DE744777C - Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen

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DE744777C
DE744777C DEI65111D DEI0065111D DE744777C DE 744777 C DE744777 C DE 744777C DE I65111 D DEI65111 D DE I65111D DE I0065111 D DEI0065111 D DE I0065111D DE 744777 C DE744777 C DE 744777C
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Germany
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urea
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DEI65111D
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Dr Hans Scheuermann
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/04Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds
    • C08G12/10Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds with acyclic compounds having the moiety X=C(—N<)2 in which X is O, S or —N
    • C08G12/12Ureas; Thioureas

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen Es wurde nun gefunden, daß man ausgezeichnete hochviscose Klebstoffe erhält, wenn man siolche Produkte in der Wärme mit Ammoniak, behandelt, die man erhält, wenn man. Harnstoff und/oder Thioharnstoff in der Wärme mit mindestens der i; 5fach mo:lanen Menge Formaldehyd in saurem Medium in Abwesenheit ioder in Anwesenheit von" höchstenis i 5 % organischen, Hydroxylgruppen enthaltenden Lösungsmitteln (auf Harnstoff b.zw. Thloharnstoff berechnet) mindestens so weif kondensiert, daß die Lösungen in der Kälte praktisch keine Trübung -zeigen. Zweckmäßig verwendet man 25 bis i 5o% derjenigen Amm.aniakmenge, die dem vorhandenen Forma,ldehyd ,äquimo:l@ekular ist. Es, ist vorteilhaft, bei der sauren Kondensation :oder der Ammoniakbehandlun.g :oder nach dieser in Wasser lösliche- to,der stark quellbare Verdickungsmittel zuzusetzen: Bei der Kondensation in saurem Medium soll mindestens 1,5 Mol Formaldehyd auf i Mol Harnstoff bz-,v. Thioharns:toft angewandt werden. Das günstigste Verhältnis liegt zwischen 1,9 und 2,5 Mol Farmaldehyd auf i hol Harnstoff b:zw. Thoharnstoff. Größere Mengen Farmaldehyd bringen keinen Vorteil mit sich, sind aber auch nicht schädlich: Die saure Kondensationsstufe kann in Gegenwart der bei dieser Kondensation üblichen Säuren bziv. sauren Salze Moder von Gemischen dieser Stoffe ausgeführt werden. Sic wird mindestens so: weit getrieben, daß die wäßrigen Lösungen der Kbndensationsprodukte in der Kälte praktisch keine Trübung zeigen. Vorzüglich eignen sich z. ß. solche Produkte, die durch Kandensation von 2 Mo1 Formaldehyd (angewandt als wäßrige 30%i",-,e Lösung) auf i Miol Harnstoff in ameisensaurem Medium bei einem p11-Wert von 4 bis 4,5 in der Wärme erhältlich sind, wenn man die Kondensation so weit treibt, daß eine Probe der Lösung bei 2o° beim Verdünnen mit etwa der doppellten Menge Wasser gerade beginnende Harzabsüheidung zeigt.
  • Organische Hydroxylgruppenenthaltende Lösungsmittel sollen bei der Kondensation. höchstens in geringer Menge, bis zu etwa i o bis 15 0lo auf Harnstoff (Thioharnstoff-) berechnet, zugegen sein.
  • Die bei der Ammoniakbehandlung der sauren Kondensationslösungen anzuwendende Menge Ammioniak richtet sich nach der Menge des mit Hydroxylaminchlorhydrat bei 2o° bestimmbaren Formaldehyds. Will man Produkte herstellen, die praktischoder vollständig frei von. Formal,d,ehydg,ertich sind, so liegt die erforderliche. Ammoniakmenge zwischen etwa 70 und i 5o0.'o der der bestimmten Formaldehydm.erge äquimolekularen -Menge. Auch von dem Malverhältnis Formaldehyd : Harnstoff in dem Kondensationsprodukt, dem Kondensationsgrad und den gewünschten Eigenschaften des Endprodukts hängt es ab, wieviel Ammoniak zugesetzt wird. Je größer das Molverhältnis Foirmaldellyd : Harnstoff und je weniger weit die Kondensation fortgeschritten, ist, 'um so@ mehr Ammoniak muß man verwenden, um formaldiehydgeruchfneie Produkte zu erhalten. Bei Anwendung geringerer Ammomi,akmengen ist die Abschwächung des Form,aldehydgeruchs entsprechend geringer; jedoch zeigen auch die hierbei erhältlichen Produkte die starke Viseositätse,rhöhung, die sie für Klebzwecke besonders geeignet macht.
