DE745061C - Verbrennlicher Feueranzuender - Google Patents

Verbrennlicher Feueranzuender

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DE745061C
DE745061C DESCH117728D DESC117728D DE745061C DE 745061 C DE745061 C DE 745061C DE SCH117728 D DESCH117728 D DE SCH117728D DE SC117728 D DESC117728 D DE SC117728D DE 745061 C DE745061 C DE 745061C
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Germany
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low
coke
smoldering
coal
bitumen
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Expired
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DESCH117728D
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Carl Schunck
Willy Stelkens
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L11/00Manufacture of firelighters
    • C10L11/04Manufacture of firelighters consisting of combustible material

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verbrennlicher Feueranzünder Bei der Verschwelung von Braunkohle wird ein Schwelkoks, sogenannter Grudekoks, erhalten. Dieser Grudekoks weist eine verhältnismäßig geringe Anbrenngeschwindigkeit auf, so daß für das Entzünden eines Grudefeuers die Zuhilfenahme von leichter brennbaren Stoffen, wie Holz, als Anzündemittel erforderlich ist. Diese geringe Anbrenngeschwindigkeit des normalen Schwelkokses beruht in der Hauptsache auf der hohen Dichte seiner Oberfläche, die auf eine Verkokung des nicht flüchtigen, ausgeschwitzten Bitumenanteiles zurückzuführen ist, und ferner auch auf einem größeren Anteil an Aschebildnern (etwa 12 bis 25 0lo) und Schwefelverbindungen, durch welche die Verbrennung ebenfalls beeinträchtigt wird. Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß sich im Gegensatz zu dem vorerwähnten Grudekoks-Schwelkoks, der aus äsche- und schwefelarmer stückiger oder brikettierter Braunkohle, die bei der Schwelanalyse weniger als 1o olo Teerausbeute gibt, insbesondere aus rheinischer Braunkohle hergestellt ist, in ausgezeichneter Weise als Feueranzünder verwenden läßt und damit auch einen geeigneten Austauschstoff für Brennholz darstellt.
  • Da das zum Anfeuern von Ofen in Haushalt und Industrie wegen seiner leichten Zündfähigkeit allgemein verwendete Brennholz auch als wertvoller Rohstoff für die Faserwirtschaft und andere technische Veredelungszwecke wichtig ist, hat man zwar schon verschiedene Austauschstoffe in Vorschlag gebracht. Diese bekannten Er sat,-ziindinittel für Holz, die eritv,- eder durch Brikettieren von Isolilenstatib, Siigespällen u. dgl. im Gemisch finit leicht brennbaren Bindemitteln oder durch Tränken von stückiger Holzkohle oder sonstigen brennbaren porösen Materialien mit solchen leicht brennbaren Stoffen hergestellt werden, sind jedoch im 1-iinblick 'auf ihren Destimmungszweck nicht nur verhältnismäßig sehr kostspielig, sondern außerdem auch noch mit dein -#\7ac:,-teil behaftet. daß für ihre Herstellung gleichfalls wirtschaftlich wertvolle Stoffe, wie Harze, Paraffine u. d,-;1., in iiberwiegei,det Menge aufgewendet werden iniissen.
  • Bei dein Verschwelen von Braunkohlen hat man sieh bisher aus wirtschaftlichen Erwägungen um die bituinenarinen sogenannten Feuerkohlen nicht besonders bemüht, weil diese, vom Standpunkt der Teerausbringung betrachtet, nicht als schwelwürdig anzusehen sind. Es ist jedoch beispielsweise schon die Verarbeitung von verhältnismäßig bitumenarmer, selbst als Feuerkohle für ziemlich geringwertig erachteter Braunkohle aus dem Geiseltal bei Lützkendorf auf Teer und Ammoniak versucht worden. Derartige Kohle enthält aber größere Mengen Asche und Schwefel, daß ihr Koksrückstand auf Grund seines zu hohen Zündpunktes für Anztnidzwecke nicht in Betracht kommt. Es ist ferner bekannt, daß Torfursteere je nach dein Ausgangsmaterial und dein Ofensystem in sehr schwankender Menge anfallen, daß nian bei Hoclnnooi-scliwarzt,zri 8 bis ,ooio und bei Niederungsmoor bis 25 ',il, annehmen dürfe, daß die Teerausbeute auf- 35 0,1o der nach Fischer zu ermittelnden Werte fallen könne und daß bei vorsichtiger Gewinnung ,-o bis 8o ojo erreicht würden. Es handelt sich hier also um Torfarten finit weit mehr als To °/o Teerausbeute bei der Schwelanalyse nach Fischer, welche ebenfalls nicht als Ausgangsstoffe für den erfindungsgemäß ztt verwendenden Schwelkoks in Betracht hoinnr;n und dementsprechend auch keine SohwüIritt'.listände liefern, die als Feueranzünder verw@ndet werden könnten.
