DE817590C - Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Brennstoff - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Brennstoff

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DE817590C
DE817590C DEP15882D DEP0015882D DE817590C DE 817590 C DE817590 C DE 817590C DE P15882 D DEP15882 D DE P15882D DE P0015882 D DEP0015882 D DE P0015882D DE 817590 C DE817590 C DE 817590C
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Paul Hoppe
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F7/00Working-up peat

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Brennstoff Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, aus Torf einen neuartigen und besonders hochwertigen Brennstoff zu schaffen, und zwar einerseits unter Verwendung möglichst billiger Zusatzstoffe und andererseits eines möglichst einfachen Verfahrens.
  • Es ist bereits bekannt, Torf und ähnliche zellstofflialtige bzw. liemizellstoffhaltige Körper mit Kohlenwasserstoffen verschiedener Art zu tränken oder zu vermischen, um zu hochwertigen Brennstoffen zu kommen, wobei im allgemeinen zuerst die Torfmasse getrocknet und dann die Tränkung vorgenommen wurde.
  • Es wurde gefunden, daß ein neues Erzeugnis mit besonders vorteilhaften Eigenschaften durch eine Kombination verschiedener und zum Teil bereits bekannter 'Maßnahmen erzielbar ist, und zwar bei Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge der Maßnahmen.
  • Nach der Erfindung wird zunächst der grubenfeuchte Torf, dessen kolloidale Bestandteile sich noch in reversiblem Zustand befinden, mit den Kohlenwasserstoffen gemischt; anschließend daran kann das Gemisch gegebenenfalls durch Abpressen oder durch Vortrocknen oder auch durch beide Maßnahmen gleichzeitig von einem Teil seines Wassergehaltes befreit werden. Zum Schluß wird das Gemisch einer Wärmebehandlung zwischen etwa ioo bis i8o° unter Sauerstoffabschluß unterworfen.
  • Das Erzeugnis ist ein fester, trockener Körper, auch wenn flüssige 4ohlenwasserstoffe bei der Herstellung verwendet wurden. Die Kohlenwasserstoffe binden sich nämlich an den Torf und bilden mit ihm beim Übergang in den irreversiblen Zustand eine hornartige Masse, die bei der Wärmebehandlung, die unter normalem Atmosphärendruck vor sich gehen kann, Kohlensäure und Wasserdampf abgibt und danach einen äußerst hochwertigen Brennstoff bildet.
  • Ein Hauptvorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß an die Reinheit der Kohlenwasserstoffe keine Anforderungen gestellt zu werden brauchen. Öle, die mit Wasser oder Kohlenstaub verschmutzt sind, eignen sich ohne weiteres für das Verfahren, da die Bindung zwischen den Kohlenwasserstoffen und den Torfbestandteilen durch die Gegenwart von Wasser nicht beeinträchtigt wird. Das überschüssige Wasser ist nach dem Vermischen zum Teil abpreßbar, ohne daß etwa auch Ölbestandteile in die abgepreßte Flüssigkeit übergehen. In den Kohlenwasserstoffen enthaltener Kohlenstaub trägt zum Heizwert des Erzeugnisses bei, unbrennbarer Schmutz setzt den Heizwert im üblichen Maße herab, ohne die anderen wertvollen Eigenschaften wesentlich zu beeinträchtigen. Es ist also auch möglich, Kohlenwasserstoffe mit ihren ursprünglichen Trägern zu verwenden, also Ölschiefermehle oder paraffinhaltige Erden. Geeignet für das neue Verfahren sind ferner Teere, auch solche, denen bereits eine Reihe der wertvolleren Bestandteile entzogen sind.
  • In allen Fällen ergibt sich die Umwandlung des Torfs zu der hornartigen Masse, die die bereits erwähnten vorteilhaften Eigenschaften aufweist.
  • In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, beim Ausgangsgemisch dafür zu sorgen, daß eine gewisse Menge von Fasern vorhanden ist, die an der Verhornung nicht teilnehmen. Durch diese Fasern wird dann eine Verfilzung und gegenseitige Bindung der einzelnen nach der Trocknung hornartigen Teilchen erzielt, einer Zerkrümelung des Brennstoffs also vorgebeugt. Als Faserzusatz eignet sich jeder billige Abfallstoff, also auch Sägespäne, Strohkaff, Spinnereiabfälle und ähnliches. Ein besonderer Faserzusatz erübrigt sich natürlich, wenn schon die sonstigen Ausgangsstoffe faserhaltig genug sind, beispielsweise also Weißtorf als Grundstoff benutzt wird.
