennstoff
muß sich leicht entstauben lassen.
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So hat man fl.üssigkeitaufsaugende Massen, wie Sägespäne, Torf u.
dgl., die in Form von Tafeln oder Behältern mit oder ohne Zusatz von Bindemitteln-in
den Handel gebracht werden, oder poröse keramische Körper-mit Petroleum, flüssigen
Mineralölen u., dgl: als Zündbrennstoff verwendet. Ferner- sind auch schon-- Naphthaliinzündbrerinstöffe
und Zündbrennstoffe mit einem größeren Gehalt an Fichtenharz bekannt.
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Die bekannten Zündbrennstoffe weisen aber eine ganze Reihe von Mängeln
auf: Die unter Verwendung von leichteren und mittleren Mineralölkohlenwasserstoffen
hergestellten Brennstoffe fetten außerordentlich. Das ist natürlich insofern eine
unangenehme Eigenschaft, als sie sehr gut verpackt werden müssen, wenn sie nicht
die Einkaufbehälter verschmutzen sollen. Die mit Naphthalin bergestellten Zündbrennsteffe
haben bekanntlich wegen des hohen Dampfdruckes des Naphthalins einen sehr unangenehmen
und stechenden
Geruch, der z. B. lange an den Händen haftet; sie
lassen sich nicht lose lagern, sie müssen in Behältern aufbewahrt werden; sie entwickeln
beim Verbrennen eine so "große Menge Ruß, daß bei dauernder Verwendung von Naphthalinzündbrennstoff
bzw. -anzündern der ganze Rauchfang und Schornstein verrußt.
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Es ist ferner erstrebenswert, den Zündbrennstoff so auszugestalten,
daß er Kohle unmittelbar anzündet, also ohne Zwischenzündung von Holz brennt. Das
ist insofern von besonderer Bedeutung, als dann das bisher zur Zündung verwendete
Holz gespart werden kann.
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Die Erfindung beseitigt unter Erfüllung dieser Voraussetzung die genannten
Mängel. Sie besteht darin, daß der geformte Zündbrennstoff rohparaffinartige Rückstände
der Erdöldestillation sowie Nebenprodukte derselben zusammen mit Petrolatum enthält.
Die Rückstände dz r Erdöldestillation können einen Fließpunkt von und darüber, z.
B. 25°, nach U b b e 1 o h
de und insbesondere eine Verbrennungswärme von über goöo Kal. haben.
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Es liegt der Gedanke nahe, an Stelle der genannten Rückstände Braunkohlen-
oder Steinkohlenteer zu verwenden. Beide Teere haben aber einen starken Geruch.
Braunkohlenteer fettet zu sehr, Steinkohlenteer bindet nicht genügend die grobporösen
Trägerstoffe ab. Beide Teere haben überdies keine genügende Heizwirkung und rußen
stark.
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Andererseits ist es nicht vorteilhaft, reines festes Paraffin zu verwenden:
Dieser Kohlenwasserstoff allein macht die Anzünder zu kompakt, er brennt nicht schnell
genug an und entflammt auch nicht schnell genug. Er brennt zu ruhig. Die Flammenwirkung
ist zu gering.
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Eine Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man Petrolatum
ganz oder zum Teil durch Rückstände der Stearinfabrikation ersetzt. Man kann erfindungsgemäß
Streckmittel verwenden, z. B. Rückstände von ätherischen ölen und der Kautschuk-
und Guttaperchaherstellung. Mengenmäßig werden auf 5o% Erdölrückstände 5o% Zusatzstoffe
verwendet.
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Nach der Erfindung benutzt man vorteilhaft als Torf norddeutschen
Moostorf. Das Mengenverhältnis des porösen Trägers zu der zündenden Mineralölrückstandsmasse
kann etwa 1 : 4 betragen. Durch die Erfindung, die einen geformten Zündbrennstoff
betrifft, ist es gelungen, aus der einheimischen Erdölindustrie Rückstände und Nebenprodukte,
also keine öle, Rohöle, Gasöle o. dgl. zu verwenden. Der z. B. mit Torf als Träger
hergestellte Zündkörper brennt Steinkohle, Preßkohle, Braunkohlenbriketts ohne Zwischenzündung
von Holz an. Er riecht nur sehr wenig, rußt fast gar nicht und fettet vor allen
Dingen die Verpackung nicht ein, so daß die Einkaufbehälter nicht beschmutzt werden
können.
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Im folgenden ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen erläutert.
Teile sind Gewichtsteile.
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I 6o bis 7o Teile trockener, aufsaugfähiger, geformter Torf werden
mit einer heißen: Mischung von 215 Teilen rohparaffinhaltigen Rückständen
der Erdöldestillation und deren Nebenprodukten sowie mit 6o Teilen deutschem Petrolatum
innig durchtränkt bzw. gemischt: der erhaltenen Masse kann man beliebige Form und
Abmessungen geben.
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1I i 9o Teile rohparaffinhaltige Erdölrückstände werden mit 3o Teilen
Rückständen aus der Stearinherstellung, 3o Teilen Rückständen aus der Guttaperchaherstellung
und 25 Teilen Rückständen von ätherischen ölen untereinander und mit 6o bis 7o Teilen
leichtem, aufsaugfähigem, trockenem Torf (Moostorf) innig gemischt und in eine gewünschte
Form gebracht.