DE743038C - Bindemittel fuer Giessereikerne - Google Patents

Description

• Binderriittel für Gießereikerne Als Bindemittel für Gießereikerne aus Silbersand und Formsand, insbesondere für Eisenguß, verwendete man bisher im allgemeinen ölbieder. Das sind Binder, die aus einer Mischung von Kernöl mit organischen Bindemitteln, wie Kartoffelmehl, Dextrin o. dgl. bestehen. Das für die ölbieder erforderliche Kernöl muß größtenteils aus dem Auslande bezogen .werden. Daher ist zwar schon versucht worden, einheimische öle oder andere Rohstoffe an Stelle von ausländischen ölen zu verwenden. .Bisher ist jedoch noch kein Bindemittel zur Herstellung von Gießereikernen für den Guß von Eisem und anderen hochschmelzenden Metallen und Metalllegierungen bekanntgeworden, das die ausländischen Kernöle voll ersetzen kann. Man war also zur ' Herstellung dieser Kerne auf ausländische, schwer zu beschaffende Rohstoffe angewiesen.
• Zur Herstellung von hohlen Gußkörpern in deinem Stück aus Zinn sind Formmassen ohne Kernölzusatz aus Mischungen von r:einern Kaolin und - Quarzmehl mit -Zusätzen von Leim und Sirup bekanntgeworden. Bei diesen Forminas,s,en dient d=er Leim- und Sirupanteil als Bindiemittel für die Mischung von Kaolin und Quarzmehl. Der Zweck dieses - Bindemitt:elzursatzes ist der, der Formmasse eine hohe Wass@erlösli@clhkeit zu geben, so .daß sie sich nach dem Guß durch Einlegen von Zinngefäß samt Kern in Wasser aus dem Gußstück herauslösen läßt. Für den Guß von Eisen und anderen,hochschmelzenden Metallen ist das Verfahren und die Formmasse ungeeignet, da hierbei die Formmasse infolge der erheblich höheren Erwärmung zusammenbacken, das Bindemittel sich zersetzen und infolgedessen der Kern sich nicht mehr aus dem Gußstück herauslösen würde. Außerdem wäre die Verwendung einer Forinmassle aus Mischungen von reinem Kaolin und Quarz mit einem Bindem@ittelzusatz von etwa zoo'o Lehn und Sirup zur Herstellung von Kernen für den Eisenguß vollkommen unwrtschaftlich. Für derartige Kerne verwendet man Sand als Haupthestandteil, z. B. Mischungen aus Formsand und Silbersand, denen ein Bindemittelzusatz gegeben wird, der höchstenfalls wenige Prozente des Sandanteils betragen darf.
• Erfindungsgemäß wird zur Herstellung von Gießkernen aus Silbersand und Formsand an Stelle von Kernöl eine Mischung von Zemahlenem Ton, gemahlener Kreide und Melasse verwendet. Die Melasse muß so flüssig sein, dal.') sie den Ton und die Kreide vollkommen aufnimmt; gegebenenfalls muß der Melasse also noch Wasser zugesetzt werden. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Mischung erwiesen, die aus drei Raumteilen ,gemahlenem Ton, einem Raumteil Kreide und einem Raumteil Melasse besteht. Zur Herstellung der Kerne wird der Ton und die Kreide mit der Melasse gut durchgemischt und diese Mischung dem mit organischen Trockenbindemitteln versetzten Silbersand zugemischt. Die Herstellung der Kerne erfolgt darauf in üblicher Weise.
• Der Vorteil des Binders nach der Erfindung besteht darin, daß es auf üblichem Wege möglich ist, ahne Verwendung vorn ausländischen Rohstoffen, insbesondere von Kernöl Kerne herzustellen, die den bei Verwendung von Kernöl hergestellten ölkernnen vollkommen entsprechen. Der Kernbinder nach der Erfindung ist nicht nur zur Herstellung von Kernen für den Eisenguß, sondern auch für Stahlguß und den Guß von anderen Metallen und Legierungen geeignet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Bindemittel für Gießereäkerne aus Silbersand und Formsand, insbesondere für Eisenguß, aus organischen Stoffen, wie Kartoffelmehl, Dextrin o. dgl., gekennzeichnet durch den Zusatz von gemahlenem Ton, gemahlener Kreide und Melasse zu dem oder den organischen Bindem,itteln. z. Bindemittel nach Anspruch i, dadurch _gekennzeichnet, daß dem oder den organischen Bindemitteln ein inniges Cemisch aus drei Raumteilen Ton, eaLem Raumteil Kreide und einem Raumteil Melasse zugesetzt ist. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. i 15 604, 273 472, 358 893# 32 581.