  • Ein weiterer Vorteil des Faserzusatzes liegt darin, daß durch die Fasern auch die Entzündlichkeit der Masse erhöht wird, da die Fasern insbesondere zur Vergrößerung der wirksamen Oberfläche beitragen und niedrigen Flammpunkt aufweisen.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung und ihrer weiteren Einzelheiten und Vorteile sind nachstehend drei Beispiele für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens angegeben.
  • Beispiel i Grubenfeuchter Rohtorf wird in einer sogenannten Torfpresse mit 15 0% gashaltigem und teerreichem Kohlenstaub bzw. Schmutzteer innig gemischt. Die Prozentangabe bezieht sich auf die Trockensubstanz des Torfes. Die erhaltenen Formkörper werden an Ort und Stelle, also auf dem Felde, an freier Luft .getrocknet. Das Erzeugnis wird dann in einer Wärmebehandlung, nämlich bei ungefähr i5o°, unter Luftabschluß erhitzt und dadurch von dem größten Teil des noch in ihm verbliebenen Wassers und von den sich bildenden unbrennbaren Gasen befreit. Das Erzeugnis ist dann ein Brennstoff mit einem Heizwert von 5000 bis 7000 Wärmeeinheiten pro Kilogramm, der durch die Verteilung seines Kohlenstoffes eine hohe Verbrennungsgeschwindigkeit aufweist und dadurch der Steinkohle für viele AnNvendungsfälle überlegen ist.
  • Die Verwendung von A bfall<ilen ergibt ähnliche Ergebnisse.
  • Beisl> e1 2 Grubenfeuchter Rohtorf wird mit do% Abfallölen, bezogen auf den kolloidalen Bestandteil der Torfmasse, in einer Torfpresse vermischt, und zwar unter Zugabe von i% \atriunichlorat und 2% faserförmigen Spinnereiabfä llen. Vortrocknen auf dem Felde und thermische Behandlung sind die gleichen wie beim Beispiel t. Das Erzeugnis ist ein hochwertiger Brennstofft von besonders leichter Entzündbarkeit, also in kleinen Stücken als Anzündmittel für Hausbrand besonders geeignet.
  • Auch bei Fortfall des beigegebenen Sauerstoffträgers ist die Eignung als Anzündmittel gegeben. Die für jeden Zweck notwendige Bretiridauer, beispielsweise für das Anzünden von Kupolöfen und ähnlichen Feuerungen, kann durch die Wahl der Zellstoffwassermengen auf das jeweils gewünschte Maß eingestellt werden. An Stelle des Zusatzes eines besonderen Sauerstoffträgers kann auch die Beimischung nitrierter l@ asern vorgenommen werden.
  • Beispie13 Grubenfeuchter Rohtorf wird mit 2o% Roherdöl in einer Torfpresse ,vermischt, und zwar einem Erdöl, dem die Benzin- und Leichtölgruppe bereits entzogen ist. Zugesetzt wird to% Strohkaff und 30/0 Natriumchlorat. Im Anschluß an die Mischung wird die Masse zu ringartigen, flachen Körpern verformt, die an ihren Unifiingen Zacken aufweisen. Gleichzeitig mit der Formgebung erfolgt ein Abpressen des überschüssigen Wassers. An das Abpressen schließt eine Nachtrocknung in einer künstlich beheizten Trockenanlage an, in der die Wärme des aus dem Torf"vasser stammenden Dampfes zur Vortrocknung mit herangezogen wird. Nach Durchführung der Trocknung werden die Ringe einer thermischen Behandlung entsprechend Beispiel i unterworfen. Das Erzeugnis ist ein Körper, der als Gasentwickler in Kleinstgeneratoren verwendbar ist, also ein Austauschstoff etwa für Hartspiritus sein kann. Die Art der Ausgangsstoffe sichern in diesem Falle eine laufende Gasentwicklung. Die Ringe können also beispielsweise in einem Kochgerät verbraucht werden und ergeben nach der Zündung eine gleichmäßig brennende Gasflamme, die durch den verhältnismäßig hohen Zusatz eines Sauerstoffträgers derart heiß ist, daß keine wesentliche Rußbildung eintreten kann.