  • Weiter ist der sogenannte Flaminkoks bekannt, -welcher die Eigenschaft besitzt, finit kurzer Flamme zu brennen und sich damit grundsätzlich, von dem früher allein bekannten, aus dein kolleofen stammenden sogenannten Grudeofen unterscheidet, welcher nach dein Anzünden nur weiterglinimt, jedoch nicht mit Flamme verbrennt. Infolge seines vergleichsweise hohen Gasgehaltes ist dem Flaminkoks nun zwar eine niedrige Entzündungstemperatur eigen, es ist jedoch, bekannt, daß der G asgelialt von Draunkohlen-1;@hs dewscii Verbrennlichkeit nicht begünstiät. Für Feueranzündezwecke kommt es min aber nicht nur auf eine,, niedrigen Zündptmht, sondern vor allein auch auf eine hohe Verbrennlichkeit an, so daß auch solcher Flann,ikoks, für die genannten Zwecke nicht in Betracht kommt.
  • Es ist ferner bekannt, daß die Verbrcnn-Iichkeit von Koks durch Graphitniederschläge, «-elche %-on werhohtem Bitumen herrühren, die Oberfläche verglasen und den Zutritt des Sauerstoffs zum Kohlengefüge verhindern, stark beeinträchtigt werden. Hieraus «-sire wohl allenfalls eine Erklärung dafür lier-tileiten, daß beim Schwelen bitumeriarmer Kohlen ein Koks von einer leichteren Verbrennlichkeit als beim Schwelen der normalen Schwelkohlen erhalten wird, nichts aber über die Verwendung von Schwelkoks aus bitunienarmer Braunkohle als Feueranzünder oder auch nur deren Eignung für solche Zwecke Herzuleiten, da es hierfür ja nicht mir auf eine leichte Verbrennlichkeit, sondern insbesondere auch auf eine niedrige Entziincluiigstemperattir ankommt und beide Eigenschaften nicht durch die gleichen Faktoren bedingt ;werden und keineswegs parallel gehen. .:'Außerdem maßten diesbezügliche 1?rwä gongen auch deshalb um so ferner liegen, als die Schwelung bitumenarmer Kohlen, die lediglich als Feuerkohlen dienen, überhaupt schon an sich etwas Ungewöhnliches ist.
  • Es ist schließlich bekannt, daß in Spülgasschweiöfen unabhängig von den Siedepunkten des Kohlenbitumens ein leicht verbrennlicher Koks mit offenen Gefügeoberflächen erzeugt .werden kann. .-Auch hieraus war jedoch, ganz abgesehen davon, daß Spülgasschwelkoks in seiner inneren Struktur dicht ist, also keine Kapillarität besitzt bzw. seine inneren Kapiliaren durch Graphit, der sich bei Zersetzung des Bitomens innerlialb des Schwelkokskernes abgelagert hat, verstopft sind, nichts über die Eignung des erfindungsgernä ß zu verwendenden Schwelkokses als Feueranzünder zu entnehmen. Einerseits deshalb nicht, weil eine leichte Verbrennliclikeit noch längst nicht das gleiche bedeutet wie niedrige Entzündungstemperatur, aber gerade diese letztere die wesentlichste Voraussetzung für die Eignung als Feueranzünder darstellt, und andererseits deshalb nicht, weil asche- und schwefelarnie Braunhohle mit weniger als to oio Teerausbeute keineswegs mit Flaminkoks in Zusammenhang gebracht werden kann, da sie an sich schwelunwürdig ist und daher für die Verarbeitung auf Flan,mkoks nicht in Betracht kommt, und schließlich deshalb nicht, weil sämtliche, im Spülgasschwelofen erzeugten Koksarten für.- Feueranzünderzwecke unverwendbar sind, da sie eine zti hohe Entzündungstemperatur besitzen und deshalb zu schwer entzündbar sind, um beispielsweise Anfeuerholz ersetzen zu können.