  • Die Einwirkung des Ammoniaks auf die sauren Kondensationsprodukte kann entweder durch Einleiten von gasförmigem Ammoniak oder durch Zusatz von w.äßrigem, möglichst konzentriertem Ammoniak bei gewöhnlicher .oder erhöhter Temperatur erfolgen.
  • Zweckmäßi- setzt man in- seiner beliebigen Stufe der Herstellung der Klebstoffe in Wasser lösliche !oder quellbaje. Verdickungsmittel, wie Dextrin, Stärke, Gelatine, Knochen- oder Fischleim (oider ähnliche pflanzliche oder tierische Verdickungsmittel., Moder wa:sserlösliehe Celluloseäther oder -ester oder wasserlösliche polymere VinylverbIndungen oder wasserlösliche Kondensationsprodukte aus Harnstoff, Formaldehyd und mehrwertigen Alkoholen oder Gemische der genannten Produkte zu:. Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte dieser Art setzt man zweckmäßig vor der Ammoniakbiehandlung zu, während man mit Formaldehyd reagierende Verdickungsmittel, wie tierische Leime, nach der Ammoniakbehandlung zufügt. Der Zuisatz mit Formaldehyd nicht reagierender Stoffe kann Im Verlauf der sauren. Kondensation bei der anschließenden Behandlung mit Ainmoniak :oder nach Beendigung dieser Behandlung erfolgen. Findet der Zusatz der Verdickungsmittel im Laufe der Herstellung der Klebstoffe statt, dann wird sofort ein schleimiges, sich für Klebzwecke bestens eignendes -Material erhalten. Ohne Zusatz dieser Verdickungsmittel ,entstehen bei der Einwirkung von Ammoniak in der Wärme je nach den Kondensationsbedingungen weiße, käsige bis schleimige, mehr oder minder hydrophobe Produkte. Das Klebvermögen dieser Stoffe kann durch nachträglichen Zusatz der erwähnten Verdickungsmittel verbessert werden, wobei die gleichmäßige Vermischung der Stoffe miteinander entweder durch intensives Rühren oder vorteilhaft durch einfaches Mischen und anschließende Behandlung der Mischung in einer Kollöid- oder Farbmühle erzielt werden kann. Saure Kondensationslösungen, die so weit kondensiert sind, daß beim Verdünnen mit etwa der doppelter Menge Wasser gerade Harzabscheidung beginnt, können durch einfache Zugabe von Amm@aniak in der Kälte in nicht absetzende, kleisterartige Massen übergeführt werden. Weiterkondensierte Produkte können durch Ammoniak in der Kälte nur bei Zugabe von Verdickungsmitteln, ohne letztere ab-er nur in der Wärme in die Klebsto,ife umgewandelt werden.
  • Je nach dem gewünschten Verwendungszweck körnen geringere .oder größere Mengen Verdickungsmittel zugesetzt werden. Sie verhindern das Absetzen wasserunlöslicher Bestandteile bei der Lagerung der Klebstoffe. Klebstoffen, die für die Verleimung von Holzfurnieren Verwendung finden, sollen, setzt man zweckmäßig nur geringe Mengen Verdickungsmittel. zu:, während solchen Produkten, die zur Verleimu:ng von Palpieren dienen sollen, vorteilhaft größere Mengen Verdikkungs.mittel einverleibt werden.
  • Infolge der durch die Ammonia1,behandlung eintretenden Verdickung der Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte sind die neuen Klebstoffe besonders sparsam. Bei Verleimungen mit den n°uen Klebstoffen erzielt man bei geringerem Gehalt des Leims an Feststoffen gleich gute, in vielen Fällen aber bessere Verleimungen als bei der Verwendung von nicht mit Ammoniak nachbehandelten Kondensationsprodukten. Die Klebstoffe eignen sich sowohl für Kaltklebungen als auch für Verklebungen in der Wärme; insbesondere nach Zusatz von Säuren oder sauren Salzen ,oder von unter den Reaktionsbedingunge!n Säure .abspaltenden Produkten tritt in der Wärmpresse sehr rasch Erhärtung des Leimfilms ein. Mit den neuen Produkten verklebte Sperrhölzer zeigen bessere Reißfestigkeitenals soliche, die mit nicht mit Ammoniak behan-
    @deltien Harnstoffharzleimen bei gleichem Leim-
    auftrag bei ioo° unter. Zusatz z. B. von Am-
    mbniumchlord als Härter verleimt wurden.