  • Eine Entfernung der schwersten Kohlenwasserstoffgruppe aus dem Roherdöl kann das Erzeugnis noch verbessern, jedoch empfiehlt es sich, das Roherdöl im Zustand zu verbrauchen, wie es jeweils anfällt, um den Kostenaufwand so gering wie möglich zu halten.
  • Die Zeichnung gibt Ausführungsbeispiele für die neuen Erzeugnisse nach der Erfindung wieder, und zwar zeigt Fig. t in vielfacher Vergrößerung einen Schnitt durch den 1111 l3eis1>iel 2 beschriebenen Brennstoff, wiihrend Fig. 2 und 3 Aufsicht und Seitenansicht für einen Brennstoffpreßkörper nach Beispiel 3 zeigen.
  • In Fig. i sind die Zellstoffasern, die dem Ausgangsgemisch beigefügt wurden, mit a bezeichnet. 1 >ie harten Teilchen t), die aus der Huminsubstanz des "Torfes und den Kohlenwasserstoffen zusammengesetzt sind, sind mit den Fasern a größtenteils @erklel>t, so daß die Fasern eine Verfilzung aller Bestandteile des Brennstoffs herbeiführen, so daß der Brennstoff gegen unbeabsichtigtes Zerbröckeln vollauf geschützt ist.
  • .1us Fig. 2 ist die Ringform der Preßstücke c erkennbar. Die lZinge sind dazu bestimmt, in einen durch zwei gleichachsige zylindrische Blechwände gebildeten Vergasungsraum eingelegt zu werden, wobei eine Mehrzahl einzelner Ringe übereinander gestapelt werden kann. Der für den Vergasungs-\organg erforderliche Luftdurchtritt erfolgt durch die Aussparungen d am Außenrand und durch die :lussl,aiungen e atn Innenrand der Preßkörper. Die Zackenforni der Ränder ist so gewählt. daß auch lief unregelmäßiger Schichtung der Preßstücke ein ausreichender Luftdurchtritt sich ergibt und eine genügend große Brennstoffoberfläche wie sie für eine lebhafte Vergasung des Brennstoffs zweckmäßig ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines hochwertigen, festen und trockenen Brennstoffs mit hoher Vergasharkeit und niedriger Zündtemperatur aus Torf unter Zugabe von Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß grubenfeuchter Torf, dessen kolloidale Bestandteile sich noch in reversiblem Zustand befinden, zunächst mit den Kohlenwasserstoffen, gegebenenfalls zusammen mit deren Trägern oder Verunreinigungen, gemischt wird, worauf das Gemisch gegebenenfalls nach Abpressen und Vortrocknen oder nach einer der beiden Maßnahmen einer Wärmebehandlung im Temperaturbereich von etwa ioo bis i8o° unter Sauerstoffabschluß unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den aus Huminsubstanz und aus den Kohlenwasserstoff en zusammengesetzten harten Teilchen Zellstoffasern o. dgl. zugesetzt werden, so daß Teilchen und Fasern untereinander verfilzen und zu einem nicht bröckelnden Brennstoff verbunden werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Wärmebehandlung anfallende Wasserdämpf-Kohlensäure-Gemisch als Schutzgas zum Sauerstoffabschluß im L-nilauf verwendet wird. :I. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff, zweckmäßig durch eine vor der letzten Wärmebehandlung durchgeführte Pressung, derart zu Preßstiicken regelmäßiger Formgebung gestaltet wird, daß deren Oberflächenausbildung dem je-,veiligen Verwendungszweck entspricht, beispielsweise als Anzünder für schwerer brennbare Brennstoffe oder als Gasentwickler.
DEP15882D 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zum Herstellen von hochwertigem Brennstoff Expired DE817590C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2526923A1 (de) * 1974-06-19 1976-01-08 Shell Int Research Verfahren zur aufbereitung von gebundenes wasser und freien oder chemisch gebundenen kohlenstoff enthaltendem festen material und insbesondere von braunkohle
US4378340A (en) 1979-05-10 1983-03-29 Boliden Aktiebolag Method of purifying phosphoric acid of heavy metals

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2526923A1 (de) * 1974-06-19 1976-01-08 Shell Int Research Verfahren zur aufbereitung von gebundenes wasser und freien oder chemisch gebundenen kohlenstoff enthaltendem festen material und insbesondere von braunkohle
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