  • Es ist daher auch, wie oben bereits angedeutet, als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß Schwelkoks der erfindungsgemäß zu verwendenden Art eine rauchschwache Zündkohle darstellt, deren Anbrenngeschwindigkeit ungleich höher ist als die von Schwelkoks einer bitumenreicheren Kohle. Die Erklärung hierfür dürfte darin zu sehen sein, daß die leichte Verbrennlichkeit nicht allein durch das Gefüge der Oberfläche bedingt wird, sondern vielmehr auch durch das Gefüge des erhaltenen Kokskernes, welches ganz grundverschieden von dem Schwelkoks aus normaler, bitumenreicher Schwelkohle und auch sogar von dem Schwelrückstand von Holz ist. Während bei normalen Schwelkoksen, die nicht aus einer ausgesprochenen bitumenarmen Kohle hergestellt sind, das Kokskorn sehr dicht ist und bei der Verbrennung dem Sauerstoff der Weg in das Innere des Kohlekornes versperrt ist, ist dieser Weg für den Verbrennungssauerstoff bei dem aus bitumenarmer Kohle geschwelten Kokskorn offen. Es mag sein, daß hierfür ebenfalls maßgebend ist, daß beim Schwelen sich der geringe Bitumengehalt dahin auswirkt, daß im Innern des Korns keine Ablagerungen von zersetztem Bitumen auftreten können. Jedenfalls besteht die Tatsache, daß bei stückigem, aus bitumenarmer Kohle hergestelltem Braunkohlenschwelkoks das erhaltene Koksstückchen durch und durch porös ist und daher mit dem Streichholz zum Erglühen gebracht werden kann, was bei stükkigem Koks aus normaler Schwelbraunkohle, gleichgültig nach welchem Verfahren und unter welchen Bedingungen die Kohle geschwelt wurde, unmöglich ist. Ausführungsbeispiel Es wird von Rheinischer Braunkohle aus der Kölner Bucht mit einem Aschegehalt von etwa 60/0 und einem Schwefelgehalt von o,51/0, die bei der Prüfung auf Verschwelungsfähigkeit nach Fischer, auf trockene Kohle bezogen, eine Zahl von 6 bis 7 °(a aufweist, ausgegangen. An Stelle derselben können jedoch auch andere mit einer solchen als äquivalent anzusprechende, an sich schwelunwürdige, asche- und schwefelarme Kohle-oder Torfarten mit weniger als io °1o Teerausbeute verwendet werden. Derartige Ausgangskohle wird zuerst auf Brikettierfähigkeit getrocknet und zerkleinert und dann mittels einer geeigneten Brikettierpresse zu Stäbchen von etwa iao mm Länge, 35 mm Höhe und 25 mm Durchmesser brikettiert, wobei sehr feste Stücke von solcher Dichte entstehen, daß die Briketts in diesem Zustande schlecht brennen. Diese Briketts werden dann in Schwelöfen bekannter Bauart, . die entweder nur durch Außenbeheizung oder auch. mittels überhitzter Spülgase betrieben werden, bis zu einer Temperatur von 58o° C verschwelt. Die ausgeschwelten Briketts werden unter Vermeidung von Luftzutritt ausgetragen und abgekühlt. Je nach dem gewählten Ausgangsstoff entstehen mehr oder weniger feste Schwelbriketts mit einer guten Anbrenngeschwindigkeit. Zum Anzünden von Ofen u. dgl. können diese genau so wie Anfeuerholz mittels etwas Papier o. dgl. entzündet bzw. zum Verglimmen gebracht werden und entwickeln selbst einen sehr hohen Hitzegrad; daher sind derartige Schwelbriketts zum Anzünden von Feuer im Haushalt und in der Industrie gleich gut geeignet und vermögen andere Anzündemittel, wie Holz, mit Vorteil zu ersetzen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Schwelkoks, der aus asche- und schwefelarmer stückiger oder brikettierter Braunkohle, die bei der Schwelanalyse weniger als io °/o Teerausbeute gibt, insbesondere aus rheinischer Braunkohle hergestellt ist, als Feueranzünder.
DESCH117728D 1939-02-11 1939-02-11 Verbrennlicher Feueranzuender Expired DE745061C (de)

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