    Den Klebstoffen können nach Streckmittel
    in Form von wasserunlöslichen Produkten,
    z. B. Hiolzmehl, Kieselgur, Gips, b;zw. totge-
    brannter Gips u. dgl., zugefügt werden.
    Die in den folgenden Beissspielen ange-
    gegebenen Teile sind Gewichtsteile.
    " Breispiel i
    In einer Lösung von 18 Teilen Äthanolamin
    in i5oo Teilen 30%igem wäßrigem Form-
    aldehyd werden bei gewöhnlicher Tempte-
    ratur 45o Teile Harnstoff gelöst. Die Lö-
    sung wird zum Sieden erhitzt und nach io!Mi-
    nutern langem Kochen mit 5 % iger wäßriger
    Ameisensäume auf einen pH-Wert von 4,5 ean
    gestellt. Die Lösung wird sio lange ziem
    Sieden: ,erhitzt, bis die Kondensation so weit
    fortgeschritten ist, daß eine Probe bei Zu-
    satz der doppelten :Menge Wasser bei Zimmer-
    temperatuir gerade beginnende Harzabschei-
    dungzeigt. Die mit Hydroxylaminchlarhydrat
    bei 2o° titr@erb:ame Menge Formaldehyd be-
    trägt 5 bis 5,5 Gewichtsprozent der Konden-
    sationslösung.
    bann werden 30o Teile einer Lösung von
    6o Teilen: reines nach Patent 71 z 666 aus. Holz
    und Chloressigsäure hergestellten Veräthe-
    xmgrgsproidtuktes in 2q"0 Teilen Wasser zuge-
    setzt. Zu der homogenen Lösung läßt man
    unter gutem Rührren innerhalb 15 Minuten
    225 Teilre 20%iges wäßriges Ammoniak zu-
    fließen. Man erhitzt 23/¢ Stunden lang zum
    Sieden und verhält reinen in der Kälte sehr
    hoehviscosen, gut streichfäbigen' K .Rebstoff.
    Nach Zugabe geringer Mengen Ammonium-
    chliorid und Phosphorsäure erhält mann einen
    besonders für das Verkleben von Sperrholz
    bei erhöhter Temp;ergur unter Druck ge@ei:g-
    neten Leim.
    Breispiel 2
    In die nach Beispiel i hergestellte saure Kon-
    densationslösung werden 6o Teile eines aus
    Holz und Chlaressigsäume hergestellten Ver-
    ,ätherungspro:duktes eingetragen. Nach Zugabe
    von 8o Teilen wäßrigem 20%igem Ammoniak
    wird rnorch 1/2 Stunde lang unter Rückfluß-
    kühhtmg weiter :erhitzt. Der erhaltene Kleb-
    stoff ist in der Kälte äußerst zügig und nasch
    Zusatz von Ammoniumchlorid besonders zum
    Verleimen von Sperrholz geeignet:
    Beispiel 3
    Zu iooo Teilen 30%igem wäßrigem Form-
    aldehyd vom pH-`Vert 4,o (eingestellt durch
    Zugabe von io%iger wäßriger Ameisensäure)
    läßt man in der Siedehitze eine 70° warme
    Lösung von 30o Teilen Harnstoff in Zoo Tei-
    len Wasser innerhalb 3o Minuten zufließen.
    Die Kondensation wird in der Siedehitze so
    bange weitergeführt, bis reine Probe bei 2o°
    bei Zugabe der doppelten Menge Wasser ge-
    rade beginnende Trübung zeigt. Die Lösung
    enthält etwa 5 Gewichtsprorzent Formaldehyd,
    der .sich bei 2o° durch Titration mit
    Hydroxylaminchlorhydrat bestimmen läßt.
    Nach Zugabe von Zoo Teil-n 20%igem wäß-
    rigem Ammoniak läßt man eine Lösung von
    62,5 Teilen p:alyacrylsaurem Natrium in
    187,5 Teilern Wasser zufließen und erhitzt
    nach 2 Sitzenden zum schwachen Sieden. Der
    erhaltene Klebstoff eignet sich sowohl für
    Kaltverleimungen von Papier als, auch zur
    Heißverleimum:g von Sperrhölzern.
    Beispiel 4
    Zu 34o Teilen deiner nach Beispiel i her-
    gestellten saueren Harn.stoiff-Formaldehyd-Kon-
    densationsslösung gibt man eine Lösung von
    128 Teilen: eines aus Holz und Chloressigsäure
    hergestellfienVerätherungspraduktes in 672 Tei-
    len Wasser. Die rerhaltene viscose Lösung
    wird auf 95° erwärmt. Nachdem bei dieser
    Temperatur innerhalb i Stunde 8o Teile
    20%iges wäßriges Ammoniask zugegeben wur-
    den, kühlt man die Lösung ab. Der erhaltene
    Kleister eignet sich vorzüglich zur Verleimung
    von Papier. "
    Beispiel 5
    ,In: i3oo Teile einer nach Beispiel i herge.-
    stellte@n sauren Kondensationslösung läßt man
    innerhalb 5 ,*lmwten in der Siedehitze zoo Teile
    20%iges wäßriges Ammoniak einfließen.
    Nachdem weitere 15 Minuten zum Sieden er-
    hitzt wurde, wird die Lösung abgekühlt. In
    das, weiße, inho:magene- Gemisch werden
    375 Teilte Roggenmehl unter gutem Rühren
    eingetragen. Zurr Hiomogenisierung läßt man
    den erhaltenen Leim durch eine Farbmühle
    laufen und -versetzt ihn vor dem Gebrauch
    mixt einer wäßrigen Amm.o,niumchlondlö.sung.
    Der sehr gut streichfähige Leim ergibt in der
    Heißpresse sehrgute und rasch härtende Ver-
    leimungen, z. B. von Sperrholz.
    Beispiel 6
    In iooo Teilen wäßrigem 30%igem Form-
    aldehyd löst man bei einem pH-Wert von 8,1
    (eingestellt mit 5 %igerNatnornlauge) i 5o Teile
    Harnstoff und i90 Teile Thioharnstaff bei. ge-
    wöhnlicher Temperatur. Die Lösung wird
    30 Minuten lang auf 45° erwärmt und dann
    zum Sieden rerhitzt. Durch Zugabe von wäß--
    riger 5 %iger Ämeis:ensäure wird ein pH-Wert
    von 4,5 eingestellt. Nachdem 25 Minuten lang
    zum Siedenerhitzt wurde, enthält die Lösung
    noch etwa 5% durch Hydroxylaminchlor-
    hydrat bestimmbaren Formaldehyd. Man gibt
    dann 6o Teile reines aus Holz und Chlor-
    essigsäure hergestellten Veräth.erungspro,
    duktes und ioo Teile 2ooloiges wäßriges, Ammoniak zu. Die Lösung wird noch il ''2 Stunden auf ioo" erhitzt, abgekühlt und mit einer rväfarigen Ammanchloridlösung versetzt. Sie ist ein ausgezeichnetes Klebmittel.
  • Beispiel 7 In iooo Teilen wäßrigeU1 3o#%igein Formaldehyd werden bei einem pH-Wert von 8,1 (eingestellt mit 5o,`oigerNatronlauge) 3ooTeil@e Harnstoff gelöst. Die Lösung wird 3/1 Stunden lang auf 45° erwärmt, dann zum Sieden erhitzt, nach io Minuten mit 5o;'oiger wäßriger Ameisensäure auf einen pH-Wert von 4,75 eingestellt und so lange weiter erhitzt, biss eine Probe bei Zusatz der doppelten Menge Wasser bei Zimmertemperatur gerade beginnende Harzabscheidung zeigt. Die Lösung enthält etwa 50,/o durch Hydrotylaminchlorhydrat bei 2o bestimmbaren Formaldehyd. Die Lösung wird mit Natronlauge neutralisiert und abgekühlt. Nach Zugabe von 156 Teilen wäßrigem 2ooloigem Ammoniak erstarrt das Gemisch in 2 bis 3 Stunden zu einem weißen, kleisterähnlichen Produkt, das sich ausgezeichnet für die Verleimung von Papieren eignet.
  • Beispiel 8 In iooo Teilen wäßrigem 3oo/oigem Formaldehyd werden hei einem pl,-Wert von 8,1 30o Teile Harnstoff gelöst. Die Lösung wird - /1 Stunden lang auf 45" erwärmt, dann zum Sieden erhitzt und nach i o Minuten mit 5%iger wäßriger Ameisensäure auf einen PH-Wert von 4.,75 eingestellt. Das Erhitzen wird fortgesetzt, bis eine Probe beim Verdünnen mit der 2,6fachen M°,nge Wasser bei Zimmertemperatur gerade beginnende Trübung zeigt. Die Titration mit Hydroxylamimchlorhydrat bei 2o° ergibt, daß 4,650,o Formaldehyd zugegen ist. Hierauf werden 74 Teile eines in Anwesenheit von Äthylenglykol aus Harnstoff und Fo.rrnaldehyd hergestellten Kondensationspro.duktes., dessen Herstellung amten näher beschrieben ist, gelöst in der gleichen Menge Wasser, zugegeben.
  • Nach Zugabe von 43,5 Teilen Harnstof=f, gelöst in 71 Teilen Wass°r, wird die. Kondensation bei Siedetemperatur noch so lange fortgesetzt, bis eine Probe bei Z.i,mmerte:mp:eratur nach Zugabe der 2,1 fachen Menge Wasser gerade beginnende Harzabs,cheidumg zeigt. Man neutralisiert sodann mit Natronlauge und setzt 3o Teile eines. .aus Holz und Chloressigsäure hergestellten Verät:herungsproduktes zu; die Lösung wird hierauf abgckühlt. Sie enthält etwa 4,250,ä durch Hydroxylaminchlorhydrat bei 2o" bestimmbaren Formaldehyd. Nach Zugabe von 2o6 Teilen 2oojoigem wäßrigem Ammoniak bildet sich innerhalb von bis 3 Stunden ein sehr gut streichfähiger und zügiger Kleister.
  • Das obenerwähnte, in Anwesenheit von Äthylenglykol entstehende Harnstoff--Formaldehyd-Kondensationsprodukt wird in folgender Weise erhalten: Eine Lösung von 75o Teilen Harnstoff in 350o Teilen wäßrigem 3oo,`oigem Formaldehyd wird bei einem pll-Wert von 8.1 30 Minuten lang auf 45' erwärmt. Dann wird die Temperatur der Lösung auf etwa So' erhöht. 1Zan gibt i 2 Teile Adipinsäure zu, wobei die Temperatur auf etwa 9o` steigt. Nach dem Abkühlen auf etwa 6o° wird im Vakuum bei etwa 70 mm Quecksilberdruck 1 1 Wasser abdestilliert. Nach Zugabe von 75o Teilen Äthylenglykol setzt man die Vakuumdestillation so lange fort, bis 2,5 1 Wasser abdestilliert sind.
  • Beispiel 9 ;Man löst i 5o Teile Harnstoff und i90 Teile Thioliarnstoff in iooo Teilen 3oo'oigeni wäßrigem Formaldehyd vom pH-Wert 8,1. Die Lösung wird 15 Minuten lang auf 45` erwärmt, zum Siedepunkt erhitzt und nach kurzem Sieden durch Zugabe von 0,7 Teilen kristallisierter Oxalsäure auf einen pH-Wert von 4,5 gebracht. Naell weiterem l,%lstündigem Sieden am Rückflußkühler wird die Lösung auf 7o° abgekühlt und nach Zugabe von 12o Teilen 20%igem wäßrigem Ammoniak 45 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten.
  • Dann mischt man 5o Teile des in Beispiel i, Absatz 2, erwähnten Holzverätherungsproduktes zu., vorteilhaft in einer Reib- oder Farbmühle, Lund erhält so, einen ausgezeichneten Klebstoff.
  • Beispiel io ,Man löst 150 g Harnstoff und i90 g T'hioharnstoff in iooo g 3oo7oigem wälirigem Formaldehyd vom pH-Wert 8,1. Man erhitzt die erhaltene Lösung zum Sieden und stellt bei Siedebeginn mit 5 @`oiger wäßriger Ameisensäure auf einen PH-Wert von 4,5 ein. Man setzt das Erhitzen bei Siedetemperatur unter Rückflußkühlung 4o Minuten lang fort und gibt dann eine Lösung von 56 g polyacrylsaurem Natrium in 1,1.1 g Wasser zu. Nach weiterem io Minuten langem Kochen wird die erhaltene klare Lösung auf So' abgekühlt und unter Einleiten von 26,4 1 Ammoniakgas bei der gleichen Temperatur noch 15 Minuten lang weiterbehandelt. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur erhält man eine klare, sich später etwas trübende Leimlösung.
  • Beispiel ii Man löst 38o Teile Tliioharnstolf und Zoo Teile des als dienenden, im letzten Absatz des Beispiels 8 beschrie-
    benen Kondensationsproduktes in iooo Tei-
    len, 30%igem wäßrigem Formaldehyd und er-
    hitzt die Lösung zum Sieden. Sobald das,
    Sieden. ieinsetzt, gibt man i Teil. konzentrierte
    Phosphorsäure zu, wodurch sich der pH-Wert
    auf q.,25 einstellt. Nach 2o Minuten langem
    Sieden. unter Rückflußkühlun,- setzt man dem
    Reaktionsgemisch 15o Teile 20%iges wäß-
    riges @mmoini.ak zu, läßt noch i o Minuten
    unter Rückfluß sieden und kühlt ab. Die Lö-
    sung wird. in 'der Kälte mit 5.9 Teilen Roggen-
    mehl und 5o. Teilen des in Beispiel i, Absatz 2,
    erwähnten Holzverätherungsproduktes. gründ-
    lich vermischt und meiner Kolloiidmühle h&no,
    genisiert. Main ierhält so, einen gut streich-
    fähigen Leim.
    Beispiel 12
    30o Teile Hainnstoff werden in i ioo Teilen
    30%igem Formaldehyd vom pH-Wert @,o ge-
    löst. Man erhitzt die Lösung 1/4 Stunde am
    Rückflußkühler zum Sieden, kühlt die klare
    Lösume aurf 8o° gab und stellt mit 5%igerwäß-
    nger Ameisensäure einen pH-Wert von ¢,o
    ein. -Dann hält man die Temperatur i Stunde
    lan- unter Rühren bei 8o°, gibt 7o Teile des
    in Beispiel i, Absatz 2, erwähnten Holzver-
    ätherumgsprodukttes, zu, rührt kurze Zeit, läßt
    185 Teile 2o % iges wäßriges Ammoniak zu-
    laufen, rührt noich 1/4 Stunde bei 8o° und läßt
    abkühlen. Das erhaltene Produkt ist ein vis-
    eoser, gut streichfähiger Leim.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zurr Herstellung von Klebstoffen., dadurch gekennzeichnet, daß man @Solche Produkte in der Wärme mit Amrnoniak behandelt, die man erhält, wenn man Harnstoff undioder Thloharnstoff in. der Wärme mit mindestens der 1,5-fach molarenMenge Formaldehyd in saurem Medium in Abwesenheit von organischen, Hydroxylgruppen @enthaltenden Lösungsmitteln io-der in Anwesenheit von höchstens i 5 % solcher (auf Harnstoff bzw. Thioha:rn.stoff berechnet) mindestens ,SO weit kondensiert, daß die Lösungen in. der Kälte praktisch keine Trübung zeigen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserlösliche ioder in Wasser stark quellbare Verdikkungsmittel zusetzt. .
  3. 3. Verfahren. nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man saure Kondensationsprodukte der dort erwähnten Art, die so weit kondensiert sind, daß beim Verdünnen mit etwa der doppelten Menge Wasser gerade Harzabscheidumg beginnt, verwendet und die Ammoniakbehandlung in der Kälte vornimmt. q.. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , _d.aß man saure Konden-,satvonßp;rodtkte der dort genannten Art verwendet, die über den Punkt hinaus kündansert sind, bei dem beim Verdünnen mit etwa der doppelten. Menge Wasser gerade Harzabscheidwng beginnt, und die Ammonzakbehandlung in der Kälte unter Zugabe von wasserlöslichen oder in Wasser stark quellbaren Verdickungsmitteln vornimmt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940930C (de) * 1951-05-12 1956-03-29 Philips Nv Klebe-, Appretier-, Impraegnier- u. dgl. Mittel
DE971132C (de) * 1953-03-31 1958-12-11 Naamlooze Vennootschap W A Sch Verfahren zur Herstellung trockener, in kaltem Wasser loeslicher Binde-, Klebe-, Appretiermittel u. dgl.

Non-Patent Citations (1)

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Title
None *

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